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Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 12:43
von MoeM
Beblibrox hat geschrieben:Grübpanikl?!!
Oh Mann, ich hantiere seit vielen Jahren mit Epoxy, hab mich schon X mal eingesaut, muss ich jetzt sterben?


???
Ne aber vielleicht der, der das super Statement ließt sich nu ebenfalls denkt scheiß drauf...
(Ok sterben eher nicht, aber vielleicht kriegt er nen üblen Ausschlag- ich mein nen richtig üblen oder kann Zeit seines Lebens nicht mehr ran :-[ )

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 13:06
von Bogenpeter
Hi,
da Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie nicht jedermanns Sache ist und die Veränderung der persönlichen Krebswahrscheinlichkeit recht abstrakt ist, erkläre ich das gerne so:

Du bekommt am Anfang Deines Lebens eine Schüssel mit 150 weissen Kugeln und jedes Jahr wird eine rausgenommen. Wenn Sie weiss ist, bekommst Du keinen Krebs in nächsten Jahr.
Und für alle Dinge, die Du tust, die krebseregend sind, wird eine schwarze Kugel in das Glas gelegt.
Und wenn am Jahresende eine schwarze Kugel gezogen wird, bekommst Du im nächsten Jahr Krebs.
d.h selbst wenn sich 20000 schwarze Kugeln in dem Glas befinden, sind genügend weisse Kugeln drin um 150 Jahre zu leben... Du musst halt nur Glück haben >:)

Und der hier teilweise probagierte sorglose Umgang mit Gefahrenstoffen ist eben immer ein kleine schwarze Kugel in deiner Lebensschüssel.
Gruss Peter

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 13:26
von Beblibrox
...mehr Licht! ::)
Also mal ernsthaft: Ich habe schon an ganzen Flugzeugen ( 15 m Spannweite und mehr ) "rumgeharzt". Es ist doch unglaublich wie viel Halbwissen sich hier tummelt.
Wer täglich mit Epoxy zu tun hat braucht doch ein ganz andere Equipment wie einer der "nur mal" einen Bogen zusammenklebt.
Zu Hause beim kleben habe ich lediglich Handschuhe an, lüfte ordentlich, das reicht um nicht tot umzufallen oder einen peinlichen Ausschlag zu bekommen oder um irgendwas "nicht mehr zu können".
Gesundheitlich viel bedenklicher ist der Kohlefaser/Glasfaser-Schleifstaub, vor dem Zeugs habe ich ordentlich Respekt und schütze mich deshalb mit einer guten Schleifstaubmaske.

OK genug geschwafelt
Gruß Karlheinz

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 13:55
von Felsenbirne
Für Galli:
Erhard Stupperich verweist allerdings in einer Mail darauf, dass man an der Arbeitsmedizin der Uni Ulm bei ähnlichen Versuchen zu ganz anderen Ergebnissen kam: Nach 12 Stunden hat man hier keine messbare Diffusion durch Latexhandschuhe nachweisen können - was zu den Freiburger Ergebnissen in krassem Widerspruch steht. Wie kommt’s? Die mageren Versuchsbeschreibungen lassen leider keinen Schluss zu; natürlich enthalten Packungen von billigen Latexhandschuhen viel Ausschuss, und viele Laborarbeiter haben vermutlich bereits die Erfahrung gemacht, dass Handschuhe, die längere Zeit der Sommersonne ausgesetzt waren, ebenfalls eine Neigung zur Löcherbildung haben, aber als Erklärung kann das kaum ausreichen. Dass man sich in Freiburg den Luxus einer frischen Packung Handschuhe geleistet hat, davon kann man wohl ausgehen.


Leise Zweifel an den Freiburger Untersuchungen

Stutzig macht mich allerdings, dass es in der gleichen Betriebsanweisung eine halbe Seite weiter unten heißt, es werde empfohlen, Einmalhandschuhe (unabhängig vom Material, also auch die aus Nitril, von denen man eben erst gezeigt hatte, dass sie EtBr-dicht sind) prinzipiell unmittelbar nach dem Kontakt mit EtBr abzustreifen und die Hände gründlich zu waschen, gerade so, wie der Teufel mit Weihwasser umzugehen pflegt. Ja waaas, schützen Handschuhe die Hände nun oder nicht?
Man muss nicht alles glauben was man im Wiki abschreibt! ;)

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 14:16
von MoeM
Nachdem die Einschätzung der Gesundheitlichen Risiken hier von allen Seiten großteils pseudowaissenschaftlich, zur Genüge breitgetreten wurde wäre es vielleicht nicht verkehrt davon abzulassen und viel mehr Meinungen zur eigenen Arbeitssicherheit abzugeben. Sich also schlicht darauf zu beschränken in welchem Umfang man arbeitet und welche Maßnahmen man ergreift, evt. mit einer kurzen, kritischen Selbstbewertung der ergriffenen Mittel!?

