Seite 43 von 79
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 19.02.2013, 13:10
von benzi
Sateless hat geschrieben:2 Veränderungen:
Bogengriff zur 99/109 verändert
nur als Ergänzung: auch bei Griff 99, gibt es einen kleinen Druckpunkt in der Daumenwurzel und eine Lücke dort wo mein Pfeil ist, jedenfalls verstehe ich ihn so
Bildquelle:
http://www.thumbringarchery.org/
Grüße benzi
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 19.02.2013, 13:15
von Sateless
Das Bild und der Bogen sind zwar schön, aber der eigentliche Witz dieses Griffes wird meiner Meinung nach total ignoriert.
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 19.02.2013, 13:47
von benzi
Sateless hat geschrieben:Das Bild und der Bogen sind zwar schön, aber der eigentliche Witz dieses Griffes wird meiner Meinung nach total ignoriert.
wärst Du so lieb und würdest dem gemeinen Volk das näher erläutern
Grüße benzi
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 19.02.2013, 14:02
von Sateless
Ich dachte mir fast, dass dies unklar ist, daher gibts das, was benzi und agga am liebsten haben: bildäääär!!!!!!!111111111111
Erstmal ein Blick aus der Perspektive, die hoffentlich genug zeigt:
(ja, ich brauch weichere Pfeile und ein saubereres Lösen!

)
Dann mal mit Kisten für die verdeutlichung dessen, was ich da so wichtig finde:
Das Extrem-Gegenbeispiel dazu ist der Fita-Recurve. Da liegt der Pfeil viele Zentimert über dem Druckpunkt. Um das auszugleichen braucht man viel Bogenlänge, ein asymetrisches Griffstück (nach oben länger, als nach unten), und/oder unterschiedliche Wurfarme, die aber eine fast gleiche Beschleunigungsleistung bringen sollen (oberer WA länger, oder sowas).
Je kürzer der Bogen wird, desto größer müssen die Unterschiede werden, und je näher sie beisammen liegen, desto eher kann man 2 perfekte, und damit identische Wurfarme benutzen, die zusammen natürlich schneller sind, als zwei aufeinander abgestimmte kompromissbehaftete.
(Hatte ich schon erwähnt, dass das Schießen so einfach mehr Spaß mitm TRH macht?

)
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 01:00
von Ralph
Sateless hat geschrieben:Das Extrem-Gegenbeispiel dazu ist der Fita-Recurve. Da liegt der Pfeil viele Zentimert über dem Druckpunkt. Um das auszugleichen braucht man viel Bogenlänge, ein asymetrisches Griffstück (nach oben länger, als nach unten), und/oder unterschiedliche Wurfarme, die aber eine fast gleiche Beschleunigungsleistung bringen sollen (oberer WA länger, oder sowas).
So ein Unsinn !!!!!
Wie hoch der Pfeil über dem Druckpunkt fliegt, hängt vom Druckpunkt ab. Und den kannst Du beim Fitarecurve - wie bei jedem anderen, klassischen Bogen auch - auch unterschiedlich wählen, nämlich, hoch, mittel oder tief. Dieses hängt bei gleichbleibendem Griffstück von der Position des Handgelenkes selber ab oder, bei gleichbleibender Handhalgelengskhaltung, von der Form des Griffstückes, welches Du bei diesen Fitarecurves variieren kannst.
Weiterhin: Asymetrische Wurfarme kommen nur bei einem tiefen Druckpunkt in Betracht, da sich in diesem Falle der Tiller des unteren Wurfarmes verkürzt.
Erhellend dazu: Weineck/Haidn/Tschalova "Bogenschießen".
Darüberhinaus: Auch klassische Daumenschützen arbeiten mit unterschiedlicher Druckpunktlage. Kreaner schießen meist mit tifem, Kyodokas und klassische chinesische Schützen mit (zum Teil sehr hohen) Druckpunkt. Und diese Leute treffen somit, insbesondere die Koreaner, obgleich dann bei deren tiefen Druckpunkt der Pfeil, wie Du meinst, "viele Zentimeter über dem Druckpunkt fliegt".
