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Metallbogen einer Pistolenarmbrust
Verfasst: 30.03.2005, 14:03
von lazedress
Hallo
Ich habe vor eine Pistolenarmbrust mit einem Metallbogen zu bauen.
Als Bogenmaterial werde ich den Federstahl
"55 Si 7" nehmen, da er für diese Zwecke gut geeignet sein soll.
Wenn ich den Bogen für die Armbrust jetzt 40 cm Lang, 3 cm Hoch und 0,4 cm tief mache und an den Enden (10 cm links und 10 cm rechts) so verjünge, dass er 2 mm tief ist, wieviel Kg Zugkraft hat er dann
Da aber dafür wahrscheinlich keiner eine Formel hat eine Andere Frage:
Was sind denn gut Werte für einen Bogen einer Pistolenarmbrust? Am Ende sollten etwa 70 Lbs dabei heraus kommen...
Vielen Vielen Dank schonmal im Vorraus für eure Antworten und viele Grüße
Michael
Zuggewicht
Verfasst: 30.03.2005, 14:57
von Trebron
ist doch ganz einfach:
Das Material hast Du ja.
Schneide rechts und links die Sehnenkerbe ein, besorge Dir eine starke Sehne, ev. Stahlseil, spanne die Feder mit einem Holzklotz, der der Breite des späteren Griffstückes entspricht, in einen Schraubstock und ziehe mit der Bogenwaage aus.
Nun siehst Du, wie stark die Feder jetzt ist und entsprechend kannst Du den WA durch schleifen verjüngen.
Kannst Du das Teil wenigsten von Hand etwas biegen ? Lege mal die Feder mittig auf einen 6 cm Holzrahmen und Stütze Dich mit Deinem Gewicht rechts und links drauf.
Gruß
Trebron
Verfasst: 30.03.2005, 15:17
von Ravenheart
Man, ihr seid ganz schön mutig!
Wenn bei einem Bogen das Ende abbricht, klatscht es mir entweder vor den Bauch (unten) oder fliegt mir über die Schulter (oben);
Passiert das bei einer Armbrust, fliegt es mir um die Ohren!
Ein Metallstück, mit 70# Zugkraft beschleunigt, kann da einen ganz schönen "Schaden" anrichten!!!
Bitte bei den ersten Versuchen Intergralhelm tragen!
Rabe
Verfasst: 30.03.2005, 15:26
von lazedress
Hallo,
danke für deine Antwort !
Wahrscheinlich habe ich mich unklar ausgedrückt :-o . Ich habe das Material noch nicht kann es aber in folgenden Maßen bestellen:
- 30 x 4 mm
- 40 x 4 mm
- 40 x 5 mm
- 40 x 6 mm
- 50 x 4 mm
- 50 x 5 mm
- 60 x 4 mm
- 70 x 4 mm
- 50 x 12 mm
Von daher wollte ich mal wissen ob man das Zuggewicht berechnen kann oder ob es Erfahrungswerte gibt...
Trotzdem danke !
@ Ravenheart: 45# würden ja auch reichen

70# sind vielleicht wirklich ein bisschen (zu) viel
Gruß Michael
Verfasst: 30.03.2005, 15:34
von Ravenheart
Bestimmt!
Kennst Du eigentlich die anderen Armbrust-Threads? Wenn nicht, mal oben "Armbrust" als Suchbegriff eingeben!
Rabe
Verfasst: 30.03.2005, 15:37
von Juergen Becht
Mit 70 lbs. wirst du nicht viel 'Dampf' auf die Sehne kriegen.
Die Wurfarme sind ja viel kürzer als bei einem Bogen.
RE: Zuggewicht
Verfasst: 30.03.2005, 15:39
von Trebron
Original geschrieben von Trebron
ist doch ganz einfach:
Das Material hast Du ja.
Schneide rechts und links die Sehnenkerbe ein, besorge Dir eine starke Sehne, ev. Stahlseil, spanne die Feder mit einem Holzklotz, der der Breite des späteren Griffstückes entspricht, in einen Schraubstock und ziehe mit der Bogenwaage aus.
Nun siehst Du, wie stark die Feder jetzt ist und entsprechend kannst Du den WA durch schleifen verjüngen.
Kannst Du das Teil wenigsten von Hand etwas biegen ? Lege mal die Feder mittig auf einen 6 cm Holzrahmen und Stütze Dich mit Deinem Gewicht rechts und links drauf.
Gruß
Trebron
Rabe, was soll da passieren

