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Der Bogen, das Sonnenopfer
Verfasst: 29.08.2003, 10:34
von Looser
Gestern war ich mit zwei Kumpels auf unserem Trainingsplatz. Nach ein paar Serien schießen machten wir eine Pause. Ich hing meinen Bogen an einen Baum in den Schatten. Die zwei anderen legten Ihre Bögen in die Wiese. Das eine war ein Langbogen und das andere ein alter Compound mit Holzwurfarmen (ein sehr schönes Stück).
Nach etwa einer halben Stunde meinte der Compounder, er wolle mal wieder loslegen.
Er nimmt seinen Bogen auf, zieht aus und, krraaccchhhh! Die Achse des oberen Wurfarmes hat diesen total gespalten.
Wir natürlich geschaut und gelacht und mein Kumpel meinte: du musst halt auch einen Langbogen schießen, was bodenständiges und nicht so was modernes technisches!
Nimmt seinen Langbogen auf geht voll in den Auszug und, krraacccchhhh!
Der Untere Wurfarm hat sich vom Griff abwärts zweigeteilt.
Was lernt man daraus? Seinen Bogen nie zu lange der prallen Sonne aussetzten!
Habt Ihr auch schon mal ähnliches erlebt?
@Looser
Verfasst: 29.08.2003, 11:56
von kuggy
Hallo Reinhold,
unser Horst hatte davor auch schon die ganze Zeit gewarnt. Wir haben den Rat dann alle brav befolgt.
Er hat sowas auch schon öfter gesehen....... sogar ein neuwertiger Stegmaier der zu lange gegrillt wurde......... krachhhhzzz und 1000Euro weg...
Immer schön dran denken .. bzw. bis zum nächsten Afrika-Sommer..
Sonnenopfer
Verfasst: 29.08.2003, 12:15
von northeero
Mir ist noch nichts dergleichen passiert. Momentan, oder eher in den vergangenen Monaten, wurde jedoch sehr viel Wirbel über eine schottische Firma, deren Namen ja jeder kennt, gemacht. Das könnte bei diesen Bögen sehr gut mit ein Grund für dieses "Trara" gewesen sein. Holz ist nun mal ein Naturproduckt, welches sich der Luftfeuchtigkeit anpasst und schwindet. Dies wird natürlich dann gefördert, wenn man seinen Bogen der prallen Sonne aussetzt oder stundenlang in seinem Auto, was dazu noch in der Sonne steht, liegen lässt.
Langbögen sind nun mal lang, und somit kann das
Holz auch viel schwinden, das es selbst der beste Kleber nicht mehr packt. Ich habe nen schwarzes Auto, und habe mal die Temp. gemessen, und kam damals auf 76°C in der Sonne, dies war jedoch nicht zu der heißesten Zeit in diesem Sommer.
Bogenfarbe
Verfasst: 29.08.2003, 12:29
von Taran
Ich könnte mir vorstellen, dass Bögen mit schwarzem Backing besonders gefährdet sind, oder?
hehe
Verfasst: 29.08.2003, 13:25
von Warbeast
nu wäre ja eigentlich ich ander reihe zu schreien
lauft euch nen anständigen bogen, dan apssiert das net
aber sowas mach ich ja net
mir ist sowas noch ncith passiert, da allu und glasfaser da nicht so empfidlich sind,
aber lustige geschichte
mfg Phil
Verfasst: 29.08.2003, 14:51
von Curtis
Mein Recurve mit schwarzen Wurfarmen ist mir wahrscheinlich auch durch die Hitze gebrochen! Ich hab ihn aber nicht liegen lassen, sondern halt ca 1Std in der prallen Sonne geschossen, mit dem Ergebnis, dass sich der untere Wurfarm verabschiedete!
Verfasst: 29.08.2003, 15:23
von northeero
@ all woodbow archers: Wir können uns mit unserem Schrott wenigstens im Winter wenn es kalt ist nen Feuer machen und uns wärmen.
@ Phil: für dich schaut's da schlecht aus.Denn auch Bögen mit Alugriffteil können brechen wenn ein bsp. Gußfehler nicht sichtbar ist.
