Mein Strongbow
Mein Strongbow
Hallo zusammen,
Im Sommer 2006 habe ich in Eisenbach für 120 € einen Eiben Stave von Konrad Vögele gekauft. Das Holz war gerade gewachsen, 220 cm lang. Der Durchmesser des Stammes war groß (> 20 cm), hatte aber einige Astknoten. Aus dem 10 cm breiten Stave habe ich 2 Bögen gemacht, einen davon möchte ich hier vorstellen.
Der Eibenbogen im Bild ‘’Schifffahrt der Hl. Ursula“ von Hans Burgkmair dem Älteren (1504) hat mich inspiriert, einen solchen Bogen zu bauen.
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server ... 016970.JPG
Die nötigen Daten kommen von sehr ähnlichen Bögen aus England von 1545 – den Mary Rose Bögen. Als Referenz war mir “Weapons of Warre – The Armements of the Mary Rose” eine große Hilfe.
Der Bogen
Die Länge zwischen den Nockkerben beträgt 206 cm. Das entspricht den größeren Werten der historischen Daten. Die größere Länge macht den Bogen stabiler und sanfter zu ziehen. Ganz bewusst weiche ich mit 110# bei 32’’ (10 °C) von den errechneten Zuggewichten der Mary Rose Bögen ab – ich will den Bogen schließlich schiessen. Wie in den Bildern zu sehen ist, muss ich mich auch an dieses “moderate’’ Zuggewicht erst noch herantasten. Die Zahl der Jahresringe pro Zoll in meinem Holz liegt bei ca. 30 bis 35. Laut Robert Hardy in “Weapons of Warre’’ ist das ‘’coarse grained’’, also eher grob. Ich muss aber anmmerken, dass ich selbst bisher nur Eibenbögen mit noch gröberen Ringen in der Hand hatte. Die Form des Querschnitts liegt zwischen ‘’Flat D’’ und ‘’Deep D’’ (Weapons of Warre). In der Mitte misst das Holz 35 auf 35 mm, in den Wurfarmmitten ca. 30 (Breite) auf 25 mm (Tiefe). Einige Astknoten verursachen teilweise deutliche Abweichungen. Das Finish ist grob belassen, auch die Mary Rose Bögen zeigen noch Facetten der Zugmesser. Im Finish aus Bienwachs und Fett kleben schon Gras und Erde. Gefällt mir.
Die Nocken
Auf dem Bild der Hl. Ursula sind Hornnocken zu erkennen, die Untere ist kürzer als die Obere. Ob Sidenocks oder symmetrisch ist kaum zu erkennen. Ich sollte das Bild in Augsburg mal selber ansehen. Die Sehne besitzt oben ein vorgefertigtes Öhrchen, unten ist sie mit einem Knoten befestigt.
Die Befunde der Mary Rose weisen ein Objekt auf, das als Sidenock aus Rinderhorn interpretiert wird. Diese ist 65 mm lang, 16 mm dick und besitzt einen Innendurchmesser von 13 bis 14 mm. der Nockschlitz ist 3 bis 4 mm breit und schien bis auf das Holz durchzugehen. Die ehemalige Position der Hornnocken ist an den Bogenenden der Mary Rose noch zu erkennen. Die Nocken waren mindestens um die 40 mm tief und ‘’vermutlich’’ (Weapons of Warre) mit Hautleim befestigt. Der obere Nockschlitz lag links, der untere rechts. Zudem war der obere nach unten vertieft, der untere nicht, dafür war er breiter und und flacher. Manche Bögen weisen an der oberen Nock eine zweite Kerbe über der ersten auf. All diese Eigenheiten werden so interpretiert, dass die untere Nock mit Sehenknoten versehen war, die obere mit Öhrchen. Die zweite Kerbe könnte für eine Spannschnur gedient haben. In so einem Fall wären beide Sehnen unten an der gleichen Kerbe befestigt worden, nur oben wäre dann eine zweite nötig. Ich habe diese Interpretationen in meinen Bogen einfliessen lassen. Es funktioniert wunderbar. Die Nocken sind 50 und 70 mm lang und aus Rinderhorn. Befestigt sind sie mit Hautleim
Die Sehne
Die Sehne besteht aus 45 Strang gewachstem (Bienenwachs) Leinen (Barbour, 25/3).
