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Muskeln beim Bogenschiessen
Verfasst: 13.12.2003, 18:10
von Tower
Hallo zusammen!
Ein Freund ist nach langem Auslandsaufenthalt nach Deutschland zurück gekehrt und möchte wieder schiessen. Nun merkt er aber, dass er das gute Stück nicht mehr so wie früher ziehen kann!
Da er kein Internet-User ist (sowas gibt es heutzutage auch noch) :-o die Frage durch mich:
Welche Muskelgruppen muss er trainieren, gibt es da spezielle Trainingsprogramme, Grafiken, Bilder, Anleitungen etc.
Die fröhlichen FITA-Leute in den netten weissen Anzügen haben doch bestimmt sowas. Da geht doch alles "geordnet und streng wissenschaftlich" zu

ist ja schliesslich Leistungssport :bash
Beste Grüße!
J.R.
Gymnastikbänder
Verfasst: 13.12.2003, 19:13
von shewolf
Supertip von Schattenwolf. So ein Band ist sehr zu empfehlen, 1. zum Muskelaufbau und 2. zum warmmachen vor dem schießen.
Ich habe mir mein Band oben und unten an 30cm Besenstiel geknotet. Das ist mein "Übungsbogen", den ich jeden Abend 10 x ziehe (wenn ich dran denke 8-| :p ), um dann hoffentlich irgendwann auch mal meinen Bogen schießen zu können
Außer im Sportgeschäft gibts die auch im Kaufhof, Hertie, Karstadt in der Sportabtl.
@ shewolf
Verfasst: 13.12.2003, 19:18
von Tower
Na auf dem Bild scheinst Du Deinen Bogen ja zu schiessen (zumindest zu ziehen)... was meinste denn damit, ist das auf dem Bild ein "Bogendouble", so wie in den Holywood-Schinken...??
Beste Grüße!
J.R.
Verfasst: 13.12.2003, 19:27
von kra
Im Orthopädiefachgeschäft gibt es die in verschiedenen Zugstärken, von "war da was?" bis "...ist aber sauhart".
Zudem kannst man da auch noch Beratung bekommen, zumindest bei dem Laden meines Vertrauens

. Und wenn man's dann übertrieben hat haben die auch die Ellbogenbandagen zur Schonung des gereizten Sehnenansatzes

.
Aber im Ernst, nicht übertreiben mit dem üben. Muskeln bauen sich sehr viel schneller auf aus Sehnen und die Sehnen-Knochen Verbindung. Und wenn die gereizt/entzündet sind dauert es lange bis die Stelle wieder Schmerzfrei ist.
P.S. ich schreibe aus eigener schmerzhafter Erfahrung :bash
schlüsselbeinproblem
Verfasst: 13.12.2003, 21:40
von entman
ich hatte wegen krankheit un dfamilie mehrere wochen pause und schiesse jetzt wieder, hab beim schiessen keine probleme, nur nach dem schiessen, bzw am morgen danach

ein ziehen in der schulter das seinen ursprung an dem Ansatz des schlüsselbeins hat. also keine ellenbogenprobleme etc. wat mach ich denn da, ist das bedenklich? sindkeine großen schmerzen und beim bogenschiessen wie gesagt überhaupt nicht. nur so bei ganz manchen bewegungen...kennt das jemand von euch? muss ich jetzt eine pause machen? ich schiess doch schon nur 35 pfund und bekomme demnächst einen mit 50#...will jetzt keine große pause machen ;( vielleicht auch zuarbeiten mit terraband und/oder wobenzym fressen?
Aufwärmen machts
Verfasst: 13.12.2003, 21:51
von Ulmenblatt
Das Aufwärmen vor dem Schiessen ist das A und Z des beschwerdefreien Schiessens - besonders im Winter, wenn sich die Kälte schnell der Glieder und Gelenke ermächtigt.
Vor zwei Jahren fing ich eine wirklich böse Zerrung oder sowas in der Rückenmuskulatur ein. Allerdings nicht beim Schiessen des Bogens, sondern beim Bespannen ...... mit einer Spannschnur. Geschlagene vier Monate konnte ich keinen Bogen mehr ziehen. Sogar das Heben einer Kaffeetasse war extrem schmerzhaft und nur machbar, wenn ich auf die Zähne biss (der Durchgang für den Kaffee wurde dadurch natürlich ein bisschen enger

