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Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 01.08.2012, 22:36
von Feanor1307
Moin Moin alle beisammen,
zu den Ursprüngen des ungarischen Bogenbau Revivals habe ich vor kuzrzem etwas auf ATARN gefunden. Es handelt sich um einen Film produziert für das ungar. Fernsehen zu Beginn der 80'er. Er zeigt die Art und Weise wie Dr. Fabian Gyula sich seinerzeit an die Rekonstruktion dieser in Vergessenheit geratenen Kunst heranmachte. Meines Erachtens ein echtes Zeitdokument

, und eine Antwort auf die Frage ob man Sehne auch als trockenes Laminat aufkleben kann:
http://198.170.107.188/phpBB2/viewtopic.php?t=2305 .
Mehr dazu auch hier
http://www.atarn.org/magyar/magyar_2/bow.htm.
Als Randnotiz: Es taucht im Abspann nicht auf aber könnte es sein das einer der Bogenschützen Jozsef Monus ist der heute mit Grozer Bögen Rekorde schießt?
Viele Grüße
Kevin
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 02.08.2012, 07:11
von Arry
Moin Kevin,
spannend! Könntest Du noch den Film verlinken?
Grüße
Jarek
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 02.08.2012, 07:36
von Feanor1307
Moin Moin Jarek,
ja wenn man es schon groß ankündigt sollte man auch einen Link mit reinpacken, nicht wahr

!?
http://198.170.107.188/phpBB2/viewtopic.php?t=2305
Dank Dir für den Hinweis ich hatte das gestern voll vergessen :S. Ich packe es auch nochmal in den Original post.
Viele Grüße Kevin
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 02.08.2012, 19:52
von Suleviae
József Mónus ist erst seit 2006 Bogenschütze
http://www.origo.hu/sport/20111013-monu ... je-el.html
LG: Sylvia
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 02.08.2012, 21:45
von Feanor1307
Hey Danke! Und Dank auch für den Link. Weist du ob dieses Schießen über den Bosporus schon stattgefunden hat oder ob es noch kommt?
Viele Grüße Kevin
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 03.08.2012, 06:31
von Suleviae
Hier noch ein Link über Mónus:
http://www.rovasirasforrai.hu/Kitekinto ... ajnoka.htm
Weitschießen interessiert mich nicht so sehr, aber ich denke schon, dass ich was gehört hätte, wenn dieses Schießen schon stattgefunden hätte, also eher Planung. Kann aber nachfragen, habe 2 Freunde, die ebenfallst weitschießen (auf Ziel aus 150 meter mit Daumenring).
Und jetzt bin ich mit meinen offs weg.....
LG: Sylvia
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 08.08.2012, 11:15
von Arry
Feanor,
danke für den Link, sehr interessanter Film! Bemerkenswert, dass die dargestellten "großen" Arbeitsschritte unter Feldbedingungen erfolgen. Schön dargestellt die Holzauswahl für Rahmen und Siyahs.
Was ist das wohl für ein weißer Leim, mit dem das Horn am Rahmen befestigt wird?
Sehr spannend fand ich den Sehnenauftrag: Zunächst wird das Sehnenmaterial in einer einzigen, dicken Schicht auf einem Stück Holz aufgetragen, dann nach der Trocknung dort runtergenommen und schließlich als eine dicke, in sich trockene Schicht Sehnenlaminat auf den Bogen geleimt! Habe ich so noch nie gelesen/gesehen.
Cool auch die Spanntechnik mit Gürtel und die Zuggewichtmessung mit einem Stein