Ich fang mal an (als Beispiel)

~1 GFK Laminatbogen pro Monat
Latexhandschuhe beim Kleben
Handschuhe, 3M 4255 Maske, Absaugung bei allen weiteren Bearbeitungsschritten (natürlich nicht beim Markieren und Ölen^^)
Kleidungswechsel, Dusche abschließend
Wahrscheinlich unzureichend, werd vorsorglich auf Nitril umsteigen und die Absaugung mit Feinstaubfilter nachrüsten

So könnte das doch ein sachlicher Austausch werde, oder nicht?

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 14:33
von Felsenbirne
Ich klebe alle paar Monate einen Bogen mit Bindan CIN.
Anrühren des Klebers in Einwegbechern unter freiem Himmel
Ablüften des Klebers sowie der Laminate unter freiem Himmel
Abdecken der Laminate mit Cellophanfolie
Handschuhe aus Nitril und Latex

Verklebung in offener Garage

Aufkleben von Spitzen, Overlays etc. 1x im Monat.
Schutzhandschuhe aus Nitril oder Latex
Verklebung in offener Garage

Gegen Staubschutz habe ich bisher Billigmasken (Einweg) benutzt. Die taugen nix, besonders für Brillenträger schlecht.

Zum Vorwurf pseudowissenschaftlich: Momentan werden von der GISBAU (Gefahrstoff-Informationssystem der BG BAU)
Handschuhe auf Eignung für Epoxy getestet. Es gibt noch gar keine Empfehlungen und genauen wissenschaftlichen Untersuchungen, die alle Materialien und Materialdicken einschließen. getestet werden Momentan praxisnahe Zeiträume von9- 12 Stunden.(Schichtwechsel) Die millisekundenhafte diffusion schädlicher Stoffe durch latexhandschuhe (welche Dicke??) ist eine Erfindung von Wiki und Galli

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 18:02
von Galighenna
Nun, wenn eine Universität ein Dokument veröffentlicht in dem zu dem Thema konkrete Angaben gemacht werden, dann darf ich eigentlich als geneigter Leser erstmal davon ausgehen das diese Daten eine gewisse Grundlage haben und irgendwie korrekt sind. Da ich selbst sowas nicht nachmessen kann muss ich also in erster Näherung darauf vertrauen das das so stimmt. Wenn sich dann Anhaltspunkte für Zweifel daran ergeben dann nehme ich diese auch zur Kenntnis, dann könnte man ja Handeln und mal noch genauer nachsehen was da los ist. Falls die Angaben da also falsch sind, tut es mir leid, das war für mich so erstmal nicht direkt ersichtlich.

Wenn es neuere und bessere Untersuchungen dazu gibt, ist das eine gute Sache, dennoch habe ich nicht Wiki zitiert, sondern die Quellen auf denen der Wiki Artikel basiert. Es ist also keine Erfindung von mir oder von Wiki, sondern schlicht und Ergreifend ein ganz normaler Zweifel an der Richtigkeit der von mir genannten Quellen. Wenn dann also in Zukunft die Ergebnisse veröffentlicht werden kann man sich diese ja zu Gemüte führen und sehen ob da was nicht stimmt.

Ich halte mich da jetzt raus. Ich hab nur versucht sachliche Informationen zu finden und darzustellen, damit sich jeder anhand von Fakten seine eigene Meinung bilden kann und nicht auf Halbwissen, Vermutungen/Schätzung und Hörensagen Entscheidungen trifft.

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 21:04
von zwirn
Mal ein schwank aus meiner Jugend:
Ich hab mal ein Motorrad kaputtgefahren und wieder zusammengespachtelt mit Polyesterharz und rotem Härter. Da ich damals keinen Keller hatte, habe ich die tolle Idee gehabt in der Wohnung das zu schleifen.
Die Folgen setzten mich mehrere Tage außer Gefecht!!!!!!!!!!!!!!!!!

Was lernt man daraus?
Spachtel schleifen und einatmen ist gaaaanz böse!