Du brauchst also nicht am Griffstück herumzuschnitzen oder Deine Wurfarme abzusägen! Wie wäre es einfach mal mit einem Üben bzgl. der Auswirkungen eines veränderten Druckpunktes durch Ändern der Handgelenksstellung....?
Aber egal.... säbelt weiter am Maretial herum , um besser zu werden. Wenn dann der ganze Bogen so genügend zurechtgesägt wurde, dass nichts mehr übrig ist, werft den Pfeil einfach ohne Bogen gen Ziel (aber bitte über den Daumen, damit es passt und die ganze Sache auch noch geeignet ist, sich sonstwie einen ....) - und wenn er dann dort wieder nicht richtig ankommt, fangt an, am Pfeil rumzuschnitzen... !
Spruch des Tages:
"Die einen stehn im Dunkel,
und die andern stehn im Licht.
und die im Lichte sieht man,
die im Dunkeln sieht man nicht."
(B. Brecht, "Dreigroschenoper" - ohne Druckpunkt !)
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 01:57
von Sateless
Egal was du mit der Bogenhand machst, die Pfeilauflage ist über der Griffschale. Und auch die Pfeilauflage ist immer über dem Shelf, das über der Griffschale ist. Erhellend dazu: Ein einziger Blick auf so einen Bogen.
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 06:33
von Ralph
Die Höhe der Pfeilauflage über dem Shelf, hat auf den Druckpunkt und dessen Auswirkungen, auf die Du abzuheben versuchst, keinen Einfluss.
Also versuch nicht abzulenken.
Und nochmals zur Illsutration:
Auch klassische Daumenschützen arbeiten mit unterschiedlicher Druckpunktlage. Koreaner schießen meist mit tiefem, Kyodokas und klassische chinesische Schützen mit (zum Teil sehr hohen) Druckpunkt. Und diese Leute treffen damit, insbesondere die Koreaner, obgleich dann bei deren tiefen Druckpunkt der Pfeil, wie Du meinst, "viele Zentimeter über dem Druckpunkt fliegt". Bei den Koreanern ist die Distanz der Druckpunktlage zum Shelf und somit der dortigen "Pfeilauflage" zum Teil größer, als die bei einem Fitaschützen mit hohem Druckpunkt zur Pfeilauflage !!!!!
Und sie alle brauchen nicht am Bogen herumzuschnitzen.
Aber schnitz ruhig weiter....
Wie weit bist Du mit dieser Methode eigentlich bei Turnieren schon gekommen ? Laß mich raten... ?!
Spruch des Tages:
"Am grauenhaftesten von allen sind jedoch die sogenannten "Orientexperten", die im Westen in ihren heimeligen Büros sitzend kluge Kommentare abgeben nach denen sich deren Welt dann ein gesamthaftes Urteil sowie eine daraus folgende Handlungsweise in Bezug auf den morgenländischen Kulturkreis sich abzugeben befleißigt, obgleich diese Leute in ihrem Leben nie einen Fuß aus ihren Räumen gesetzt haben, geschweige denn, jemals den Orient aufgesucht haben, über den zu urteilen sie sich mit sogenannter "Expertenmeinung" herablassen." (Peter Scholl-Latour)
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 08:54
von Arry
Ralph, warum geht Dir diese Diskussion so nahe? Du wirkst richtig aggressiv.
Da Sateless gerade an seiner Technik schraubt, kann er ja noch keine Turniere damit gewonnen haben...
Da das türkische Bogenschießen seit den 20er Jahren ausgestorben war und erst seit den 90ern wiederbelebt wird, gibt es nur Wiederentdecker und Interpretierer, aber niemanden, der ernsthaft für sich reklamieren kann, er wüsste mit 100%iger Sicherheit, wie die Osmanen genau geschossen haben. Es ist eher eine heterogene Gemeinde von Enthusiasten, die etwas rekonstruiert. Insofern wäre eine Reise in den "Orient" nur bedingt Voraussetzung für ein Mitreden auf Augenhöhe.
