mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Themen zum Bogenbau
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mahagugu
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu »

bowjo hat geschrieben:...

Hier mal zu Beispiel mein Starterset :) .
Beeindruckend wie du das Messer so scharf bekommen hast.
Eine Anleitung zum Messerschleifen, wer da nicht schlecht oder war das Messer schon so scharf.
" ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mûz ich manegen meister hàn "
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mahagugu
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu »

Gornarak hat geschrieben:...
"Der" bin ich :)
...
Ist ein sehr gutes Video und alles sehr gut erklärt und ersichtlich.
Eventuell lassen sich die Restln auch noch für Blasrohrpfeile oder Griffe verwenden oder
eben Vorschäfte von Pfeilen.
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mahagugu
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu »

Yayci hat geschrieben:...
Zum schärfen von Werkzeugen wimmelt es im Internet und hier auf FC von Informationen. Am Besten isses, wenn es einem jemand "live und in Farbe" zeigen kann.
Dem schließe ich mich an. Habe jetzt schon einen Wetzstein zum Sensen schleifen und einen Abziehstein
in der Sammlung , aber wirklich ernsthaft scharf gekriegt habe ich damit noch nichts .... also steh
ich da irgendwo auf der Leitung.
Rein theoretisch könnte ich die Klinge ja selber schleifen, weil Stahl gibts ja genug .....
(Rein theoretisch sollten Stein- oder Glasklingen scharf genug sein ... meine sinds nicht)
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu »

@Ralf

Also so wies aussieht maximal ca. 5 kg Zuggewicht pro Wurfarm .... ( wo ich aber immer gleich das Zuggewicht
vom anderen dazurechne) ...

Beim Griff gibts keine Abstriche ( der muss perfekt sein und perfekt halten) und der soll sich ja wegen
der doch etwas längeren Wurfarmbreite gegen die Mitte hin verjüngen ( wegen Spine und so).

Außer Spleißen gibts da sicherlich noch zig Möglichkeiten wie man aus zwei Wurfarmen einen Bogen macht.
Erwähnt wurde zB ein Metallrohr im letzten oder vierten TBB Band (Take-Down Bogen).
Ich setze vorerst mal auf Hautleim oder eben Epoxy (verwendet im jetzigen Laminatbogenbau) falls ich das
nicht gescheit hinbekomme und eben zig Windungen aus Hanfspagat oder falls ich sie bekomme Sehnen, die sich ja noch zusammenziehen sollen und so nachdem Binden noch fester werden.
Falls das alles nicht helfen sollte , erfahrt es das Forum als erstes.

Beim Zugmesser --- ist schon bestellt aber wird noch dauern --- gibts ebenfalls keine Abstriche.

Zum Kleben möchte ich noch daran erinnern , "je mehr Fäche desto besser hält der Kleber".
Dementsprechend großflächig verleimen oder kleben. Man könnte den Griff auch so groß machen ,
dass quasi fast ein Drittel der unten Bogenfläche damit verleimt ist. Im Laminatbogenbau haben
sie ja ziemlich große Griffe oder Power-Lams oder wie auch immer.

Mag sein, dass man daran nicht mehr denkt, wenn man zig Saplingsbögen gebaut hat, aber
bei mir ist das halt im Hirn hängengeblieben.

Da liest man mal voller Begeisterung alle Bände der TBB und schaut zig Videos und liest auch noch
andere Bücher und dann kriegt man halt Kompositbögen, Laminatbögen, Backings und Facings
nicht mehr aus dem Sinn. Da denkt man dann daran bei einen reinen Saplingbogen eventuell
noch eine Hälfte oder das letzte Drittel vom Wurfarm mit Bambus oder Knochen oder Kirsche
zu verstärken und dann noch am Rücken ein Sehnenbacking anzubringen , obwohl man eigentlich
so gar keine Ahnung davon hat, wie das dann letztendlich ausschauen soll oder welche Probleme
die Praxis da mit sich bringt.

Letztendlich probiert man dann wohl an Spänen oder kleinen Holzstücken und rechnet eben mal
Breite und versucht das auf die richtige Länge umzurechnen.

Mit jedem Bogen , den man so nicht baut, hat man dann mindestens für zehn spekuliert.
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Dolge
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Dolge »

Meine Lehre aus diesem Thread: Es wird Zeit für eine Challenge, bei der das Holz nur mit Fingernägeln und Zähnen bearbeitet werden darf. scratch & chew bowyering
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Haitha
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Haitha »

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ralfmcghee
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von ralfmcghee »

So stupid finde ich diesen Thread nicht, muss ich sagen. Für mein Empfinden sehen wir hier eine sehr andere Herangehensweise an das Thema Bogenbau als wir sie kennen. Diese Herangehensweise hat vielleicht auch einige Vorteile. Dafür hat sie auch jede Menge Risiken.

