Da ich ein 30 mm breiten und 2m langen Bambusstreifen herumliegen hatte, war klar das kann nur ein ELB werden. Von dem gebunkerten Holz kam nichts so recht in Frage, außer vielleicht der 6cm dicke Holunderast, den die Stadt abgesägt hatte. Nachdem arcus gemeint hat er kenne keine Kompressionsrisse bei Holunder ging es los ….. und hier ist er.

Baumarktbambus (7mm Griff >3,5mm Tips) auf Stadt-Holunder (gespleisste Hälften),
Hornnocken Modell Adler (müssen noch fertig poliert werden),
Korkgefütterter Griff mit Bauschnurwicklung und Samtüberzug (gefällt mir noch nicht wirklich gut),
Leder-Pfeilauf- und Bambusanlage

Länge zwischen Nocken 188 cm, Gesamtlänge 193 cm
Breite 30>15 mm, Stärke 32>15 mm, abgerundetes Profil
Griff biegt mit, Tiller hatte ich etwas peitschiger geplant, lass ihn aber erst mal so, kann noch immer dran rumkratzen.
74# 28“ bzw. 76# 29“ oder 78# 30“ (zum Weitschießen)
[royalblue]Nachtrag zur Schußweite:[/royalblue]
36g Pfeil ca. 160-170m (enttäuschend für das Zuggewicht)
24g Pfeil nur ca. 5m mehr
53g Bodkins ca. 140m
alle Pfeile waren vom Splinewert zu weich
Sringfollow: praktisch Null (1,5 cm Reflex im Ruhezustand und ca. 1cm Set nach dem Abspannen)
Vor dem Tillern war ein 5 cm eingeklebter Reflex drin. Bisschen Charakter ist auch dabei.

Habe mir zwei Bodkinspitzen gedreht, diese gehärtet und daraus zwei superleichte Pfeile (53 g) mit Eichenschäften gemacht. Mal schauen was der Bogen damit anrichten kann.
Also ich kann nur sagen ich bin begeistert vom Holunder, schöne gelbe Farbe (fast schon wie Buchsbaum), gut zu bearbeiten und der kann auch wirklich was (ohne arcus wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, deswegen DANKE jetzt bin ich auch im Hollerfanclub).
Bei einem Selfbow kann ich mir vorstellen das Holunder leicht SF bekommt (Erkenntnis vom Rückwärtstillern), kann mich aber auch täuschen, da die Restfeuchtigkeit vielleicht zu hoch war. Mit einem Flachbogendesign kann man sicher mehr rausholen, das gilt wohl aber für fast alle Hölzer außer vielleicht Eibe.
Und da ich noch einen Hollerast habe, …
Bin kein Fan von runden Profilen aber irgendwie haben Briten ihren eigenen Charm.
Würde noch gerne wissen wie tief ihr eure konischen Bohrungen an den Hornnocken macht (waren meine ersten), und ob die Wandstärke des Horns wichtig ist. Fläche müsste ich genug haben (3,5cm langer Konus mit Epoxy), aber der untere Hornaufsatz ist sehr dünn geraten. Da muß ich mir doch keine Sorgen machen oder? Wie dünn kann man im Wurfarm in Nockennähe werden?
Ach ja, der Bogen hat noch keine eigene Sehne, was muß ich da bei dem Zuggewicht ansetzen? 16 Strang Dacron flämisch? Bis 55# nehme ich 12 Strang.