Grüße
Jarek
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 08.08.2012, 11:38
von Sateless
Was ist das wohl für ein weißer Leim, mit dem das Horn am Rahmen befestigt wird?
Casein sagt er bei ~14:10, also Milchleim (cheeseglue).
Sehr spannend fand ich den Sehnenauftrag: Zunächst wird das Sehnenmaterial in einer einzigen, dicken Schicht auf einem Stück Holz aufgetragen, dann nach der Trocknung dort runtergenommen und schließlich als eine dicke, in sich trockene Schicht Sehnenlaminat auf den Bogen geleimt! Habe ich so noch nie gelesen/gesehen.
Schau dir mal die Koreanervideos an, da wird das auch öfter gezeigt, nur dass sie mehr auf geraden Sehnenverlauf achten. 
Cool auch die Spanntechnik mit Gürtel und die Zuggewichtmessung mit einem Stein
hehe, ja die ist toll 
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 08.08.2012, 13:21
von Feanor1307
Hmmm Casein. Adam rät jedoch von sowas ab. Scheint aber bei ihm gut funktioniert zu haben. Bringt aber wahrscheinlich kaum Vorteile, eher im Nachteile (Klebekraft z.B.).
Die Koreaner lassen Ihre Sehnen aber nicht eintrocknen. Der Streifen bleibt einigermaßen feucht und flexibel, ist nur geliert. Er wird dann vor dem Aufbringen nochmal erwärmt und ist dann praktisch wie frisch in Leim getaucht (vielleicht mit minimal weniger Feuchtigkeitsgehalt). So gesehen ist die Methode von Dr. Gyula schon einzigartig. Wir hatten das schonmal in einem anderen Thread kurz angesprochen. Skerm hatte damals etwas ähnliches gefragt. Ggf. ist die hier gezeigte Methode die, welche Grozer bei seinen Biokomposits anwendet; wenn er ein Sehnenlaminat mit Epoxi verleimt. Würde gut passen

.
Viele Grüße Kevin
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 08.08.2012, 13:48
von Arry
Ja, an Grózer und seine Biokomposits musste ich auch denken!
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 09.08.2012, 16:40
von nemrod
Feanor1307 hat geschrieben:Hmmm Casein. ... Bringt aber wahrscheinlich kaum Vorteile,
Ja, Casein! Hmmm - tropft fast nicht und einfach hergestellt: er mischt 10 Teile Magertopfen (Topfen aus Kuhmilch - nicht fett aber feucht) mit 1 Teil Löschkalk, gut umrühren und fedig! Durch eine chemische Reaktion wird aus dem Topfen der Casein freigelegt. Es entsteht dadurch eine starke, gut bindende, widerstandsfähige Leim - sagt er!

Er lernte den Verfahren als Kind von einem Altarbauer.
Die Sehnen klebt er jedoch mit Hautleim. Wieso er zwei verschiedene Kleber benutzt erklärt er nicht - aber ich vermute dass der Caseinleim zu dick ist und nicht in die Sehne reinziehen würde.
PS: Falls jemand noch Fragen hat - ich kann die gewünschte Stelle übersetzen!
A magyarok nyilaitol ments meg urunk minket!!
nemrod
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 09.08.2012, 16:41
von corto
Das ist ja mal sehr cool, danke nemrod!
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 09.08.2012, 17:22
von Arry
Auch von mir Dank!
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 13.08.2012, 19:44
von szuku76
Feanor1307 hat geschrieben:Moin Moin alle beisammen,
zu den Ursprüngen des ungarischen Bogenbau Revivals habe ich vor kuzrzem etwas auf ATARN gefunden. Es handelt sich um einen Film produziert für das ungar. Fernsehen zu Beginn der 80'er. Er zeigt die Art und Weise wie Dr. Fabian Gyula sich seinerzeit an die Rekonstruktion dieser in Vergessenheit geratenen Kunst heranmachte. Meines Erachtens ein echtes Zeitdokument

, und eine Antwort auf die Frage ob man Sehne auch als trockenes Laminat aufkleben kann:
http://198.170.107.188/phpBB2/viewtopic.php?t=2305 .
Mehr dazu auch hier
http://www.atarn.org/magyar/magyar_2/bow.htm.
Als Randnotiz: Es taucht im Abspann nicht auf aber könnte es sein das einer der Bogenschützen Jozsef Monus ist der heute mit Grozer Bögen Rekorde schießt?
Viele Grüße
Kevin
Jozsef Monus schießt seine Rekorde NICHT mehr mit Grozerbögen....
Gruß
Laszlo
Re: Rekonstruktion eines ungarischen Hornbogens
Verfasst: 17.08.2012, 14:21
von Feanor1307
Moin Moin,
und mit wessen Bögen schießt er jetzt und vor allem warum

?
Viele Grüße Kevin