)
Damals schmiss ich meine Spannschnüre weg. Die Durchsteigemethode mag vielleicht nicht die beste für den Bogen sein, für meine Muskeln und Gelenke ist sie es alleweil.
@ entman
Verfasst: 13.12.2003, 21:52
von Tower
Also das mit den Medikamenten würde ich lassen! Ist meine persönliche Meinung, wenn Du Dich regelmässig trainierst rostet der Body auch nicht ein. Der Mensch ist ein Savannentier und auf Bewegung angewiesen, also schön trainieren und die Apotheker arm werden lassen
Ich habe meinem Freund auch den alten Spruch aus dem Biounterricht vorgehalten: "Use it or loose it"! Das wichtigste Gesetz der Biologie!
Will hier aber nicht als Oberlehrer auftreten, sitze auch gerade recht entspannt auf de warmen Couch und schlürfe Rotwein :anbet
Regards!
J.R.
Verfasst: 14.12.2003, 13:15
von shewolf
@entman: ich schließe mich ulmenblatt & tower an, Aufwärmen ist das A & Z. Stell Dir mal deine Sehnen als faseriges Seil vor. Wenn Du sie kalt überdehnst, reißen einige kleine Faser durch - mal hier ein paar, mal dort. Das summiert sich, die Stellen entzünden sich - und Sehnen heilen langsam, weil sie ja immer gebraucht werden. Medikamente nehmen zwar den Schmerz, aber die Ursache (mikrokleine Faserrise) beheben sie nicht.
"Use it or loose it" trifft für Muskeln & Sehnen zu. Kaum hat man eine Zeit nichts gemacht, bilden sich die Muskeln zurück, und man fängt von vorne an. Das ist aber nix schlimmes, denn mit Training kann sie wieder aufbauen.Also lieber mäßig, aber regelmäßig. Und vor dem schießen aufwärmen - hab da noch irgendwo ne Anleitung, werde sie mal in FC stellen :-)
@tower: der Bogen ist schon echt auf meinem Foto, aber geschickt fotografiert

- ich ziehe ihn nämlich noch nicht voll aus. Aber ich arbeite wie gesagt dran ;-)
Kuck ma unter...
Verfasst: 15.12.2003, 12:51
von Ratzi
www.centenaryarchers.gil.com.au/archery_Fitness.htm
... da sind ein paar Übungen abgebildet.
Seitdem ich von 30# auf 40# Zuggewicht umgestiegen bin, mach ich übrigens auch immer Aufwärmübungen vor dem Schießen. Hab ohne Aufwärmen schon Schmerzen nach dem Schießen gehabt. ;(
Ratzi
Verfasst: 15.12.2003, 13:33
von Archiv
Aufwärmen gehört zu jedem Sport, ganz klar.
Ich wäre aber eher vorsichtig damit, auf Verdacht "herumzuturnen". Gerade mit dem Rücken kann man viel falsch machen.
Schwimmen ist da sicherlich die einzige Sportart, bei der man außer Absaufen nicht viel falsch, aber sich viel gutes tun kann!
Ich würde mal in einem Fitness-Studio ein Probetraining ansetzen und genau zeigen lassen, wie man die obere Rückenpartie zwischen den Schultern, die die Arbeit zum Großteil macht, trainiert.
Aber bitte nur mit einem brauchbaren Trainer und keiner schnell angelernten Empfangs-Püppi wie bei vielen Ketten a la Swiss-Training!
Wenn man das sich mal hat zeigen lassen, kann man es auch ganz gut zu Hause nachhampeln.
Wichtig finde ich vor allem auch, die eigenen Grenzen zu respektieren. Bloß weil man "früher" mal konnte, muss es jetzt noch lange nicht gehen. Manchmal verändert sich ein Bogen (mir passiert), aber auch die eigenen Kraftreserven verändern sich.
Verfasst: 15.12.2003, 17:32
von silvio
ich nehm im winter einfach meinen bogen als trainingsgerät. ich zieh ihn in schiesshaltung einfach 10xzurück und langsam wieder vor. bei 10 durchgängen komm ich auf 100 mal, das fährt ganz schön ein. mach das 1x pro schiessfreie woche und kann so die kraft erhalten.
kein Bodybuildingsgerät
Verfasst: 15.12.2003, 19:07
von Ulmenblatt
@Silvio
Gehe ich recht in der Annahme, dass Du einen fiberglas- oder carbon-belegten Bogen schiesst?
Nie im Leben würde ich meine Vollholz-Eiben- und Ulmenbogen als Trainingsgeräte für den Muskelaufbau missbrauchen. Denn: Jedes Spannen des Bogens ohne Pfeil ist ein vergebener Schuss, und jeder gespannte Vollholzbogen ist zu 95 Prozent ein gebrochener Bogen.
In diesem Sinn: doch lieber Klimmzüge

Verfasst: 16.12.2003, 10:35
von silvio
@ulmenblatt
klar, ist ein glasbelegter take down jagdrecurve, 55lbs.
mit meinen selfbows würd ich das auch nicht machen. aber die belegten halten echt viel aus. ein bekannter hat seinen jagdbogen 1 jahr !!! aufgespannt am dachboden rumliegenlassen und der bogen funzt wie eh und je. also wird meiner das trainieren auch aushalten.
ich find einfach das trainieren der exakten bewegung effektiver als klimmzüge, zumindest was das bogenschiessen anlangt ;-)
Trainingsgerät
Verfasst: 18.12.2003, 13:34
von Tower
Hallo,
habe im neuen Martin Archery Katalog ein Trainingsgerät entdeckt.
Mit einem Thera-Band geht das aber auch. Der Luxus ist dann, wenn man von Thera zwei von den Arm/Bein-Manschetten mit Klettverschluss nimmt, die am unteren Ende der Oberarme befestigt und dann ein Band dazwischen.
Hier mal das Bils aus dem Katalog:
Beste Grüße!
J.R.

Verfasst: 18.12.2003, 13:54
von Uli
Das einfachste ist, sich mit ausgestreckten Beinen auf den Fußboden setzen, so ein Gummiband (gibt es in verschiedenen Farben für Gymnastik usw.) um die Füße legen und die freien Enden mit den Händen greifen und wie beim Rudern zum Körper ziehen. Das bringt die Schulter- u. Rückenmuskeln in Schwung.