chinesisches Bogenschiessen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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benzi
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi »

meine Ringe aus China sind da!

erste Erfahrungen:

gemessen hatte ich meinen Daumen an der dicksten Stelle von oben gesehen und die Haut dabei zusammengedrückt. Dabei kamen 2,2 cm raus.
Die Ringe sollten 2,2 und 2,3 cm Innendurchmesser haben, haben sie auch FAST, sie liegen beide zwischen 2,2 und 2,3 cm. Einer geht locker über den Daumen, der andere mit etwas Druck. Beide liegen etwas unter den Länge von 1", einer ist etwas kürzer.

Die ersten Schüsse waren auf Anhieb gut, dafür das es die ersten Schüsse waren ;D
Zuerst dachte ich die Haltung von Peter Dekker ist nicht ganz umzusetzen und ich könnte den Mittelfinger nicht in die Handfläche legen, doch genau das ist richtig!!!

Die Blockade oder auch die Sicherung, damit das Badezimmer ganz bleibt, liegt im Kontakt vom Daumen zum Mittelfinger und zwar dort wo der Ring vorne endet. Der Zeigefinger liegt am Pfeil an, was bei normaler Befiederung natürlich IN die Federn greift.

Probleme:

je mehr ich geschwitzt habe, je mehr rutsche der Ring nach vorne beim Auszug, ein sehr ungutes Gefühl!

Es etsteht ein Schmerz, der kommt aber nicht durch den Ring, sondern durch die Sehne, die hier an einer völlig ungewohnten Stelle weiter hinten am Daumen anliegt, also ein Schmerz wie beim ersten Schuss mit Daumen!

Bilder folgen wenn ich mich am Badesee abgekühlt habe.

Grüße benzi
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Hexer
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Hexer »

Weil ich grad kürzlich bei ATARN drübergelesen habe: ist es nicht so, dass die Last der Sehne nur gegen den Ring und nicht gegen die Haut des Daumens ziehen soll?
Ich weiß natürlich nicht wie einfach oder schwierig das umzusetzen ist denn ich hatte noch nie einen Ring im chinesische Stil auf dem Daumen
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benzi
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi »

ich VERMUTE dass das auch vom Sehnenwinkel, also von der Länge des Bogens abhängig ist, aber ich hab leider nur kurze Skythen, Türken und Koreaner mit entsprechend langen max. Auszug zur Verfügung....

benzi
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corto
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von corto »

ich hätte zugriff auf einen sogenannten Magyar - der ist schon ne ecke länger als so ein Kaya.
sobald ich einen gebrauchsnachweis für mein gießharz hab, kann ich mir mal sowas machen.

apropos, kennt jemand das prozedere?
Dieses Produkt enthält Monomeres Isocyanat (MDI). Gem ChemVerbotsV für MDI-haltige Produkte
- darf die Abgabe nur an Erwerber erfolgen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.
- ist eine Bestätigung des Erwerbers über den bestimmungsgem. Gebrauch erforderlich.
klopft da der zoll/polizei oder kommt einfach nix? hab in nem shop bestellt wo kein solcher Hinweis war und auch kein formular zum nachweis ...
und wie gucken die wenn ich das formular mit "zum gießen chinesischer zylindrischer Daumenringe" hinschreibe ?
ich habe keine Lösung und bin Teil des Problems -
aber bei geistlos rezipierten viralen Kampfbegriffen gegen Humanismus und Menschlichkeit geht mir der Hut hoch !
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benzi
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi »

@corto

ich würde erstmal keine zyl. Ringe gießen.......

diese Vermutung dass die Jade-Ringe eher Schmuckringe waren könnte mit meiner Erfahrung heute bzgl. des Rutschens bei Schweiß zusammenhängen, ich VERMUTE derzeit, Knochen nimmt den Schweiß besser auf und rutscht dadurch weniger...... bei Horn bin ich mir nicht sicher, ob nicht manchmal da wo in den Museen Horn steht, Geweih gemeint ist.......? z.B. hier:

Bild

Bildquelle: http://anthromuseum.missouri.edu/online ... hina.shtml

benzi
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Ralph
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Ralph »

Hexer hat geschrieben:Weil ich grad kürzlich bei ATARN drübergelesen habe: ist es nicht so, dass die Last der Sehne nur gegen den Ring und nicht gegen die Haut des Daumens ziehen soll?
Ich weiß natürlich nicht wie einfach oder schwierig das umzusetzen ist denn ich hatte noch nie einen Ring im chinesische Stil auf dem Daumen
Ja, genau das ist es. Bin mit meinem Hornring mittlerweile soweit - je dicker die Wnadstärke des RInges, um so breiter die Auflagefläche für die Sehne, umso besser für den Anfang und für schnelles Schießen.

Die Technik von Dekker - ic weiß nicht. ich habe mich bzgl. der korr. Handhabung an die hist. Aufnahmen gehalten. Dann geht es auch. Ein Knick im vorderen Daumengelenk ist unnötig. Man legt die Sehne hinten auf die Ringkante. Dann bringt man mit ansonsten gestreckten Daumen durch leichte Abwinkelung im Daumengrundgelenk die Kante in die Schußrichtung - dadurch legt sich der RIng an den Mittelfinge. Die "Kraft zum Blockieren" kommt nur dadurch zustande, dass man den Ring am Mittelfinger hält. Die Hand muß, starr im Handgelenk, leicht von vertikal ca 20 Grad nach links gedreht werden (wenn rechts die Zughand ist) - daher sind die Skizzen in Selby, Chinese Archery um ca. 30 Grad nach rechts zu drehen.

