"saplingbow" Bogenbauturnier 2011

moc
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von moc »

Moin Leute,
mal ein kurzes Update;
der Große Bergahorn hat nun seine Form und ist auch schon auf Standhöhe.
Der Holunder ist ziemlich verdreht, da werde ich wohl morgen mal alles "weghauen" was mich stört. >:) ( mal sehen was übrig bleibt ); ( Bilder kommen noch )
Der kleine Bergahorn is raus, den kann ich höchstens noch als boomerang verwenden.

Die Sehne bzw. die Schnur aus Brennesselfasern ist jetzt auch fertig und hält mehr aus als ich gedacht hatte.
IMGP2465.2.jpg


Gruß, moc
Ordnung ist, wenn man weiß, wo man gar nicht erst suchen muss!
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arcus
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von arcus »

Aus Not muss ich jetzt weitermachen !

Am Montag habe ich dieses schönes Stämmchen entdeckt :
_MG_8710.jpg
Erst dachte ich--entrinde ihn und lass ihn langsam trocknen- heute --ich wollte ihn grade in den Schuppen tragen, sah ich die Beschehrung--Riss der Länge lang durch--und dann auch noch gewunden. Ich hätte heulen können.
Nach genauer Betrachtung hab ich dann festgestellt, wenn ich gleich den E-Hobel ansetze, kann ich den Stave noch retten.
Wird ein typischer Propellerbogen ala Luftschraube von ner`alten Rumpler Taube

gesagt--getan !

Im gegensatz zum vorhergehenden (Prunus) konnte ich das Stämmchen genau bestimmen

Gemeine Heckenrose oder auch Hagebutte

und so siehr er im Moment aus: 1,63 cm lang--4cm breit
_MG_8823.jpg
Jetzt geh ich ihn noch zuschneiden --diesmal mit der Bandsäge und dann aufgespannt auf die Heizung

Frage : Darf man einen Griff aufkleben ?


Arcus
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acker
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von acker »

Jups arcus darfst Du !

Erläuterung von Squid :

Es soll aus einem (selbst) frisch geernteten, hier wachsenden Holz innerhalb von 6 Wochen ein Bogen gebaut werden. Dabei sind "weiche" Backings und Griffhölzer bzw. Tipoverlays zur Funktionsunterstützung oder auch zur Zierde erlaubt. Dennoch soll sich das Ganze so nah wie möglich an der Grundidee "Schnellbau aus heimischem Holz" bewegen. Und dem widerspricht nun einmal ein Massarandubazierlaminat unter einem Ipegriff mit Micartaapplikation
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arcus
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von arcus »

also, auf die Heizung kommt er jetzt noch net--der Rose kann man ja beim reissen zuschauen

ich lass ihn erstmal im kalten Schlafzimmer --bis Montag--bis ich wiederkomme

Arcus
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Quercus
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von Quercus »

So, nun ist es soweit.
Vorgestellt hatte ich den fertigen Bogen ja schon nach 12 Tagen Bauzeit. Seitdem habe ich neben einem weiteren Bogen an meiner Weidenpeitsche noch ein paar Schönheitsoperationen vorgenommen.

Hier noch einmal die aktuellen Daten und ein paar Fotos:

Material: Weide (genaue Art habe ich noch nicht bestimmt)
Länge NtN: 172cm
Breite WA 5-5,5cm bis ca. Mitte WA dann pyramidal zu den 11mm breiten Tips
Zuggewicht 37# @ 28"
Gewicht inkl. Sehne, Ledergriff und Tipoverlays: 500gr
Set: knapp 2" nach 50-60 Schuß
WA teilweise gebeizt, Farbton TEAK, 3 Schichten AURO Hartöl
Schußverhalten: Gefühlt (da ich kein Chrono habe) recht flott für die 37lbs was ich auf das niedrige Eigengewicht zurückführe, Handschock nicht spürbar
Fazit: Sehr leicht zu verarbeitendes Holz, leicht zu trocknen ohne sich zu verziehen
Das war bestimmt nicht mein letzter Weidenbogen. Bin gespannt wie und ob er überhaupt noch nach 500 Schuß aussieht.

