Fletchers-Corner

Der Robinienstave ist Windbruch von Orkan Ela. Durch den knubbeligen Knast ist der Bogen stark asymmetrisch und Fade & Griff dicker / länger als üblich. Um die Asymmetrie perfekt zu machen ist der uWa deflex.
Gegen Knitteritis ist der Rücken getrappt und die Wa’s pyramidal. Die Wa’s bestehen aus 3 Jahresringen, der Bauch besteht quasi durchgängig aus einem Jahresring.
Mit Heissluft wurde das uTip geflippt und der oWa für korrekten Sehnenverlauf seitlich gebogen.
Als optisches Schmankerl habe ich je ein bauchseitiges Astloch mit einem Ast Berberis / Euonymus gefüllt und in deren Markkanal Horn eingepaßt.
Die Wa starten 5-eckig, gehen in 6-eckig über, dann wird’s flach und zum Griff hin leicht linsenförmig (im uWa ist ein Bereich leicht konkav). Der Splint und 4 Kernholzring kamen runter, 3 Kernholzringe blieben für die Sehnenkerben stehen.

Der Bogen ist kein gutes Beispiel für einen flotten Robinienbogen. Deshalb hier ein Warnung an alle Robinien-Neulinge: Bitte nicht nachmachen. Der ist zu lang und zu schwer und deshalb nicht so flott.
Besser ist: 165-170cm für 28“; 2“ länger je weiterem Zoll; semipyramidal 45->35->10mm, 20->15mm dick [Empfehlung vom Robinienspezialisten Benedikt].

Der Bogen ist bis 30“ getillert, für den uWa ist 28“ auf Dauer aber wohl besser. Unter 10gpp Pfeilgewicht fühlt er sich nicht richtig an, drüber macht er Spass. ELA ist schon eine Weile fertig, aber ich war mir nicht sicher ob der Knast hält. Nachdem er etwa 700 Pfeile geschafft hat, sollte aber nichts mehr passieren.

Robinienkern
Pyramidal, asymmetrisch
oWa 6“ länger
Griff incl. Fade 32cm
Wa-Breite 45->6,5mm
Wa-Dicke 20->18mm
62#@28“
192cm NtN
842g
16 Strang B55 flämisch
Finish Tungöl-Leinöl (8/2)

Hol Dir zu den Spezifikationen Meinung bei den Erwachsenen im Forum ein.
Aber dieser Bogen
gefällt mir richtig, richtig gut.

Wie du selbst sagst vom technischen her nicht ideal gebaut...

Aber was das Finish und die Verarbeitung angeht richtig schön vor allem die Griffform is Bombe
Weiter so

Lg Tom Tom

Servus, schwieriges Projekt - toll umgesetzt - die Verarbeitung ist eine "Augenweide" wie man bei uns sagt.
Gruss Thomas

Hallo Roby-Nie, da haste aber ein heisses Teil gebaut. Gefällt mir und iss echt mal was anderes. Und die Gimmicks find ich auch super. Der Griff ist auch Klasse und die Verarbeitung Deiner Bogen iss sowieso immer top.
Echt
Grüsse - Neumi

Die Berberitze mit Horn sieht in dem Astloch aus wie ein Reptilienauge. Schick!
Und das Fade am oberen Wurfarm ist ne Augenweide. Da stimme ich Thomas und Tom zu.

Hui, ein schöner Charakterbogen, gefällt mir sehr gut. Nicht nur die Details, auch die Assymmetrie finde ich immer sehr spannend.

@Roby-Nie: Super Teil! Da bleibt mir ja die Spucke weg, da kann sich jeder in Sachen Holzbearbeitung bei Dir was abschauen ("Alles wegschneiden, was nicht bogen ist"), gut gelöst.
Wie breit und wie tief ist der an den Nocken, cih denke da könnt´ vielleicht noch was weg, eventuell. Dann würde er auch noch so ein bißchen schneller werden.

Weiter so
G_Bee

G_Bee1 hat geschrieben:Wie breit und wie tief ist der an den Nocken, ich denke da könnt´ vielleicht noch was weg, eventuell. Dann würde er auch noch so ein bißchen schneller werden.

@G_Bee1: An der Sehnenkerbe sind es noch 6,5mm Breite (auf 4mm auslaufend) und 18mm Dicke. Da wird nicht mehr viel drin sein, zumal ich befürchte, dass sich die Wurfarme dann seitlich verbiegen (die Sehne liegt teilweise gut neben den Wurfarmen). Ich müßte den oberen Wurfarm deutlich kürzen aber ich denke nicht, dass der Knast im unteren Fade das vertragen würde. Das Ding ist innen hohl und läuft bis in den Griff. Ich konnte durch einen Riss im Griff eine Stecknadel bis zum Kopf reinstecken und habe dann so gut es ging Eulenkleber reinlaufen lassen. Ausserdem würde dann das "Auge" aus Pfaffenhut wegfallen und das wär doch Schade. Er wird eben mit >40g Pfeilen geschossen, da macht er Spass.