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Eschenbogen beizen - wer hat schonmal???

Verfasst: 28.10.2006, 18:07
von wilfried
Hallo,
noch eine Frage eingefallen:Esche ist ja verdammt helles Holz. Ich möchte, dass er -sagemal -etwa eine rotbraune Farbe haben soll. Ist es erlaubt oder Stilbruch? Was meint Ihr oder hat es schon Jemand gemacht?
Eventuell mit welcher Beize z.B. Nussbaum o.ä.?
Grüße von
Wilfried

klar.....

Verfasst: 28.10.2006, 18:21
von arcus
kannste Deinen Eschenbogen beizen.

Ist kein Stielbruch--nur, weil man vielleicht noch keinen gebeizten Eschenbogen gefunden hat, bedeutet nicht, daß es ihn nicht gegeben hat :D

Da die meisten Beizen aber heute auf Wasserbasis sind, solltest du den Bogen anschließend gut Lackieren oder mehrfach Ölen/wachsen.

Gru0 Rolf

Verfasst: 28.10.2006, 18:27
von Hunbow
wie wärs mit ruß und leinöl. dann wird der bogen schwarz!

so hat es der "schwarze bogenschütze", laut buch, mit seinem eibenbogen gemacht.

Gebeizt

Verfasst: 28.10.2006, 18:48
von Taran
Hab ich schon öfter gemacht, geht mit der Beize in Flaschen bzw. angerührter Beize aus Pulver sehr gut. Wie der Kelte sagt: Versiegelung muss Top sein, sonst kriegst du bei schweißigen Händen oder Regen die gleichen Probleme wie der Zirkusdirektor mit dem falschen Zebra!

Tipp: Zuerst mit stark verdünnter Beize arbeiten bzw. an einem Abfallstück testen. Dunkler kann man's immer machen, heller beizen geht nicht! Ist ja logisch.

RE:

Verfasst: 29.10.2006, 13:21
von thorstain
Original geschrieben von Hunbow
wie wärs mit ruß und leinöl. dann wird der bogen schwarz!
Ruß, feingeriebener Ocker, Rötelkreide, ... kann man alles nehmen. Ein Typ, den ich mal in DK kennengelernt habe, hatte seine Holmegard-Ulme mit frischem Ochsenblut eingeschmiert, trocknen lassen und dann mit Leinöl fixiert - sah auch gut aus...

Verfasst: 29.10.2006, 18:41
von Ravenheart
Jau! Schweineschmand und Otterkot.... *rofl*
...sieben mal bei Vollmond unter ner Eiche gegen die Erdendrehrichtung gerührt...
8-)

Clou "Rustikal-Beize" 2815

gibt ein schönes, dunkles "Ochsenblutrot"...
... etwa wie hier
http://www.hammerl.com/deutsch/farbextrakte.php
der Farbton "rotbraun", aber etwas mehr in Richtung "braun", jedoch nicht ganz so dunkel...

Bei Esche musst Du davon ausgehen, dass das Frühholz dei Farbe stärker annimmt, also dunkler wird..

Rabe

Schwarze Esche

Verfasst: 29.10.2006, 19:30
von Falkenstadl
Mit Ruß und Leinöl habe ich das mit einem Eschenbogen schon probiert. Dazu solltest Du aber die Rußpartikel nicht nur in das Leinöl rühren, sondern in einem Mörser mit Leinöl reiben. Die Rußpartikel sind sonst zu groß und geben relativ wenig "Farbe" an das Holz ab.(siehe Bild)
Der obere Bogen ist der "gerußte" der Untere nur mit Leinöl behandelt.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/13499/Gandalf1.jpg]
Bild[/url] [url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/13499/Gandalf2.jpg]
Bild[/url]


Wie schon ravenheart schrieb, wird das Frühholz dunkel. Myladys Bogen heisst daher Gandalf (der Graue) weil schwarz wurde er nicht.
Gruß
Falkenstadl

Verfasst: 29.10.2006, 20:12
von Botjer
Esche ist ja nur am Anfang so hell.
Wenn man sie nicht lackiert sondern ölt, mit Leinöl z.B., dunkelt sie im Laufe der Zeit schön nach, bis hin zu einem warmen Honigton. Vielleicht tut es ja auch das schon.

Eine Alternative ist auch Schelllack, und zwar der kraftig rote. Dann geht das Ganze mehr in Richtung Kirsche, sieht aber sehr schön aus. Man muß mehrere Aufträge machen, damit der Ton intensiver wird. Ist außerdem ein recht guter Witterungsschutz und läßt sich auch super überölen (DICK empfiehlt in seiner kleinen Lack & Öl-Broschüre z.B. an einer Stelle Schelllack als Grundierung für einen Ölauftrag).

RE:

Verfasst: 30.10.2006, 11:14
von thorstain
Original geschrieben von ravenheart
Jau! Schweineschmand und Otterkot.... *rofl*
...sieben mal bei Vollmond unter ner Eiche gegen die Erdendrehrichtung gerührt...
8-)
:D :D :D
Ganz so exk^Htrem nun wieder auch nicht ;-)
Aber wenn Du's schon so machst, solltest Du auch erwähnen, daß man beachten muß, auf welcher Seite des Äquators man sich befindet (wegen Corriolis-Kraft, die sich dann gegensätzlich zur Rühr-Magie auswirkt) :)

RE:

Verfasst: 30.10.2006, 20:41
von wilfried
Original geschrieben von Botjer
(DICK empfiehlt in seiner kleinen Lack & Öl-Broschüre z.B. an einer Stelle Schelllack als Grundierung für einen Ölauftrag).
Prima Tip,
hab´s mir gleich ausgedruckt von DICK.
Gruß
Wilfried

[royalblue](edit: Zitat repariert! Rabe)[/royalblue]

RE: Schwarze Esche

Verfasst: 30.10.2006, 20:46
von wilfried
Mit Ruß und Leinöl habe ich das mit einem Eschenbogen schon probiert.

Hallo,
Ruß ist heutzutage eine Problem.
Denke es ist jener gemeint, den ein Schornsteinfeger "produziert".
Er ist aber nicht mehr so rußig wie früher. :o
Gruß
Wilfried

Verfasst: 30.10.2006, 21:03
von Degen
Ruß is doch garnicht so schwer zu beschaffen:
Es müsste eigentlich so gehen wie die Maori und co ihre Tattoos machen, die zünden ölhaltige Nüsse an und fangen den Ruß in der Schale auf, die sie übers Feuer halten.
Wenn man das noch mit (Lein)Öl mischt dann hat amn doch den Anstrich, oder ???
Marvin

Rußherstellung

Verfasst: 30.10.2006, 21:26
von Falkenstadl
Heutzutage bzw. hierzulande benötigt man keine ölhaltigen Nüsse. Ein Kerzenstumpen und ein bisschen Zeit genügen auch.
Gruß
Falkenstadl

Verfasst: 30.10.2006, 21:33
von Degen
Obwohl eine Öllampe rußt sehr viel.
Also is die vielleicht noch besser.
Marvin

Verfasst: 30.10.2006, 21:37
von gervase
Lampenruss, ist feiner als der aus dem Kamin, bekommt ihr bei AGIL