Fletchers-Corner

Ahoi!

Mein neuestes Werk, über das ich mich besonders freue, weil die Materialauswahl- und Vorbereitung sich über 2 Jahre erstreckt hat. Snake-Jo hat die Anleitung zur Verfügung gestellt und mir hat von Anfang an der Zahn getropft, so etwas auch einmal zu probieren. Insgesamt bin ich zufrieden, folgende Probleme sehe ich selbst: Die Form der Siyahs. Sie sind von Anfang bis Ende gleich breit, d.h. der Spleiß ist zu schmal und die Enden zu dick. Das Wickelmaterial ist... naja. Die Wicklung ebenso. Das Griffstück aus Flieder war leider sehr kurz, sodass die Fades sehr steil waren und insgesamt alles beim Kleben problematisch (ca. 2mm Fuge). Insgesamt habe ich ganz viele neue Techniken ausprobiert und von vielem profitiert - selbst Bambuslaminate hergestellt, selbst (über Feuer) getempert, selbst Siyahs gebaut, erster Reflexbogen (der diesen Namen auch verdient) überhaupt und und und... Ich bin zu 85% zufrieden

- 150 cm NtN
- 30lbs@28'' (leider schwächer als geplant, habe beim Tillern Mist gebaut, das Backing fing an zu reißen und ich musste großzügig abtragen)
- Rücken: Manau
- Bauch: Bambus, getempert, 4 mm
- Griff: Flieder
- Siyahs: Traubenkirsche, natürliche Biegung (ein krummer Ast halbiert um identische Winkel zu erhalten)
- weiches Leder für die Sehnenkerben
- 10 Strang Dacron endlos

Deinen Erkenntnissen kann ich nichts hinzufügen, so ist es. Insgesamt ein guter Weg!
Und wenn du dich mit Paracelsus zusammentust und ihr eure besten Ergebnisse in einen Bogen packt, ja, das wird echt gut!

Jo passt.....gerne

Mein nächster Reflex bekommt wahrscheinlich Eibe auf den Bauch Ich muss nur nach neuem Siyah-Material schauen oder auch probieren, Laminate zu biegen.

Bestell dir ein paar Leisten amerik. Kirsche und amerik. Ahorn....die kannst du in 3-4 mm Stärke besorgen als Echtholzlaminat
und diese dann über Wasserdampf biegen...dann mit Epoxy verleimen und du hast schöne Rohsiyahs...wobei ich sagen muss das Ahorn sich besser biegt als Kirsche....
Können ja mal Erfahrungen austauschen...
Mein nächster Bogen wird auch ein Kompositbogen....diesesmal aber viel besser als der vorherige....

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Gruss ParaCELLsus

Einer muss ja,

die Stelle ist gnadenlos überlastet. Das hält weder Bambus noch Kirsche aus, und auch mit Leder umwickelt knickt der Arm dort einfach nur ab.
nicht übelnehmen, Max

@max2: Ja, danke!
Und sehr richtig. Dies kommt anfangs sehr häufig vor. Man kann diese Schwachstellen vermeiden, wenn man zuerst den reinen Manaubogen fertig stellt (schon als Reiterbogen, aber nur mit 25-30 lb), sorgfältig zu einem Kreisbogen tillert und dann erst das Facing aufbringt. Danach hat der Bogen 50 lb und ist stabil.

Die Schwachstelle ist Folge einer Verlagerung von einer zu steifen Stelle. Direkt daneben liegt nämlich eine Bambus-Nodie. Dort hätte ich also lokal schwächen müssen, um eine harmonische Biegung zu erhalten. (oder habe ich einen Denkfehler?)

Sehr schön umgesetzt für den Ersten!
Auch alle Leiden und Schmerzen mitgemacht, die man so erfährt beim Umgang mit diesen Materialien und Design.
Ich kann nur empfehlen, weiterzumachen und auch weiter zu experimentieren! Das sind unbezahlbare Erfahrungen die "den nächsten Bogen" besser werden lassen als es z.B. Buch oder Internet vermögen.
Die Knicke hatte ich in meinem ersten auch, mMn sind vielleicht 4mm Bambus einfach zu viel für Manau, 2mm hättens auch getan, die biegen dann auch harmonischer. Auf jeden Fall lohnt es sich, wie Snake-Jo geschrieben hat, den Bogen ohne Facing zu tillern und dann nach Aufbringen des Facings das gewünschte vorherige Biegeverhalten wiederherstellen. So sieht man auch sehr schön Klebefehler, zB ungewollte Fugen, die bleiben nämlich aufgrund des Abstands der Laminate steifer als andere Bereiche.
Zu den Siyahs muss ich sagen: die sehen doch gut aus! Auch die werden immer filigraner werden, je mehr du davon baust.
Bin gespannt auf den nächsten! (ich muss auch mal wieder...)

@maruk: Gut gesagt!
Das waren auch meine Gedanken....
LG,
Jo