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Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 08.12.2013, 22:01
von TomGerrit
Moin moin,
Ich wollte mir demnächst einen Bambus-Roninie-Bambus laminatbogen bauen.
Er soll 1, 70m lang sein und wird mit einem leichtem deflex-reflex Design verleimt.
Vorerst soll er 4cm breit sein und auf 1, 5cm verjüngt werden. (Falls er zu stark ist
hab ich so immer noch spiel zum runter hobeln) Die mittelschicht soll aus 4mm robinie sein
Und auf 1mm getapert werden.
Das griffstück ist insgesamt 28cm lang jeweils 8cm fade out und 12cm griff.
Nun meine Frage:
Wie dick soll das backing und das facing aus Bambus sein damit
Ich am ende so um die 45# @ 28" raus bekomme

Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 14:12
von Squid (✝)
Tja, wenn man das vorher sooo genau wüsste... aber mehr als 3 mm sollten es eigentlich nicht sein, am Griff 4 mm.
Ich würde allerdings die Robinie durchgehend 2-3 mm dicker lassen.
Ist das dein erster Bogen? Weil: Erster Forenbeitrag. Und dann gleich ein komplizierter Trilam???
Dann viel Glück, hast du 'nen Kamin? Wird ja Winter...
ABER: Der Bogen ist zu breit. Bambus hat bekanntlich immer 'ne Krümmung, der wird zu dick längs entlang der Mitte. Die Tips sollten maximal 1 cm breit sein, am Griff wirst du irgendwo bei ca. 3 cm enden. Vergiss nicht: Son Ding ist fast nur über die Seiten zu tillern, weil sonst die wichtigsten Bambusfasern am Belly zerstört werden.
Ein leichtes Trapez kann man ihm noch geben.
Warum derartig lange Fades?
Der Bambus sollte auf der Bauchseite entweder geröstet sein oder der Bogen unter Vorspannung verleimt werden. Bambus am Belly sorgt sonst nämlich umgehend für 'ne krumme Gurke.
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 15:28
von Snake-Jo
Ich schließe mich der Meinung von Squid an.
Der Bogen wird bei 45 lb/28" ungefähr 14 mm im Bereich 30 cm unterhalb Griffmitte haben bei 30 mm Wurfarmbreite.
Empfohlene Maße dort: 4 mm Bambus außen (erhabenste Stelle), 7 mm Robinie, 3 mm Bambus-Bauch
Vorausgesetzt, du temperst den Bambus am Bauch oder verleimst unter Rückspannung, wie Squid anmerkte.
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 15:42
von TomGerrit
Nein also mein erster bogen ist das nicht..
Noch mal kurz vorweg ich heiße Tom gerrit matte bin 15 jahre alt und lese schon seit einiger Zeit in diesem forum mit.
Erfolgreicher Bogen bauer bin ich schon seit 2 Jahren..
Ich habe schon einige osage, eiben, und auch hickory erfolgreich auch mal mit backing gebaut und verkauft.
Holz sowie einige Tips und Tricks bekomme ich von dem bekannten bogen bauer werner Scholz.
Der laminatbogen ist allerdings mein erster..
Das mit der breite werd ich mir schon mal zu Herzen nehmen..
Da der bogen ja erst deflex sein sollte und dann Reflex hatte ich sowieso vor den zu rösten..
Achja und die fade outs so lang weil ich das facing mit auf die fades kleben wollte.
Für weitere tips wäre ich natürlich sehr dankbar
Tom
Tom
Re: Bambus-Holunder-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 16:08
von TomGerrit
Könnte ich auch Holunder als mittelschicht nehmen?!
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 18:12
von the_Toaster (✝)
Suche im Forum mal nach Bambusreflex. Und dann nach Beiträgen von mir.
Da wirst Du passende Hinweise finden.
Ich zitire mich mal selbst:
Beschrieben ist ein Bogen mit mehrteiliger Bambus/Holz Mittellage.