Es ist eine komplexe (3 Hauptstränge mit jeweils 3 Primärsträngen aus jeweils 5 Fäden mit 5-8 Kilo Bruchlast) Sehne mit flämischem Öhrchen/Loop und Knoten am anderen Ende. Allerdings ist sie mit 5 mm dicker als die 3 mm die nach den historischen Befunden für warscheinlich gehalten werden. Ich möchte die Nockkerben ungern über das historische Maß hinaus vergrößern. Warscheinlich bleibt mir nichts anderes übrig, als die Zahl der Stränge zu verringern. Beispielsweise könnte ich auf 3 Hauptstränge mit jeweils 3 Primärsträngen aus jeweils nur 4 Fäden umsatteln. Das wäre dann ein ca. 3- bis maximal 4-facher Sicherheitsfaktor. Ich riskiere nur ungern einen Sehnenriss. Anregungen sind willkommen.
Momentan benutze ich einfach eine Sehne mit 21 Strang Dacron ähnlicher Bauart.
Der Bogen ist fertig, ich bin glücklich. Habe viel gelernt und es geht weiter.
Beste Grüße,
Kerner
Im Sommer 2006 habe ich in Eisenbach für 120 € einen Eiben Stave von Konrad Vögele gekauft. Das Holz war gerade gewachsen, 220 cm lang. Der Durchmesser des Stammes war groß (> 20 cm), hatte aber einige Astknoten. Aus dem 10 cm breiten Stave habe ich 2 Bögen gemacht, einen davon möchte ich hier vorstellen.
Der Eibenbogen im Bild ‘’Schifffahrt der Hl. Ursula“ von Hans Burgkmair dem Älteren (1504) hat mich inspiriert, einen solchen Bogen zu bauen.
http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server ... 016970.JPG
Die nötigen Daten kommen von sehr ähnlichen Bögen aus England von 1545 – den Mary Rose Bögen. Als Referenz war mir “Weapons of Warre – The Armements of the Mary Rose” eine große Hilfe.
Der Bogen
Die Länge zwischen den Nockkerben beträgt 206 cm. Das entspricht den größeren Werten der historischen Daten. Die größere Länge macht den Bogen stabiler und sanfter zu ziehen. Ganz bewusst weiche ich mit 110# bei 32’’ (10 °C) von den errechneten Zuggewichten der Mary Rose Bögen ab – ich will den Bogen schließlich schiessen. Wie in den Bildern zu sehen ist, muss ich mich auch an dieses “moderate’’ Zuggewicht erst noch herantasten. Die Zahl der Jahresringe pro Zoll in meinem Holz liegt bei ca. 30 bis 35. Laut Robert Hardy in “Weapons of Warre’’ ist das ‘’coarse grained’’, also eher grob. Ich muss aber anmmerken, dass ich selbst bisher nur Eibenbögen mit noch gröberen Ringen in der Hand hatte. Die Form des Querschnitts liegt zwischen ‘’Flat D’’ und ‘’Deep D’’ (Weapons of Warre). In der Mitte misst das Holz 35 auf 35 mm, in den Wurfarmmitten ca. 30 (Breite) auf 25 mm (Tiefe). Einige Astknoten verursachen teilweise deutliche Abweichungen. Das Finish ist grob belassen, auch die Mary Rose Bögen zeigen noch Facetten der Zugmesser. Im Finish aus Bienwachs und Fett kleben schon Gras und Erde. Gefällt mir.
Die Nocken
Auf dem Bild der Hl. Ursula sind Hornnocken zu erkennen, die Untere ist kürzer als die Obere. Ob Sidenocks oder symmetrisch ist kaum zu erkennen. Ich sollte das Bild in Augsburg mal selber ansehen. Die Sehne besitzt oben ein vorgefertigtes Öhrchen, unten ist sie mit einem Knoten befestigt.
