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Horn polieren
Verfasst: 02.02.2005, 10:13
von shewolf
Mit meinem neuen Dremel habe ich eine schwarze Büffel-Hornscheibe ausgefräst.
Wie poliere ich das Horn nun?
Erste Versuche mit einer Filzscheibe ergaben bei zu hoher Drehzahl Verfärbungen wg. zu großer Hitzeentwicklung. Bei niederiger Drehzahl wirds nicht glatt...hilft möglichweise eine Poliepaste?
Wenn ja, was taugt für Horn?
Verfasst: 02.02.2005, 10:22
von Nighty
@shewolf
Ich wiedersprech jetzt einfach mal. Das geht mit den Filsscheiben schon bei hoher Drehzahl nur darf man nur ganz kurz immer "draufhalten". Also in Intervallen polieren dann überhitzt auch nix. Ich hatte zu Beginn das gleiche Problem bei Horntips.
Das ist ein schönes Stück was du da Ausgefräst hast :anbet
Es scheint noch so rauh zusein das es vieleicht besser wäre erst einmal mit der feinen Schleifscheibe vorzu arbeiten.
Schleifpaste wäre dann für das Finish ganz zum schluss gut geeignet
Verfasst: 02.02.2005, 13:26
von Snake-Jo
Schleifen und Polieren: Zuerst die Schleifspuren mit immer feinerem Sandpapier entfernen bis hin zum 1000er Wasserschleifpapier (trocken). Zuletzt das 1000er Papier leicht feucht machen und weiterschleifen, dann Polierpaste (weiß oder farblos) verwenden, alternativ: Zahnpasta.
Statt Schleifpapier kann man auch Schleifpasten plus Dremel und Filz verwenden. Aber immer nur einen Filz für eine Schleifpastensorte, sonst wird die Arbeit zunichte. Am Schluss eine Polierpaste, wie sie auch zum Polieren von Plexiglas oder Gießharz verwendet wird.
@Nighty: Es gibt Schleifpasten und Polierpasten, nicht verwechseln! Schleifpasten werden z.B. zum Einschleifen von Glasstöpseln für Karaffen oder zum Einschleifen von Ventilen am Motor benutzt. Sie arbeiten spanabhebend.
Polierpasten eher nicht, die arbeiten eher füllend, verdichtend. Manche auch versiegelnd.
Horn polieren
Verfasst: 02.02.2005, 13:26
von Asterix
Hallo,
ich würde ersteinmal die Scheibe für das polieren vorbereiten. Ein Feilheft mit einer Holzschraube. Damit die Hornscheibe befestigen, damit du sie gut halten kannst. Wichtig ist eine Lappenscheibe, die aus vielen verschiedenen Stoffscheiben auf einem Dorn gepresst sind.( Schuhmacher)In die Bohrmaschiene einspannen und mit einen Polierwachs (dunkel od. hell) bei laufender Maschiene in die Scheibe eindrücken. Dann kannst Du Deine Hornscheibe polieren.
Stoffscheibe selbermachen
Verfasst: 02.02.2005, 14:01
von Archiv
Hai
das mit der Schwabbelscheibe aus aufeinandergestapelten Stoffscheiben funktioniert für Horn prima.
So eine Scheibe hat Taxus selber gemacht, aus billigem Baumwollstoff( Stoffmarkt in Heerlen ist ja nicht weit), mit 2 Karosseriescheiben, Muttern und einer Schraube, die in die Gewindeaufnahme eines einfachen Baumarkt-Doppelschleifers paßt. Da tut sie jetzt statt des Schleifsteins Dienst und funktioniert auch für Horn prima.
Ich stell bei Gelegenheit mal ein Foto einer Hornscheibe, die ich damit poliert habe ein.
Polierpaste war übrigens Kerzenwachs.
Auf die gleiche Art müßte man eigentlich so ein Teil auch für den Dremel zimmern können.
Alles halt nur kleiner dimensionieren.

