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Pfeil TÜV oder wie gut sind meine Pfeile?
Verfasst: 11.12.2005, 12:43
von Rahbur
Moin Moin alle zusammen.
Ich hoffe das ich das Thema grade beim Suchen nicht übersehen habe.
Ich baue seid einiger Zeit meine Pfeile selber auch einige gute Freunde und meine Familie bekommen von mir Pfeile.
Diejenigen die meine Pfeile nutzen (wie gesagt Familie und enge Freunde) loben diese übern Klee. Mich würde aber mal interessieren wie gut oder schlecht meine Pfeile nun wirklich sind.
Gibt es so etwas wie Checklisten oder einen"TÜV"

für Pfeile.
Gruß Rahbur
Verfasst: 11.12.2005, 13:03
von Marty
Du kannst sie jemandem zeigen der auch Ahnung hat. Genau wie beim Bogenbau zählt da unter anderem auch die Verarbeitung. "Ich" achte beim Pfeilbau auf folgende Sachen:
- Richtung der Maserung. Beim Bruch sollten keine Holzspitzen nach vorne zeigen. Zeigen bei mir immer zur Nocke.
- Lage der Maserung. Sollten Waagerecht verlaufen. Beim Bruch auf dem Bogen sollte der Pfeil nach unten brechen, möglichst nicht zur Seite. (Habe ich mal irgendwo gelesen)
- Gerader Schaft
- Saubere Lackieren, falls man ihn lackiert
- Sauber geklebte Federn, sowie Nocke und Spitze
- Wenn Du einen ganzen Satz machst; Alle gleich schwer und gleichen Spinewert.
Da lässt sich jetzt drüber diskutieren ob manches (Maserung) unbedingt muss oder nicht. Bedenket, "ich" mache es so. Bei mir zählt safety first.
Verfasst: 11.12.2005, 13:39
von Nighty
Mir ist am allerwichtigsten ,das die Schäfte gerade sind. Alles andere hat Marty schon gesagt.
Auch ich bin der Meinung das die Maserung waagerecht und durchgehend sein soll.
Läuft die Maserung seitwärts aus dem Schaft war das bisher fast immer eine Sollbruchstelle bei meinen Schäften. Oder eine bevorzugte Stelle wo sich der Schaft mit der Zeit verbiegen kann.
RE:
Verfasst: 11.12.2005, 13:39
von tipiHippie
Original geschrieben von Marty
- Richtung der Maserung. Beim Bruch sollten keine Holzspitzen nach vorne zeigen. Zeigen bei mir immer zur Nocke.
- Lage der Maserung. Sollten Waagerecht verlaufen. Beim Bruch auf dem Bogen sollte der Pfeil nach unten brechen, möglichst nicht zur Seite. (Habe ich mal irgendwo gelesen)
Achtung!
Die Maserung des Schafres sollte so ausgerichtet sein, daß die Spitzen der Maserung AUF DER OBERSEITE nach VORNE zeigen, damit bei einem Bruch auf der Sehne der hintere Teil des Schaftes NACH OBEN wegfliegt und nicht in der Hand des Schützen landet. (So lassen sich auch Pfeile für Links- und Rechtshandschützen unterscheiden). Im absoluten Idealfall verläuft die Maserung parallel zum Schaft, so daß KEINE Spitzen auf der Oberfläche zu sehen sind (ist aber SEHR selten der Fall).
Daß die Maserung waagrecht bzw. im rechten Winkel zur Sehne verläuft ergibt sich aus der Tatsache daß der Spinewert nur in dieser Richtung dem angegeben Wert entspricht.
Ein Pfeil ist gut, wenn er zum Bogen paßt und gut fliegt (und trifft...). Saubere Arbeit beim Anbringen von Federn, Nocke und Spitze sind für einen sauberen Pfeilflug natürlich nicht verkehrt. Die Optik ist rein schießtechnisch gesehen vollkommen wurscht, aber das Auge ißt ja bekanntlich mit.
