Hallo aus HRO
Verfasst: 05.08.2014, 22:28
Hallo zusammen
Seit einigen Monaten lese ich hier nun heimlich euer Forum und fand es an der Zeit, aus den Schatten herauszutreten.
Ich bin 47 Jahre alt und wohne in Rostock. Als kleiner Junge hatte ich vom Opa den berühmten Haselstockbogen bekommen und damit die Umgebung unsicher gemacht. Aus Hasel wurde Flieder. Die Pfeile flogen weiter. Die hatte ich mir schon damals aus Stäben von Silvesterraketen gebaut. Damals waren die noch rund. Federspender waren die Hühner vom Hühnerhof der Großeltern. Die Jahre vergingen ...
Im Frühling diesen Jahres hatte ich mich für einen Kurs zum traditionellen Bogenschießen eingeschrieben. Nicht nur Schießen sondern auch Geschichte und Geschichten standen auf dem Sportplan. Es war alles sehr spannend. Zum ersten mal seit ca 36 Jahren wieder einen Bogen in der Hand zu halten war faszinierend. Also habe ich viel Theorie gelesen, auch hier im Forum. Der Wunsch auf einen eigenen Bogen, wenn möglich selbst gebaut, wuchs. Ihr und speziell eine Videoreihe von AdamusMinor, hier als Selfbower bekannt, haben mich dann dazu hinreißen lassen, mir Ende März einen Haselnußast zu besorgen. Den Rest könnt ihr euch sicher denken .. Mit dem Wissen, dass wirklich alles schiefgehen kann und ich auf nichts hoffen durfte, außer etwas zu lernen, fing ich an zu schnitzen ohne Werkstatt, nur mit Messer und Küchenhackebeil auf dem Balkon, wenn das Wetter mitspielte immer mal eine Stunde. Später fand ich ein günstiges Ziehmesser auf dem Flohmarkt. Damit ging es leichter.
Um es kurz zu machen: Der Stock ist nicht gespalten worden,174 cm lang von einer Nock zur anderen, an den Fades 5 cm dick und die Nocken sind 12mm breit. Ursprünglich war er auf beiden Seiten ca 5cm reflex gebogen. Den Drehwuchs habe ich in meiner Unwissenheit ignoriert. Das und seine leichte Schlangenform machten das Tillern nicht einfacher. Aber die Tipps vom Raben wo man was wegnehmen soll, damit sich das Holz nicht weiter verdreht, haben geholfen. Er ist nicht gebrochen, Er schießt sogar mit ca 20# bei 28". Zum Testen mußten je 2 Hartriegelzweige mit 10,5 und 8,5 mm Durchmesser an der dicken Seite und 2 Haselzweige mit knapp 10mm Durchmesser und Länge von 75 cm herhalten. Die Federn sind von Tauben. Jetzt nach ca 3000 Schuß weiß ich, dass 10,5mm Hartriegel zu dick und zu steif sind, 9mm Hasel und ca 8,5-8mm Hartriegel und Schneeball bei mir aber mit 125gr Feldspitzen mit konischem Gewinde ganz gut fliegen.
Als der Bogen fertig war, dache ich mir: 'Dein erster Versuch, dein erster Bogen. Der muß einen Namen haben.' Mir schwebte etwas Episches vor. Meine Freundin besah sich mein Machwerk und sagte: "Horst". Den Namen hat er behalten.
Grüße von der Ostseeküste
Onkel Tom
Seit einigen Monaten lese ich hier nun heimlich euer Forum und fand es an der Zeit, aus den Schatten herauszutreten.
Ich bin 47 Jahre alt und wohne in Rostock. Als kleiner Junge hatte ich vom Opa den berühmten Haselstockbogen bekommen und damit die Umgebung unsicher gemacht. Aus Hasel wurde Flieder. Die Pfeile flogen weiter. Die hatte ich mir schon damals aus Stäben von Silvesterraketen gebaut. Damals waren die noch rund. Federspender waren die Hühner vom Hühnerhof der Großeltern. Die Jahre vergingen ...
Im Frühling diesen Jahres hatte ich mich für einen Kurs zum traditionellen Bogenschießen eingeschrieben. Nicht nur Schießen sondern auch Geschichte und Geschichten standen auf dem Sportplan. Es war alles sehr spannend. Zum ersten mal seit ca 36 Jahren wieder einen Bogen in der Hand zu halten war faszinierend. Also habe ich viel Theorie gelesen, auch hier im Forum. Der Wunsch auf einen eigenen Bogen, wenn möglich selbst gebaut, wuchs. Ihr und speziell eine Videoreihe von AdamusMinor, hier als Selfbower bekannt, haben mich dann dazu hinreißen lassen, mir Ende März einen Haselnußast zu besorgen. Den Rest könnt ihr euch sicher denken .. Mit dem Wissen, dass wirklich alles schiefgehen kann und ich auf nichts hoffen durfte, außer etwas zu lernen, fing ich an zu schnitzen ohne Werkstatt, nur mit Messer und Küchenhackebeil auf dem Balkon, wenn das Wetter mitspielte immer mal eine Stunde. Später fand ich ein günstiges Ziehmesser auf dem Flohmarkt. Damit ging es leichter.
Um es kurz zu machen: Der Stock ist nicht gespalten worden,174 cm lang von einer Nock zur anderen, an den Fades 5 cm dick und die Nocken sind 12mm breit. Ursprünglich war er auf beiden Seiten ca 5cm reflex gebogen. Den Drehwuchs habe ich in meiner Unwissenheit ignoriert. Das und seine leichte Schlangenform machten das Tillern nicht einfacher. Aber die Tipps vom Raben wo man was wegnehmen soll, damit sich das Holz nicht weiter verdreht, haben geholfen. Er ist nicht gebrochen, Er schießt sogar mit ca 20# bei 28". Zum Testen mußten je 2 Hartriegelzweige mit 10,5 und 8,5 mm Durchmesser an der dicken Seite und 2 Haselzweige mit knapp 10mm Durchmesser und Länge von 75 cm herhalten. Die Federn sind von Tauben. Jetzt nach ca 3000 Schuß weiß ich, dass 10,5mm Hartriegel zu dick und zu steif sind, 9mm Hasel und ca 8,5-8mm Hartriegel und Schneeball bei mir aber mit 125gr Feldspitzen mit konischem Gewinde ganz gut fliegen.
Als der Bogen fertig war, dache ich mir: 'Dein erster Versuch, dein erster Bogen. Der muß einen Namen haben.' Mir schwebte etwas Episches vor. Meine Freundin besah sich mein Machwerk und sagte: "Horst". Den Namen hat er behalten.
Grüße von der Ostseeküste
Onkel Tom