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Einige Fragen zum Thema Recurves
Verfasst: 26.03.2004, 14:07
von steffensoeffing
• In welchem Stadium des Bogenbaus werden gedämpfte
Recurves angebracht? Also noch ziemlich am Anfang mit
dem rohen Stave, irgendwann dazwischen oder nachdem
der Bogen schon auf Endmaße gebracht wurde?
• Gibt es eine maximale Stärke der Bogentips beim Biegen,
ist es günstig, einen rechteckigen Querschnitt anzustreben
(den man dann später noch verrunden kann)?
• Gibt es für die Form der Recurves (Länge, Krümmung,...)
Vorgaben, oder ist das nur eine Geschmacksfrage? Falls
jemand vermaßte Zeichnungen hat (oder Links dorthin),
wäre ich dafür sehr dankbar.
steffensoeffing
Recurve biegen
Verfasst: 26.03.2004, 14:54
von Taurus
ich versuch's mal:
Es kommt darauf an, welchen Bogentyp du fertigen willst. Bei einem Kompositbogen muß der Recurve schon bei der Fertigung des Rohlings angefertigt werden. Wenn du einen reinen Selfbow fertigst, kannst du die Recurves zum Schluß biegen. Ich mache es zumindest so, weil ich die Wurfarme besser bearbeiten kann, wenn sie gerade sind.
Ich denke, daß es hier aber sicherlich noch fachlichere Meinungen gibt.
Rene'
Selfbogen
Verfasst: 26.03.2004, 16:38
von Taran
Um an Taurus anzuschließen:
Beim Selfbogen biege ich Recurves nach dem Bodentillern ein.
Rechteckiger Querschnitt hilft, dass die Recurves besser fluchten.
In der Biegung lässt man das Holz ein wenig stärker, damit a) man noch was wegnehmen kann, falls da die oberste Schicht einreißt, b) der Recurve beim Spannen nicht so leicht wieder "herausgezogen" wird.
Regel für den Grad der Recurves: Nicht mehr, als das Holz aushält. Klingt jetzt dumm, aber das findet man am ehesten mit einem Stück Restholz heraus.
Verfasst: 26.03.2004, 19:45
von Nacanina
In der TBB wird ein Typ beschrieben, der sehnenbelegte Recurves am Ende (zeitlich) biegt. Allerdings mit trockener Hitze, nicht über Dampf.
Verfasst: 29.03.2004, 09:51
von steffensoeffing
Vielen Dank für die Antworten bis jetzt.
Kann noch jemand was zu den anderen Fragen sagen, vor allem zu Formen & Abmaßen? Es soll ein reiner Selfbow werden.
Verfasst: 29.03.2004, 22:42
von Archiv
Hallo,
ich wollte mal nachfragen, ob Du schon das Holz hast, und selbiges zum Biegen geeignet ist?
Vielleicht können wir eine Liste erstellen, welche nicht geeignet sind:
Esche
Ahorn bedingt (seht Ihr das auch so?)
für einen Recurve-Selfbow...
Verfasst: 29.03.2004, 22:47
von Ravenheart
weder noch! Da würde ich nur Robinie oder Ulme nehmen!
Rabe
Verfasst: 29.03.2004, 22:56
von Nacanina
Ja, Rabe, Ulme würde ich auch nehmen (oder besser Eibe, wenn vorhanden hi hi!)
Aber wenn der Recurve nicht so stark sein soll, geht auch Bergahorn. (die andern beiden sicher auch, habe ich aber noch nicht probiert).
Esche mag ich einfach nicht. Hat mich enttäuscht. Und ich bin nachtragend... Lach!
Esche, Ahorn..
Verfasst: 30.03.2004, 09:59
von Ravenheart
..das Problem bei beiden ist, dass der Erfolg nicht SICHER ist. Bei beiden hatte ich es schon, dass sie a) die Biegung nicht gehalten haben, also nach dem Tillern wieder gerade waren, oder (schlimmer!) b) ihre Spannung verloren haben, also (ver)biegsam wie Alu wurden.
Bei Ulme und Robinie ist mir das noch nicht passiert.
Rabe
Verfasst: 30.03.2004, 11:52
von steffensoeffing
Ich will das Ganze mit Robinie versuchen.
Kann denn wirklich keiner was zu Kurven/Maßen sagen?
Ich kenne die recurve-Skizze von ravenheart, leider ist sie nicht bemaßt. Irgendwelche Infos/links?
Kurven, Maße...
Verfasst: 30.03.2004, 12:39
von Ravenheart
...KANN man doch nicht pauschal sagen, da es von vielen Faktoren abhängig ist. Ich bewundere aber Deine Hartnäckigkeit, lach...
Hier MEIN ultimativer Tipp (ich schwöre, genau so hab ich's gemacht!):
Ich habe ein dickes Brett genommen, den Deckel von einem Malereimer (Binderfarbe, 15 l) drauf gelegt und nachgezeichnet, und das so ausgeschnitten. Feddisch.
Rabe
P.S.: Für Kinderbogen genau so, aber von nem kleineren Eimer...