Mir persönlich ist ein einfacher Pfeill der im Kill steckt zehnmal lieber als ein aufwendiger "schöner" den man stundenlang in der Pampa sucht
Verfasst: 11.12.2005, 13:53
von Rahbur
Original geschrieben von Marty
Du kannst sie jemandem zeigen der auch Ahnung hat.
Genau das hatte ich mal gemacht. Jemand der sich damit nach meinem Wissen sehr gut auskennt.
Wir waren grade auf dem weg zur Tunierwiese, da habe ich Ihn auf meine, damals neuen Pfeile angesprochen. Was er davon hällt etc. nach einem kurzen Blick aus seinen Augenwinkel kam die Antwort na für Dich mögen die ja gehen.
Ohne das er sich ein Pfeil mal genauer betrachtet hat. Da der Pfeil ca. 3/4 der Länge im Köcher steckte war das keine wirklich gute Hilfe.
Ich werde mal schauen ob ich noch ein Foto von einen Meiner Pfeile finde.
Verfasst: 11.12.2005, 18:35
von Ravenheart
ICH halte die richtige Lage der Maserung für SEHR wichtig!
@Tipi: korrekt beschrieben! Aber: Daraus ergibt sich dann die Lage des Nockenschlitzes automatisch!
Punkt 2, auf den ICH besonders achte, ist (zusammen mit der der gleichmäßigen Verteilung) auch die GLEICHARTIGKEIT der 3 Federn! Deren Dicke, Neigungswinkel und Steifigkeit kann nämlich ganz schön differieren! Ich achte drauf, dass die Unterschiede nicht ZU deutlich ausfallen, SORTIERE also die Federn!
Mache ich nur EINEN Pfeil, zerschneide ich dafür dennoch DREI der vollen Länge, um entweder NUR vom vorderen ODER vom hinteren Teil zu verwenden!
Rabe
Verfasst: 11.12.2005, 20:11
von Marty
Federn sortieren, stimmt. Desshalb sollte man auch nie beim Federkauf genau so viele bestellen wie man braucht, sogar ruhig ein paar mehr. Das meine ich nicht als Händler sondern als Pfeilbauer.
Worauf Du auch achten solltest ist auf saubere Verarbeitung. Was nützt der schönste Pfeil, wenn die Spitze im Ziel stecken oder die Nocke auf der Sehne hängen bleibt. Also die Spitzen vor dem Aufkleben mit Alkohol, Terpentin oder ähnlichem behandeln und die Nocke mit einem Kleber kleben, der die Nocke von innen etwas anlöst um so eine bessere Verbindung zu schaffen. Die Leute für die Du Pfeile baust werden dann länger was von ihren Pfeilen haben.
Und auf das was Andere zu Deinen Pfeilen sagen brauchst Du nichts zu geben. Wahrscheinlich ist es dann Neid. Und Neid ist das größte Kompliment was man bekommen kann.
Verfasst: 11.12.2005, 20:44
von Bard
Wenn du nochn paar Meinungen zu deinen Pfeilen hören willst mach n paar Fotos und stell die
hier ein. Da gehts zwar eigentlich nur um Schönheit bzw. Originalität aber wenn du Pfeile für den täglichen Gebrauch baust dann sind die eher Verbrauchsmaterial und da gehts in erster Linie um Sicherheit, leichtes wiederfinden und Sichtbarkeit im Flug. Dass sie zum Bogen und zum Schützen passen müssen ist eh klar.
MfG Bard
Verfasst: 11.12.2005, 22:50
von Rahbur
Ich habe noch mal geschaut und erst mal die beiden Fotos gefunden die etwas aussagen meine ich.
Zum einen die Befiederung mit Selfnocke und Wicklung.
Zum anderen drei verschiedene Schäfte, alle Lackiert. Der oberste ist "natur" belassen. Der in der Mitte wurde nach einem Bruch am unteren ende gespließt. Der untere Schaft wurde von mir rot gebeißt.
Da gehts zwar eigentlich nur um Schönheit bzw. Originalität aber wenn du Pfeile für den täglichen Gebrauch baust dann sind die eher Verbrauchsmaterial und da gehts in erster Linie um Sicherheit, leichtes wiederfinden und Sichtbarkeit im Flug.
Dazu werde ich gerne mal meine neusten Kreationen einstellen, sobald ich ein paar Fotos gemacht habe.
Storry dazu! Wir sind heufig im Wald und Feld unterwegs und haben da schon einige etliche Pfeile nicht mehr wiedergefunden.
Was kann man da also machen???? Die Lösung!
Ich habe alle Schäfte himmelblau gebeißt.
Dazu habe ich 2 hellblaue Federn genommen(und eine andersfabige). Wie soll ich sagen die Pfeile sehen sehr gewöhnungsbedürftig aus aber bis jetzt haben wir jeden Pfeil wiedergefunden.
Verfasst: 12.12.2005, 10:33
von Peter O. Stecher
Die schauen gut aus - würd ich sagen... ;-) ;-) ;-) ;-) ;-)
Verfasst: 12.12.2005, 17:40
von tipiHippie
hm... naja...
die rote Feder sieht so aus als wär sie zwei Millimeter weiter zur Nocke als die Graue... so viel Toleranz ham sonst nur Maurer
Den mittleren Schaft hätte ich so gespleißt daß der dunkel gemaserte Bereich (links) noch mit weg fällt. Ist ein Schwachpunkt; sieht so aus als wär die dunkle Stelle symmetrisch gewesen und der Bruch erfolgte an der rechten Seite wo jetzt die Spleißfuge sitzt. Achte mal drauf wo dieser Schaft als nächstes bricht.
Womit bappsten deine Gespleißten? Ponal3, Propellerleim oder Epoxy funzen gut, da dürfte nix passieren; wenns einen gespleißten Schaft zerhutzt, dann sowieso nicht da wo er gbappt is
Achtung Off Topic
Verfasst: 12.12.2005, 18:32
von Archiv
@Tipi Hippie
so viel Toleranz ham sonst nur Maurer
Zur Toleranz: Der Schlosser hat die zehntel mm , der Schreiner die mm und der Maurer versucht im Grundstück zu bleiben.
Ich konnts mir nicht vergneifen.
Grüsse Christoph
Toleranz
Verfasst: 12.12.2005, 19:46
von Rahbur
@TipiHippie
Hallo erst mal. Da mag ich mich aber mal verteidigen.
Das sieht wirklich nur so aus als ob die Feder total verrutscht ist.
Ich möchte mich auch nicht davon freisprechen das mir die eine oder andere Feder mal um 0.5 - 1 mm verrutscht. Aber in diesem Fall wirklich nicht. Die Federn sind leicht um den Schaft gedrecht so das es wirklich nur so aussieht als wenn die rote (ist übrigens orange) Feder zu nah an der Nocke sitzt.
@ChristophR
Zur Toleranz: Der Schlosser hat die zehntel mm , der Schreiner die mm und der Maurer versucht im Grundstück zu bleiben.
Heißt das übertragen auf uns das wir mit einer solchen Toleranz versuchen auf dem Schaft zu bleiben??
Sieht bestimmt interessant aus wenn mehrere Schäfte durch eine Feder verbunden sind
Verfasst: 12.12.2005, 20:08
von Archiv
@Rahbur
Nein wie geschrieben: OFF TOPIC
Viel mir gerade nur so ein und hat absolut nichts mit deinen Pfeilen zu tun.
Verfasst: 12.12.2005, 20:16
von tipiHippie
@Rahbur
ok ok... der Angenagte wird freigesprochen
Hab ja bewusst geschrieben ES SIEHT SO AUS... weil ich weiß dass Fotos gelegentlich täuschen können.
@christophR
der Spruch lag mir ja auch auf der Zunge, aber ich hab mich beherrscht weil ich keinem aufn Schlips treten wollte (schon gar keinem Maurer).
Freut mich aber daß ihr´s so locker seht wies gemeint war