Buchenholz
-
- Newbie
- Beiträge: 37
- Registriert: 02.02.2004, 22:23
Buchenholz
Hallo zusammen, ich habe kürzlich einen
2.5 m langen und 15 cm dicken Buchenholz Stamm
bekommen. Nun stellt sich mir die Frage: Wie gut eignet sich Buchenholz zum Bogenbau?
2.5 m langen und 15 cm dicken Buchenholz Stamm
bekommen. Nun stellt sich mir die Frage: Wie gut eignet sich Buchenholz zum Bogenbau?
Der Bogen ist nicht alles, aber ohne einen Bogen ist alles nichts.
Buchenholz
Hallo, Buchenholz ist super um Holzmöbel (gebogen) herzustellen, hat man früher auch Bugholz genannt.

- Ravenheart
- Forengott
- Beiträge: 22358
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
- Hat Dank erhalten: 2 Mal
Radio Eriwan antwortet
"Im Prinzip ja, aber..."
Mein allererster Flachbogen (1,30 m, ca. 10#) war aus Buche (Schichtholz).
Buche ist DAS Holz für Verformungen unter Dampf. Daher wird es auch oft im Möbelbau verwendet. Die Fähigkeit, Krümmungen anzunehmen und zu halten, machen es aber zu einem weniger geeigneten Bogenholz, denn es nimmt eben auch da die Krümmung mit der Zeit dauerhaft an (viel Stringfollow).
Einen Versuch ist es immer wert, und man kann zum Ausgleich des Stringfollows ja gut Recurves und einen Reflex im Mittelteil reinbiegen. Zum Üben ist es auf jeden Fall geeignet
Man lernt mit JEDEM gebauten Bogen... ;-)
Rabe
By the way: Ich rede natürlich über Rotbuche! Weißbuche (Hainbuche) ist keine Buche, sondern ein Birkengewächs und angeblich gut geeignet!
Mein allererster Flachbogen (1,30 m, ca. 10#) war aus Buche (Schichtholz).
Buche ist DAS Holz für Verformungen unter Dampf. Daher wird es auch oft im Möbelbau verwendet. Die Fähigkeit, Krümmungen anzunehmen und zu halten, machen es aber zu einem weniger geeigneten Bogenholz, denn es nimmt eben auch da die Krümmung mit der Zeit dauerhaft an (viel Stringfollow).
Einen Versuch ist es immer wert, und man kann zum Ausgleich des Stringfollows ja gut Recurves und einen Reflex im Mittelteil reinbiegen. Zum Üben ist es auf jeden Fall geeignet

Man lernt mit JEDEM gebauten Bogen... ;-)
Rabe
By the way: Ich rede natürlich über Rotbuche! Weißbuche (Hainbuche) ist keine Buche, sondern ein Birkengewächs und angeblich gut geeignet!
Gute Frage...
Hab gerade auch ein Stück Buche abgestaubt und schon mal prophylaktisch auf die Seite gelegt.
Aber das es so Möbelgeeignet ist, wusste ich gar nicht, ist ja spannend. Also trocknen lassen und dann verbiegen unter Dampf...
Werd ich definitiv mal ausprobieren!
Mein Büro-Zimmer wird wohl eh bald zu einem Tischlerzimmer...
8-|
Aber das es so Möbelgeeignet ist, wusste ich gar nicht, ist ja spannend. Also trocknen lassen und dann verbiegen unter Dampf...
Werd ich definitiv mal ausprobieren!
Mein Büro-Zimmer wird wohl eh bald zu einem Tischlerzimmer...
8-|

-
- Newbie
- Beiträge: 37
- Registriert: 02.02.2004, 22:23
Thx
OK, danke für die Tipps, ich werde mal einen Bogen daraus bauen und mal schauen ob was daraus wird.
Der Bogen ist nicht alles, aber ohne einen Bogen ist alles nichts.
Wollt ihr nicht lieber etwas Einfacheres nehmen? Buche ist sehr kurzfaserig und schwer.
OK. Die Thonet Stühle sind aus Buchen-Bugholz.
Das ist aber eine Spezialverwendung. Sonst wird es geschält (für Multiplexplatten) oder gemessert (für hochwertige Furniere) oder als Brettware vertischlert.
Oder als Schwellen von der Bundesbahn verlegt, oder als Parkett von vielen Leuten auf ihren Fußboden verlegt.