LG Zwirn

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 21:13
von Squid (✝)
Ja, na sicher!!
Nochmal: Diese langsam surreal werdende Debatte bewegt sich zwischen Prinzpienreiterei, wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Thesen sowie gesundem Menschenverstand.

Dass man seinen Bock nicht im Wohnzimmer repariert ist, genau so selbstverständlich, wie die Tatsache, dass man nicht in der Wohnung grillt. Trotzdem habens 14 leute zu Silvester mal probiert. Scheiss Kohlenmonoxid....

Staubschutz ist wichtig und zwar eigentlich immer, wenn man elektrisch arbeitet oder einen längeren Zeitraum mit Schleifpapier per Hand.

Aber der Hobbybogenbauer, der alle 4 Wochen mal einen Bogen verleimt und sich bemüht, die Griffel kleberfrei zu halten und gut zu lüften, der ist doch weniger gefährdet und anders zu bewerten, als der Bootsbauer, der 40 Jahre lang beruflich mit gifthaltigen Klebern arbeitet. Das letzterer extrem gut aufpassen muss, ist doch eigentlich logisch, oder?
Und das ersterer von Epoxyspritzern nix zu befürchten hat irgendwie doch auch... oder? Er soll ja seine Hände nicht im Epoxy baden: Dazu is das einfach zu teuer... ;D

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 22:20
von doubleD
Bogenpeter hat geschrieben:Hi, ...

Du bekommt am Anfang Deines Lebens eine Schüssel mit 150 weissen Kugeln und jedes Jahr wird eine rausgenommen. Wenn Sie weiss ist, bekommst Du keinen Krebs in nächsten Jahr.
Und für alle Dinge, die Du tust, die krebseregend sind, wird eine schwarze Kugel in das Glas gelegt.
Und wenn am Jahresende eine schwarze Kugel gezogen wird, bekommst Du im nächsten Jahr Krebs.
d.h selbst wenn sich 20000 schwarze Kugeln in dem Glas befinden, sind genügend weisse Kugeln drin um 150 Jahre zu leben... Du musst halt nur Glück haben >:)

....
Gruss Peter
jap wenn man Leben in Jahren misst.

Ich kann das nachvollziehen weil ich hatte mal eine sehr vorsichtige Freundin wenn ich ehrlich bin lebe ich lieber nicht ganz so lang ohne Angst als ganz lang ein so verängstigtes Leben.

Das Zeug ist ungesund? Gut dann werd ich mich Schützen! Aber die Angst wird niemals mein Leben dominieren ich hab gesehen wie das ist. Und ich sage dir jede Angst die du hegst wird mehr schwarze Kugeln in die Schale legen als das gelegendlicher Leichtsinn vermag.

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 23.01.2013, 23:02
von Anasazi
ein ganz einfaches fazit:

echte Primitive bauen!

Aus einem Stück Holz oder verleimt mit Hautleim, wenig schleifen sondern eher schneiden (Hobel, Ziehmesser, Ziehklinge) ....


anders ausgedrückt: FUGLB (FuckupGlassLaminatedBows O0

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 24.01.2013, 17:06
von tomtux
Squid hat geschrieben:
Dass man seinen Bock nicht im Wohnzimmer repariert ....
weichei!
wo sonst, auch wenn ich beim vergaser synchronisieren zuggebenermassen dann doch die fenster öffne.

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 24.01.2013, 17:29
von eddytwobows
@tomtux...

http://www.youtube.com/watch?v=z08zZ1xW9Yw

;D ;D ;D
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Lachen gefährdet ebenfalls die Gesundheit...zumindestens, wenn man sich dazu bei Stromausfall in´n Keller schleichen muß... ;)

LG
etb

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 24.01.2013, 17:52
von zwirn
Jo den kenn ich!

Trotzdem haben die Lymphknoten damals ziemlich weh getan!!!

LG Zwirn

Re: Gesundheitliche Gefahren beim Umgang mit Epoxydharzen

Verfasst: 24.01.2013, 17:55
von Blacksmith77K
Anasazi hat geschrieben:ein ganz einfaches fazit:

echte Primitive bauen!

Aus einem Stück Holz oder verleimt mit Hautleim, wenig schleifen sondern eher schneiden (Hobel, Ziehmesser, Ziehklinge) ....


anders ausgedrückt: FUGLB (FuckupGlassLaminatedBows O0

YEAH, Dude! ;)