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Erste Schmiedversuche
Verfasst: 22.03.2014, 18:07
von Domml
N'Abend Messerbauer
Nachdem ich vor einiger Zeit endlich meiner ersten Schmiedeversuche unternommen habe möchte ich die Ergebnisse hier mit euch teilen.
Bis auf meinen Amboss ist mein Schmiedesetup eher,... sagen wir mal suboptimal

- Schmiedesetup
Trotzdem hab ich mich gemeinsam mit einem Kollegen dran gewagt und das ist dabei heraus gekommen:

- 4 Messer
Ganz links ist ein Vikingermesser für meinen Vater, das zweite ist ein eher grobes Haumesser zum entasten und dergleichen.
Das dritte soll mein neues Allzweckmesser werden und ganz links mein Versuch ein Ziehmesser zu Schmieden
Die Klingen wurden auf dem Schleifbock und anschließen mit einer 120er Fächerscheibe auf der Flex geschliffen.
Griffe für die beiden mittleren Messer sind gerade in Arbeit.
Hier nochmal die einzelnen Exemplare

- Ziehmesser

- Speckschneid und Schnitzmesser

- Arbeitsmesser

- Vikinger
Kommentare, Anregungen und Kritik gerne erwünscht

Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 22.03.2014, 18:39
von acker
Ich habe zwar keine Ahnung, aber was ich sehe gefällt mir

Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 22.03.2014, 20:23
von killerkarpfen
Schöner Amboss hast Du da
Aber bringst Du mit Deinem Cheminee genügend Wärme hin.
Ps Tschuldigung super Arbeiten! Das Wikingermesser gefällt mir sehr.
Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 22.03.2014, 22:06
von Domml
Ja der Amboss war ein Glückstreffer
MIt der Wärme ist es ein bisschen schwierig. Bis jetzt hab ich das einfach sehr Low-Tech mäßig mit seitlichem Heizen mit einer Heißluftpistole auf der kältesten Stufe gelöst. Ist nicht sehr effizient, aber funktioniert
Im Moment bin ich an der Planung für eine geziegelte Esse mit Belüftung von unten.
Wird natürlich auch hier präsentiert wenn sie fertig ist.
Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 23.03.2014, 15:29
von Hairun
Hallo Domml,
Toll! EIn guter Amboß ist schonmal die halbe Miete, ich habe die ersten Versuche auf nem Stück hüpfenden Baustahl gemacht
Was war das Ausgangsmaterial für die Sachen?
Möchtest du mit Schmiedekohle schmieden oder mit Holzkohle? Bei der Holzkohle empfiehlt sich die Belüftung von der Seite.
Hairun
Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 01.04.2014, 15:19
von MoeM
Sehr schön! Bin gerade auch schon am Sammeln für solch eine low-tech Schmiede- wobei dein Amboss ja schon erste Sahne ist...
Lässt sich solch eine geschichtete Esse eig. auch aus Betonsteinen "stapeln"?
Zur Belüftung müsste ein Baustellen-/Nass-Trockensauger letztlich auch gute Dienste leisten und das für wenig Geld und zig. andere Gelegenheiten, muss ja kein Festool sein^^
Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 01.04.2014, 19:09
von Bastelnomade
Das sieht doch schona lles gut aus. Wegen dem Setup: Keine Sorge. Es geht viel, selbst mit primitivsten Mitteln!
Aber die große Frage bzgl. der Funktionalität deiner Messer:
Was für ein Ursprungsmaterial hast du genommen? Es wäre schade um die ganze Arbeit, wenn es nur Baustahl war.
Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 01.04.2014, 20:09
von Domml
Kohle hab ich mittlerweile alles durch
Beim allerersten Versuch hab ichs mi Holzkohle gemacht, hat gut funktioniert bis auf das ständige nachlegen weils zu schnell niederbrennt. Danach hab ich normalen Heizkoks verwendet, Brech 3 war halt relativ groß und hat ein bisschen gebraucht um warm zu werden. Und dann für die letzte Runde hab ich richtige Schmiedekohle gekauft. Die stinmkt halt furchtbar nach Schwefel.
AM liebsten wäre mir Schmiedekoks in passender Größe, aber den gibts bei uns in Österreich nicht.
@MoeM: Bezüglich der Betonsteine bin ich mir nicht sicher. Die Temperaturen sind halt schon extrem hoch und ich hätte bei Betonsteinen Angst, dass sie springen.
Wegen Material: Das war 3 cm breiter Flachstahl aus dem Baumarkt. Gabs dort in 1 Meter Stücken. Also ziemlich sicher nicht der hochwertigste Stahl
Wahrscheinlich sogar kompletter Murks. Macht aber nix. Eig waren die Messer ja auch nur zum üben um mal ein bisschen reinzukommen. Es macht auch nix wenn ich sie öfter mal nachschleifen muss. Da werden dann wenigstens die Schleif-Skills trainiert.
Ich hab letztens 2 große Hufraspeln von einem Hufschmied bekommen. Sobald die ersten Sachen daraus fertig sind werd ich sie natürlich auch hier präsentieren.
Die Suche nach Federstahl von Stoßdämpfern gestaltet sich bei mir in der Gegend eher schwierig.
Die Schrottplätze geben Stahl nur Contanierweise ab und die Autobastler rücken meinstens auch nichts raus. Ich hab überlegt mal bei der Bahn nachzufragen wegen Blattfedern von Güterwaggons.
Hat jemand mit sowas schon mal gearbeitet?
Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 02.04.2014, 08:12
von Bognhansl
Domml hat geschrieben: Und dann für die letzte Runde hab ich richtige Schmiedekohle gekauft. Die stinmkt halt furchtbar nach Schwefel.
Das wundert mich, denn "richtige Schmiedekohle" ist Fettkohle, und enthält normalerweise deutlich weniger als 1%Schwefel. Das sollte nur dezent stinken...Aber wer weiß woher das Zeug heutzutage importiert wird..
Gruß
Hans
Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 02.04.2014, 09:15
von Squid (✝)
Ein Stück Eisenbahnschiene gibt nen guten Amboss ab. Zur Beschaffung: PN an mich, die Story erzähl ich nur auf Bestellung.
Was mich wundert: Die vorgestellte improvisierte Esse ist offenbar ohne Luftzufuhr.
Reicht denn da die Temperatur??
Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 02.04.2014, 09:31
von eddytwobows
@Squid...
Domml hat geschrieben:Ja der Amboss war ein Glückstreffer
MIt der Wärme ist es ein bisschen schwierig. Bis jetzt hab ich das einfach sehr Low-Tech mäßig mit seitlichem Heizen mit einer Heißluftpistole auf der kältesten Stufe gelöst. Ist nicht sehr effizient, aber funktioniert
Im Moment bin ich an der Planung für eine geziegelte Esse mit Belüftung von unten.
Wird natürlich auch hier präsentiert wenn sie fertig ist.
Ich nehme mal an, er hat da irgendwo seitlich ein Löchlein oder ein kurzes Rohrstück im Stapel stecken, in das
die HLP reinkommt... zur Not könnte man da wohl aber auch von oben Luft zugeben...
@Domml...
Das sieht auf dem Bild fast so aus, als wenn Du den Backsteinstapel mit Ziegel-oder Tonscherben aufgefüllt
und anschließend eine Mulde für die Kohle geformt hättest, oder täuscht das...?
Wg. Stoßdämpferfedern / Stahl...:
Nicht aufgeben, immer weitersuchen und fragen, irgendwann ergibt sich da schon was...
Blattfedern von Güterwaggons werden vom Material her auf jeden Fall gehen, allerdings stelle ich mir das Handling
mit solchen Geschützen schon einigermaßen, na, sagen wir mal, zumindestens unbequem vor...
LG
etb
Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 02.04.2014, 10:24
von Domml
Ich hab einfach durch einen Schlitz in den Ziegeln mit der HLP reingeheizt, praktisch ähnlich wie bei der Befeuerung von der Seite
aber ohne Rohr oder sowas. Die Hitze hat ausgereicht um sowohl Koks als auch Schmiedekohle auf hellgelbe Glut zu bringen.
Also für meine Zwecke komplett ausreichend. Falls ich mal Feuerschweißen will muss ich ne zweite HLP zur Hand nehmen
Kleiner Scherz, wie gesagt Belüftung von untern ist in Planung.
@ etb: Der Backsteinstapel ist seit 20 Jahren unser Gartengrill
Die Ziegel sind einfach nur reihum aufgeschichtet und gefüllt ist das ganze hauptsächlich mit Asche
Zum Schmieden hab ich ein paar zerbrochene Ziegel zu einer Art Einfassung gelegt damit die Kohle nicht zur Seite abhauen kann.
Das ganze Ding mit Kohle zu füllen wär ein bisschen viel.
Bezüglich Federn von Güterwaggons, ich denk mit ein bisschen Flexeinsatz lässt sich da schon was brauchbares rausholen.
Ich hab lieber ein bisschen mehr Material das ich aufarbeiten muss al gar keines
@Bogenhansl: Sobald die Kohle warm wird steigt so ein dichter weißer und ganz untern auch leicht gelblicher Rauch auf der n ach Schwefel stinkt. Wie eine alte Dampflock
Ob das jetzt zu stark stinkt für 1% Schwefel undda mehr drinnen ist oder ich ein Schwefel-Weichei bin kann ich nicht sagen.
Da fehlen mir die Vergleichswerte. Stinken tuts auf jeden Fall.

Re: Erste Schmiedversuche
Verfasst: 02.04.2014, 20:14
von Hairun
Solltest du mal bei mir in der Gegend vorbeikommen, kannst du ein paar Autofedern haben
Den Stahl ausem Baumarkt kannste für Schnitthaltige Messer vergessen, dabei wird es sich sehr wahscheinlich um einfachsten Baustahl handeln, der sich nicht härten lässt.
Scharf werden die Messer aber eben nicht lange
Hairun