wg. Hasel: kann ich alles unterschreiben, was Steini gepostet hat! wg. Drehwuchs: Kommt drauf an, wie viel das ist! Angenommen, Du richtst die Mitte (Griffbereich) horizontal aus; ist die Verdrehung dann in beiden WA oder nur in einem? Wenn Du dann ein Lineal am ENDE des verdrehten Teils parallel zum Rücken dranhältst: welchen Winkel zur Horizontalen hat es dann? Bis 15°: ignorieren. 15 - 30°: muss man ausgleichen, kann man aber! Über 30°: Brennholz!
wg. Esche: Hört sich doch gut an! Wenn es unbedingt ein Flachbogen werden soll (warum eigentlich??), dann:
Decrownen! Da drunter versteht man:
Zuerst wird die Breite herausgearbeitet, also so, dass er zum Ende hin schmaler wird.
Dann wird der der Rücken flach geschnitzt, und zwar zuerst nahe des Griffes, an der breitesten Stelle; da bleiben dann von dem Ring, der vorher der Rücken war, vielleicht an jedem Rand nur 10 mm stehen. Nun wird er langsam in Richtung Enden auch abgeflacht, aber (jetzt kommt's!)
So, dass von dem ursprünglichen Rücken IMMER die 10 mm am Rand stehen bleiben! Durchgehend über die ganze Länge des Wurfarms! Ab dem Punkt, wo der WA (in diesem Bsp.) 20 mm oder schmaler ist, ist der ursprüngliche Rückenring wieder ganz!
Auf die Weise gehen alle Ringe in der Länge ununterbrochen durch! Das hat dann keine negativen Auswirkungen auf die Haltbarkeit!
wg. Kirsche: So, wie beschrieben, bestimmt auch geeignet, es sei denn sie wäre "übertrocknet", was bei Kirsche zu Versprödung führen kann... Für 30# bestimmt ausreichend!
Wie man mit der Verwerfung am Ende umgeht, ist ohne Bild schwer zu sagen! Auch hier kommt es drauf an, wie weit vom Ende die Abweichung beginnt und wie stark sie ist!
Am besten erst mal den Bogen aufzeichnen, dann genau den Faserverlauf anschauen.
Zeichne ihn so auf, dass die Breite bis zum Ende gerade durch geht, also nicht schmaler werden lassen. Breite und Mittellinie anzeichnen! Dann suche den Punkt, wo der Faserverlauf die Seitenlinie verlässt, und zeichne die Faser nach, bis sie die Mittellinie kreuzt. Dort läge das Bogenende.
(Da am Ende der WA ja die Mittellinie des Stammes verlässt, fällt dann das Ende seitlich ab; das kann man aber problemlos begradigen!)
Ist das weit genug hinten, der WA also so lang genug, kannst Du ihn so bauen. Wäre der WA so zu kurz, musst Du ihn vorher gerade biegen, z.B. so:
Rabe
P.S.: Laufen die Fasern ab einem Punkt diagonal, hat er beim Tillern die Tendenz, sich in dem Teil zu verdrehen! Das kommt daher dass die Seite, von der die Fasern zur Mitte hin laufen, zugfester ist, als die Seite wo sie am Rand raus laufen! Folglich muss man, um das auszugleichen, die stärkere Seite etwas (bauchseitig) dünner machen, um das auszugleichen, dann zieht der WA auch gerade!
(Skizze: Vom Griff her über den Rücken geschaut!)