Tillern ohne Tillerstock
Verfasst: 05.10.2013, 20:06
immer wieder beim Durchforsten des Forums sehe ich Bilder die irgendwelche grob bearbeitete Staves auf dem Tillerstock zeigen
und dann kommt meistens die Frage-- Wo muß ich noch was wegnehmen ?
Ok --jeder hat mal angefangen-- ich auch ! Ich habe meine Methode des Tillerns aber verbessert und vereinfacht.
Wenn Ihr Euch an die einzelnen Arbeitsschritte haltet ist es gerade für Anfänger ein einfacher Weg, schnell zum Ziel zu kommen.
Also ich mach es so:
1. Rinde vorsichtig runter und Jahresring begutachten--wenn der Stave es zulässt evtl. auf einen dickeren Jahresring runterarbeiten.
2. ungefähr die Griffmitte anzeichnen
3. Schnur über den Stave legen und schauen, ob diese über die Mitte des zukünftigen Griffstückes läuft
4. Griffbereich anzeichnen-- 12cm für den griff + 4cm für Fades
5. Von den Fades aus die Wurfarme bauchseitig gleichmäßig auf eine Dicke von 2,5 bis 3 cm bringen--Orientierung am Kern oder an der Maserung 6. Bogenform anzeichnen--entweder auf der glatten Bauchseite --ich mach es immer auf dem Rücken, da ich auf der Bandsäge zuschneide und den Rücken ned über den Bandsägetisch schieben will. Beim anzeichnen jeder Schlangenlinie oder Ast dem Bogen entlang folgen.
7. Jetzt mit der Ziehmesser --oder Bandsäge die Form rausholen-- diese Flächen gleich mit der Raspel--Feile--Ziehklinge fein abziehen--sort soll später nur noch fein geschliffen werden. 8. Jetzt die Wurfarmdicke an den vorbereiteten Flächen anzeichnen. Dazu nehme ich einen Stift und halte ihn so, wie auf dem Foddo. Damit fahre ich jetzt entlang der Kante Rücken/Breite--und zwar an allen 4 Seiten. Den Finger als Abstandshalter --damit kann ich jeder Form des Rückens folgen. Wenn möglich kann man auch entlang eines Jahresringes die Dicke anzeichnen. 9. Jetzt die Wurfarme in der Dicke mit Ziehmesser und Feile auf die angezeichnete Dicke bringen.
10. Jetzt ist es Zeit, den Griffbereich zuzurichten--und zu schleifen--inkl. der Fades
11. Bodentiller der bogen sollte sich --auch wenn noch viel zu stark-- schon gleichmäßig biegen.
12. Wenn der Bogen noch zu stark--dann neue Dickenlinie anzeichnen und wieder mit Ziehmesser oder Feile runterarbeiten. Immer , wenn Ihr Holz abgenommen habt, dann mit dem Werkzeug feiner werden--Ziehklinge oder Schleifpapier und die Flächen relativ glatt machen.
13. Nockkerben einschneiden/feilen -- oder provisorische Wickelnocken anbringen.
14. Aufspannen auf halbe Standhöhe und eine Nacht so ruhen lassen ( Holz will sich langsam an die Biegung gewöhnen)
Wenn Ihr vorher sauber gearbeitet habt, sollte der Bogen keine Schwachstellen haben--aber eben noch zu stark. Das darf ich aber nur machen, wenn sich keine Schwachstellen zeigen--sonst müssen diese erst beseitigt werden.
15. Jetzt kann ich mir den aufgespannten Bogen in den Schraubstock einspannen und die Wurfarme weiter mit geeignetem Werkzeug weiter behandeln. Das Holz wird jede Veränderung sofort mitmachen und anzeigen.
Zwischendurch immer mal wieder vorsichtig ausziehen--aber nie mit brachialer Gewalt und nie über das angestrebte Zuggewicht und den Auszug hinaus.
Ich arbeite meistens ohne Schraubstock, sondern halte den Bogen am Griffstück in der Hand --die andere hand führt das Werkzeug schräg zum Wurfarm --und immer den ganzen Wurfarm entlang. Die hier gezeigten Bögen sind alles halbfertige Rohlinge , wo ich die einzelnen Arbeitsschritte besser erklären kann--ohne gleich einen Buildalon draus zu machen.
