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Problem Stahlbogen
Verfasst: 16.09.2010, 15:05
von I Schuss-I Treffer
Hallo Leute,
ich baue derzeit meine dritte Armbrust und wollt diese mit einem Stahlbogen bestüchen! (meine anderen beiden haben Holzbögen)
Wer hat Erfahrung mit Stahlbögen?
Mache ich was falsch wenn ich mir ne alte Blattfeder vom Schrottplatz suche, die Sehnenaufnahmen an den enden schmiede und mir ne passende Sehne spleiße?
Oder brauche ich doch nen bestimmten Stahl und die richtige Wärmebehandlung?
Freue mich auf eure Tipps!!
Gruß Robert
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 16.09.2010, 17:35
von elric
Such dir jemanden, der Experte in Stahlbearbeitung ist und lass es von ihm machen bzw. lass dich anlernen.
Ansonsten kann das ganz schön ins Auge gehen....
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 16.09.2010, 21:32
von Mike W.
Mit dem Dranrumschmieden mußt du sehr vorsichtig sein!
Auf jeden Fall mußt du hinterher das Material wieder weicher machen, wegen der Bruchgefahr.
Sehr gut wären alte Kutschenfedern geeignet( aber wohl kaum zu bekommen).
Mein Tipp: nicht schmieden, sondern vorsichtig in Form schleifen.
Trotzdem ist da immer ein Bruchrisiko.
mfG Mike
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 20.09.2010, 19:22
von Lexmi
Ich suche auch schon seit geraumer Zeit nach einer Quelle für solche Stahlbögen mit ca. 100 lbs.
Einzeln kaufen kann man sie wohl nicht, und die Ware aus Indien, mit der fertige Armbrüste bestückt sind, soll man mit Vorsicht genießen. Also her mit den Tips!
Einfach mal so selber schmieden ist nicht möglich. Das braucht viel Erfahrung, die man nicht überall findet!
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 21.09.2010, 11:19
von Bogenede
Hör bloss auf mit "alten" Metallfedern zu experimentieren.
Auch "jemand" zu fragen der sich mit Metall "auskennt" bringt nichts, bzw nicht viel.
Gehe zu einem Federhersteller und gebe hier eine in Auftrag mit Maßen und Zuggewicht. Mach ne Skizze vom fertigen Teil. Dann bekommst Du für wenig Geld das Maximum an Feder. Alles andere ist gepfuscht.
Hier z. B. kannst Du Dir ne Fa. raussuchen:
http://www.lieferantenverzeichnis.com/s ... ct/zip/all
Am Besten selbst hingehen und fragen: Habt ihr zufällig .............. usw.
Viel GLück
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 21.09.2010, 13:29
von Theudebald2
Mit zwei Stahlbögen-welche bislang gehalten haben-bin ich nicht befugt
die Herstellungsmethode zu schildern !
Wenn da was bricht -ist das mein Problem.
Wenn jemand nach meiner Methode arbeitet und dann was bricht
hab ich ein Problem !
Du verstehst ?
Gruß Theudbald
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 24.09.2010, 12:49
von JoeJo
Hallo,
ich kann Dir nur abraten die Blattfederenden zu schmieden. Ich habe Schmiedeversuche mit einer Blattfeder gemacht.
1. Schmieden ohne zu härten(Abschrecken)
2. Schmieden mit härten
3. Schmieden mit härten und anschließendem anlassen
Danach habe ich Biegeversuche durchgeführt. Der Bruch der Feder erfolgte immer am Übergang zum nicht erhitzten Bereich. Bei allen 3 Proben. Wenn Du nicht die Möglichkeit hasst die ganze Feder zu Härten und später an zu lassen vergiss es.
Ich habe den Bogen samt Sehnenaufnahme ausgeschnitten zur Kühlung habe ich Druckluft benutzt und immer wieder pausiert damit die Feder beim ausschneiden nicht heiß wird .
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 5&start=15
Zur Sicherheit habe ich über die Bogenlänge ein Ledergeflecht angebracht.
Gruß
Joe
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 24.09.2010, 16:48
von I Schuss-I Treffer
Hallo Bogenede,
du sagst:
"Gehe zu einem Federhersteller und gebe hier eine in Auftrag mit Maßen und Zuggewicht. Mach ne Skizze vom fertigen Teil. Dann bekommst Du für wenig Geld das Maximum an Feder."
