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Bogenrohling
Verfasst: 11.02.2004, 14:45
von Prywinn
So, habe mich bisher nicht getraut, ihn zu bearbeiten, jetzt habe ich bilder...
Es ist ein Eschenrohling,
Das ist der 'obere' Wurfarm, der einen leichten knick hat, weshalb ich ihn an der Linie absägen will...
Hier seht ihr den Bogenrücken, in dem das Splintholz leicht beschädigt ist.
Hier aus einem anderen Winkel.
Das ist der komplette Rohling.
Ich will daraus einen Eschen flachbogen bauen, habe mich bis jetzt aber nicht getraut, ihn zu zersägen.
Der Bogen soll ca 1,5 meter lang werden, der Rohling ist 1,9 meter..
Warum...
Verfasst: 11.02.2004, 22:08
von Ravenheart
in aller Elben Namen denn absägen??? Den mach ma fein 1,75m lang (zwischen den Kerben; Gesamtlämge 1,80) und pfeif auf den Knick. Es ist Holz, Herr Elb, kein Glasfaser!
Ist der oberste Ring angefressen, nimmst'e ihn halt runter bis zum nächsten. Splint is die ganze Latte, Eschenkern ist dunkler.
Der freundliche Vogelschiss (oder was immer das is) stört auch nicht weiter...
1,50 is bei Esche Quatsch, es sei denn, Du willst nen Kinderbogen machen...
So, nu ma ran...
Und mach uns keine Schande
(Wir helfen auch beim Tillern...

)
Rabe
Was der Rabe krächzt...
Verfasst: 11.02.2004, 22:38
von Taran
...kündet von Weisheit.
Kürzen kannst du den Bogen später immer noch.
Je kürzer, desto schwerer zu tillern.
Ist der Bogenrücken zu stark beschädigt (ich konnte das auf dem Foto nicht so genau sehen), hilft, sobald du auf Standhöhe oder mit dem Bodentillern fertig bist, ein gutes Leinenbacking.
Gin mal noch mehr maße, Prywinn:
Breite des Rohlings, Dicke im Griffbereich und an den Enden, Jahresringstärke. Biegt sich da überhaupt schon was?
Verfasst: 11.02.2004, 23:03
von Prywinn
bisher habe ich noch nichts geschnibbelt ^^
der bogen soll für eine person werden, die 1,55 meter gross ist...
An ein Leinenbacking denke ich schon die ganze zeit, da ich in der Bibel gelesen habe, das so ein Bogen nicht brechen kann...
Davor habe ich die grösste angst, und deshalb habe ich noch nicht damit begonnen...
Der jahresring ist ca 5 mm tief eingeritzt, bzw. an mehreren stellen kaputt...
Breite [rücken] ist ca 3,5 cm, dicke ebenfalls...
Am bauch ist er nur knapp 2 cm dick...
Na ja, ich ab freitag viiiiel zeit haben, um den bogen zu bauen :bash :bash :bash
Ich habe noch gar nichts gemacht, ich fange aber wie gesagt, wahrscheinlich bereits freitag damit an...
Verfasst: 12.02.2004, 00:15
von locksley
Ich bin zum Beispiel 175 cm, groß und schieße eineen 72" Bogen also knapp 1,92m, ergo kann der Bogen ruhig etwas länger sein als sein Besitzer.
Wenn Du wirklich gutes Leinen für ein Backing brauchst gib Bescheid, Ich hab da noch gute Qualität rumliegen.
Verfasst: 12.02.2004, 13:05
von Prywinn
ok, danke, was willste denn dafür haben?
Verletzter Bogenrücken
Verfasst: 12.02.2004, 13:13
von Taran
5mm tief ist schon heftig, hier würde es sich anbieten, einen Jahresring tiefer zu gehen. Wieviel Pfund will die 1,55m große Person denn ziehen und welches Zuggewicht wird angestrebt?
Verfasst: 12.02.2004, 13:21
von Prywinn
ich dachte so an 30 lbs, bauen wollte ich ihn mit hilfe der bibel des traditionellen bogenbaus.
RE:
Verfasst: 12.02.2004, 14:20
von locksley
Original geschrieben von Prywinn
ok, danke, was willste denn dafür haben?
Nix, schick mir einfach Deine Adresse per IM. Das Leinen stammt noch aus der Aussteuer meiner Großmutter und hat mich also nichts gekostet.
30 lbs
Verfasst: 12.02.2004, 17:54
von Taran
Die 30 lbs sind sicher drin, auch wenn du die Macken im Bogenrücken noch runterarbeitest.
Viel Erfolg!
Bei der Größe ist der Auszug sicher nicht so lang, also sind 70" (1,75) sicher reichlich. Dann kannst du den Bogen sicher auch so platzieren, dass die "verdächtigen Stellen" vielleicht im nicht oder nur wenig biegenden äußeren Teil der Wurfarme liegen.
Verfasst: 12.02.2004, 18:00
von Prywinn
womit würdet ihr den jahresring abtragen?
ich überlege, ob ich mit nem messer oder einer Pfeile rangehe...
Jahresring
Verfasst: 12.02.2004, 18:10
von Taran
Ich würde mit einem Ziehmesser anfangen und die Feinheiten mit der Ziehklinge erledigen. Man sieht ja zum Glück bei Esche gut den Unterschied, wenn man den Frühjahrswuchs über dem nächsten Jahresring erreicht. Den Frühjahrswuchs kann man stehen lassen und dann mit der Ziehklinge entfernen.
Verfasst: 12.02.2004, 21:29
von Nacanina
Falls du diese Geräte nicht dein eigen nennst,
kannst du aber auch mit Raspel und Messer zurechtkommen!
Du raspelst erst ganz froh los und glättest die Raspelspuren dann mit dem Messer.
Das mußt du fast senkrecht halten, damit es nicht auf dem Holz rumpelt. Ab und zu den Winkel des Messers ändern. Dann bekommst du auch ev. Waschbretter ´raus.
Dann wieder Raspel, dan ach Messer u-s-w.
Viel Spass!
Verfasst: 12.02.2004, 21:32
von Prywinn
danke euch allen, habe vorhin angefangen zu basteln...
Rücken freilegen
Verfasst: 12.02.2004, 22:44
von Ravenheart
Ich mache es immer so: Mit dem Ziehmesser entferne ich das Holz gerade so weit, dass der (bei Esche) dunklere Winterring "durchschimmert"; das über die ganze Länge; müssen mehrere Ringe runter, immer nur einen zur Zeit!
Ist der (letzte) Winterring über die ganze Länge frei, nehme ich eine (nicht meht ganz scharfe) Raspel, und schiebe sie (quer zur Faser) ganz ohne Druck, fast nur mit dem Eigengewicht) rüber. Das spröde Winterholz "splittert" geradezu weg, hervor kommt ein völlig unverletzter, glänzender Rücken. Mein Lieblingsarbeitsgang! Das frisch freigelegte Holz ist so glatt und samtig; reine Erotik!:)
Rabe