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Speer
Verfasst: 17.05.2005, 15:09
von AZraEL
hallo zusammen, hab mir gestern in krefeld auf dem flachsmarkt eine handgeschmiedete speersptze gekauft. dachte ich könnte einen stil aus dem baumarkt als schaft nehmen, weil diese ja meist aus hartholz (esche oder hickory) sind. die haben aber alle einen durchmesser von 28 mm, die tülle meiner spitze ist aber 31 mm. alternativ hätte der baumarkt kiefernholzrundstäbe - aber sind die als schaft für einen wurfspeer brauchbar?
Holzgardinenstange
Verfasst: 17.05.2005, 15:36
von Trebron
Hallo AZraEL,
den Kiefernholz - Rundstab mit der Tülle entsprechendem Durchmesser kannst Du sicher nehmen, solltest aber wie bei den Holzpfeilen darauf achten, dass kein Jahresring auf kurze Distanz den Stab quert.
Es gibt auch schöne, dunkel gebeizte Holz - Gardinenstangen in 2,5 - 3 m Länge !
Alternativ wäre dazu ein schön gewachsener Hasel- oder Eschenstamm eine Empfehlung! Hier natürlich mit dem dickeren Ende in die Tülle:D
Gruß
Trebron
Verfasst: 17.05.2005, 17:22
von Atair
Hallo,
was ich auch schon gesehen habe, sind Vierkantstaebe (35mm x 35mm) aus Eiche, ca. 2m lang. Mit einem (Hand)Hobel die Kanten brechen ergibt einen Achtkant. Ich denke angenehm genug in der Handhabung, auf jedenfall stabil, aber vielleicht ein wenig zu schwer als Wurfspeer.
Gruss
Atair
Verfasst: 17.05.2005, 17:42
von AZraEL
so, hab mir einen kiefernrundstab mit 35 mm durchmesser geholt. werd den jetzt mal mit dem handhobel zur spitze hin etwas verjüngen...
ach die spitze kann ich doch wie bei meinen pfeilen mit eopxy kleben, oder?
Verfasst: 17.05.2005, 19:42
von shewolf
Ich habe meinen Speerschaft mit der Ziehklinge angespitzt und die Spitze durch die zwei Löcher in der Tülle mit einem Querniet befestigt.
Dito das Gegenstück auf der anderen Seite.
Verfasst: 17.05.2005, 22:01
von AZraEL
meine spitze hat allerdings keine löcher für nieten...aber die kann ich ja bohren. aber sollte nur epoxy nicht reichen? bei pfeilen hält es ja auch...
( das ist übrigens mein 100. beitrag

)
RE: Kleben oder Nieten
Verfasst: 17.05.2005, 22:18
von Bard
Hallo Azrael
Ich würd die Spitze erstmal reinkleben, bohren und verstiften kannst du das ganze immer noch wenns nicht halten sollte. Musst halt beim Kleben auf nen möglichst kleinen Klebespalt,ne möglichst grosse Klebefläche und saubere Klebeflächen achten, aber das is ja eigentlich eh logisch.
MfG Bard
Verfasst: 18.05.2005, 06:24
von nordbogen
Ich habe bei meiner einen Stiel aus einem Hsel.
Wurfspeer
Verfasst: 18.05.2005, 08:57
von Asterix
Habe mir meinen Schaft aus Haselstange hergestellt. Du mußt darauf achten, das der Stab ganz durchgetrocknet ist, bevor du die Tülle bearbeitest. Je nach Stärke und Beschaffenheit, schrumft das Holz im Durchmesser. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Wurfspeer. Man könnte sogar ein Tounier damit bestreiten.
Gruß Däner

Verfasst: 18.05.2005, 12:05
von AZraEL
so, komme grade vom tischler um die ecke...hab den konus für die spitze da auf dem bandschleifer geschliffen, weil das gestern abend mit dem schraubstock und dem hobel nix war. jetzt mach ich den feinschliff und die lackierung...quasi wie bei einem pfeil. nur viiieeeeel größer... (mit würde der spinewert des 3,5 cm kiefernschaftes mal interessiern *lol* )
RE: RE: Kleben oder Nieten
Verfasst: 18.05.2005, 14:42
von shewolf
Original geschrieben von Bard
Hallo Azrael
Ich würd die Spitze erstmal reinkleben, bohren und verstiften kannst du das ganze immer noch wenns nicht halten sollte.
Äääh Jungs, so´n Löchsken ist doch kein Problem - dann fliegt die Spitze beim rumkalbern auch nicht durch die Gegend.
Mit Stift siehts dann so aus:

Speer
Verfasst: 18.05.2005, 21:28
von Aureus
Hi Shewolf,
das ist wirklich ein starker Speer!
Aber wen hast Du denn dafür skalpiert?
Viele Grüße !
Aureus
Verfasst: 19.05.2005, 12:30
von shewolf
Gervase hat das Lammfell beigesteuert, aus dem der obere Ring ist, und die Langhaare sind vom Pferd, auf Seide genäht und um den Schaft gelegt... mal was anderes als die Tasseln.
Verfasst: 23.05.2005, 19:04
von Schuetze
Ich hab irgendwann mal versucht nen römisches Pilum zu bauen - bin aber am komplizierten Kopf gescheitert - der muss ja ausbalanciert sein damit das Ding auch fliegt.
Verfasst: 02.06.2005, 12:16
von Filnek
hey azra!
filnek hat mal wieder die lösung für dich. guck doch einfach mal in den gelben seiten nach drechslereien. dann lässt du dir nen schaft anfertigen - wie gesagt, am besten aus esche - eiche hat zwar ein höheres gewicht, dafür aber auch eine größere durchschlagskraft - wird dadurch beim flug allerdings schnell instabil. hab mir für meine hellebarde

so nen kiefernpinn gekauft - vergiss es. die dinger brechen NUR ab.
und vergiss nicht: geh noch mal mit sandpapier über die spitze drüber! hochglanzpolitur ist auch im MA authentisch!
mit dem stift geb ich shewolf absolut recht... nur: mach am besten zwei durch den pinn, in einigem abstand zueinander, und zwar im 90° winkel versetzt. damit verpuffen die torsionskräfte hundertmal besser im holz.
die spitzen von burg linn haben mir nicht gefallen - aus einem grund. zwar sind spitzen, die hinten rund in die tülle übergehen, überliefert, jedoch waren die meissten so wie bei shewolf - glatt. dies verhinderte, dass man mit der lanze im brustkorb des gegners hängen blieb - ob das bei speeren nicht sogar nützlich wäre - wer weiss.
shewolf: ein wirklich schöner speer! nur - wofür hat man das schweifhaar an der spitze angebracht? das sieht so hunnisch aus... 8-|
schuetze: war bei uns im sport der kursbeste im speerwerfen... tja, das muss gar nicht soo ausbalanciert sein. viel wichtiger ist es, festzustellen, wo man das ding anpacken muss, damit es nicht flach oder gar auf dem schuh landet, sondern mit der spitze runterkommt.
schreib denen hier doch mal ne mail - die geben dir sicher gern die authentischen maße eines pilums :-)
roemisch-germanisches-museum@stadt-koeln.de
0221 / 221-22304
Filnek