QS
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Ansicht des Sehneverlaufs...
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mit Leder umwickelter Griff...
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der Bogenrücken...
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Quercus
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von Quercus »

Hier noch ein paar Bilder.

QS
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und das Wichtigste 37#/28"
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Tipoverlays aus Berberitze...
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Wurfarmenden mit Dekowicklung...
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acker
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von acker »

arcus ich drück Dir die Daumen das dat klappt mit dem Trocknen.


Bei mir ist die Eberesche so gut wie fertig , noch etwas schmiergeln und hübsch machen , evtl flippe ich noch die Enden ein wenig .
Von den angedämpften reflex ist nach dem Tilern kaum was übrig , nun hat er 2cm set , vorher hatte er einen deflex von etwa 8cm .
Derzeit liegt der Bogen bei um 60# @ 27" , werde ihn noch etwas schwächen .
Länge N/N ist 160 cm .

zurück: http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 89#p263889
vor: http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 07#p264403

@Quercus: Sauber, sehr schön !
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Werkzeug und Bogen
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von Blacksmith77K »

acker hat geschrieben:
@Blacky: Wat denn los ?? Flucht vor dem Feind ..italienischer Angriff :o los säg dir ne Hasel, die ist in 5 Tagen trocken .Sieh zu , die Lage ist ernst .

Gruß acker

Ich bin nicht Mussolini. ;) Ich habe hier noch 'ne +100# Eibe die noch Hornnocken braucht. Und äh, OK! Ich tu mir die blöde Ulme an. Wird 'se halt geradegebogen. :P
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...
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acker
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von acker »

moc hat geschrieben:Moin Leute,
mal ein kurzes Update;
der Große Bergahorn hat nun seine Form und ist auch schon auf Standhöhe.
Der Holunder ist ziemlich verdreht, da werde ich wohl morgen mal alles "weghauen" was mich stört. >:) ( mal sehen was übrig bleibt ); ( Bilder kommen noch )
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Die Sehne bzw. die Schnur aus Brennesselfasern ist jetzt auch fertig und hält mehr aus als ich gedacht hatte.
IMGP2465.2.jpg


Gruß, moc
Ui, da ist doch mal ein dickes extra Lob mehr als angebracht ! wüsste nicht das ich hier schon mal eine Brennesselsehne gesehen habe ! diskutiert drüber ja, aber gesehen nein !

@Blacky : geht doch ! :) Wenn er sehr stark verzogen ist, wäre ein Spleiß im Griff eine gute Möglichkeit der Bereinigung

Gruß acker
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von Ravenheart »

moc hat geschrieben:Die Sehne bzw. die Schnur aus Brennesselfasern ist jetzt auch fertig und hält mehr aus als ich gedacht hatte.
Also mir hat's ja erst kürzlich ne schnur aus eigentlich SEHR gutem Hanfgarn zerrissen...
Mache also unbedingt einen Belastungstest!
80 - 100 kg MUSS sie aushalten, sonst nicht verwenden!

Rabe
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von inge »

So Leute,
da ich vor 4 Wochen beim Hollerernten auf eben solchen alten Stumpf gestürtzt bin
( war ein Loch davor unter Gras versteckt ) und ich Heute eine Tamponage in meinen " Eifelkrater " im Schienbein bekommen habe, ist absolute Schonung angesagt. Da mein Holz auch noch 2-3g Gewicht pro Tag verliert, werde ich mit dem Bauen noch warten. Denke ich schaffe es zeitlich noch. Im Sitzen auf der Schnitzbank sollte es dann gehen. ???
lg
inge
D.h. ich steige nicht aus. ;)
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von acker »

Inge , super so muß das sein :)

Habe gestern noch die Tips der Eberesche geflippt und sie heute morgen stabilisiert mit einer dicken Lage Hanf auf dem Rücken welche mittels Kirschrinde abgedeckt worden ist .
Erläuterung zur Methode 2posts weiter unten.

zurück : http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 07#p264307

vor : http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 90#p264490
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von Firestormmd »

@Acker: Alles mit Weißleim? Auch die Hanffasern? Ich möchte gern was lernen.