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 09:53
von Sateless
Ralph, eigentlich verstehe ich nicht, was du mir sagen willst, und bin einfach irritiert, sonst nichts, da keine deiner Zeilen kausal mit meinen zusammen zu hängen scheint, oder nur falsch sind. Deine Beiträge sind sonst recht sinnvoll, lehrreich und/oder toll, hier hast du einfach nicht verstanden, was ich geschrieben habe und schreibst Quark. Von Oben, bis zum Zitat.
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 10:52
von Ralph
@ Sateless
O. k.,
ich schreib dann eben Quark... von mir aus, kann ich mit leben - und geh daher den Quark jetzt trainierend erfolgreich umsetzen.
@Arry:
Ich schraub auch... und sehe im praktischen Einsatz beim Trainieren und auf Turnieren, was geht und was nur verschwurbelndes Theoretisieren ist (und ich mir dahingehend eine Klatsche abhole...).
Was ausgestorben ist, ist hier unwesentlich, denn die Grundlage ist immer dieselbe und wurde nie vergessen bzw. muß nicht neu erfunden werden - denn der Mensch hat nur 2 Arme und 2 Beine....
In der von mir angeführten Quelle wurde das Ganze wissenschaftlich auseinandergenommen. Ich merke aber, dass das nicht erwünscht ist - wie überall hier rationales Arbeiten nicht erwünscht erscheint....
Wünsch Euch noch viel "Spaß".... !
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 10:58
von benzi
Simon arbeitet an seiner Technik! und teilt das mit uns, danke dafür!
Dass der Druckpunkt möglichst nah am Pfeil liegen soll, kann bei allen guten Büchern über insitktives Schiessen nachgelesen werden, sicher muss es deshalb nicht automatisch richtig sein!
Grüße benzi
Spruch für Ralph:
Wenn du die Wahrheit aussprichst, verliert sie ihr Wesen und wird "meine" oder "deine" Wahrheit, sie wird zum Selbstzweck. Chögyam Trungpa
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 11:22
von Ralph
@ Benzi
Und mit dem Verschleiern der Wahrheit und Herumgerede um diese vor jenemHintergrund verdienen viele ihr Geld - indem sie z. B. Kursee über die Geheimnisse des Bogenschießens etc. geben.... .
Spruch zum Spruch:
Als Einwohner der ehemaligen Ostzone kann ich berechtigt sagen, dass der Spruch dieses Türken absoluter Schwachsinn ist und nur beweist, dass er auch ein reiner Theoretiker oder Philosoph ist.
Aber von mir aus : Dann haben wir eben durch Ausspruch von Wahrheiten diese zu unseren Wahrheiten gemacht und nur zum Selbstzweck gehandelt und uns egoistisch selbst befreit (wie damit alle Revolutionäre...).
Das ist absoluter Schwachfug und eigentlich eine ziemliche Beleidigung für sämtliche dahingehend betroffene Personen.
Ich wünsch Dir bei der Verbreitung solcher Wahrheiten viel Erfolg - auf meine Hilfe wirst Du dabei aber nicht rechnen können !
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 16:24
von Arry
Ralph hat geschrieben: die Grundlage ist immer dieselbe und wurde nie vergessen bzw. muß nicht neu erfunden werden - denn der Mensch hat nur 2 Arme und 2 Beine....
In der von mir angeführten Quelle wurde das Ganze wissenschaftlich auseinandergenommen.
Damit rennst Du bei mir offene Türen ein - ich weiß schon, dass man man, was die Grundlagen angeht, ziemlich viel aus Literatur lernen kann, die eigentlich für das olympische Bogenschießen gedacht ist. Deswegen bin ich ja so ein Fan von "Archery Anatomy", vmtl. der englischen Entsprechung des von Dir zitierten Buches.
Aber es passt eben nicht 100%ig, weil der Bogen anders aussieht, kein Visier, ein anderes Griffstück, einen anderen Tiller hat und mit dem Daumen ausgezogen wird. Wenn die Konstante "zwei Arme, zwei Beine" so beherrschend wäre, gäbe es gar keine so unterschiedlichen Schießstile wie mediterran, türkisch/saracenisch, koreanisch, Kyudo etc.