Wer weiß was ich meine:
Man nehme (mit aufgestztem Ring) eine klassische Kung-fu-Fauststellung (vertikal, jap. "Tate"), strecke den Daumen im ersten Gelenk (von vorn gesehen), strecke den Zeigefinger gerade, winkele ihnn etwas nach unten ab und drehe das Arrangement um 20 Grad nach links !

Ralph
Zuletzt geändert von Ralph am 02.08.2011, 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Ralph »

benzi hat geschrieben:ich VERMUTE dass das auch vom Sehnenwinkel, also von der Länge des Bogens abhängig ist, aber ich hab leider nur kurze Skythen, Türken und Koreaner mit entsprechend langen max. Auszug zur Verfügung....

benzi
Ja,

hast recht. Beim KTB hast Du trotz richtiger Technik noch ein Gefühl von "unfertig kurz ausgezogen".

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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Ralph »

benzi hat geschrieben:@corto

ich würde erstmal keine zyl. Ringe gießen.......

diese Vermutung dass die Jade-Ringe eher Schmuckringe waren könnte mit meiner Erfahrung heute bzgl. des Rutschens bei Schweiß zusammenhängen, ich VERMUTE derzeit, Knochen nimmt den Schweiß besser auf und rutscht dadurch weniger...... bei Horn bin ich mir nicht sicher, ob nicht manchmal da wo in den Museen Horn steht, Geweih gemeint ist.......? z.B. hier:

Bild

Bildquelle: http://anthromuseum.missouri.edu/online ... hina.shtml

benzi

Die in dem Buch "bogen, Pfeile..." abgebildeten Ringe zeigen bei m. E. untaglichen Materialien für Ringe auch Inlays. Die waren dann wohl aus em anderen Material gemacht. Bei meinem Hornring rutsch noch nüscht. Aber ich mach derzeit eh nur Auszugsübungen. Schießen erst später.
Aber durch die Abwinkelung im Grundgelenk wird etwaige Rutschgefahr wahrscheinlich nur dann zum problem, wenn der Ring außen rutschig wird. ::) Könnte man dem durch Aufrauen/ Garvuren außen eherum entgegenwirken ? ::)

Ralph
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi »

Ralph hat geschrieben:ich habe mich bzgl. der korr. Handhabung an die hist. Aufnahmen gehalten.

Ralph
welche hist. Aufnahmen?

Grüße benzi
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Ralph »

benzi hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben:ich habe mich bzgl. der korr. Handhabung an die hist. Aufnahmen gehalten.

Ralph
welche hist. Aufnahmen?

Grüße benzi
Selby, Chinese Archery, S. 346 und im Buch "Bogen, Pfeilee, Köcher ..." das Bild auf der (linken) Verso-Seite, eingangs des Kapitels "Ostasien" (hab das Buch momentan nicht in Griffweite, aber denke, damit findet man das Photo). Der Kerl bei Selby hält die Hand vielleicht nur 10 Grad geneigt.

Ralph
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corto
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von corto »

der ring zeigt in schussrichtung mit seiner mittelachse, meinste oder? also wenn man durch das loch gucken könnte würde man das ziel sehen, bzw leicht daneben (die beschriebenen 10°)

ach ich machs sogern bildlich wenn ichs kapiert hab...

jo
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Ralph »

corto hat geschrieben:der ring zeigt in schussrichtung mit seiner mittelachse, meinste oder? also wenn man durch das loch gucken könnte würde man das ziel sehen, bzw leicht daneben (die beschriebenen 10°)

ach ich machs sogern bildlich wenn ichs kapiert hab...

jo
Ähm...

nee, oder ich hab Dich falsch verstanden:

Ich würde eher sagen, der Ring zeigt mit der Öffnung halb nach rechts und die Kante zeigt in Schußrichtung. Versuch einfach mal die Sache mit der Faust so zu machen, wie beschrieben. dann kippt/dreht sich das Ganze von selbst.

Vielleicht muß ich das mal aufmalen - wenn Benz nicht noch ne andee Erklärung oder Möglichkeit findet.

Ralph
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi »

naja so halt:

Bild

und von vorne so:

Bild

@Ralph
ich kann den Unterschied zu Peters Technik nicht so recht rauslesen?

Grüße benzi
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von corto »

hä? das hab ich gemeint benzi :D ralph hat widersprochen ^^

alles dreht sich. guckt man durch seinen daumen sieht man neben das ziel, korrekt? ralph meint aber ein stärkeres anwinkeln wenn ich recht verstehe.
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Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi »

hab heute Kani gelesen am Badesee ;D wie stark der Daumen abgewinkelt werden soll ist variabel und von der Anatomie des Schützen abhängig, da gibt es kein richtig und falsch! Ist zwar aus dem osmanischen Reich entliehen, aber ich denke das gilt für die chin. Technik auch.

Ich z.B bekomme meinen Zeigefinger nicht dahin wo Selby es in seiner Skizze auf Seite 374 beschreibt:

Bild

Grüße benzi
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