Verfasst: 02.02.2005, 18:21
von Erbschenk
Hallo
Ich nehme als erstes handesübliche Bohrmaschine + Sisal Polierscheibe + Autosol Chrompolietur.
Sollte das dann noch nicht reichen wechesl ich dann zur Moltonscheibe.
Nur nicht zulange und hart drücken.
Material bekommt man im guten Hobby Baumarkt.
mfg. Erbschenk
Verfasst: 02.02.2005, 20:06
von Nighty
@snake-jo
Danke für die Info ,das war mir nicht bewusst ,aber nu weiss ich das ja. :-)
Verfasst: 02.02.2005, 20:27
von shewolf
Vielen Dank!
Also Schwabbelscheibe und Polierpaste... hoffentlich komme ich damit auch in die Rillen, die flache Oberfläche macht mir da weniger Kopfzerbrechen. Aber da kann ich mir noch mal so ein Filzhütchen kaufen, gibts als Dremelzubehör fertig im Baumarkt.
Verfasst: 02.02.2005, 21:22
von Steinmann
Für die Rillen kannst Du auch eine Führung aus Holz ( Streichholz, Schaschlikstäbchen etc. ) nehmen und mit verschiedenen Schleifpapieren umwickeln. Die Oberfläche die ein Fräskopf des Dremel hinterläßt taugt nicht als Untergrund für eine polierte Fläche. Da hilft auch keine Schwabbelscheibe und keine Polierpaste.
u.U. kannst Du auch alles mit einem Hartwachs überziehen und das dann auspolieren. Das geht dann mit einer Filzscheibe recht gut und die Oberfläche glänzt auch. Die gesamte Farbe wird ebenfalls intensiviert - halt wie bei einer wirklichen Politur.
Ich kann Dir nach Elters etwas von dem Zeug mitbringen.
Horn polieren die 2te
Verfasst: 03.02.2005, 09:05
von Asterix
Mit einer Stoffpolierscheibe, kommt mann schon in die Vertiefungen rein. Wenn die Durchbrüche auch poliert werden sollen, kann man auch Achat verwenden ( Vergolderzubehör, ca. 15€ ) lohnt sich aber nur, wenn man viel zu polieren hat.Eine preiswertere Lösung: Du nimmst ein Stück Hartholz, spitzt es an und machst eine Kugel am Ende von ca. 2mm Radius. Mit diesem Holz must Du mit Druck die Formen auspolieren. Etwaige Schleifrillen muß man dann gesondert nachbehandeln.
Viel Spaß!
Zahnpasta...
Verfasst: 03.02.2005, 09:19
von Ravenheart
...enthält heutzutage, wenn sie hochwertig ist, NICHT mehr wie früher irgendwelche Schleifkörper, da sich herausgestellt hat, dass dies dem Zahnschmelz nicht gut tut!
BILLIGE Sorten können noch Schleifkörper enthalten. Test: ein wenig Zahnpasta in den Mund nehmen, und "drauf rum kauen"; hat sie einen "sandigen" Biss, sind Schleifkörper drin! Die dann zum Polieren nehmen, für die Zähne bessere...
;-)
Rabe
RE: Zahnpasta...
Verfasst: 04.02.2005, 00:39
von Moonshadow
Original geschrieben von ravenheart
...enthält heutzutage, wenn sie hochwertig ist, NICHT mehr wie früher irgendwelche Schleifkörper, da sich herausgestellt hat, dass dies dem Zahnschmelz nicht gut tut!
Rabe
Hallo Rabe,
wo du das gerade erwähnst ...
Es gibt den Kram aber als Pulver zu kaufen. Ich benutze das ab und zu beim Modellbau um die Teile für die Airbrush-Arbeiten zu schleifen. Geht wunderbar. Das Einzige, was dabei stört ist halt der Geruch von Zahnpasta. Den hat das Zeugs nämlich auch.
Alte Zahnbürste erst in Geschirrspülmittel tauchen, dann in das Pulver und schon kann man wunderbar schleifen.
Für "gröbere" Schleifarbeiten nehme ich gerne "Moc", ist eine Scheuermilch und gibbet bei Schlecker.
In wie weit sich die beiden Tipps mit Horn vertragen kann ich nicht sagen. Ich habe es noch nicht ausprobiert.
RE: RE: Zahnpasta...
Verfasst: 04.02.2005, 13:03
von shewolf
Original geschrieben von Moonshaddow
In wie weit sich die beiden Tipps mit Horn vertragen kann ich nicht sagen. Ich habe es noch nicht ausprobiert.
Genau das habe ich Bedenken, wäre schade, wenn die Teile kaputt gehen würden oder die Chemie die Oberfläche angreifen würde.
@Steinmann: ja bitte bring mir mal was mit. Ich habe nun erst mal Antikwachs genommen (was für wertvolle Hölzer taugt müßte sich mit Horn ja auch vertragen, dachte ich). Geht auch prima.
Außerdem habe ich meinen Dremel um einige Proxxon-Spitzen zum polieren ergänzt - die unterschiedliche Werkzeughalterstärken kann man mit einem Bohrspannfutter umgehen, da passen 3 und 6 mm Dremel Teile sowie die 5 mm Proxxon-Stiele rein

Hier ein Proxxon-Bit auf dem Dremel:
Und auch Bohrer nach Wunsch kann ich jetzt einsetzen, in Arbeit ist da übrigens die zweite Scheibe:

Zahnpasta...
Verfasst: 05.02.2005, 07:44
von Moonshadow
Hallo Shewolf,
Original geschrieben von shewolf
Genau das habe ich Bedenken, wäre schade, wenn die Teile kaputt gehen würden oder die Chemie die Oberfläche angreifen würde.
zumindest beim Zahnputzpulver hätte ich wenig Bedenken in dieser Richtung. Das Zeug ist ja für Zähne gedacht, also quasi trockene Zahnpasta. Meine bedenken gingen da eher in Richtung wirkungslos, also das sie nicht wie gewünscht fein Schleifen.
Man könnte die Wirkung von beidem ja mal an einem Reststück testen.
Verfasst: 05.02.2005, 12:00
von kra
Schau mal bei Dick nach, die haben sogenanntes Micromesh Schleifgewebe. Bis zum 3600'er Korn nehmen sie noch etwas Meterial ab, darüber erhälst du eine immer feinere Politur, die beim 12000 fast an Hochglanz ranreicht.
Am Anfang mit feinem Schmirgelpapier die Konturen glätten bzw. mit Riffelfeilen nacharbeiten, dann mit micromesh weiter machen. Ist zwar etwas Arbeit, bringt aber eine sehr schöne Oberfläche.
Ich verwende die Pad-Variante gerne für Horntips.