Die Befunde der Mary Rose weisen ein Objekt auf, das als Sidenock aus Rinderhorn interpretiert wird. Diese ist 65 mm lang, 16 mm dick und besitzt einen Innendurchmesser von 13 bis 14 mm. der Nockschlitz ist 3 bis 4 mm breit und schien bis auf das Holz durchzugehen. Die ehemalige Position der Hornnocken ist an den Bogenenden der Mary Rose noch zu erkennen. Die Nocken waren mindestens um die 40 mm tief und ‘’vermutlich’’ (Weapons of Warre) mit Hautleim befestigt. Der obere Nockschlitz lag links, der untere rechts. Zudem war der obere nach unten vertieft, der untere nicht, dafür war er breiter und und flacher. Manche Bögen weisen an der oberen Nock eine zweite Kerbe über der ersten auf. All diese Eigenheiten werden so interpretiert, dass die untere Nock mit Sehenknoten versehen war, die obere mit Öhrchen. Die zweite Kerbe könnte für eine Spannschnur gedient haben. In so einem Fall wären beide Sehnen unten an der gleichen Kerbe befestigt worden, nur oben wäre dann eine zweite nötig. Ich habe diese Interpretationen in meinen Bogen einfliessen lassen. Es funktioniert wunderbar. Die Nocken sind 50 und 70 mm lang und aus Rinderhorn. Befestigt sind sie mit Hautleim
Die Sehne
Die Sehne besteht aus 45 Strang gewachstem (Bienenwachs) Leinen (Barbour, 25/3).
Es ist eine komplexe (3 Hauptstränge mit jeweils 3 Primärsträngen aus jeweils 5 Fäden mit 5-8 Kilo Bruchlast) Sehne mit flämischem Öhrchen/Loop und Knoten am anderen Ende. Allerdings ist sie mit 5 mm dicker als die 3 mm die nach den historischen Befunden für warscheinlich gehalten werden. Ich möchte die Nockkerben ungern über das historische Maß hinaus vergrößern. Warscheinlich bleibt mir nichts anderes übrig, als die Zahl der Stränge zu verringern. Beispielsweise könnte ich auf 3 Hauptstränge mit jeweils 3 Primärsträngen aus jeweils nur 4 Fäden umsatteln. Das wäre dann ein ca. 3- bis maximal 4-facher Sicherheitsfaktor. Ich riskiere nur ungern einen Sehnenriss. Anregungen sind willkommen.
Momentan benutze ich einfach eine Sehne mit 21 Strang Dacron ähnlicher Bauart.
Der Bogen ist fertig, ich bin glücklich. Habe viel gelernt und es geht weiter.
Beste Grüße,
Kerner
Zuletzt geändert von Kerner am 10.10.2011, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
- captainplanet
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- Registriert: 28.06.2005, 17:52
Re: Mein Strongbow
Endlich mal wieder ein starker ELB mit Sindenocks! Wenn die jetzt noch mit Hautleim geklebt sind, bist Du mein Held!!! 
Auch sonst sehr gelungen, ich finde nix zu meckern. Leider ist der Tiller so schräg von hinten schwer zu beurteilen.
Ich mag das Wort "Strongbow" allerdings nicht so sehr. Es werden unter diesem Namen im Internet oft die seltsamsten Bögen angeboten. Mit 110# darf man schon "Warbow" sagen, schätze ich.
Historisch korrekte Sehnenmaterialien und moderne Sicherheitsanforderungen lassen sich ab einem gewissen Zuggewicht nun mal schwer unter einen Hut bringen. Ich würde auf Letzteres setzen und zu Fast Flight o.ä. greifen.

Auch sonst sehr gelungen, ich finde nix zu meckern. Leider ist der Tiller so schräg von hinten schwer zu beurteilen.
Ich mag das Wort "Strongbow" allerdings nicht so sehr. Es werden unter diesem Namen im Internet oft die seltsamsten Bögen angeboten. Mit 110# darf man schon "Warbow" sagen, schätze ich.
Historisch korrekte Sehnenmaterialien und moderne Sicherheitsanforderungen lassen sich ab einem gewissen Zuggewicht nun mal schwer unter einen Hut bringen. Ich würde auf Letzteres setzen und zu Fast Flight o.ä. greifen.
Bester Rindengrapscher von FC!!!
Re: Mein Strongbow
Der Warbow ist top, sehr gute Arbeit! Ich freue mich immer, wenn jemand ein ebenso großes Interesse an diesen Bögen hat wie ich.
