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Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 09:49
von Quiksilver
Hallo alle miteinander,

ich heisse Michael, bin 30 jahre alt und komme ausm Ländle.
Ich möchte euch hier meinen ersten Bogen vorstellen und von euch gerne ein konstruktives Feedback über meine Fehler
erhalten, damit ich beim Bogenbauen besser werde. Erfahrung in Sachen Holzbearbeitung hatte ich bis zu diesem Projekt keine. Ich habe Holzteile bisher nur zusammengenagelt oder -geschraubt, aber noch nie etwas aus Holz "geformt". Meine Kenntnisse des Bogenbaus habe ich nur von den Videos von Adamusminor/Selfbower auf Youtube und natürlich von euch hier im Forum erhalten. Ich habe kein Bogenbauerbuch gelesen oder einen Bogenbauerkurs besucht. Ich bin also ein absoluter Neuling auf dem Gebiet.

Hier erstmal die Daten des Bogens:

Es handelt sich um einen Eschenflachbogen im halbpyramidalen Design. Das Finish ist mit Leinölfirniss gemacht worden und
die Sehne habe ich aus Dakron gefertigt mit leider schlecht zu sehenden Wicklungen (weil schwarz) an den Öhrchen und in der Mitte.

Länge: 167 cm von Nock zu Nock
Breite: 4 cm an den FO und 1,5 cm an den Tips
Dicke: 1,8 cm an den FO und 1 cm an den Tips, 4,5 cm im Griffbereich
Zuggewicht: 37# bei 28'' (angepeilt war etwas zwischen 30# und 40# bei 28'')
Standhöhe: 21 cm (etwas zu viel, da mir die Sehne zu kurz geraten ist)
Bauchseite (alle Fotos sind leider nur mit dem Handy aufgenommen)
Bauchseite (alle Fotos sind leider nur mit dem Handy aufgenommen)
Rückenseite
Rückenseite
Der Bogen wurde innerhalb von 2 Wochen gefertigt, jeweils abends und am Wochenende in meiner Freizeit. Ich stand beim
Bau ein wenig unter Zeitdruck, da der Bogen für einen Junggesellenabschied, bei dem er benutzt werden sollte, fertig werden musste. Daher leidet die Ausarbeitung des Bogens etwas darunter. Ziel war es einen Bogen zu bauen, der schießt und mindestens einen Tag durchhält und Erfahrung zu sammeln. Ihr seid hier andere Standards gewöhnt, das ist mir bewusst.
Als Werkzeuge für den Bau habe ich nur ein Ziehmesser, Raspel, Rundfeile, Ziehklingen und Schleifpapier verwendet.
Den Stave habe ich von Gervase bezogen (Danke an der Stelle). Der Jahresring auf dem Rücken war schon herausgearbeitet worden. Das wollte ich mir als Neuling noch nicht zumuten.
Der Bau verlief meines Empfinden nachs recht gut. Ich bin vorsichtig vorgegangen, da mir ja jedwede Erfahrung beim Bogenbau fehlte.

Hier sind nun einige Gedanken, die ausführen sollen, wo ich noch Verbesserungsbedarf sehe bzw. Fehler die ich gemacht habe.
Bitte korrigiert mich, wenn ich irgendwo falsch denke.

1. Der Tiller. Der obere WA (rechte Seite) finde ich sieht eigentlich recht gut aus. Der untere WA aber hat eine griffnahe
Schwachstelle und daneben eine Versteifung, wo sich ein Ast im WA befindet. Aus Gründen der Zeitnot habe ich das nicht weiter
bearbeitet in der Hoffnung, dass der Bogen einen Tag durchhält (was er auch getran hat).
Seitenansicht, entspannter Zustand, oberer WA rechts
Seitenansicht, entspannter Zustand, oberer WA rechts
Bogen auf Standhöhe
Bogen auf Standhöhe
Bogen bei 23'' Auszug auf meinem zusammengeschusterten Tillerbaum
Bogen bei 23'' Auszug auf meinem zusammengeschusterten Tillerbaum
2. Die Positionierung des Griffstücks. Ich habe das Griffstück asymmetrisch angebracht mit 8 cm unter- und 4 cm oberhalb der
Mitte des Bogens. Letzendlich ist der obere WA aber ca. 6 cm länger geworden als der untere. Hintergedanke war den unteren WA zu stärken um ein sauberes Abgehen des Pfeils nach oben über den Handrücken zu gewährleisten. Kurioserweise ist der unter WA auch noch vom Holz her reflex, während der obere WA deflex ist. Durch das inzwischen vorhandene Stringfollow sieht man die deflexe Form des oberen WA nun nicht mehr, er ist jetzt gerade. Das Resultat ist ein zu starker untere WA, denn beim schießen fliegt der Pfeil deutlich nach oben, man muss also tief zielen um das zu kompensieren.