@mahagugu:
Ich finde es beeindruckend, wie intensiv Du Dich offenbar mit dem Thema auseinandersetzt. Aber offenbar hast Du Dir dabei eine Überdosis eingefangen. Bildlich ausgedrûckt: Mir kommt es so vor, als ob alle möglichen Aspekte des Bogenbaus in Stimmen zu Dir sprechen. Deshalb: Mach' langsam!!!

1. Du sprichst schon von Horn, Powerlam, Kompositbogen. Dafür braucht man massenweise praktische Erfahrung. Wenn man noch nie einen ernstzunehmenden Bogen gebaut hat, kann das nichts werden.

2. Meine oben oder in Deinem anderen Thread gepostete Idee mit dem teilbaren Bogen wollte ich nicht so wörtlich verstanden wissen. Man kann so etwas bauen, aber dazu gehört ebenfalls unglaublich viel Können.

3. Du kannst einen Bogen nicht einfach von einem Span ausgehend hochrechnen. Die meisten Leute hier werden Dir sicher bestätigen, dass jedes Stück Holz anders ist. Da funktioniert der Dreisatz so gut wie gar nicht.

4. Bogenbauen klappt erst mit dem wachsenden Gefühl für das Material. Hierbei weiß ich, wovon ich spreche; ich bin noch weit von diesem Gefühl entfernt.

5. Hör auf mit den Formeln! Trage ein wenig vernünftiges Werkzeug zusammen (s.o.), besorge Dir ernstzunehmendes Holz und fang einfach an. Arbeite an dem Bogen, mach Dir die Finger blutig und mach Deine praktischen Erfahrungen. Lass diese Labortests und Rechenmodelle bleiben.

6. Sei dankbar, dass Du mit dem Bogenbau eine Tätigkeit hast, welche alte Fähigkeiten des Menschen wiederbelebt und alte Instinkte fördert.

7. Bau Deinen Bogen, baue Pfeile und suche Dir Plätze, wo Du schießen kannst. Suche Dir Leute, mit denen Du schießen kannst und hör auf zu denken. So führt das zu nichts.

Zeig uns einfach fertige Bögen mit miesem Tiller, Schwachstellen, Fehlern, schlechter Bearbeitung und was nicht noch alles. DAFÜR kriegst Du gut gemeinte Haue und konstruktive Kritik. Zeig uns, wie ein Bogen nach dem anderen allmählich besser wird. Dafür kriegst Du immer noch konstruktive Kritik, aber weniger gutgemeinte Haue und statt dessen ernstgemeinte Anerkennung.

Und nun hau rein. Besorge Dir ein Stück Hasel, 1,80 m Länge, 6 - 7 cm Durchmesser. Pack das Ding in einen Schraubstock, nimm Dein Ziehmesser und mache einen Bogen mit einem angepeilten Zuggewicht von 45#. Wenn er dann bei 25# herauskommt, zeigst Du ihn her und dann sehen wir weiter. Und wenn Du vorher auf praktische (!) Probleme stößt, meldest Du Dich gleich. So und nicht anders.

Und hör wie gesagt auf mit diesem Span- und Theorie-Scheiß. Das war gut gemeinte Haue.

LG
Ralf
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bowa
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von bowa »

Wenn man das so ließt kommt man sich ein bisschen so vor wie dieser putzige "Zeit"genosse hier ;D allerdings ohne die Nuss oder Eichel oder was auch immer das ist.

Ein halber Bogen... klingt irgendwie so wie "ein halbes Loch graben".

Ich muss sagen ich bin wirklich beidruckt mit welcher Vehemenz du dich gegen die Ratschläge zur Wehr setzt :D
Aber dein Wille und deine Hartnäckigkeit sind ebenso beeindruckend. Aber wie sagen die Nox: "die jungen tun nicht immer das was man Ihnen sagt" Und da ich mich in dem Fall zu den jungen zähle weiss ich wovon ich rede ;D

Vielleicht gehen wie die Sache auch falsch an. Vielleicht bist du jemand aus der Eiszeit der durch irgendeinen temporären interdimensionalen Riss im Gefüge des Universums Zugang zu einem Computer mit Internetanschluss hat und wir erzählen dir hier was von Schraubstock und Ziehmesser. Dabei kennst du so moderne Werkzeuge nicht und starrst nur verwundert deinen Faustkeil an und fragst dich was die komischen Leute in der bunten Kiste von dir wollen.