Grüße, Marc
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von acker »

Aber ja, alles mit Weißleim , Ponal Blau .

Ok, ich erklär mal kurz :

Wenn ich die geflippten Tips nicht stabilisiere dann gehen sie sehr wahrscheinlich wieder raus, ( zumindest bei dieser Herangehensweise )

Im Normalfall klebt der visierte Bogner einen zusätzlichen Holzstreifen auf den Bogenbauch als Stütze.
Dafür muß ein entsprechendes Holz ausgewählz , in Form gedämpft werden, der Bauch muß planiert werden zwecks guter Klebefuge, dann alles zusammen kleben .
Dann müßen die Übergänge beigeschliffen werden und das richtige Maß der erforderlichen Holzstärke als Stütze muß per Ehrfahrung abgeschätzt werden -> lässt man unnötig viel Holz dran wird der Bogen langsam und vermutlich treten wie ein Muli , schleift man zuviel ab, hat man auch nichts gewonnnen und kann den Käse nochmal machen.

Durch das auftragen der Hanffasern erziele ich durch geringen Arbeitsaufwand + SEHR wenig zusätzlichem Gewicht den gleichen Effekt und es geht sehr schnell , ich glaube für beide Seiten habe ich 15min gebraucht inkl Wicklung des Überganges .
Ok, ich mache das natürlich nicht zum ersten mal , im Gegenteil , habe mit dieser Methode schon ganze Recurves stabil gemacht.
Im Prinziep hat der Ebererschen Bogen fast das gleiche Design wie ein Eibenbogen den ich letztes Jahr im Spätherbst gebaut habe (der stave dazu war ein Geschenk von Meister rabe , danke nochmal )
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Morten
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Re: "saplingbow" Bogenbauturnier 3.1

Beitrag von Morten »

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Acker, ist die Methode zum stabilisieren der Recurves durch Holz auf dem Bauch denn überhaupt erlaubt hier im Turnier?
Ist doch Laminatbauweise?

Mein Holler ist fast trocken - ohne zu arges verdrehen und verziehen.

Bei der Eibe ging das trocknen was zu schnell;
Der eh etwas deflexe Stave hat sich noch weiter gekrümmt, auch zur Seite.
Also habe ich schnell die Flanken besäumt und dann den 4cm schmalen Rohling auf ein Kantholz gespannt,
mit leichtem Reflex.
Jetzt schon auf Standhöhe
Jetzt schon auf Standhöhe
Etwas in die Gegenrichtung gezogen
Etwas in die Gegenrichtung gezogen
Dem Wacholder habe ich auch ein passendes Design zum Drehwuchs gegeben: Die Propellerform! :D
Ein Wacholder- Propeller
Ein Wacholder- Propeller
Eine Reflexe Stelle habe ich etwas mit Dampf begradigt.
Hätte ich den anderen WA auch Reflex gebogen wäre dieser beim Tillern sowieso weggewesen, nach meiner Erfahrung.

Das Holz würde gerne Recurves bekommen- aber das erlaube ich nicht bei dem Drehwuchs... ;)
Ein Backing soll der Bogen aber kriegen.
So kann ich das Paar erstmal in Ruhe lassen...
So kann ich das Paar erstmal in Ruhe lassen...
LG Morten
Zuletzt geändert von Morten am 12.02.2011, 22:13, insgesamt 2-mal geändert.
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