3. Die Sehne verläuft nicht mittig.Ich vermute es liegt daran, dass ich die zwei Äste im Griffbereich und im WA so gut wie möglich positionieren wollte und gleichzeit versucht habe, dem Verlauf der Maserung im Holz zu folgen. Dies führte dazu, dass ich die Mittellinie des Bogens leicht versetzen musste von der Position, die ich vorher eigentlich mit einer Schnur festgelegt hatte. Es kann zum Teil aber auch dan den nicht parallelen Nocks liegen. Ich weiss nur nicht welcher Effekt da stärker
wirkt. Das resultat ist nun, dass der Pfeil beim Spannen nicht parallel zur Seite des Griffstücks liegt sondern nur auf der hinteren Kante dessen aufliegt. Daher fliegt der Pfeil stark nach links, was man beim Zielen wiederum ausgleich muss aber wenig optimal ist.
Sehnenverlauf
Sehnenverlauf
Unterer WA
Unterer WA
4. Die Fadeouts sind zu lang. Die Fadeouts haben eine Länge von 12 cm. Ich habe glaube ich gelesen, dass 5 bis 6 cm optimal wären. Aus Unsicherheit habe ich sie aber erstmal so lange gelassen.
Griffbereich
Griffbereich
5. Das Griffstück ist nicht sauber ausgearbeitet worden. Es ist im seitlichen Bereich lediglich angedeutet, was hauptsächlich am Zeitmangel lag. Außerdem habe ich keine Daten zu Dicke des Griffstücks oder zur maximalen/optimalen Tiefe des seitlichen Ausschnitts gefunden. Macht ihr das nach Gefühl?

Das war jetzt alles was mir so aufgefallen ist. Jetzt bin ich gespannt auf eure Kommentare :D

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 12:39
von ralfmcghee
Hallo Michael,

meinen Respekt! Ich finde es mutig, sich alleine durch ein Youtube-Video (wobei Selfbower allerdings extrem gut ist und auch hervorragend erklären kann) an ein Bogenbau-Projekt heranzutrauen. So furchtbar finde ich das Ergebnis Deines Projektes nicht; für ein Erstlingswerk ohne Live-Anleitung bzw. "Aufsicht" ist er meiner Meinung nach durchaus gelungen. Da lohnt es sich doch glatt, das Zuggewicht zu messen, nicht wahr?

Hier meine Bemerkungen:

Das mit den griffnahen Biegungen kenne ich aus eigener Erfahrung ziemlich gut. Oft ist die Ursache dafür, dass man unbedingt will, dass sich der Wurfarm endlich biegt. Versuche beim Tillern immer von den Wurfarmenden ausgehend in Richtung Griff zu arbeiten. Gute Hinweise findest Du im Wiki des Forums unter dem Stichwort "Tillern". Dass es ein langwieriger Prozess ist, hast Du schon erfahren dürfen. Und tatsächlich ist der Prozess noch langwieriger... ;)

Die Fadeouts kannst Du meiner Meinung nach ruhig deutlich kürzer machen. Dadurch erhältst Du mehr arbeitenden Anteil in den Wurfarmen. Für Hinweise zu den Bemaßungen eines Bogens empfehle ich Dir das Buch "Handbuch des traditionellen Bogenbaus" von Hillary Greenland. Als Einstiegsliteratur halte ich es für sehr geeignet, weil es das notwendige Grundwissen komprimiert darstellt und nicht so sehr teuer ist.

Wenn Dein Bogen bisher durchgehalten hat, lege ich Dir ans Herz, Dir das genannte Buch zu besorgen und natürlich den Input der anderen Forenmitglieder abzuwarten. Dann kannst Du die Biegung des Bogens durch Nachtillern verbessern. Damit wirst Du zwar zunächst einmal Zuggewicht verlieren, aber ich kann mir vorstellen, dass Dein Bogen dann insgesamt besser wird.