?????
Entweder die Feder bewegt sich oder nicht, aber durch die Gegend fliegt da nichts, wenns richtig eingespsannt ist !!
Trebron
Verfasst: 30.03.2005, 15:55
von lazedress
@ Trebron: Ich glaube Rabe meint das Fertige Ding...
Was ich bei meinen Angaben vergessen habe:
die Auszugslänge soll 18 cm betragen.
Die anderen Threads habe ich angeschaut, da steht aber nichts drin das mir weiterhelfen könnte (soweit ich weiß).
Verfasst: 30.03.2005, 16:43
von Robster
Ne normale Armbrust hat zwischen 150 und 200 lbs.
Pistolenarmbrust würd ich so um die 70 - 100 lbs machen. Mußt mal testen mit dem Federstahl, vorher kann man das nie so genau sagen.
Machs so wie Trebron gesagt hat, laß mal Ergebnis sehen wenn fertig.
Verfasst: 30.03.2005, 17:04
von lazedress
Danke!
Dann werde ich mir mal den Federstahl in 4 x 30 x 400 mm kaufen. Wenns zu dick ist kann ich da immernoch was runterschleifen
(per Bandschleifer). Vom Ergebnis werde ich auf jeden Fall berichten.
RE:
Verfasst: 30.03.2005, 17:12
von lazedress
Original geschrieben von Juergen Becht
Mit 70 lbs. wirst du nicht viel 'Dampf' auf die Sehne kriegen.
Die Wurfarme sind ja viel kürzer als bei einem Bogen.
Gilt nicht kurzer Bogen = schneller Bogen

RE: Gilt nicht kurzer Bogen = schneller Bogen ???
Verfasst: 31.03.2005, 13:23
von tomtom42
[P]Hallo Lazedress,[/P]
Gilt nicht kurzer Bogen = schneller Bogen

[Block]Die in einem gespannten Bogen gespeicherte Energie ist auch von der Auszugslänge abhängig.
Annahme: lineare Federkennlinie der Wurfarme,
dann ist die gespeicherte Energie proportional zu:
Ep = F_max/2 * L_auszug
Ep........proportional zu gespeicherter Energie
F_max.....Zuggewicht im Vollauszug
L_auszug..Vollauszug - Standhöhe
Beispiel:
Deine geplante Armbrust:
Ep= 70lb/2 * 15cm = 525 lb*cm
Jagdrecurve mit 45lb:
Ep= 45lb/2 * 50cm = 1125 lb*cm
(das sind natürlich grobe Vereinfachungen).
Dennoch kannst Du hier abschätzen, daß Deine Armbrustpistole ca 150lb bräuchte, um die gleiche Energiemenge speichern zu können wie der (nicht besonders starke) Bogen in dem Beispiel.
Trotzdem viel Erfolg,
Gruß aus Österreich
tomtom [/Block]
Verfasst: 03.04.2005, 22:06
von Squid (✝)
Historisch betrachtet sind Pistolenarmbruste übrigends nicht überliefert. Deren Wirkung ist ausser zum Scheibenschiessen einfach zu gering. Man mag sich die Frage stellen, ob sie denn unter Verwendung vergifteter Pfeile wirksam gewesen sein mögen. Allerdings will der Giftmörder meist unerkannt bleiben, und nicht etwa dadurch auffallen, das er aus 7,40 m Entfernung seinem Opfer einen etwas schwächlichen Pfeil in den Wanst jagt....
Vage Erinnerung
Verfasst: 03.04.2005, 23:02
von Taran
Gab es nicht nach dem Mittelalter durchaus Mini-Armbrüste (allerdings nicht mit Pistolengriff), die leicht zu verbergen waren und dementsprechend für finstere Zwecke eingesetzt wurden? So weit ich mich erinnere, wurden sie mit einem Bann belegt...
Verfasst: 03.04.2005, 23:16
von locksley
Es gab vor allem im Spätmittelalter und der Renaisance vor allem in Italien durchaus kleine Armbrüste, auch mit leichtem Pistolengriff, die vor allem bei Auftragsmördern, die sich damals großer Beliebtheit erfreuten, anzutreffen waren. Diese Teile, hatten den Vorzug, daß sie sich schußfertig unter dem Mantel verbergen liessen.