Hi Mike,
hmmm
vielleicht stimmt beides...
ein paar Grad weniger warm UND kontrollierte abgegrenzte Kühlung...
Ich verstehe es so dass der Lehm nur das Härtemedium vom Stahl weg hält...
Der Stahl wird mitsamt Lehm auf Temperatur gebracht und gehalten, der Lehm verhindert das nicht sondern wird mit erhitzt. Beim Kühlen verhindert er den Kontakt zwischen Kühlmittel und Stahl.
So kann eine kunstvolle Härtelinie entstehen - der Effekt ist aber rein "kosmetisch"
Der Lehmmantel erzeugt lediglich eine
kontrollierte Härtelinie.
Die Lehm-Methode ist absolut nicht schonender als ein simples Abkühlen der Schneide - eher das Gegenteil ist der Fall.
Bei Jp Schwertern wird die Krümmung grösstenteils im Härtebad erzeugt - so stark sind die Spannungen die da entstehen...
Beim Abkühlen ohne Lehm in Wasser entsteht keine scharfe Trennung zwischen Hart und Weich sondern ein Verlauf von Hart nach Weich zwischen Schneide und Rücken. Das beansprucht den Stahl eigentlich eher weniger.
Zum Härtemedium... da muss man erst mal wissen was man härtet...
ich hab hier Stähle die härten bei 950 Grad in Luft...
In Wasser wird seit Jahrtausenden gehärtet, Öle gehen oft auch - aber nicht immer. Ich hab hier sogar ein Rezept für Härten in Bratfett...
Prinzipiell ist es so dass wir meist weder die Temperatur des Stahles noch die des Härtemediums so genau genug kontrollieren können dass es Sinn macht zu sagen 800 Grad, 80 Grad,... und wenn ich nicht mal weiss ob Cr, Ni, Mo, Mn, V, W, Si,... present sind... dann kann ich wirklich den Stahl glühen und in Wasser tauchen und es damit gut sein lassen.
Grosse techniche Ausführugen helfen nur wenn ich den Stahl dann auch auf exakt 800 Grad halten kann und mein Bad (aus dem entprechenden eigens zum Härten bestimmten Öl) auf exakt 80 Grad halten kann uuuuuund wenn ich sicher bin dass der Stahl überhaupt bei 800 Grad austensiert... lass da ein paar Prozent Cr drin sein oder gar Ni, Mo, V,... wir reden hier von 0-8-15-(?)-Federstahl nicht Hagane...
Und wenn man dann noch das Messer an sich ansieht... dann müssen Härte und Aufwand zur Funktion passen...
Schneide ich mit dem Ding 8 Stunden am Tag Sashimi und poliere es jeden Abend akribisch oder pople ich damit Eisenspitzen aus Baumstümpfen...

?
Das Messer ist absolut stimmig und wenn es schneidet erübrigt sich die Diskussion was denn der beste Weg zu härten gewesen wäre eh...
Mich hätte vielmehr interessiert was es den nun für eine Legierung ist...
Kannst Du da auf Eddie's Beschreibung hin was sagen...? ... eher dunkle orange Funken...
Man müsste etwas mehr haben... sternförmig...? gegabelt...? mit Schweiff...? brutzelnd...? hmmmm
Grüsse,
Mark