Du kannst übrigens nach der Korrektur des Tillers Deinem Bogen wieder Zuggewicht geben, indem Du ihn an der Bauchseite (!) mit der Heißluftpistole vorsichtig und sorgfältig erhitzt. Dabei kannst Du durch Anhängen eines Gewichtes an das Wurfarmende auch den Reflex wieder mindern. Alles in allem ist dabei aber Vorsicht geboten. Zu diesem Thema gibt es einen sehr interessanten Beitrag von Selfbower. Schau mal mit der Suchfunktion nach dem Stichwort "Tempern".

Ein wenig Sorge bereitet mir der Sehnenverlauf. Der erscheint mir auf dem Foto sehr an der Seite des Griffs zu sein. Wenn Du den Griff noch weiter ausarbeitest, läufst Du Gefahr, dass die Sehne dann gar nicht mehr im Griff verläuft. Um ehrlich zu sein, habe ich ad hoc keine Idee, was ich Dir raten könnte. Ich bin aber sicher, dass der eine oder andere unserer Experten Dir entscheidende Tipps geben kann.

Ich hoffe, dass ich Dir schon einmal erste halbwegs vernünftige Hinweise geben konnte. Abschließend noch: Herzlich willkommen! Ich wünsche Dir viel Freude hier im Forum, gute Hinweise, möglicherweise nette Freundschaften evtl. sogar mit persönlichem Kennenlernen (das gibt es hier häufiger) und einen dicken, fetten Bogenvirus, mit dem dem die meisten von uns nachhaltig infiziert sind. Das ist übrigens der einzige Virus, den ich kenne, den man nicht mehr loswerden möchte. ;)

In diesem Sinne: Viel Erfolg und

LG
Ralf

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 12:56
von Palmstroem
Hallo und willkommen hier im Forum.
Du wirst an den "vielen" Antworten sicher gemerkt haben, dass irgendwas nicht stimmt an der Art und Weise Deines Herangehens. ;D
Ich finde es gut, dass Du Dich herangewagt hast, ich finde es schlecht, dass Du uns hier Deine, unter Zeitmangel gemachten Fehler präsentierst, vor allem, weil Du sie ja selbst gesehen und eingestanden hast.

Du solltest jetzt nicht erwarten, dass viele ihre Zeit investieren, um die im Schnellschuss entstandene Gurke zu kommentieren.

Damit es aber ein bisschen konstruktiver wird, noch ein paar Worte:

- Wenn die Sehne zu kurz geraten ist, mach eine neue, passende. Eine zu große Standhöhe schadet dem Bogen.
- Tiller links - griffnah gnadenlos überlastet, Rest zu steif wahrscheinlich zu hastig ausgezogen. Ich spare mir ein Eintragen von grünen oder roten Linien, die helfen diesem Bogen nicht mehr
- Tiller links - auch zu griffnah gelandet, in der Mitte zu steif und am Ende wieder Schwachstelle
Wenn Du die Griffmitte so plaziert hast, wie Du beschrieben hast, ist der obere WA 4cm länger, als der untere, wenn Du mehr feststellst, hast Du Dich vermessen (hattest Du etwa Zeitnot?)
- Die Sehne muss im Griffbereich liegen, vermutlich ist die WA-Dicke nicht gleichmäßig und der Bogen biegt sich in Richtung des geringeren Widerstands. Wenn die Nocken auch noch suboptimal waren, kann das zusammenkommen. Mögliche Abhilfe: Dämpfen und nachbiegen
- Fadeout fürs erste ca. 5-6cm, da hast Du richtig gelesen
- Der Griff muss Dir gut in der Hand liegen und sollte sich bei Bögen mit steifen Griffbereichen nicht mitbiegen und sich beim Auszug auch nicht wegdrehen. Fürs erst ca. 2,5cm dick und 3,5cm hoch. Hier bringt die eigene Erfahrung Dich dann weiter.