Gruß Arcus
und dann kommt meistens die Frage-- Wo muß ich noch was wegnehmen ?
Ok --jeder hat mal angefangen-- ich auch ! Ich habe meine Methode des Tillerns aber verbessert und vereinfacht.
Wenn Ihr Euch an die einzelnen Arbeitsschritte haltet ist es gerade für Anfänger ein einfacher Weg, schnell zum Ziel zu kommen.
Also ich mach es so:
1. Rinde vorsichtig runter und Jahresring begutachten--wenn der Stave es zulässt evtl. auf einen dickeren Jahresring runterarbeiten.
2. ungefähr die Griffmitte anzeichnen
3. Schnur über den Stave legen und schauen, ob diese über die Mitte des zukünftigen Griffstückes läuft
4. Griffbereich anzeichnen-- 12cm für den griff + 4cm für Fades
5. Von den Fades aus die Wurfarme bauchseitig gleichmäßig auf eine Dicke von 2,5 bis 3 cm bringen--Orientierung am Kern oder an der Maserung 6. Bogenform anzeichnen--entweder auf der glatten Bauchseite --ich mach es immer auf dem Rücken, da ich auf der Bandsäge zuschneide und den Rücken ned über den Bandsägetisch schieben will. Beim anzeichnen jeder Schlangenlinie oder Ast dem Bogen entlang folgen.
7. Jetzt mit der Ziehmesser --oder Bandsäge die Form rausholen-- diese Flächen gleich mit der Raspel--Feile--Ziehklinge fein abziehen--sort soll später nur noch fein geschliffen werden. 8. Jetzt die Wurfarmdicke an den vorbereiteten Flächen anzeichnen. Dazu nehme ich einen Stift und halte ihn so, wie auf dem Foddo. Damit fahre ich jetzt entlang der Kante Rücken/Breite--und zwar an allen 4 Seiten. Den Finger als Abstandshalter --damit kann ich jeder Form des Rückens folgen. Wenn möglich kann man auch entlang eines Jahresringes die Dicke anzeichnen. 9. Jetzt die Wurfarme in der Dicke mit Ziehmesser und Feile auf die angezeichnete Dicke bringen.
10. Jetzt ist es Zeit, den Griffbereich zuzurichten--und zu schleifen--inkl. der Fades
11. Bodentiller der bogen sollte sich --auch wenn noch viel zu stark-- schon gleichmäßig biegen.
12. Wenn der Bogen noch zu stark--dann neue Dickenlinie anzeichnen und wieder mit Ziehmesser oder Feile runterarbeiten. Immer , wenn Ihr Holz abgenommen habt, dann mit dem Werkzeug feiner werden--Ziehklinge oder Schleifpapier und die Flächen relativ glatt machen.
13. Nockkerben einschneiden/feilen -- oder provisorische Wickelnocken anbringen.
14. Aufspannen auf halbe Standhöhe und eine Nacht so ruhen lassen ( Holz will sich langsam an die Biegung gewöhnen)
Wenn Ihr vorher sauber gearbeitet habt, sollte der Bogen keine Schwachstellen haben--aber eben noch zu stark. Das darf ich aber nur machen, wenn sich keine Schwachstellen zeigen--sonst müssen diese erst beseitigt werden.
15. Jetzt kann ich mir den aufgespannten Bogen in den Schraubstock einspannen und die Wurfarme weiter mit geeignetem Werkzeug weiter behandeln. Das Holz wird jede Veränderung sofort mitmachen und anzeigen.
Zwischendurch immer mal wieder vorsichtig ausziehen--aber nie mit brachialer Gewalt und nie über das angestrebte Zuggewicht und den Auszug hinaus.
Ich arbeite meistens ohne Schraubstock, sondern halte den Bogen am Griffstück in der Hand --die andere hand führt das Werkzeug schräg zum Wurfarm --und immer den ganzen Wurfarm entlang. Die hier gezeigten Bögen sind alles halbfertige Rohlinge , wo ich die einzelnen Arbeitsschritte besser erklären kann--ohne gleich einen Buildalon draus zu machen.
Gruß Arcus