Aus reinem Holz kannst Du dir natürlich viel Arbeit sparen.
Meine Vorgehensweise für einen 170 bis 180 cm Bogen
Der Bogen hat KEINEN ausgeprägten Griff.
Breite Mitte: 3 cm
Breite Enden: 1,5 - 2,5 cm Auslaufend auf ca. 3/5tel der Wurfarme.
Die Leisten beim Bau maximal 35 mm breit machen. Gibt Luft bei Fehlern.
* Leisten dritteln.
* Leisten rösten bis Kakaobraun.
* Nodien mit Bandschleifer abschleifen.
* Erst die INNENSEITE mit der Dickte hobeln bis gleichmäßig gehobelt wird.
* AUSSENSEITE hobeln bis komplett plan.
* Es geht dabei darum möglichst viele der Kraftfasern zu erhalten.
* Wieder INNENSEITE hobeln bis die Leisten noch drei mm stark sind.
* Leisten mit gehobelten Flächen zueinander, von Mitte der entstehenden Leiste ausgehend die ehemaligen Außenseiten nach außen angeordnet, verleimen.
* Achte darauf, dass möglichst wenige Nodien zusammen treffen.
* Nach dem Verleimen die entstehende Leiste wieder durch die Dickte schieben, bis die gewünschte Stärke erreicht wird.
* Mit einer Negativleiste einen Taper von 4 mm von Mitte zu den Enden hin erzeugen. Bsp: Mittlere Stärke 8 mm. Enden dann noch 4 mm stark.
Diese Leiste ergibt die Mittellage für einen Bogen.
Die Decklagen werden aus zwei weiteren Bambusleisten gefertigt.
* Die Bauchlage rösten bis sie kakaobraun ist.
* Die Rückenlage so lassen.
* Dicke hobeln: Von Mitte des Bogens zu etwa 2/5tel der Wurfarme 3,5 mm stark. Dann auslaufend auf 2,5 mm. Natürlich nur die Innenseiten...
Das Ganze dann mit rund 25 cm Reflex zusammen leimen.
Vor dem Verleimen über die Leisten sachte mit einer Zahnhobelklinge drüber gehen.
Entweder mit einfachem Reflex oder mit Reflex, gaaanz leichtem Deflex und dann wieder Reflex.
Bei einem symmetrischen Bogen kannst Du noch ein etwa 25 cm langes 3 mm starkes Powerlam dazwischenleimen. Dann aber nur einfachen Reflex nehmen.
Für Deine 40/45# würde ich für die Mittellage 7 auf 3 mm ansetzen.
Die Nodien für Bauch und Rückenlage sollten gleichmäßig im Wechsel auf dem Bogen verteilt sein.
Auf dem Bauch legst Du eine Nodie direkt in den Griff.
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 18:39
von Neugier
Hallo
Wenn Du die Möglichkeit mit Holunder hast ist es sicher das bessere Material.
Bei Robinie tendieren die Jahresringe bei großer Belastung zum aufspalten. Deswegen ist sie auch nicht für Kompositbögen geeignet.
Ich habe mich mit dem Thema auch schon beschäftigt und würde Dir dringend empfehlen einen Holunder mit einfachem Bambusbacking zu bauen. Das kann schon ein richtig schneller Bogen werden und ist wesentlich einfacher zu bauen.
Da gibt es für den ersten laminierten genug Schwierigkeiten.
Es geht auch Bambus/ Robinie. Das ist aber eine Fehleruntolerante Konstruktion. Da musst Du den Wurfarm trappen und Perryreflex verleimen.
Mach einen geraden Holunder oder leicht Reflex. Den kann man noch normal tillern.
Meine Meinung.
Grüße
Matthias
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 19:53
von TomGerrit
Naja ich kein richtigen stave aus Holunder..
Ich hab mir mal aus einem nicht so gutem Stück
2x 85cm lange 6mm dicke und 33mm breite laminate gehobelt.