Schade, dass Du den schönen Gervase-Stave so verhunzt hast, kropfunnötig finde ich das, egal ob es Dein Geld ist und Du damit machen kannst, was Du willst. >:)
Ich hoffe, Deine nächsten Projekte sind nicht so hingepfuschelt. ::)

Palmström

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 13:14
von Wilfrid (✝)
Na, so schlimm ist der doch garnicht ...
Gut der uWa biegt unschön, aber wenn Du dieses Auge, was man da sieht zur Flamme werden läßt, wird auch der sich biegen.
Die Fades kürzer gibt mehr Biegelänge und damit ist auch diese griffnahe Biegung verschwunden.
Das Verdrehen des oWa bekommst Du weg, indem Du auf der Seite, wo die Sehne nicht läuft Holz abträgst. Für mich sieht das auch aus, als ob diese Kante nicht gerade, sondern nach außen gebeult ist, mach gerade.

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 13:17
von Felsenbirne
Moinsen
ich will nicht ganz so hart ins Gericht gehen wie Palmstroem, der im Grunde aber Recht hat. Es sind halt typische Anfängerfehler, die wir alle mal gemacht haben (und manchmal auch noch machen)
Du hast ja selbst erkannt, wo die Fehler liegen, mach es beim nächsten mal halt besser. Wenn Du "Zeitnot" hast, lege den Stave zur Seite und stecke deinen Kopf in kaltes Wasser. Das gleiche gilt für die Verwendung von E-Geräten.

Also lass den Kopf nicht hängen und baue halt einen neuen Bogen. Sooooo schlecht ist der ja nun auch nicht geworden ;)

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 13:27
von Squid (✝)
Palmström, hast du geraucht?? Was soll der Stuss?? Was solln das mit den Schnellschüssen?? Und wieso befindest du über anderer Leute Zeitinvestition in dieser Form?? Ich glaub, es hakt!!
Das Ding ist seit 5 Std. online und hat 4 Antworten. Gar nicht mal übel..

Das mit den Standards:
Der Standard orientiert sich am Bedarf. Zielsetzung war "Bogen für einen versoffenen Abend". Es hat gefunzt. Also alles OK.
Allerdings: Das könnte man beim nächsten JG-Abschiedsabend besser machen: Dann HAT der Ex-JG sogar noch was davon, wenn er das Ding behalten darf.

Zum Bogen
Die Daten sind erst mal völlig OK. Allerdings: Das mit der Standhöhe und der Sehne ist kein Argument. Mit 21 cm stresst du den Bögen völlig unnötig und verlierst auch noch Leistung. 15 müssen bei einem Self in diesen Dimensionen genügen.

Der Grundeindruck ist... robust. Kann man machen, manche hängen das Präfix "Survival-" dran und schon ist es eine ganz andere Hausnummer ;)

Der Tiller IST eine Katastrophe. Allerdings nur an einer Stelle. Auf den Bildern jeweils links vom Griff ist am Ende des viel zu langen Fadeouts ein massiver Knick. Der versaut alles. Der - auf den Bildern - rechte Wurfarm sieht dagegen recht gut aus.

Die Hochschussproblematik: Kann man durch Verschieben des Nockpunkts kompensieren. Grundsätzlich SOLL der untere Wurfarm etwas stärker sein, damit der Pfeil nicht über den Handrücken schrammt.

Der Sehnenverlauf: Nun ja... der is vergurkt, weil einer leichten Drehung im Holz nicht entgegen gearbeitet wurde.

Zum Griff sage ich nichts. Es ist Faulheit, wenn man da nicht noch drülfundzwanzig mal die Raspel rüber schiebt...



Ach ja: Palmström, sollte das deine Form von Humor sein, dann machs bitte besser kenntlich...

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 13:33
von ralfmcghee
@Palmstroem:
Zweifellos bist Du einer der besten Bogenbauer, die in FC aktiv sind. Dementsprechend bist Du sicher einer konstruktiven Kritik zugänglich. Wir haben hier gerade jemanden, der uns als echter Einsteiger in den Bogenbau sein Erstlingswerk präsentiert. Einige Fehler bei seinem Bau hat er gesehen und möchte sich darüber austauschen. Ich denke mal, dass er vorhat, auch bessere Bögen zu bauen.

