Fletchers-Corner

Immer wieder bleiben beim Bogen- und Messerbau auch mal Reste attraktiver Hölzer übrig, die einige von uns dann ja zu anderen schönen Dingen verarbeiten...

Ich dachte, das könnte mal einen Thread wert sein...?

Hier meine neueste "Resteverwertung":
Ein "Zauberstab" für eine kleine Harry-Potter-Fan-Hexe.....

Holzart: Goldregen
Einsatz: Messing


Rabe

PS: Nein, ich hab keine Drehbank, das ist reine Handarbeit!
PPS: Hier gab's schon mal so was: viewtopic.php?f=25&t=15363#p257341

Ja ne, is klar. Handgeschnitzt ohne Drechsel oder Drehbank oder irgend ein HIlfmittel in der Richtung.
Als nächstes erzählste der Papst sei evangelisch...

...jepp, is er!

Japansäge, Dremel mit grobem Schleifaufsatz, Rund- und Flachfeile, Schleifpapier und Schieblehre....
(+zarte Fingerchen und scharfes Äuglein...)

(Auf dem 2. Bild siehst Du, dass der Knauf am Ende etwas schief zur Längsachse sitzt! Das wäre beim Drehen nicht so...)

Rabe

Ahhh, ein Zauberstab: Goldregen … und der Kern? Rabenfeder …

Zwergengold! Schaut ja hinten noch raus....

Rabe

ravenheart hat geschrieben:...jepp, is er!

Japansäge, Dremel mit grobem Schleifaufsatz, Rund- und Flachfeile, Schleifpapier und Schieblehre....
(+zarte Fingerchen und scharfes Äuglein...)

Rabe

Mensch Mensch Rabe ,,,,ich hatte mal vor Weihnachten probiert ein wenig Holzschmuck zu bauen, aber ehrlich gesagt habe ich auf halber Strecke die Lust verloren weil ich das dann doch zu fummelig gefunden habe UND WAS MACHST DU ??
Baust da so einen oberklasse Zauberstab per Hand und Dremel
Haste (wie üblich ) genial hinbekommen Meister Rabe !

Gruß acker

Seeeeehr hübsch!!! In Bayern sagt man dazu "wer koo, der koo", was soviel heißt wie "derjenige, der dieser Fähigkeiten mächtig ist, ist ein gesegneter Mensch"

Und - hast´n schon ausprobiert. Ein lockerer Schwung aus dem Handgelenk und ein feuriges "Expediamus pedicur" hinterher geschickt (oder so ähnlich) und schon müsste sich was tun....

Schöne Grüße...

Robert

Schöner Zauberstab! Funktioniert er denn?

ravenheart hat geschrieben:Japansäge, Dremel mit grobem Schleifaufsatz, Rund- und Flachfeile, Schleifpapier und Schieblehre....
(+zarte Fingerchen und scharfes Äuglein...)

...nicht zu vergessen die Bohrmaschine, wo Du den Stab eingespannt hast....
Alles andere wäre Zauberei, und den Stab hattest Du ja vorher noch nicht!

Freunde, glaubt ihr Schiffsmasten werden gedrechselt?
Ich glaube schon dass das angefertigt wurde ohne das Werkstück zu drehen.


Gruß
Rado

captainplanet hat geschrieben:...nicht zu vergessen die Bohrmaschine, wo Du den Stab eingespannt hast....

Hehe, er kennt meine Tricks...
Ich hatte das natürlich zuerst versucht, ging aber nicht!
Aus 2 Gründen:
1. Ich hätte ihn so fest einspannen müssen, dass die Spannbacken das Holz zerdrückt hätten,
2. Er ist zu lang, ich konnte die Maschine im Bohrständer nicht hoch genug stellen!

Wie also hab ich's gemacht?
2 Ansätze:
1. Schieblehre. Kreise ich mit der Lehre um den halbwegs gerundeten Stab, zeigt die gnadenlos die dünneren und dickeren Stellen an
2. Schleifband. Ich habe ein gerissenes Schleifband aus dem Bandschleifer in schmale Streifen gerissen. Dann spanne ich den Stab mit Leder in den Schraubstock, lege das Schleifband 1x herum, und kann nun die Enden hin-und her ziehen. Immer nur ein paar mal, dann Stab um 1/4 Drehung weiter drehen. Das über mehrere Stab-Umdrehungen, ergibt eine fast perfekte Rundung...