Auf dem Bild sieht es so aus, als würdest du die Sehne einfach gerade mit der Armmuskulatur zurückziehen wie bei einem normalen leichteren Langbogen auch. Ich würde dir ans Herz legen, es mal mit einer von diesen beiden Techniken zu probieren:
http://www.youtube.com/watch?v=ewdwT7N0H8E
http://www.youtube.com/watch?v=MwnibCKqYbk
Dabei darauf achten, dass die Schulter weit ausholend rotiert wird, damit das Zuggewicht komplett auf die Schultermuskulatur verlagert wird. Es braucht etwas Übung, aber du wirst sehen, damit kommst du schneller voran!
Auf dem Bild sieht es so aus, als würdest du die Sehne einfach gerade mit der Armmuskulatur zurückziehen wie bei einem normalen leichteren Langbogen auch. Ich würde dir ans Herz legen, es mal mit einer von diesen beiden Techniken zu probieren:
http://www.youtube.com/watch?v=ewdwT7N0H8E
http://www.youtube.com/watch?v=MwnibCKqYbk
Dabei darauf achten, dass die Schulter weit ausholend rotiert wird, damit das Zuggewicht komplett auf die Schultermuskulatur verlagert wird. Es braucht etwas Übung, aber du wirst sehen, damit kommst du schneller voran!
"In essence, it is simply a piece of timber, chosen for its strength, its density, its bendability. And so, the very best possible wood to make it from is yew - it is the perfect god-given spring."
(Robert Hardy über den Englischen Kriegsbogen)
(Robert Hardy über den Englischen Kriegsbogen)
Re: Mein Strongbow
Ganz toller Bogen!
Und was ich noch viel spannender finde ist deine wirklich sehr ausführliche Entstehungsgeschichte dazu, vom Holzkauf über deine Denkansätze bis hin zu Detailfragen mit den Nocken zum Beispiel, eine rundum gelungene Präsentation, danke dafür!
Und ach ja, Herzlich Willkommen, ich glaube du bist hier richtig
liebe Grüsse
polly
Und was ich noch viel spannender finde ist deine wirklich sehr ausführliche Entstehungsgeschichte dazu, vom Holzkauf über deine Denkansätze bis hin zu Detailfragen mit den Nocken zum Beispiel, eine rundum gelungene Präsentation, danke dafür!
Und ach ja, Herzlich Willkommen, ich glaube du bist hier richtig

liebe Grüsse
polly
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock
Paul Comstock
Re: Mein Strongbow
Schöner Bogen. Da fehlt echt nur noch ein richtiges Bild vom Tiller.
Vom historischen her bin ich in allen Belangen bei dir und werde bei den Nocken vermutlich ähnlich vorgehen, wenn ich dort angelangt bin.
Schön, dass du es mit Leinensehne probiert hast. Ich habe auch mal eine gebaut, die aber auch ein bisschen zu dick ausgefallen ist.
Ich denke, ich probiere es das nächste Mal mit diesem: klick mich
Das ist reißfester und höchstens genauso dick wie mein jetziges. Ein Strang hat eine Reißfestigkeit von 53#. Das macht bei einer 10 Strang Sehne 530# und gibt eine 5,3 fache Sicherheit bei einem 100# Bogen.
Vom historischen her bin ich in allen Belangen bei dir und werde bei den Nocken vermutlich ähnlich vorgehen, wenn ich dort angelangt bin.
Schön, dass du es mit Leinensehne probiert hast. Ich habe auch mal eine gebaut, die aber auch ein bisschen zu dick ausgefallen ist.
Ich denke, ich probiere es das nächste Mal mit diesem: klick mich
Das ist reißfester und höchstens genauso dick wie mein jetziges. Ein Strang hat eine Reißfestigkeit von 53#. Das macht bei einer 10 Strang Sehne 530# und gibt eine 5,3 fache Sicherheit bei einem 100# Bogen.
Re: Mein Strongbow
Danke, für die Ausführlichkeit bei Deinen Überlegungen zum Bogen. Mir gefällt Deine Herangehensweise an die Materie. Was hat das für Dich beim Schießen direkt für Erkenntnisse gebracht? Hattest Du einen Aha-Effekt?
