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Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 20:16
von Squid (✝)
Is zwar etwas neben dem Programm, aber die geballte Handwerkskust ist ja hier vorhanden.
Ich hab da mal n Problem.
Und zwar habe ich einen recht teuren Kopfhörer am MP3Player hängen. Und die Gewährleistungsfrist von dem Ding ist abgelaufen. Und nu hat er 'nen Wackler im Stecker - das übliche Leiden von den Dingern.
Natürlich repariert soetwas keiner mehr, da heisst es "WEGWERFGESELLSCHAFT ICH KOMME!".
Nur: Das passt mir nicht, ich schmeisse nicht 65 Kröt in die Tonne.
Also hab ich den gnaddeligen Stecker incl 5 cm Kabel abgesäbelt und mir nen anderen besorgt.
Schön soweit, das Kabel ist abisoliert und erwartet Verarbeitung.
Mein Problem: Es handelt sich nicht um "normale" Litzen in Isolierung, die man problemlos verlöten kann, sondern um Litzen in Lack. Rot, grün und gold. Irgendwelche Plastikfasern sind auch noch eingewoben. Wenn man die mit dem Lötkolben traktiert um sie zu verzinnen ist das Ergebnis Gestank und man hat reichlich Schmodder am Kolben... ääähm an der Lötspitze. Nur einen vernünftigen Zinnüberzug bekommt man nicht hin. Zu heiss darfs auch nich werden, dann schmilzt die Schei**e kabelabwärts kurzschlussträchtig zusammen.
Aber der Hersteller hat 3 saubere Lötstellen geliefert.
Gibts da ein Geheimnis, mit dem man den Lack und die Fasern von der Kupferlitze getrennt bekommt, um es dann fachgerecht verlöten zu können?
Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 20:22
von bowa
Ich hab das auch mal versucht, allerdings haben mine Kopfhöhrer nur 20€ gekostet. Aber man muss höllisch aufpassen dass die Kabel nicht aneinander kommen. So hab ich dann zwar einen schönen neuen Stecker dran gehabt aber die Kopfhöhrer gehimmelt
Hier steht aber man soll den Lack wegchmoren
Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 20:40
von Galighenna
Es gibt so Glasfaserstifte, mit deren Hilfe man Lack von Platinen entfernt, oder oxidiertes Kupfer blank macht zum verlöten. Damit dürfte man auch den Lack von dem Draht bekommen.
Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 20:49
von Mike W.
du hast doch sicher ne HLP!?
Damit kannste sogar löten.

Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 20:55
von Squid (✝)
@Gali: Wat es nich alles gibt...
@Mike W.: Klar. Du würdest auch Scharfschützen der Polizei lieber mit Eurofighter und Napalmbomben ausrüsten...

Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 21:25
von Mike W.
Mönsch, das iss doch.......
Nö du wirst hingeschickt, das ist schlimmer
Da steckt man das Kabel durch ein Metallröhrchen( oller Allupfeil), dann dürfte dem kabel nichts passieren, wenn man kurz mit der HLP draufhält. Die sollte aber einstellbar sein!
Oder Röhrchen und nah an ne Flamme............hey, nah dran, nicht rein!
Oder einen Tropfen Zinn mit der Lötspitze erwärmen, Kabelenden ins Lötfett oder was du als Flußmittel nimmst und zusammenhalten. das müßte doch die isolierung wegkokeln.
Oder nimmst nen Kronenverschluß, machst das Metall blank und machst darin Zinn flüssig.
Dann die Kabelenden nacheinander...............
Mir fällt bestimmt genug ein, das du am ende noch nen halben Meter Strippe hast, wenn du alles versuchen willst!

Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 21:29
von Galighenna
@Mike
Das Problem ist nicht das Löten an sich, sondern der Lack. Durch das Verbrennen bilden sich hartnäckige Rückstände, die durch Flussmittel nicht löslich sind. Flussmittel beseitigen eigentlich hautpsächlich Metalloxide und keine Kokel-Rückstände.
Deshalb nützt es alles nichts, der Lack muss vor dem Löten unbedingt so gut es geht runter.
Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 21:32
von Mike W.

Weg isser.
Versteht wohl heute keinen Spaß?

Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 21:34
von Mike W.
Gali
Vielleicht löst den Lack irgend ne Verdünnung.
Es gibt bestimmt ne ganz einfache Lösung, weil die Hersteller das ja auch nicht kompliziert abmachen wollen.
Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 21:39
von Squid (✝)
Ja, eben dahin und zu all diesen anderen spannenden Lötproblemen geht ja meine Frage!!
Der Schrubbelstift is ja schon mal ganz interessant.
Aceton funzt übrigens nicht als Lösungsmittel.
Abbrennen hab ich natürlich auch getestet. Funzte halt nich: Weiter 5 cm Kabel fürn Eimer.
Ich kann natürlich jetzt bis auf 20 cm abarbeiten. Das sieht dann total modern aus, wenn der MP3Player am Bügelkopfhörer direkt unterm Kinn hängt... MAN MAN MAN!!!

Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 21:44
von Mike W.
Versuchs doch mal mit dem guten, alten Super(aber nicht E10, das Zeuch ist Murks).
Benzin löst auch einige Kunststoffe.
Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 23:12
von eddytwobows
@Squid...
Vielleicht mit ein bißchen Säure den Lack entfernen...Benzin würd ich nicht unbedingt nehmen, da könnten u.U.
trotz gründlicher Reinigung ölige Rückstände auf der Litze bleiben und das Lötzinn hat dann Schwierigkeiten,
sich ans Kupfer zu binden... sprich, es stinkt und qualmt und verfärbt sich, verzinnt aber nicht...
LG
etb
Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 23:41
von Squid (✝)
Wat würdstn nehm?
Schwefelsäure? Salpetersäure?
Beide gehen auch Metalle an... und die Kupfersträhnchen sind echt dünn...
Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 23:49
von peter pkr
Also ich würde Nitro-Verdünnung nehmen.Säure greift das Kupfer an ,wurde ja schön erwähnt.Benzin E5,oder E10 bringt beides nichts.
Re: Lötkünstler anwesend??
Verfasst: 15.06.2013, 23:57
von Ins Gelbe
Wenn ich Kupferlackdraht Löte und der den Zinn nicht richtig annimmt, kratze ich mit einem Messer den Lack etwas ab, dann funktioniert es meistens. Das ist aber schwierig zu verallgemeinern, da das Zeugs doch echt unterschiedlich ist. Da hilft dann meistens nur das klassische Ausprobieren. Mit der Temperatur spielen und so weiter.
Viel Erfolg Squid!
Yellow