Oder zu Küchenutensilien geschnitzt.
Oder zu Papier gekocht.
Oder zu Holzkohle gebrannt.
Oder....
OK. Die Thonet Stühle sind aus Buchen-Bugholz.
Das ist aber eine Spezialverwendung. Sonst wird es geschält (für Multiplexplatten) oder gemessert (für hochwertige Furniere) oder als Brettware vertischlert.
Oder als Schwellen von der Bundesbahn verlegt, oder als Parkett von vielen Leuten auf ihren Fußboden verlegt.
Oder zu Küchenutensilien geschnitzt.
Oder zu Papier gekocht.
Oder zu Holzkohle gebrannt.
Oder....
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur
buchenbogen
hallo bogenbauer,
meine vier versuche mit 'handelsüblicher' buche waren nicht befriedigend. ein flachbogen ist mir gelungen und schiesst ganz akzeptabel, die anderen drei splitterten am rücken. die dimensionen dieser flachbogen waren sehr grosszügig dimensioniert, d.h. mit robinie oder esche hätte es sicher gut geklappt.
das holz ist sehr stauchfest aber leider nicht elastisch. kürzlich habe ich buche als bauchholz mit bambusbacking getestet und es bewährte sich sehr gut.
hat jemand von euch mehr erfolg mit buche gehabt?
gruss,gian-luca
meine vier versuche mit 'handelsüblicher' buche waren nicht befriedigend. ein flachbogen ist mir gelungen und schiesst ganz akzeptabel, die anderen drei splitterten am rücken. die dimensionen dieser flachbogen waren sehr grosszügig dimensioniert, d.h. mit robinie oder esche hätte es sicher gut geklappt.
das holz ist sehr stauchfest aber leider nicht elastisch. kürzlich habe ich buche als bauchholz mit bambusbacking getestet und es bewährte sich sehr gut.
hat jemand von euch mehr erfolg mit buche gehabt?
gruss,gian-luca
RE: buchenbogen
das hab ich mir auch schon überlegt, aber (noch) nicht realisiert.Original geschrieben von gian-luca
kürzlich habe ich buche als bauchholz mit bambusbacking getestet und es bewährte sich sehr gut.
könntest du als anhaltspunkt die abmessungen deines bogens posten? auf meinem bevorzugten schiessgelände fallen immer wieder mal buchenstämme an, die zum verrotten im wald liegengelassen werden und die ich mitnehmen könnte.
mit einwilligung des betreibers natürlich!
masse bambus/buche
hallo tomtux,
die masse waren nix wildes: circa 178cm lang, 30cm steifer griffbereich, von beginn bis wurfarmmitte 4cm breit und sich dann auf 1,4cm verjüngend. die letzten 15cm des wurfarms sind auch 1,4cm breit und steif.
es war mein erster versuch mit epoxy verleimten backings und ich habe viel zu viel reflex reingeleimt, über 10cm, wobei ich zusätzlich den belly viel zu dick belassen habe. dazu war die bambusschicht etwas zu dick. nach einer horrortillersession, bei der ich vor ärger fast die inneneinrichtung zertrümmert hätte, hatte ich dann noch einen 25-pfünder! anfänger und ungeduldsfehler halt.
aber was wichtig ist, dass die buche alles ohne kompressionsbrüche oder zuviel stringfollow mitgemacht hat.
der nächste bogen ist schon in produktion und es soll ein anständiger 50-55 pfünder werden... eigentlich mache ich diese versuche nicht für mich, da ich viel lieber selfbows baue, aber ein paar kollegen von mir wollten mich das mit dem bambusbackings versuchen lassen. das ist gut, denn so machen sie die 'drecksarbeit' und ich beschränke mich weitgehend aufs tillern :-)
gruss,
gian-luca
die masse waren nix wildes: circa 178cm lang, 30cm steifer griffbereich, von beginn bis wurfarmmitte 4cm breit und sich dann auf 1,4cm verjüngend. die letzten 15cm des wurfarms sind auch 1,4cm breit und steif.
es war mein erster versuch mit epoxy verleimten backings und ich habe viel zu viel reflex reingeleimt, über 10cm, wobei ich zusätzlich den belly viel zu dick belassen habe. dazu war die bambusschicht etwas zu dick. nach einer horrortillersession, bei der ich vor ärger fast die inneneinrichtung zertrümmert hätte, hatte ich dann noch einen 25-pfünder! anfänger und ungeduldsfehler halt.