Re: Mein Strongbow
Freut mich, dass er euch gefällt.
Ein Bild vom Vollauszug kommt so bald ich ihn auch dahin bekomme. Am Auszug wird gefeilt. Gelenke und Sehnen möchte ich langsam aber sicher an die Belastung gewöhnen. Vielleicht morgen wieder, heute war Ruhepause. Dann kommt auch das Bild. Wie seht ihr das eigentlich mit der Zahl der Jahresringe? Sind die 30 bis 35 pro Zoll nach euren Erfahrungswerten viel oder wenig? Dichtere Eibe wäre mir echt mal was wert. Andererseits verdient Eibe natürlich ihren Schutz.
captainplanet:
Hautleim ist drauf! Gern geschehen
Mandos:
Danke für den Tip mit dem Super-Leinen. Ich kann mir eine Bruchlast von 24 Kg zwar kaum vorstellen, aber selbst wenn es nur halb so viel ist, wäre es einen Versuch wert! Hab einfach Lust den Bogen mit Leinen zu schiessen.
Windmann:
Ich hab mir halt gedacht, dass meine Eibe nicht schlecht ist und so schnell werde ich an so einen Stave nicht wieder rankommen. Da musste ich einfach mehr Energie reinpacken.
Mein Aha-Effekt war einfach diese unfassbare Kraft im Zug und im Schuss. Die Befriedigung etwas Altes neu erschaffen zu haben war auch sehr stark. Der schwere Langbogen der Briten und vielleicht auch der Kontinentaleuopäer (siehe Bild der Hl. Ursula) war ein Gesamtkonzept, ein System. Das wird einem nach dem Bau beim ersten Schuss schon bewusst.
Ein Bild vom Vollauszug kommt so bald ich ihn auch dahin bekomme. Am Auszug wird gefeilt. Gelenke und Sehnen möchte ich langsam aber sicher an die Belastung gewöhnen. Vielleicht morgen wieder, heute war Ruhepause. Dann kommt auch das Bild. Wie seht ihr das eigentlich mit der Zahl der Jahresringe? Sind die 30 bis 35 pro Zoll nach euren Erfahrungswerten viel oder wenig? Dichtere Eibe wäre mir echt mal was wert. Andererseits verdient Eibe natürlich ihren Schutz.
captainplanet:
Hautleim ist drauf! Gern geschehen

Mandos:
Danke für den Tip mit dem Super-Leinen. Ich kann mir eine Bruchlast von 24 Kg zwar kaum vorstellen, aber selbst wenn es nur halb so viel ist, wäre es einen Versuch wert! Hab einfach Lust den Bogen mit Leinen zu schiessen.
Windmann:
Ich hab mir halt gedacht, dass meine Eibe nicht schlecht ist und so schnell werde ich an so einen Stave nicht wieder rankommen. Da musste ich einfach mehr Energie reinpacken.
Mein Aha-Effekt war einfach diese unfassbare Kraft im Zug und im Schuss. Die Befriedigung etwas Altes neu erschaffen zu haben war auch sehr stark. Der schwere Langbogen der Briten und vielleicht auch der Kontinentaleuopäer (siehe Bild der Hl. Ursula) war ein Gesamtkonzept, ein System. Das wird einem nach dem Bau beim ersten Schuss schon bewusst.
- KnechtKarl
- Hero Member
- Beiträge: 791
- Registriert: 08.06.2009, 21:11
Re: Mein Strongbow
Toller Bogen!
Tolle Präsi!
Und überhaupt sehr schöne Umsetzung, gut recherchiert, nicht zu viel interpretiert, mehrere Quellen beansprucht. Schön!
Tolle Präsi!
Und überhaupt sehr schöne Umsetzung, gut recherchiert, nicht zu viel interpretiert, mehrere Quellen beansprucht. Schön!
Re: Mein Strongbow
@Kerner
Freu dich nicht zu früh.
Du hast deine Sehne ja aus vielen sehr dünnen Strängen aufgebaut. Die hier sind bedeutend dicker. Man müsste also mal ausprobieren, wie dünn man eine Sehne hinbekommt.
