Der koreanische Clip is gut.
Bei Radziun fällt der Bogen halt vor - etwas labberig.
Der lässt halt los. Die Zughand ist einige Male recht scharf, dann ein paar mal aber auch eher affektiert. Das ist schwer in Worte zu fassen... liegt an der Geschwindigkit mit der sich die Zughand bewegt, und auch die Richtung. Gleich der erste Schuss zeigt es z.B. - die Hand ist viel zu langsam und sie ändert auf ihrem Weg die Form und die Richtung. Wenn die Bewegung aus der Spannung heraus komm, dann zischt die Hand zunächst einmal entlang der Pfeilachse weg und steht dann ZACK! in ihrer Endpositon.
Da ist der koreanische Clip ein gutes Beispiel.
Mit dem Bogen ist es ähnlich. Der fällt vor, im koreanischen Clip wird er vorgedreht. Der zweit Schuss Radziun's zeigt es perfekt... Schuss - Pause - Bogen steht - Pause - Bogen wird vorgeklappt. Die Bewegung beginnt erst wenn der Pfeil schon weg ist.
Der Druckpunkt ist bei Radziun wohl schon da wo er hingehört (etwa Daumenwurzl, direkt unter dem Pfeil) wie es aussieht, er lässt aber halt dann einfach los.
Die Technik des Koreaners ist schärfer.
Und bei Swoboda... um nochmal auf den zurück zu kommen...
da sieht man keine Drehung im Bogen.
Bei Radziun sieht man sie schon - wenn auch nicht 100% glaubwürdig. Beim Koreaner sieht man sie schön. Der Bogen macht eine 1/4 Drehung um die eigene Achse - die ist kontrolliert und scharf.
Diese Bewegung kommt wohl daher, dass man direkt unterm Pfeil mit der Daumenwurzel Druck macht.
Swoboda's Bogenbewegung kann eingentlich nur aus dem Handgelenk kommen - Bogen steht in der Richtung wie im Schuss - Handgelenk ist halt nach vorne gebeugt, aber ohne Bewegung nach hinten z.B.
Und die Zughand... bewegt sich von einem Punkt etwa Ohr-Unterkiefer auf Stirnhöhe-Schulter...
das ist eine Bewegung die diagional nach oben geht. Wenn er gerade hinter zieht ist das nicht machbar. Dann schnappt die Zughand ein paar cm nach hinten weg, müsste dann aber die Richtung ändern und 25cm nach oben.
Beim Koreaner sieht man das Öffnen der Hand sehr gut, da geht aber dann eben der Ellbogen runter und das Handgelenk klappt um - und alles auf der verlängerten Pfeilachse wie im Kyudo z.B. auch.
Die Hand steht zum Schluss auch mit der Handfläche nach oben - nicht unten wie Swoboda.
Aus den Bewegungen kann man ersehen wo gearbeitet wird... und es ist nicht unbedingt da wo sich was bewegt.
Das Handgelenk klappt dem Koreaner um weil es frei ist - ohne Spannung.
Der zieht aus dem Ellbogen, der steuert die Bewegung.
Ist das selbe wie bei dem Kyudo-Mädel das ich gepostet hatte.
Da sieht man es auch. Ihr Handgelenk ist rund (nach oben). Das Gewicht der Sehne hängt am Ellbogen. Beim Lösen klappt der Unterarm um, die Hand steht Handfläche nach oben. (Für mich als Heki Schützen nicht so der Hit, wir drehen mehr ein, da ginge das nicht - und drum haben wir dann auch ein anders Zanshin mit Handfläche nach unten)
Alles in allem...
bei Swoboda keine erkennbare Logik in der Endpositon, bei Radziun Ansätze zu erkennen aber etwas zu labberig und eher "Optik" als Technik. Den Koreaner kann man anschauen.
Alles keine Verbrechen, also erschossen wird keiner,

die Technik ist aber eher dubios.
Gruss,
Mark