Idealiter kennt man die FITA-Schießtechnik und wandelt sie sinnvoll ab, um mit dem traditionellen Bogen einer bestimmten Art konstant und mit möglichst wenig Anstrengung zu schießen.
Können wir uns darauf einigen?
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 18:48
von Ralph
Nee Arry,
das Buch hebt so gut wie gar nicht so speziell auf die fitaspezifischen Grundlagen ab bzw. wenn es das tut, dann ist die Parallele zu historischen Schießstilen aus dem besagten Grunde - 2 Arme und 2 Beine - derart schreiend, dass es sinnig wäre, diese zu ignorieren.
Worum es mir hier geht - und das hatte ich schon zur Thematik des Workshops angedeutet - ist die hier völlig fehlende Systematik in der Ausarbeitung dessen, was eigentlich Gurndlagen und was darauf aufbauende Spezialiter sind.
Die meisten Däumlinge beherrschen nicht mal die Grundlagen, noch sind sie in der Lage, rational wissenschaftlich und unter analytischer Zuhilfenahme schon vorhandener historischer wie sportwissenschaftlicher Erkenntnisse sich einem Schießstil sowie dessen Eigenheiten zu nähern. Ich nehme mich selbst dahingehend nicht aus, habe aber vor ca. 1/2 Jahr aufgehört, das zu tun, was ich hier bei den meisten noch vorfinde: Herumzustümpern und vom Hörnesagen und kruden Spezialerfahrungen her vom vielleicht Besonderen aufs Einfache spekulieren zu wollen.
Das erwähnte Werk liefert trainings- und bewegunswissenschaftliche Grundlagen sowie Trainungsmethodika, die auf jede Art des Bogenschießens passen.
Nur mal so: Nimm einen - guten, nicht einen Stümper - Fitaschützen , Kyudoka, von mir aus türkischen - traditionellen oder chinesischesn Schützen und stell sie in einer Reihe auf. Dann sieh Dir deren Bilder im Vollauszug aus der Vogelperspektive betrachtet an. Was denkst Du, wirst Du sehen ? Ganz einfach: Gleich aussehende Kraftvektorverläufe in Form gleich aussehender, schlanker Dreiecke aus Pfeil, verlängert durch Zugarmellenbogen; Bogenarm nebst gleichgerichteter Schulterachse sowie Zugarmoberarm. Das ist bei allen gleich ! Und wenn dieses vorliegt - und korrekt ausgerichtet ist, trifft man in der Regel auch (das Thema Ablass und dessen Sauberkeit gestaltet sich dann ähnlich). Sinnigerweise findest Du diese Prinzip bei allen Kriegskünsten inkl. Zweikampfsystemen.....
Aber: Die meisten Däumlinge wie auch sonstige Tradis aus der "Do-it-your-self-Ecke" haben davon schon keine Ahnung, nehmen irgendne Position (5- oder Sechsecke) ein und wundern sich dann, dass selbst bei sauberstem Release der Pfeil immer wieder woanders hinfliegt.
Aber man macht sich dann ja besser Gedanken, wie man dagegen am Bogen herumschnitzen kann.
Verstehst Du jetzt was ich meine ?
Und wenn dann noch diverse, vollkommen falsche Selbsterkenntnisse nach dem Motto, "ich weiß was...!" in die Runde geworfen werden, ist der Ofen bei Leuten wie mir ganz aus und man hat eigentlich von diesen Stümpereien die Nase voll...
Ich bessere mich - und tue das, was ich schon die letzte Zeit getan habe: Mich meiner selbst mit diesem harten Brot widmen. Da komme ich , wenn auch nur langsam, aber dennoch vorwärts.
"Knowing is not enough,
we must apply.
And willing is not enough,
we must do." (Bruce Lee)
Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte
Verfasst: 20.02.2013, 20:18
von benzi
Ralph und Simon machen in meinen Augen das gleiche:
sie lernen aus einem Buch eine Technik
das ist für mich beides "do it yourself" und vollig ok so!
Beides macht für mich Sinn: die anatomischen Grundlagen zu erlernen, genauso wie sich einem speziellen Schiesstil auf diese Weise zu nähern.
Grüße benzi