Könnte man auch 4mm Bambus backing
Mit 4mm robinie und 6mm holunder kombinien
So das man auch ca. Bei 45#@28" liege?
Tom
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 20:50
von Squid (✝)
Wenn man Bögen bauen KANN, dann schon. Nur warum? Bei den Maßen tillerst du den Holler an den Enden u. U. vollständig weg. Wenn das passiert hat man eine prima Schwachstelle an der es irgendwann HeckMeck geben wird.
Warum das trotzdem eine eher schlechte Idee ist?
Der Holler zählt zwar zu den druckfesteren Hölzern aber Bambus ist sehr stark. Die Mittellage, mit Vorspannung verleimt, erhöht dann den Stress für den Holler auch noch. Ideal gebaut mag das gehen, deutlich besser wäre aber Robinie auf Holler. Die beiden kommen besser miteinander klar. Bambus auf Holler könnte mit etwas Baupraxis ohne Mittellage auch ganz gut funktionieren.
Unter Bambus klebt man besser Osage, Massaranduba, Eibenkern o. ä.
Du musst dich Fragen, welchen Sinn eine Mittellage haben soll. Ein Trilam macht unter Leistungsgesichtspunkten gegenüber einem Bilam nämlich nicht oft Sinn.
Manchmal tut es technisch Not - z. B. bei den Bambus-Irgendwas-Bambusbögen, da man den Abstand zwschen den beiden Bambusleisten benötigt. Dieses "Distanzholz" muss möglichst leicht sein weil es wenig tut.
Es gibt Hölzer, z. B. Purpleheart, das ist als Mittellage geringfügig leistungssteigernd, weil es enorm schnell zurückfedert. Andere schwere Hölzer - Robinie - sind aber eher ungeeignet, sie machen den Bogen träge.
Und es gibt natürlich die Zierfunktion. Ein Hick-Purpleheart-Satinwoodbogen sieht einfach schick aus.
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 20:56
von Neugier
Von wo kommst Du?
Wenn du hier aus der Gegend wärst könnte ich mit Holz aushelfen?
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 22:05
von TomGerrit
Zu spuid:
da ich ja unbedingt Bambus als backing und als facing nehmen möchte
Sollte ich also eher robinie als mittelschicht nehmen?
In eine Vorspannung wollte ich den bogen sowieso nicht kleben eher ein leichter deflex und dann reflex.
Könnte man dann nicht auch Holunder als mittelschicht nehmen dann es würde doch nicht überlasten oder ?!
Zu neugier:
ich wohne in preetz in der nähe bei Kiel in Schleswig Holstein.
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 09.12.2013, 22:33
von Neugier
Das ist nicht gerade in der Nähe.
Holunder als Mittelschicht ist besser als Robinie.
Und wenn schon dann mit stehenden Jahresringen.
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 10.12.2013, 06:59
von TomGerrit
Hahaha

ne nicht wirklich 606km entfernt..
Ich werd es ausprobieren müssen..
Ich hatte vor den Bogen aus 4mm Bambus 6mm bis auf 3mm Holunder und 4mm gerösteter Bambus..
Ich werd ihn von 3,3cm bis auf 1,5 / 1cm verjüngen.
Er wird mit 4cm deflex im griff und 6cm reflex verleimt.
Über den Bau und oder den fertigen Bogen werd ich euch aufm laufenden
Halten mit paar bilders.
Nochmal danke für die Tips, ich denke ich bekomme da schon ein gutes Stück raus.
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 10.12.2013, 10:44
von the_Toaster (✝)
Mojn...
Wenn die Decklagen keinen Taper kriegen wird sich der Bogen nur in der Mitte biegen.
Lies nochmal meine Angaben durch...
Re: Bambus-Robinie-Bambus Bogen
Verfasst: 10.12.2013, 11:33
von TomGerrit
Okay hab ich also:
mittelschicht von 6 auf 3mm und beide Bambus laminate von 4 auf 3mm..