Fletchers-Corner

Edit: Ich habe die Diskussionsbeiträge hier in einen neuen Faden gepackt. Ausgangspunkt war dieser Thread: http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 22#p388773
LG, Jo


Robinie und Osage sind in keiner Weise mit einander vergleichbar das Holz verhält sich ganz anders.
Das einzige was die gemeinsam haben ist dass beide Bäumels ursprünglich aus Übersee stammen. In Österreich ist Osage historisch (Österreich-Ungarn) de facto homegrown

In Nordamerika, wo beide Bäume zusammen vorkommen, wird das Holz oft verwechselt. (Quelle)
Während Osage zu den Maulbeergewächsen gehört, ist die Robinie ein Hülsenfrüchtler.
Das Holz beider Arten ist ringporig und die Farbe kann bei manchen alten Bögen ziemlich ähnlich sein, nämlich ein goldbraun.
Das Querschnittsbild ist ebenfalls ziemlich ähnlich und ich kann Stücke vorweisen, die man kaum unterscheiden kann.

Ravenheart hat geschrieben:...also das der nicht knittert, ist eine absolute UNVERSCHÄMTHEIT!

Absolutes Wunderholz, danke für's Zeigen!
(Sicher, dass das kein Osage ist? Der is ja quittegelb!!)
Rabe

Ach was, wir haben hier stehende Jahresringe, da knittert nichts. Die Knitterfalten sind Stauchfalten. Sie entstehen, wenn sich das grobe, porige Frühjahrsholz unter Druck zusammenschiebt. Bei stehenden Jahresringen kann man das nicht sehen.

@Squid: Ja, wir müssen mehr Bögen mit stehenden Ringen bauen!

@Stefan: Schöner Versuch! Es gibt immer mal wieder Einzelstücke, die sowas hergeben. Man muss es nur erkennen! Glückwunsch.
Einmal Robinie, einmal Osage, einmal stehende Ringe, einmal liegende, beides fertige Bögen, nebeneinander fotografiert. Was ist was?

In der Mitte ist Ebenholz !

Oben stehend Robinie unten liegend Osage ?

@ Frankster: Ich habe auch nur max.oberschenkeldickes Holz für alle Robiniebögen genommen,vielleicht
liegt es am Sandboden bei uns...
@ Daniel: 6-7mm bei 32mm Breite in der Biegezone
@ Jo: schön erklärt Jo! Ich bin was dieHölzer anbelangt bei Haithabu.

Oben stehend Osage unten liegend Robinie

unten Osage

das es ähnlich aussehen kann ist keine Frage, aber schon bei den ersten Tätigkeiten an einem Stave spürt und riecht man den Unterschied. Und wenns ans Tillern geht trennt sich Gold von Messing

Wie äußern sich die Unterschiede zwischen Osage und Robinie?

Ist Osage härter und zäher?
Was meinst du mit dem Unterschied beim Tillern?


Gruß Jörg

Osage ist magic stuff

Ehrlich gesagt geht mir das Brimborium,das um Osage gemacht wird und dieser Nimbus der Unvergleichbarkeit
ziemlich auf den Senkel.Ich fand alle Osage-Bögen die ich bisher in der Hand hatte deutlich zu schwer!
Außerdem ist es ein ROBINIE-BOGEN der hier die 24 zoll erträgt,nur zur Erinnerung!

Ich wollte es mir nur mal von jemandem erklären lassen der sich mit Osage auskennt.

Klar gehts hier um einen Robinie Bogen und wie man ja an meinem Namen erkennen kann schlägt mein Herz für Robinie

...ging auch in keinster Weise gegen Dich,Jörg! Mich würde es ja auch interessieren...

Nach meiner Meinung kann man sehr gute Robinie mit Osage von etwas überdurchschnittliche Qualität vergleichen, zumindest was die Bearbeitung und mögliche Bogendesigns angeht. Der Vorteil von Osage ist die größere Drucktoleranz, wenn Osage anfängt Set zu entwickeln, dann ist die Robinie schon an der Knitterseuche gestorben.
Wer aus Robinie gute Bögen bauen kann, der kann aus gutem Osage Kunstwerke erschaffen, es ist bei gleichen Qualitäten eben etwa um 10% bis 20% zäher bzw weniger empfindlich. Das zeigt sich für mich vor allem beim Tillern und Einschiessen, bei Robinie muß man öfter noch ein- oder zweimal nacharbeiten, das Holz verändert sich immer noch ein wenig beim Einschiessen, bei Osage hatte ich das noch nie. Ich vermute mal und glaube auch, dass Osagebögen die bessere Standzeit haben, mein Osagebogen hat in den letzten 14 Jahren weit über 50 000 Pfeile geworfen, wärend man das von Osagebögen öfter hört, ist mir vergleichbares von Robinienbögen nicht bekannt.
Für den Bogenbauprofie bedeutet das, er ist mit Osage schneller, er kann in der gleichen Zeit 6 Osagebögen oder 5 Robinienbögen bauen, dazu kann er die Osagebögen meist noch besser verkaufen.


Gruß Dirk

Osage fühlt sich sehr hochwertig an und ist auch Ein gutes Bogenholz. Aber was es an Mehrwert durch seine Härte bringt macht es durch seine Masse wieder kaputt. Eine gute Robinie mit dem richtigen Design gibt einen gleichwertigen Bogen. Das ist doch auch durch die ganze tbbb hindurch der Tenor. Viele Bogenbauer hoffen durch den Einsatz besonderer Hölzer zum besseren Bogen zu kommen.
Nach dem Motto teuer hilft viel. Ich bin sehr froh dass ich das nicht bestätigen kann. So bleibt alles viel spannender.
Das zeigt auch der Bogen um den es hier geht. Toller Bogen.
Grüße
Ng.

@Sanke Jo wie bekommt man bei Osage so eine stumpfe Oberfläche hin? Das sieht ja normalerweise nach 40iger Schmirgelpapier schon wesentlich glatter aus