;(
Schönes Wochenende, Eero
Verfasst: 29.08.2003, 15:53
von Uli
Holz trocknet nun mal bei einer so großen Hitze noch mehr aus und wird dadurch spröde und bricht schneller.
Aber was soll man dagegen machen? Vielleicht den Bogen in ein leicht feuchtes Tuch einwickeln? Zumindest wenn man nicht umhin kommt ihn im Auto liegen zulassen.
Andere Vorschläge?
8-|
sonnenopfer
Verfasst: 29.08.2003, 17:59
von nordmann1980
mein bogen ist zwar noch in der entstehung aber gut zu wissen das Holz so empfindlich ist dann kann ich wenigstens vorbeugen
Sonnenopfer
Verfasst: 29.08.2003, 20:21
von Looser
Leute mein Rat, einfach den Bogen wenn möglich in den Schatten legen.
Ich glaube dass auch das schießen in der prallen Sonne nichts ausmacht. Man hält ja seinen Bogen nicht immer mit der gleichen Seite in die Sonne.
Zur Farbe noch eines, der gebrochene Langbogen war zimmlich hell. Ich selber schieße nur dunkle Langbögen. Ich habe bis jetzt noch keine Probleme damit gehabt.
Einfach den Bogen behandeln wie wenn es Euer Baby wär. (Ist es ja auch oder?)

Auch die Kälte machts
Verfasst: 29.08.2003, 20:30
von Ulmenblatt
Vollholzbögen sollte man ja eigentlich immer wieder mit Leinöl, Wachs oder Schweinefett behandeln, da sie ansonsten mit der Zeit austrocknen und irgendwann den grossen Kracher loslassen. Ein Freund von mir hat kürzlich einen 75-Pfund-Eschenbogen, der seit einem Jahr nicht mehr gespannt wurde, kurz ausgezogen - die zwei Teile hingen nur noch schlaff an der Sehne. Die Luft, nicht die Sonne, hatte das Ding vollends ausgetrocknet.
Aber auch im Winter bei Kälte schone ich meine besten Holzbögen. Kälte macht nämlich das Holz spröde und weniger flexibel. Deshalb werde ich wohl einen mit Karbon oder Glas laminierten Bogen herstellen müssen, obwohl ich von diesem künstlichen Zeugs nicht viel halte.
...denn die Eibe, nicht die Esche, ist der Weltenbaum.
Sonnenopfer
Verfasst: 29.08.2003, 22:20
von Steinmann
Vielleicht ist die Ursache für die Brüche bei der Sonne zu suchen, vielleicht auch nicht! Mein " Griffon " ist an einem sehr warmen Tag aber im dichten, schattigen Wald gebrochen ;( .
Ob das ein Materialfehler oder die Witterung war, kann ich nicht beurteilen. Üblicherweise lege ich meine Bögen immer in den Schatten oder entspanne sie wen ich eine längere Pause mache. Anfang August habe ich mit dem LB auf einer Fitarunde mitgeschossen und die Jungs dort haben eigentlich alle Ihre Bögen in die pralle Sonne gelegt. Auf meine Frage hin hat einer gesagt das man das so machen soll und der Händler das ausdrücklich gesagt hat. im Verlauf der 72 Pfeile die dort geschossen wurden haben aber auch die meisten über einen höheren Haltepunkt ( durch die Visiere merken die das gut ) bzw. über eine größere Standhöhe geklagt. In meinen Augen ein Indiz dafür das auch diese Bögen nachgeben! Aus meiner Sicht ist aber zwischen dem Schichtaufbau bei einem " Griffon " und den Schichtaufbau bei den Recurvebögen kein großer Unterschied. So dürfte doch das austrocknen( zumal das Holz ist ja durch das Glas, Lack etc abgekapselt ist ) schwinden etc. nicht das große Problem sein. Oder ? Das Glas/ Carbon etc. wird vermutlich bei Bögen mit Epoxidharz laminiert und das E- Modul von Epoxi dürfte eher größer sein als das von ausgetrocknetem Furnierstreifen.