Ne aber Spaß beiseite, das kann ich nicht länger mit ansehen wie du dich quälst...ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht hab ich irgendwo noch ein altes Ziehmesser rumfliegen dass ich eh nicht nutze. Ich muss zugeben dass es schon etwas runter ist aber sicherlich besser als ein Cutter. Wenn du magst schick mir deine Adresse (PN) dann such ich dass mal raus und verpack es schön und werfe es in die nächste temporäre Spalte. :D Dann bekommst du auch Hasel zum Markkanal runtergearbeitet ohne nachher Arme zu haben mit denen du einen 300 lbs Bogen spannst
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
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mahagugu
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu »

Das Warten auf das Ziehmesser wird zur Tortur und in der Zwischenzeit beschäftigt man sich natürlich mit den
Bogenbau. Da erinnere ich mich schon mal was von Ishi gehört zu haben , dem letzten kalifornischen Ureinwohner
oder letzten seines Volkes, der einem Saxton Pope dann den Bogenbau, Pfeilbau, Bogenschießen und dergleichen
vermittelte, bevor er dann an Tuberkulose sterben musste.

Innerhalb einer Stunde stellte er komplette rasiermesserscharfe Pfeilspitzen her aus gefundenem Glas.
Die Bögen , die er baute waren ebenso beeindruckend. Einer davon war aus Wacholder, 44" (ca. 110 cm)
lang , hatte ein Zuggewicht von 45# und einen Auszug von 26" und das Backing dazu war aus Hirschsehnen
aufgeklebt mit selbstgemachten Kleber aus Lachshaut (vielleicht wars auch ein anderer Teil vom Lachs).

Gestern habe ichs dann auch mit Glas versucht. Wie bei Saxton Pope taugt die Klinge aber maximal
als Raspel. Auf dem dem Foto sieht man dann aber wie das bearbeitete Holz aussieht. Zu mindest
zum Polieren/Glätten kann man die "Glasscherbe" verwenden.
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eine Seite zum Raspeln, die andere zum Glätten .... wie gut gekaufte Ziehklingen arbeiten weiß ich nicht
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ja, ein Versuch mit einem billigen Küchenmesser daheim in der Wohnung
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Gornarak »

Das sieht aber noch sehr riffelig aus.
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Holzwurm93 »

Wenn wir schonmal bei Messern sind...Ich fand Opinel lange gut...mittlerweile nicht mehr so. Die Klinge ist mir zu dünn, da ist einfach kein Platz für einen guten Schliff. Scharf kriegt man sie, ja. Aber mir werden Opinels zu schnell wieder stumpf. Was ich neuerdings kenne und wirklich weiter empfehlen kann sind die Handwerkermesser von Hultafors. Die sehen zwar billig aus, haben aber einen guten Stahl, einen idealen Schliff (dass die Material trennen wie ein Fiskars-Beil) und kosten genauso wenig wie Opinelmesser. Erhältlich z-B. hier:
http://www.hkgt.de/shop/messer/hultafors/index.html
Da kann man auch ruhig das billigste für 6€ nehmen, das Ding geht trotzdem ab wie Schmitz Katze ;)
LG Joseph
Wer nicht den Willen hat einen Menschen kennen zu lernen, der hat auch auch nicht das Recht das Handeln dieses Menschen zu beurteilen.
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Yayci
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Yayci »

Wenn alle Stricke reissen, sind Glasscherben bestimmt nicht das Schlechteste... wurden ja sogar frueher von Handwerkern (zB Moebelschreiner) verwendet. Ich wuerde dann nur eine mit glatter Bruchkante nehmen.

Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen -aber es wird doch!
;)
"Bogenschießen ist eine schwere Aufgabe, wer es betreibt, weiß es. - Okçuluk bir belâdir, onu çeken bilir." (Türkisches Sprichwort)
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu »

Der Thomas vom Forum hat mich heute angerufen und mir auch gleich zwei echt gute "Staves"/Rohlinge
mitgebracht(praktisch vor die Haustür). Beim Parkplatz kam es dann auch gleich zu einer kleinen Einschulung/
einem Gespräch.

Von den Staves war die Esche am meisten ausgearbeitet und ich habe beschlossen jetzt an ihr weiterzuarbeiten.
(Größe 192 cm , Gewicht ca. 1,5 kg , Breite ca. 5 cm )
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und von der Seite
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und die zweite Hälfte
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Rotzeklotz »

Das nenn ich Service - coole Aktion, Thomas!
Und dir, Mahagugu, viel Spaß damit ;)
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Spanmacher »

Ich habe zwar verlauten lassen, dass ich hier raus bin.

Aber jetzt wünsche ich Dir dennoch einen schönen Erfolg mit dem Eschestave. Ich würde mich für Dich freuen, wenn Du einen guten Bogen erschaffen könntest.

Mach' Späne!
Michael
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