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Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 10:39
von Eddie the Archer
Moin! Hier eine Bergulme, technische Daten: 75" Nock to Nock, 110 lbs bei 31 in Auszug, in der Mitte 36mm breit und 26 mm tief, rechteckiger Querschnitt, an den Nocken rund, mit 13mm Durchmesser, 815 g Gesamtgewicht ohne Sehne: ein "Mean Wood Warbow".
100301 Endtiller Ulme.png
Und das war der Weg: Drei Ringe abtragen (vom Stab war ein Backing runtergesägt worden, ging also nicht anders). Man findet die Grenze zwischen Früh- und Spätholz recht gut. Ich habe die Grenze mit Bleistift markiert: das faserige Zeugs muss weg. Mit Zugmesser und Schaber ist das eigentlich kein Problem.

Nach dem Ringe schälen und dem Breitentaper sah das dann so aus:
170301 Ring Chasing.jpg
170301 Breitentaper.jpg
Der erste Dickentaper war dann 3mm auf 20cm von der Mitte bis zu den Nocken. Die Ecken gerundet, lange Sehne drauf und ab auf den Tiller: 130 # @ 24".

Bei Warbows macht es keinen Sinn zu Beginn viel rumzutillern: irgendwann muss das Teil unter dem angepeilten Zuggewicht einfach biegen, sonst kommt man nie auf hohe Gewichte. Wenn keine bösen Schwachstellen drin sind und das Holz was kann, ist das auch kein Problem.

Hier der zweite Tiller, immer noch die lange Sehne, jetzt 115# @ 28", Peitsche mit ein paar Schwachstellen, rechts biegt er zu wenig:
170228 115 at 28.jpg
Tillerhilfe von Blacky und Neumi geholt, weiter geschabt & geraspelt, dann die Nocken drauf und fertig. Das Ergebnis habt Ihr oben schon gesehen!

Hier noch ein paar Fotos von den Nocken und der Standhöhe:
170301 Nock oWA.jpg
170301 Nock uWA.jpg
Standhöhe Küche.jpg
Dann hoffe ich mal, es gefällt einigermaßen! Es kommt nach dem letzten Schliff noch Leinöl und Bienenwachs drauf, dann wird er am WoE geschossen..;-)

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 10:51
von Klink
Alter Finne.
Echt rustikal :D
Bissl Feinschliff, also Glatt machen die Sau und jut is.
Gefällt mir krass gut :p

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 10:54
von Ravenheart
Also die halben Kühe an den Enden sind MIR ja etwas ZU "rustikal", aber Ulme mit 110# - das is schon ne Hausnummer!
Gut gemacht!

Rabe

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 10:57
von fatz
Kraeftiges Kerlchen! Warum hast du den Querschnitt rechteckig gewaehlt?

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 11:00
von schnabelkanne
Servus,
beeindruckend - gefällt mir auch gut,
hab bis jetzt immer zuviel rumgetillert an meinen stärken Langbögen, danke für deine Tipps.

Hast du Sidenocks gemacht? wenn ja hat das einen speziellen Grund?

lg Thomas

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 11:10
von Eddie the Archer
Merci!

Das sind aber keine halben Kühe, sondern drittel Hirsche!! ;D

Hier noch was mit kleineren Nocks und vielen Knötchen & Ästchen: Eibe, 72" NtN, 90# @ 31"
14731180_1687030448280492_6025823644697571395_n.jpg

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 11:19
von Eddie the Archer
@ schnabelkanne: Die Sidenocks sind halt "traditioneller", kann man mögen, muss man aber nicht. Blacky meinte mal, die taugen, um einen Propeller auszugleichen, wenn ich mich nicht irre. Die Sehne läuft auf den Bauch gesehen ja leicht schräg, von links oben nach rechts unten. Der Bogen, so wie er ist, taugt für ein "Welsh Class"- Schießen, da gibt´s bestimmte Vorgaben für Material und Zuggewicht.

@ fatz: Ulme ist kompressionsschwächer als Eibe, daher sollte man den Bauch so flach wie möglich halten, sonst knittert´s leicht. Da der Stave wohl aus einem recht dicken Stamm kam, ist der Rücken auch recht flach.

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 12:23
von fatz
Ich dachte, dass Ulme ganz gut was wegsteckt, allerdings hab ich bis jetzt nur einen Bogen draus gebaut. Der hat zwar nur knapp 60# @ 32" aber einen runden Bauch. Ich schiess den seit dem SDBBT im Juli regelmaessig 1-2mal pro Woche und der Set haelt sich immer noch sehr in Grenzen und von Knitter keine Spur.

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 12:50
von Spanmacher
Sicherlich gibt es auch bei Ulme unterschiedliche Qualitäten.

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 13:01
von fatz
Liesst man zumindest immer wieder. Von meiner hat der TomTom behauptet sie wuerde was taugen....

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 13:12
von Klink
Und die Meine hat Probleme mit Zwergenastlöchern :( >:(

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 13:19
von Eddie the Archer
Ich kann dazu nicht wirklich aus Erfahrung sprechen, das da ist meine erste Ulme. Aber z. B. bei TomTom, Neumi und Blacky kriegt Ihr ganz sicher gute Tipps zum "wie" und "warum", wenn´s um dicke Bögen aus x-beliebigem Holz geht!!

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 13:24
von fatz
Eh klar. Vom Tom hatte ich da erstklassige, persoenliche Beratung. Deswegen auch meine Frage. Aus einem 2. Stave vom selben Baum haette ich auch eigentlich was Richtung 100# bauen wollen, aber den Stave hat's dann beim Breite rausarbeiten so verzogen, dass ich die Laenge nicht mehr hingekriegt hab. Einen hab ich davon noch, nur im Moment zuwenig Zeit.

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 13:55
von Eddie the Archer
Das sagte Neumi auch, Ulme verzieht sich gerne. Blacky meinte, die neuen Ringe bei der Ulme wachsen immer diagonal überm alten Ring, so dass Ringe abtragen nicht sooo optimal ist, weil´s dann schnell ne "Banane" gibt. Ich hatte jetzt in beiderlei Hinsicht einfach mal Dusel, schätze ich!

Re: Bergulme 110# @ 31"

Verfasst: 01.03.2017, 14:22
von fatz
Tom hat hinterher dann auch gemeint, dass Ulme oft Spannungen drinhat, die dann frei werden, wenn man den Bogen in der Breite rausarbeitet. Ich hab da leider nicht drauf aufgepasst, auch weil der erste so schoen gerade geblieben war. Wie ich's dann gemerkt hab, war's zu spaet um noch was zu machen, ausser ihn auf gut 1.8m abzusaegen. Da wird fuer meine Affenarme kein Warbow mehr draus.