Hallo tscho,
hier in der Eifel darfst Du auch schon seit Jahren nicht mehr ohne Nachweis in den Wald Holz schneiden.
Genauer gesagt, ohne diesen Motorsägenführerschein darfst Du kein Holz im Gemeinde- oder Stadtwald schneiden (incl. Schnittschutzausrüstung).
In Deinem eigenen Wald darfst Du schon, wenn Du aber einen Unfall hast, kommt KEINE Berufsgenossenschaft dafür auf.
Ich habe den Kurs schon 1988 gemacht, damals noch freiwillig, aber auf Anraten meines Vaters.
Dort habe ich von echten Profis, die früher im Akkord die Bäume gesägt haben, den Umgang mit der Säge, Baumansprache (Hallo Herr oder Frau....

nein Spaß beiseite), Werzeugkunde, Schutzausrüstungskunde usw. beigebracht bekommen.
In dem Kurs waren Leute, wie ich, die was lernen wollten, und auch viele Schwätzer die glaubten alles zu wissen. Gerade
DIE haben sich ganz schön umgesehen, was sie alles nicht wussten!!!
Es wurden alltägliche Situationen durchgearbeitet, wo überall welche Gefahren lauern können.
Damals ging der Kurs noch über 2 Tage und wurde bezuschusst. Heute ist das wahrscheinlich nicht mehr bezahlbar und wird auf einen Tag reduziert.
Ich finde diese Kurse sehr sinnvoll, denn selbst wenn Du schon zig Jahre im Wald arbeitest ist die Chance groß, das Du, ohne es zu wollen, immer knapp an einem Krankenhausaufenthalt vorbeischrammst (oder schlimmeres).
Das Beispiel von bowa passt sehr gut, ist sicher auch keine Seltenheit: Alter Dickschädel hat´s immer SO gemacht und wird es auch weiterhin SO machen.
Es gibt in meinem Umfeld viele Leute, die in den letzten Jahren, da Holz ja nun wirklich teuer geworden ist, das Holz selbst im Wald schneiden wollen, um einfach Kosten zu sparen. Da sind Lehrer, Bürohocker undundund dabei. Die müssen wirklich erstmal den Umgang mit so einem "Werkzeug" lernen, bevor sie allein auf die Menschheit und den Wald losgelassen werden.
Die heutigen Motorsägen sind mit alten an Leistung und Kraft nicht mehr vergleichbar.
Ich habe damals (1988) mit einer geliehenen Schnittschutzhose den Kurs besucht und gesagt bekommen, daß ich mir schleunigst eine neue kaufen solle, da diese alte Hose nur Gewebeeinlagen hat, die den Umlaufgeschwindigkeiten der Sägekette aber überhaupt nichts entgegenzusetzen hätte. Da hätte ich genausogut eine Jogginghose tragen können.
Heutzutage ist in den Hosen ein Kunststoffaden eingenäht, der die Kette einer modernen Motorsäge blitzartig zum Stehen bringt.
Es gibt nun halt noch VIELE andere Holzverwerter außer Dir, bowa, skinwalker, meine Wenigkeit, die einen solchen Kurs einfach brauchen, um die Gefahren überhaupt mal einschätzen zu können.
Wegen der Versicherung habe ich beim letzten Treffen der Forstbetriebsgemeinschaft doch ein wenig aufgepasst:
Ab 1.1.2013 ist die "Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau als Versicherer für uns Waldarbeiter zuständig. Wen es interessiert:
www.svlfg.de
Dabei wurde auch eine neue Bagatellgrenze festgelegt.
Früher (vor 1.1.2013) mußte man Beitrag zur BG bezahlen, wenn sein Wald größer als 1,49ha war. Wer darunterlag brauchte KEINEN Beitrag bezahlen, war aber TROTZDEM versichert.
Seit 1.1.2013 gilt als Untergrenze 0,25ha, womit wohl so ziemlich JEDER Waldbesitzer Beitrag bezahlen muß, wenn er bei der Arbeit im Wald versichert sein möchte.
Man KANN sich von der Beitragspflicht befreien lassen, aber dann hat man auch KEINEN VERSICHERUNGSSCHUTZ.
Ich bin mir sicher, das will keiner, der mit einer Motorsäge oder einer Axt im Wald arbeitet!!!
Hier bei uns, ich glaube der Förster hat gesagt, das gilt auch bundesweit, liegt der Beitragssatz bei 100€ pauschal plus 10€/ha pro Jahr.
Sicherlich wieder ein ganzer Batzen Geld, der nicht nur einem Schwaben weh tut

, sondern auch Eifelen und anderen Wesen hinterm Bretterzaun

, aber verglichen mit den Kosten, die ein "beschnittener" Körper verursachen, dann doch recht klein ist. (Krank sein ist hier in Germanien immer noch unheimlich teuer!)
Ich bin hierbei kein ausgewiesener Fachmann, ich habe aber bei dem letzten Treffen unserer Forstbetriebsgemeinschaft bei dem Thema einfach gut zugehört, weil es für mich und meine Verwandschaft sehr wichtig ist, da wir auch einige Samstage im Jahr auf der Jagd nach brauchbarem Holz im Wald verbringen!!!
Soweit bis hierhin, ich hoffe, der Beitrag konnte ein wenig helfen.
Bis irgendwann
Alexander
P.S. Tscho, Deinem Beitrag nach läufst Du immer noch unter Volldampf. Laß doch die Motorsäge aus und spalte die nächsten 5rm Holz mit Axt und Keil. Nach meiner Erfahrung beruhigt das ungemein!!!
Nicht falsch verstehen.