Nun hat der Thread-Ersteller sich als eines der ersten Feedbacks auf sein Posting eine kräftige Watsche eingefangen. Bist Du sicher, dass das sein musste? Ich erlaube mir, diese Frage zu stellen, weil ich vor längerer Zeit ja auch eine kleine Kostprobe genießen durfte. ;)

Ich möchte keinesfalls irgendwelche Streitigkeiten vom Zaun brechen, aber richtig finde ich den gerade gezeigten Stil des Kommentierens nicht. Einen launigen Spruch in Verbindung mit handfesten Tipps würde in meinen Augen besser in die FC-Landschaft passen. Vielleicht liege ich mit meiner Ansicht natürlich völlig daneben. In dem Fall freue ich mich, wenn Du mir eine womögliche Fehlwahrnehmung meinerseits erläuterst. Bis dahin

LG
Ralf

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 13:49
von Quiksilver
Vielen Dank für die schnellen Antworten.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass man den Bogen verglichen mit den Prachtexemplaren, die man hier im Forum sonst so sieht, in keinster Weise vergleichen kann. Er ist eben unter Zeitnot entstanden, was beim Bau eines Bogens ja nie der Fall sein sollte.
In erster Linie wollte ich mit dem Post nur überprüfen, ob ich meine Fehler richtig sehe, oder etwas grundlegendes falsch verstanden habe. Durch eure bisherigen Antworten sehe ich mich in meiner laienhaften Analyse bestätigt.
Hauptsächlich wollte ich durch den Bau auch erste Erfahrungen sammeln und war mir bewusst, dass ich Fehler machen werde. Schließlich ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ich finde es sehr nett von euch, dass ihr mir bei der Analyse helft.
Vielen Dank auch für die Vorschläge, wie man den Bogen denn noch besser hinbekommen kann, die werde ich ausprobieren und schauen ob sich das Resultat verbessern lässt.

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 13:51
von Palmstroem
Eingang der Squidrik quittiert.
Fühle mich geehrt, dass ich auch mal dran war ;D

Palmström

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 14:26
von ralfmcghee
Hallo Michael,

jetzt kriegst Du gleich noch eine Antwort. Mir ist gerade etwas zu Deinem Problem mit dem Pfeilflug eingefallen. Dafür gibt es grundsätzlich jede Menge Ursachen. Wenn ich das alles in die Tiefe gehend erläutern wollte, würde es wohl den Rahmen sprengen. Hier aber ein paar Ansätze:

1. Du könntest versuchen, den Bogen umgedreht zu schießen (oberer Wurfarm nach unten) und dann schauen, ob Deine Pfeile nicht mehr so sehr nach links abweichen. Wenn das so ist, könntest Du über eine entsprechende Anpassung der Wurfarme nachdenken.

2. Wurfarme verdreht oder verzogen? Da heißt es, wenn möglich, nacharbeiten. Wie Du dabei vorgehen musst, müsste man anhand entsprechender Fotos besprechen.

3. Passen die Pfeile zum Bogen? Ein wichtiger Parameter bei den Pfeilen ist der Spine-Wert. Wenn der nicht passt, machen Deine Pfeile, was sie wollen.

4. Zielen: Das ist so eine Sache. Hier im Forum sind viele Leute Instinktivschützen. Beim Instinktiven Schießen sollte man nicht zielen (bzw. visieren), sondern das Ziel als solches fest ins Auge fassen. Den Rest macht dann bei hinreichendem Training die Auge-Hand-Koordination.

Vielleicht magst Du die entsprechenden Themen in den einschlägigen Threads, ggf. mit Hilfe der Suchfunktion nachlesen. Wenn Du damit nicht weiterkommst, hab keine Scheu, einfach noch einmal nachzufragen. Nebenbei bemerkt: Ich bin selber noch ein ziemlicher Anfänger. Insofern kann es durchaus sein, dass ich wesentliche Dinge vergessen habe oder womöglich auch nicht ganz optimale Darstellungen zum Besten gebe. Das sehe ich dann auch anhand der Postings von anderen FC-Nutzern. Du wirst Dir aber anhand der unterschiedlichen Beiträge sicher eine eigene Meinung bilden können. Erfahrungsgemäß klappt das in der Regel ganz gut. ;)

Noch ein Tipp zum Schluss: Vielleicht macht es Sinn, die Esche vorerst noch ein wenig ruhen zu lassen und einen neuen Bogen aus Hasel zu bauen. Hasel ist so gut verfügbar, dass Du kein Geld dafür ausgeben musst. Außerdem steckt das Holz die berühmten Anfängerfehler recht gut weg, so dass Du Deine Erfahrungen ohne Reue sammeln kannst. Übrigens: Ich baue nicht besser als Du - ich bin nur länger im Forum. :D

Okay dann: Viel Spaß und

LG
Ralf

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 14:31
von Squid (✝)
@ Palmström
OK, wieder einen abgehandelt. ;)
Geht doch. :D :D

Nee, mal ernsthaft: Meintest du, was du geschrieben hast? Ist es wirklich so, dass eine gewisse Überheblichkeit eingezogen ist, bei der Bogenbewertung und auch bei den Kommentaren zu Einsteigerbögen?
Das wäre absolut nicht erwünscht und vielleicht muss man da mal in sich gehen. Denn sowas verschreckt neue Nutzer und wir wollen - jetzt rede ich mal für alle - nicht zu einer Art elitären Clubs mutieren.