aber was wichtig ist, dass die buche alles ohne kompressionsbrüche oder zuviel stringfollow mitgemacht hat.
der nächste bogen ist schon in produktion und es soll ein anständiger 50-55 pfünder werden... eigentlich mache ich diese versuche nicht für mich, da ich viel lieber selfbows baue, aber ein paar kollegen von mir wollten mich das mit dem bambusbackings versuchen lassen. das ist gut, denn so machen sie die 'drecksarbeit' und ich beschränke mich weitgehend aufs tillern :-)
gruss,
gian-luca
- Peter O. Stecher
- Hero Member
- Beiträge: 2358
- Registriert: 21.03.2005, 09:16
ich würds auch nur unter bambus probieren.
vor allem ob die buche auch für eine engländer ausreichend druckstabil ist, würde bei gleicher länge das gewicht deutlich reduzieren.
ausserdem lässt sich buche gut dämpfen, das würde meine chancen endlich funktionierende recurves hinzukriegen drastisch steigern:o
das wäre dann zwar kein engländer mehr, aber sie italiener haben glaub ich bogen mit d-profil und recurves gebaut.
@gian-luca:
danke, bitte um bericht wie das bei höherem zuggewicht funktioniert hat und wieviel set dabei rauskommt.
vor allem ob die buche auch für eine engländer ausreichend druckstabil ist, würde bei gleicher länge das gewicht deutlich reduzieren.
ausserdem lässt sich buche gut dämpfen, das würde meine chancen endlich funktionierende recurves hinzukriegen drastisch steigern:o
das wäre dann zwar kein engländer mehr, aber sie italiener haben glaub ich bogen mit d-profil und recurves gebaut.
@gian-luca:
danke, bitte um bericht wie das bei höherem zuggewicht funktioniert hat und wieviel set dabei rauskommt.
- Peter O. Stecher
- Hero Member
- Beiträge: 2358
- Registriert: 21.03.2005, 09:16
Buchenholz ist eines der druckstabilsten, wenn nicht sogar DAS druckstabilste heimische Holz. mit Ahorn als Stützholz und mit Hickory oder Bambus auf dem Rücken müsste das sehr leistungsfähige Bögen geben (eines meiner nächsten Projekte). Buche im Druckbereich, da dürfte Stringfollow keine Rolle spielen.
... let your arrows fly
Herbert
Herbert
Müsste doch gut gehen?
Nur so eine Idee, aber wenn Buche so gut zu dämpfen ist und so druckstabil, wieso nicht einen guten Reflex/Recurves reindämpfen und dann noch Sehne mit Vorspannung draufmachen?
Eventuell sogar ein Reiterbogenprofil?
Eventuell sogar ein Reiterbogenprofil?
temporarily out of order
- joachim777
- Sr. Member
- Beiträge: 288
- Registriert: 17.04.2004, 23:16
Buche im Stauchbereich
Tschuldigung wenn ich diesen alten thread wieder aufnehme. Aber die Aussage von Haebbie steht hier wirklich in krassem Gegensatz zu den anderen Kommentaren hier im Forum die Buchenholz als Bogenholz abqualifizieren.Haebbie hat geschrieben: Buchenholz ist eines der druckstabilsten, wenn nicht sogar DAS druckstabilste heimische Holz. mit Ahorn als Stützholz und mit Hickory oder Bambus auf dem Rücken müsste das sehr leistungsfähige Bögen geben (eines meiner nächsten Projekte). Buche im Druckbereich, da dürfte Stringfollow keine Rolle spielen.
Ich nehme an es ist von Rotbuche die Rede.
Hat in der Zwischenzeit jemand Erfahrungen gesammelt mit Buche im Druckbereich, also als Bogenbauch?
Ich habe jedenfalls eine kleine Serie von Bögen in Bau, allesamt mit Flachs oder Hanfbacking

Ein weiteres Ding das ich nicht verstehen sind die physikalischen Kennwerte zu Rotbuche die in http://www.matbase.com/material/wood/class5-5-years/european-beech/properties aufgelistet sind. Neben der beträchtlichen Streuung der Werte sind die oberen angegebenen Grenzen geradezu fantastisch. Danach würde Buche sogar Hickory, Esche , Robinie usw. vom Tisch fegen ?!?!
Grüsse
Joachim
....und wenn sie nicht gebrochen sind dann schiessen sie noch heute...