Ich bin mal gerade messen gegangen. Die Sehne, die ich mal gebaut hatte (aber nie geschossen habe), hat einen Durchmesser von 4 mm. Sie ist aufgebaut aus 10 Strängen à 1 mm und 45# Reißfestigkeit.
Dieses Garn hier hat 53# und laut Hermanski nur 0,8 mm Durchmesser je Faden.
Daraus könnte man also eine Sehne herstellen, die knapp über 3 mm dick ist und 530# Reißfestigkeit hat.
Fragt sich was man mit der Mittelwicklung macht. Entweder ganz dünnes Garn oder weglassen. Ich habe mal etwas davon gelesen, die Sehne mit Schellack oder Hautleim zu behandeln. Keine Ahnung ob das gut ist. Es würde die Sehne aber in dem Bereich schützen. Wurde wohl in der viktorianischen Zeit so gemacht.
Freu dich nicht zu früh.

Du hast deine Sehne ja aus vielen sehr dünnen Strängen aufgebaut. Die hier sind bedeutend dicker. Man müsste also mal ausprobieren, wie dünn man eine Sehne hinbekommt.
Ich bin mal gerade messen gegangen. Die Sehne, die ich mal gebaut hatte (aber nie geschossen habe), hat einen Durchmesser von 4 mm. Sie ist aufgebaut aus 10 Strängen à 1 mm und 45# Reißfestigkeit.
Dieses Garn hier hat 53# und laut Hermanski nur 0,8 mm Durchmesser je Faden.
Daraus könnte man also eine Sehne herstellen, die knapp über 3 mm dick ist und 530# Reißfestigkeit hat.
Fragt sich was man mit der Mittelwicklung macht. Entweder ganz dünnes Garn oder weglassen. Ich habe mal etwas davon gelesen, die Sehne mit Schellack oder Hautleim zu behandeln. Keine Ahnung ob das gut ist. Es würde die Sehne aber in dem Bereich schützen. Wurde wohl in der viktorianischen Zeit so gemacht.
Re: Mein Strongbow
Toll gemacht! Schön zu sehen, daß du bei den Hornnocken nicht gekniffen hast!
Gruß,
Daniel
Gruß,
Daniel
- Haitha
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- Beiträge: 3699
- Registriert: 14.09.2010, 08:31
- Hat gedankt: 27 Mal
- Hat Dank erhalten: 19 Mal
Re: Mein Strongbow
Was meinst du mit gekniffen?
@Kerner: Toller Bogen, toll beschrieben! Besonders, dass du deine Quellen so ausführlich dazugeschrieben hast und dich so vernünftig an das Zuggewicht ranarbeitest.
Weiter so!
@Kerner: Toller Bogen, toll beschrieben! Besonders, dass du deine Quellen so ausführlich dazugeschrieben hast und dich so vernünftig an das Zuggewicht ranarbeitest.
Weiter so!
Fall down seven times, stand up eight.
Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto
Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto
Re: Mein Strongbow
Das bezog sich darauf, dass er die Hornnocken richtig als Sidenocks gemacht hat. Das ist eher nämlich eher die Ausnahme.
Gruß,
Daniel
Gruß,
Daniel
-
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- Beiträge: 110
- Registriert: 06.06.2011, 19:04
Re: Mein Strongbow
Sieht top aus!
Aber ist dieses extrem hohe zuggewicht auf die dauer nicht schädlich?
Ich hab schon gelesen das die Englischen im hohem alter aufgraund der ständigen belastung Verkrüppelt waren.
Aber ist dieses extrem hohe zuggewicht auf die dauer nicht schädlich?
Ich hab schon gelesen das die Englischen im hohem alter aufgraund der ständigen belastung Verkrüppelt waren.
Re: Mein Strongbow
Es wäre super, wenn du die "Suche"-Funktion des Forums bemühen würdest, um zu vermeiden, dass in diesem Thread ebenfalls wieder seitenlang hin- und hergestritten wird. Denn diese Frage wurde schon mehrmals gestellt und SEHR ausführlich "besprochen."Pfeilharry hat geschrieben: Aber ist dieses extrem hohe zuggewicht auf die dauer nicht schädlich?
Ich hab schon gelesen das die Englischen im hohem alter aufgraund der ständigen belastung Verkrüppelt waren.

Liebe Grüsse
fluflu
fluflu