Hast du damit schon Erfahrungen gesammelt?
Welche Firma würdest du empfehlen?
Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Gruß Robert

Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 24.09.2010, 18:39
von Bogenede
@ I Schuss-I Treffer
Ja, habe ich. Hier bei uns in der Nähe ist ein Federhersteller ( LWK-, PKW- und Anhängerfedern ). Ich habe freundlich den Geschäftsführer via Email und dem Grund angeschrieben und bekam die Antwort: "Kommen sie mal bei mir vorbei".
Am nächsten Tag stand ich in dem Laden und fragte nach dem Geschäftsführer. Er kam und führte mich ins Lager. Dort standen Federn vom Typ "gigantisch" bis "klein" ( = 1000mm x 60mm x 4mm ).
Ich sagte ihm, dass diese etwa passen würden und bekam sie in die Hand gedrückt mit dem Hinweis, sie ja nicht thermisch zu verändern und wenn, solle ich zu ihnen kommen, sie würden das machen.
Nach den Kosten gefragt, ich solle mal mit der fertigen Armbrust vorbeikommen und wenn ich wolle, könne ich ja nen Fünfer in die Kaffeekasse werfen.
Zur Firma, nein, die gebe ich nicht bekannt, sonst könnte ich dort nicht mehr hingehen weil sie sich vor Anfragen nicht mehr retten könnten und ich nichts mehr bekäme. Sei mir nicht böse deshalb.
Geschnitten habe ich sie mit ner grossen Flex und 1 mm Trennscheiben unter Kühlung. Dabei hält sich die Erwärmung in Grenzen, das Material läuft noch nicht mal an.
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 25.09.2010, 08:15
von Theudebald2
@JoeJo
Danach habe ich Biegeversuche durchgeführt. Der Bruch der Feder erfolgte immer am Übergang zum nicht erhitzten Bereich. Bei allen 3 Proben.
Über diese Biegeversuche würe ich gerne näheres erfahren!
Hast Du Bilder vom Belastungstest ?
Gruß Theudebald
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 25.09.2010, 11:41
von JoeJo
Hallo
zu den Biegeversuchen folgendes:
Ich habe 3 gleich große Stücke(Reststücke vom Zuschnitt)genommen und die Enden auf Schmiedetemperatur erhitzt.
Teil 1 habe ich langsam an der Luft abkühlen laßen .
Teil 2 wurde im Wasserbad abgeschreckt
Teil 3 wurde im Wasserbad abgeschreckt und anschließend wieder mit 250 Grad angelassen.
Danach habe ich jedes Teil in den Schraubstock eingespannt und mit einer Verlängerung
solange Hin und Her gebogen bis es zu einem Bruch kam. Der Bruch erfolgte bei allen
3 Teilen im Bereich Übergang zum erhitzen und nicht erhitzen Material.
Auf Grund dieser Versuche habe ich mich entschlossen die Bogenenden nicht thermisch
zu bearbeiten.
Gruß
Joe
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 25.09.2010, 12:16
von Theudebald2
@JoeJo
Zunächst Danke für die Bilder !
Danach habe ich jedes Teil in den Schraubstock eingespannt und mit einer Verlängerung
solange Hin und Her gebogen bis es zu einem Bruch kam. Der Bruch erfolgte bei allen
Im Schwäbischen gibt es ein Sprichwort:
Mit Gewalt kann man eine Kuh auch am Schwanz romlupfa (Hochheben)
Wie hat denn die Belastung ausgesehen -irgendwann bricht auch Federstahl !
Nicht weil ich jetzt da irgendwas anzweifle,nein ,mich interessiert nur
welche Tortour der Stahl nicht mitgemacht hat.
Hat da vielleicht auch die Kerbwirkung mitgespielt ?
Gruß Theudebald
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 27.09.2010, 17:04
von I Schuss-I Treffer
@ JoeJo
Hallo, die bilder sind klasse!
Kleine Frage: Was macht das geflochtene Leder auf der Bauchseite des Stahlbogens?
Gruß Robert

Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 27.09.2010, 18:10
von captainplanet
Ich vermute, das geflochtene Lederband soll im Falle eines Bogenbruches den Aktionsradius der Bruchstücke begrenzen.
Re: Problem Stahlbogen
Verfasst: 28.09.2010, 19:11
von JoeJo
Stimmt!
Gruß
Joe