By the Way: Die meisten alten Säcke sind in Neubrunn bzw. auf dem Wege dahin, also ist mit sooo viel Feedback heute und bis kommenden Dienstag auch nicht zu rechnen.

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 15:03
von Felsenbirne
Ach scheisse ja! Neubrunn

Hab mich schon gewundert warum Rabe auf meine Anfrage per PN nicht geantwortet hat.
Hoffentlich haben die gutes Wetter!

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 16:00
von Palmstroem
Also gut, muss ich dann doch ein bisschen weiter ausholen.
Zunächst einmal bin ich weder, noch betrachte ich mich als einen der besten Bogenbauer hier und bin auch nie mit dem Anspruch darauf aufgetreten.

Was mich massiv stört und das dürfte ja jetzt jeder gemerkt haben, ist die Anspruchshaltung, die dahintersteht:
Ich werfe jemandem aus Zeitgründen, oder warum auch immer, ein paar Krumen hin und erwarte aber, dass er gefälligst satt ist und sich auch noch freut.
Verzeiht diesen Vergleich, aber ich wette, ihr habt euch auch schon mal über Kollegen oder Bekannte aufgeregt, die euch so behandelt haben.
Hier glaubte ich, auch so einen Fall zu haben. Jemand hatte keine Zeit, die nötige Sorgfalt walten zu lassen, erwartet aber, dass alle ihre konstruktive Meinung dazu abgeben.

Ich habe euch eingeladen, Nudeln gekocht, ich sage euch aber, dass ich unter Zeitdruck das Salz nicht reingemacht habe und die Nudeln auch eigentlich viel zu hart sind. Wie haben euch die Nudeln denn geschmeckt, beschreibt doch mal…., was könnte man verbessern?

Das nimmt leider zu. Und mir stinkt das ganz gewaltig. Und das wollte ich auch ausdrücken. Und ja, ich stehe dazu.
Ich sehe die Arroganz eher auf Seiten derer, die eine solche Erwartungshaltung haben.

Wenn das hier nicht so war, entschuldige ich mich, wenn doch, werde ich mich nicht entschuldigen.

Palmström

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 16:18
von Benedikt
Gehudelt hin oder her, für einen Q&D-Erstling find ich den echt gut!
Ich hoffe mal, wir werden noch mehr von dir sehen :)
Gruß
Benedikt

Re: Mein 1. Bogen / Konstruktive Kritik erwünscht

Verfasst: 28.05.2014, 17:05
von Fichtenelch78
Ich schliesse mich da mal unseren Jüngsten(?) Bogenbauer an. Klar kann man bei dem gezeigten Bogen noch einiges verbessern ABER zum einen ist es ein BOGEN und das OHNE Kurs! Also das hat schon mal geklappt. Zum Zweiten: das du dein Holz gekauft hast finde ich nicht schlimm. Nicht jeder wohnt im Wald und wenn man noch kein Auge für ein ordentliches Bogenholz hat kann ich deine Entscheidung vollkommen nachvollziehen dir ein Stück gutes Holz zu kaufen. Damit hast du zumindest ein gutes Ausgangsmaterial gehabt!
Also Kopf hoch...jeder der hier im Forum schreibt hat mal klein angefangen. Keine hat zu Beginn seiner "Karriere" perfekte Bögen gebaut und wenn jeder jetzt mal genau nachdenk hat bestimmt auch jeder schon mal so einen Bogen gebaut wie der hier präsentierte!

Also hoffe ich jetzt einfach mal das die Leute die nach meinem Beitrag hier weiter schreiben erstmal Ihre Ansprüche an einen perfekten Bogen zur Seite legen und das mit den Augen betrachten mit dem sie IHREN ersten Bogen betrachtet haben und dann Tips gegen was man beim nächsten Bogen besser machen könnte.