Mit der Schieblehre noch mal gecheckt, Restunebenheiten mit der Flachfeile nachkorrigiert und verschliffen - passt!

3. Die Rillen mit der Rundfeile. Zuerst lege ich das Stabende an einen Anschlag, setze einen Bleistift an, und drehe den Stab. Ergibt eine perfekt umlaufende Linie. Dann da dran entlang mit der Rundfeile, immer schön im Kreis rund herum langsam immer tiefer...


Rabe

Hallo Holzbastler,

diese schöne Idee, einen Holzresteverwertungsthread zu machen, hatte ich auch schon mal. Ich habe dementsprechend auch ein paar Dinge, die ich gerne aus solchen Holzresten bastele, die für Bögen etc. zu klein und zum Verbrennen zu schade sind.

Heute stelle ich zunächst mal meine Holzvögelchen vor:
Von der Funktion her sollen die Vögelchen als Brieföffner dienen, daher auch der übermäßig lange Schwanz. Sie dienen aber vor allem als Geschenke, die immer gut ankommen. Ich habe deshalb auch jeweils einen gewissen Vorrat an fertigen Vögeln da.

Außerdem kann man alles, was man zum Schnitzen so eines Vogels braucht, ohne weiteres auf Ausflügen oder im Urlaub mit sich führen. Und ein wenig Zeit findet sich ja immer. Gerade im Urlaub sammeln sich dann um mich immer alle Kinder, die gaaaaanz genau wissen, wollen, wie so was geht, wie viele Vögel ich schon geschnitzt habe (derzeit wohl so um die 40, wer weiß das schoon) und was ich sonst noch alles schnitzen kann (wenig, Messer kann ich noch ganz gut). Am Ende des Urlaubs habe ich dann meistens für jedes Kind einen Vogel fertig. Am liebsten schnitze ich die Dinger in Eibe, vor allem in Stücke, die eher breite Jahresringe haben und daher recht weich sind. Dabei kann man schön mit dem Wechsel von Kern und Splint spielen. Eibenholz lässt sich auch gut bearbeiten und sieht geölt einfach klasse aus.

Beim Schnitzen lernt man auch, sich auf die Gegebenheiten des Stücks einzustellen und im Rohling das Ergebnis zu ahnen. Es macht dann einfach Freude, zu sehen, wie aus einem Rohling nach und nach ein fertiger Körper wird. Die Rohlinge arbeite ich mit dem Ziehmesser grob vor, siehe das nachfolgende Bild. Ich schnitze mit den Messern von Frost, die gibt es bei Dick. Nacharbeiten tue ich die Vögel mit Ziehklingen und Schmirgelpapier sowie Öl.
Beste Grüße

Christian

Oha - die sind aber wirklich auch sehr hübsch... und Handarbeit ist eben Handarbeit! Trotzdem erinnern mich die aufgereihten Vögel irgendwie an die Geschichte von "Michel aus Lönneberga" Aber so lange man Dich dazu nicht in den Schuppen sperrt, ist das ja eine super Sache...

Schöne Grüße...

Robert

P.S. für Schnitzereien verwende ich übrigens (neben meinen Selbstgeschmiedeten) auch die gleichen Messer - die sind echt gut!

Super, ganz tolle Idee, und die zweifarbige Ausführung - einfach klasse!

Rabe

Besten Dank den Zuspruch !

Das mit dem "Michel aus Lönneberga" habe ich auch schon mal von meiner Frau gehört. Es passt ja auch dazu, und der Michel war ja eigentlich ein guter Kerl... . Egal. Jedenfalls habe ich so schon viele Stunden schnitzend als ruhender Pol auf irgendwelchen Spielpätzen hinter mich gebracht inmitten von Geschrei und Trubel.

Man kann übrigens nicht nur mit dem Wechsel von Splint/Kern experimentieren. Es folgt ein Vögelchen, bei dem ich einen Rindeneinschlus am Kopf platzieren konnte. Das sieht aus wie ein Fink mit Haube. Jetzt bin ich mal gespannt, was die anderen so machen mit ihren Resten.

Christian aus Frankfurt

@Christian: Da bin ich froh, dass ich einen Vogel habe.

Ansonsten: frag nicht, sonst kommen hier ein Dutzend Bilder von meinen Bastelarbeiten. Ich lass das lieber....