Ulmenflachbogen und offizielles Hallo an alle
Verfasst: 01.05.2014, 23:09
Hallo liebe Leute,
Ich bin hier schon seit ein paar Monaten unterwegs, habe mich etwas eingelesen, schon ein paar blöde Fragen gestellt und möchte mich nun einmal offiziell vorstellen. Ich bin der Joseph (21) aus Wernigerode im Harz und baue seit ca. einem Jahr Bögen. Neben etlichen Kinderbögen - meist aus Rattan (und keine künstlerischen und tillertechnischen Meisterwerke) - habe ich bisher 4 "richtigte Bögen" gebaut (d.h. so stark, dass ich sie selber gern schieße, also alle um die 40 Pfund). Ich habe mit einer Robinie begonnen, dann eine Eibe, eine Esche und nun schließlich eine Ulme verbaut. Seit Beginn meiner Zeit bei FC habe ich eigentlich nur dumme Experimente gemacht, die nicht viel werden konnten. Jetzt habe ich mir mal einen richtig schönen Stave genommen und ihn unter Berücksichtigung der Ratschläge von Paul Comstock zu einem hübschen Bogen verarbeitet. Den möchte ich hiermit präsentieren. Sicherlich ist die Arbeit noch nicht perfekt, ich denke mal, dass mir die meisten Fehler auch bereits klar sind, dennoch ist sie mein bisher größter Erfolg.
Holz: Ulme (aus einer Bohle geschnitten)
Länge: 1,80m
Breite: Griff 2,5cm, fde outs 4,5 bis 1cm an den tips
Stärke: ca. 40 Pfund bei 28 Zoll, bis zu 30 Zoll kann man ihn ziehen (hab noch keine richtige Zugwaage)
Sehne: 12 Strang Dacron B50 beidseitig mit Seilmacherspleiß
Tipoverlays: Pflaumenholz
Griff: 2cm nach unten versetzt, Leder mit Sehnengarn genäht, kleine Zebuhornplatte als Pfeilauflage
Stringfollow: an die 3-4cm (der Stave war schon leicht deflex)
Handschock: kaum spürbar
Wurfarme: der obere ist 2cm länger, sie sind etwas gegeneinander verdreht (sieht man vielleicht auf der Bauchansicht), allerdings so gleichmäßig, dass die Verdrehung sich perfekt aufhebt.
Finish: 1 mal grundiert mit Leinölfirnis, dann 3 mal Tungöllack
Investierte Zeit: 28 Stunden
Bisher hat der Bogen so 200-300 Schuss hinter sich. Er schießt sich sehr angenehm und hat sich als sehr geeignet zum Zielschießen selbst auf kurze Distanz erwiesen.
Das Tillern war ein bisschen eklig durch den Knick in der Maserung des unteren fade outs, hat dann aber doch halbwegs geklappt.
Ein Stück über dem Griff habe ich die Initialien des zukünftigen Besitzers aus dem über dem Rückenring liegenden Jahresring herausgearbeitet. Wenn es um Holz geht, bin ich ein unverbesserlicher Bastler, solche Detailarbeiten machen mir immer besonders Spaß^^
Gut, genug gequatscht, hier kommen die Fotos:
Ich bin hier schon seit ein paar Monaten unterwegs, habe mich etwas eingelesen, schon ein paar blöde Fragen gestellt und möchte mich nun einmal offiziell vorstellen. Ich bin der Joseph (21) aus Wernigerode im Harz und baue seit ca. einem Jahr Bögen. Neben etlichen Kinderbögen - meist aus Rattan (und keine künstlerischen und tillertechnischen Meisterwerke) - habe ich bisher 4 "richtigte Bögen" gebaut (d.h. so stark, dass ich sie selber gern schieße, also alle um die 40 Pfund). Ich habe mit einer Robinie begonnen, dann eine Eibe, eine Esche und nun schließlich eine Ulme verbaut. Seit Beginn meiner Zeit bei FC habe ich eigentlich nur dumme Experimente gemacht, die nicht viel werden konnten. Jetzt habe ich mir mal einen richtig schönen Stave genommen und ihn unter Berücksichtigung der Ratschläge von Paul Comstock zu einem hübschen Bogen verarbeitet. Den möchte ich hiermit präsentieren. Sicherlich ist die Arbeit noch nicht perfekt, ich denke mal, dass mir die meisten Fehler auch bereits klar sind, dennoch ist sie mein bisher größter Erfolg.
Holz: Ulme (aus einer Bohle geschnitten)
Länge: 1,80m
Breite: Griff 2,5cm, fde outs 4,5 bis 1cm an den tips
Stärke: ca. 40 Pfund bei 28 Zoll, bis zu 30 Zoll kann man ihn ziehen (hab noch keine richtige Zugwaage)
Sehne: 12 Strang Dacron B50 beidseitig mit Seilmacherspleiß
Tipoverlays: Pflaumenholz
Griff: 2cm nach unten versetzt, Leder mit Sehnengarn genäht, kleine Zebuhornplatte als Pfeilauflage
Stringfollow: an die 3-4cm (der Stave war schon leicht deflex)
Handschock: kaum spürbar
Wurfarme: der obere ist 2cm länger, sie sind etwas gegeneinander verdreht (sieht man vielleicht auf der Bauchansicht), allerdings so gleichmäßig, dass die Verdrehung sich perfekt aufhebt.
Finish: 1 mal grundiert mit Leinölfirnis, dann 3 mal Tungöllack
Investierte Zeit: 28 Stunden
Bisher hat der Bogen so 200-300 Schuss hinter sich. Er schießt sich sehr angenehm und hat sich als sehr geeignet zum Zielschießen selbst auf kurze Distanz erwiesen.
Das Tillern war ein bisschen eklig durch den Knick in der Maserung des unteren fade outs, hat dann aber doch halbwegs geklappt.
Ein Stück über dem Griff habe ich die Initialien des zukünftigen Besitzers aus dem über dem Rückenring liegenden Jahresring herausgearbeitet. Wenn es um Holz geht, bin ich ein unverbesserlicher Bastler, solche Detailarbeiten machen mir immer besonders Spaß^^
Gut, genug gequatscht, hier kommen die Fotos: