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Ulme: Segen oder Fluch - Brauchbar oder nicht?
Verfasst: 03.03.2009, 21:01
von Moritz
hallo allerseits...
Ich hab vor 2 Jahren mit ner Axt ne Ulme umgehauen und gespalten.
stand vor meinem haus.
Irgend ein Mutant (hatte tellergrosse Blätter und keine Krone sondern einen Blätterschirm)
Perfekt gerade, nix verdreht, etwas über 2m lang, direkt gespalten(welch arbeit!), versiegelt und alles...
Bild:
http://img528.imageshack.us/img528/4904/ulmenschnitt3.jpg
schaut furchtbar spannend aus...
(es scheint übrigens, als würde es so weitergehen, da die Rinde regelmässig unregelmässig verläuft)
und weil mir das Holz dermassen gefällt, und es aussieht als könnte man sich über die im Titel erwähnten Eigenschaften gut streiten, hab ich das Bild mal hochgeladen...
was meint ihr zu dem holz?
gruss
mo
edit: hab den Massstab vergessen... mein Daumen is auf dem bild 7cm lang; der dickste Jahresring(4.Ring von innen) ist 7mm dick...
Re: Ulme: Segen oder Fluch - Brauchbar oder nicht?
Verfasst: 03.03.2009, 21:09
von Heidjer
Flachhobeln und mit Backing verwenden!

My 2 cent.
Gruß Dirk
Re: Ulme: Segen oder Fluch - Brauchbar oder nicht?
Verfasst: 03.03.2009, 21:35
von arcus
der 9te und 10te Jahresring von unten ergibt einen Gudden haltbaren Ulmen-kernholzbogen.
Rolf
Re: Ulme: Segen oder Fluch - Brauchbar oder nicht?
Verfasst: 03.03.2009, 21:45
von Steilpassfaenger
Flachhobeln, bzw. ganz leicht gewölbten Rücken und dann Rohhaut drauf. Bei dieser Spannrückigkeit würd ich auf runterarbeiten auf einen Jahrring verzichten.
Gruß
Matthias
Re: Ulme: Segen oder Fluch - Brauchbar oder nicht?
Verfasst: 03.03.2009, 22:42
von Moritz
Steilpassfaenger hat geschrieben:
Bei dieser Spannrückigkeit würd ich auf runterarbeiten auf einen Jahrring verzichten.
was is ne Spannrückigkeit?
runterarbeiten wär aber nich schwer... hat ja leicht(?) abschälbare Rinde drauf...
Steilpassfaenger hat geschrieben:
...und dann Rohhaut drauf...
kann das sein, dass du ein Rohhautfan bist? kommt mir nur so vor...
hmm...
klingt ziemlich nach backing... dabei wollte ich doch mal wieder nen normalen machen...
gruss
mo
Re: Ulme: Segen oder Fluch - Brauchbar oder nicht?
Verfasst: 04.03.2009, 06:46
von Archiv
Moritz hat geschrieben:
...
Irgend ein Mutant (hatte tellergrosse Blätter und keine Krone sondern einen Blätterschirm)
Perfekt gerade, nix verdreht, etwas über 2m lang, direkt gespalten(welch arbeit!), versiegelt und alles...
...
Bist du sicher, das es Ulme ist, bei tellergroßen Blättern?
Re: Ulme: Segen oder Fluch - Brauchbar oder nicht?
Verfasst: 04.03.2009, 07:21
von Dachs
Ulme ist das wohl. Achte mal auf die Maserung innerhalb des Spähtolzes.
Die Größen von Blättern können zwischen den einzelnen Individuen einer Art oder Gattung schwanken. Noch stärker streut es wenn Hybride ins Spiel kommen. Ich kenne z. B. ne Linde, die hat ähnlich große Blätter.
@ Moritz,
Spanrückigkeit beschreibt eine ungleichmäßige Stammoberfläche, die durch unterschiedliche Holzdicken innerhalb er Jahrringe hervorgerufen wird. Schau dir mal ältere Hainbuchen an, bei denen tritt dieses Holzmerkmal besonders oft auf.
Re: Ulme: Segen oder Fluch - Brauchbar oder nicht?
Verfasst: 04.03.2009, 18:27
von Moritz
ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass das ulme is...
@dachs: das kommt schon von "Spannen" oder? (von wegen 1 oder 2 "n")
aha... und das hat dann negativen Einfluss auf das Verhalten des Bogens?
der Rücken wird dann wohl unregelmässig belastet, wenn man ihn zieht...
und das würde dann wohl zu schnellerem Bogenbruch führen...
und wenn man da theoretisch an den dünneren Jahresringen den Bogen breiter machen würde?
Folglich könnte ich allgemeiner Meinung nach nix als belegte Bögen draus machen?
glaub ich werde so oder so nen Flachbogen versuchen und dann beim tillern übertrieben extrem aufpassen...
ich hab ja noch 6 solche Scheite, das kann ich mir ja leisten...
gruss
mo
Re: Ulme: Segen oder Fluch - Brauchbar oder nicht?
Verfasst: 04.03.2009, 19:13
von Dachs
@ Moritz,
soweit mir bekannt wird Spanrückigkeit mit einem "n" geschrieben. Der Begriff wird losgelöst vom Bogenbau als Holzmerkmal für die Güteklassensortierung verwendet. Spanrückigkeit wirkt sich bei der Verarbeitung von massiven Holzprodukten nachteilig aus, da eine glatte Oberfläche durch Hobeln nicht zu erzielen ist. Weiterhin weist das Holz ein ungleichmäßiges Schwinden bei der Trocknung auf. In wie weit aus solchem Holz und insbesondere bei den dir zur Verfügung stehenden Staves Bögen gebaut werden können entzieht sich meiner Kenntnis.
Gruß
Dachs