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Strongbows und Warbows

Verfasst: 26.02.2011, 22:15
von Blacksmith77K
Agroman hat geschrieben:...und besitzt fürs rohe Musketraining einen Bogen mit unglaublichen 225lb ...
Marlon Torrez pumpt zwar an einem Bogen rum, der aber

a.) keine 225# hat
b.) und ER zu keinem Zeitpunkt den Bogen alleine auf 32'' zieht

Den immer noch aktuellen Rekord hält Marc Stretton mit 200#@32''

Bild

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 27.02.2011, 00:23
von Dietz0r
Deine Signatur hat grade einen ganz neue Dimension bekommen @ Blacksmith.

O_o Erschütterte Grüße
Dietz

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 27.02.2011, 00:29
von Blacksmith77K
Kann ich, muss ich aber nicht verstehen, oder?! Erkläre mal, was du damit meinst!

LG,

Blacksmith77K

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 27.02.2011, 13:34
von Agroman
Mark Stretton ist wirklich ein Biest.

Allerdings kann man Bögen über 180/190 Pfund eigentlich schon nicht mehr als Kriegsbögen bezeichnen, das ist einfach nur noch unmenschlich stark. Finde ich zumindest.

Marlon Torres (das ist übrigens auch der, der mir momentan einige sehr förderliche Muskelübungen mit auf den Weg gibt, der hat wirklich Ahnung) ist aber auch verdammt stark. Er sagt aber auch selber, dass den 225-Pfünder nicht schießen kann, sondern nur damit trainiert. Trotzdem, enorm! Es gibt so ein Video, das spannt er 120 Pfund so locker fliegend auf, wie einer von uns es mit vllt. 30-40 Pfund machen würde^^.

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 28.02.2011, 20:59
von Dietz0r
Blacksmith77K hat geschrieben:Kann ich, muss ich aber nicht verstehen, oder?! Erkläre mal, was du damit meinst!

LG,

Blacksmith77K
Also bei 200# bieg ich mich garantiert mehr als der Bogen. Und ich hatte nicht erwartet, dass irgendjemand wirklich SO hoch kommt mit dem Zuggewicht. Hat einfach toll zu deiner Signatur gepasst, das Bild.

Grüße
Dietz

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 01.03.2011, 12:21
von Agroman
Dietz0r hat geschrieben: Also bei 200# bieg ich mich garantiert mehr als der Bogen. Und ich hatte nicht erwartet, dass irgendjemand wirklich SO hoch kommt mit dem Zuggewicht.
Naja, überschätz' das bitte nicht. Es gibt vllt. 3 oder 4 Leute auf der Welt, die einen solchen Bogen richtig spannen können, und das auch nur ein oder zwei Mal hintereinander, danach ist man erst mal völlig fertig. Regelmäßig schießen kann damit kein Mensch auf dieser Welt vernünftig. Außerdem ist es auch nicht mehr wirklich ein warbow, dessen Zuggewichtsklassen hören schon deutlich vorher auf.

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 01.03.2011, 12:23
von Galighenna
Naja ich würde sagen das ist vergleichbar mit Bomben. Im Krieg werden Bomben abgeworfen, und dann kommt irgendwer mit der Atombombe... ---> dem 200+ Pfund Bogen...

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 01.03.2011, 12:29
von Blacksmith77K
Jepp, das stimmt soweit. Richtig gute Kriegsbögen haben zwischen 85 und 110#. Alles andere ist purer Blödsinn! ;) Man musste ja im Kriegsfall über Stunden damit schießen können.

Authentisch also 85-110#.

Und richtig gute, effiziente engl Langbögen (...kein Kriegsbogen...) mit steifem Griff liegen zwischen 45 und 65#. Damit kann man genialst Scheibe schießen.

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 01.03.2011, 12:43
von Imbecile
Mal rein vom logischen betrachtet, halte ich bei Kriegsbögen ein schießen über Stunden eher für unwahrscheinlich. Halten die Gegner wirklich so lange still? Ich denke eher, dass sie bemüht sind, so schnell wie möglich in den Nahkampf über zu gehen, was den Bogenschützen ziemlich ungelegen kommen dürfte.
Also meiner bescheidenen Meinung nach dienten die eher der Reduzierung von Nahkämpfern, die sich im Anmarsch befinden. Evtl. auch zur Reduzierung feindlicher Bogenschützen.
Gruß, Stefan

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 01.03.2011, 12:50
von Agroman
@Galighenna
Den Vergleich kann ich nicht befürworten. Im Kampf wäre ein Bogen dieser Stärke gar nicht wirklich einsatzfähig.

@Blacksmith
Sicher? Bei den Mary Rose- Bögen waren aber noch einige dabei, die schätzungsweise deutlich mehr Zug hatten als "nur" 110#.
Imbecile hat geschrieben:Mal rein vom logischen betrachtet, halte ich bei Kriegsbögen ein schießen über Stunden eher für unwahrscheinlich. Halten die Gegner wirklich so lange still? Ich denke eher, dass sie bemüht sind, so schnell wie möglich in den Nahkampf über zu gehen, was den Bogenschützen ziemlich ungelegen kommen dürfte.
Hat hier jemand was anderes behauptet ;)
?
Imbecile hat geschrieben: Also meiner bescheidenen Meinung nach dienten die eher der Reduzierung von Nahkämpfern, die sich im Anmarsch befinden. Evtl. auch zur Reduzierung feindlicher Bogenschützen.
Gruß, Stefan
Das ist so aber auch nicht richtig. Mit richtig massivem Beschuss, wie ihn die Engländer des Spätmittelalters losgelassen haben (ihre Armeen bestanden meist zu ca. 60% aus Kriegsbogenschützen, die waren halt auch einfach sehr kostengünstig) konnte man durchaus angreifende Kämpferwellen brechen. Durch die allerhochwertigste Plattenrüstung kriegst man vllt. keinen Pfeil durch, aber wer kann sich solchen Schutz schon leisten?


Edit: Ich entschuldige mich übrigens hiermit bei allen, die sich evtl. ärgern, dass dieser Thread total zweckentfremdet wurde^^.

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 01.03.2011, 12:51
von Squid (✝)
Naja, ein wenig mehr darfs schon sein. So bis 150 lbs.

Und das mit den vielen Stunden entfällt: Für jeden Schützen waren in den Ausrüstungslisten oft 144 Pfeile vorgesehen. Die waren bei Schnellfeuer, wenn man von den bekannten Zahlen (8 - 10 Pfeile pro Minute ausgeht) nach 15 Minuten alle. Geht man nun davon aus, dass der Feind in Wellen angreift und die Bogenschützen immer nur auf die Angriffswellen reagieren, war der Beschuss auf kurze Abschnitte von max. 5 Minuten begrenzt - das ist auch mit stärkeren Bögen durchaus machbar, wenn man trainiert ist.

Wieviele Schuss die Bogenschützen effektiv auf eine Welle abgeben konnten hängt natürlich von der Geschwindigkeit der Angreifer ab: Nehmen wir mal an, die schießen ab einer Distanz von 250 m auf eine geschlossene gepanzerte Infanterieformation. Die Formation braucht für 250 m etwa 3 Minuten, wenn die Formation erhalten bleiben soll. Das entspricht Fußgängergeschwindigkeit und scheint mir in Formation und mit Rüstung etc. bei Beschuss durchaus großzügig.
Macht für die Bogenschützen also 24 - 30 Schuß. Danach sind die eigenen Nahkämpfer dran.
Offene Formationen und Reiterei sind natürlich schneller. Macht also noch weniger Schüsse auf die Angriffswelle.

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 01.03.2011, 12:53
von Agroman
Squid hat geschrieben: Offene Formationen und Reiterei sind natürlich schneller. Macht also noch weniger Schüsse auf die Angriffswelle.
Offene Formationen und anstürmende Reiterei sind aber sehr leicht durch Beschuss zu brechen, vor allem Reiterei.

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 01.03.2011, 12:58
von skerm
Squid hat geschrieben:...Nehmen wir mal an, die feuern ...
*räusper*

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 01.03.2011, 12:59
von Squid (✝)
Ja, aber dafür sind sie schneller dran...
Und Reiter waren meist hervorragend gepanzert.

@Skerm: Jajaja... Sorry, Umgangssprache... habs geändert. ;)
Und was mach ich aus dem "Schnellfeuer"??

Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Verfasst: 01.03.2011, 13:02
von Agroman
skerm hat geschrieben:
Squid hat geschrieben:...Nehmen wir mal an, die feuern ...
*räusper*
Tiaja, die alte Leier. "You never fire a bow, you shoot it!"

@Squid
Es geht nicht um die Panzerung der Reiter oder wie und ob ein Pfeil da durchkommt (übrigens kann man Reiterei nicht verallgemeinern, aber für europäische Panzerreiter stimmts natürlich), bei einem derart massiven Beschuss dringt immer irgendwo mal ein Pfeil in einen Schwachpunkt der Rüstung ein. Entscheidend ist aber der vernichtende Effekt, den Pfeile bei Pferden hervorrufen.