Seite 5 von 31

Verfasst: 25.11.2005, 13:05
von tipiHippie
@Tippe
... das mit dem unwissenden Anfänger muss ja nicht so bleiben, dafür gibts ja all die netten Loide hier
Wie das mit der Messerscheide geht kannst Du guggen bei www.brisa.fi unter "How to make a sheath". Lohnt sich allemal den gesamten "How to..."-Bereich mal durchzukauen - da steht viel Wissenswertes mit Foddos und so... auch wenn man kein Suomi oder Englisch kann.

Ansonsten lohnt sich´s auch ein paar Oiro zu investieren und das Buch "Schweden-Messer" von Bo Bergmann zu kaufen. Ist jeden Cent den´s kostet wert. ISBN 3-88746-402-8

@ Tipi

Verfasst: 25.11.2005, 13:55
von Tippe
...und die Naht kommt dann ganz nach hinten in die Mitte der Rückseite (kommt auf der Seite nicht so ganz raus)?


Tippe grüsst Tipi :)

Verfasst: 25.11.2005, 19:31
von Rumburak
Meine neuesten
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11458/messerhorn.jpg]
Bild[/url] [url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11458/klingehorn.jpg]
Bild[/url]
mit griffen aus Hirschgeweih.
Rechts mein erster Schmiedeversuch.

Gruß
Rumburak

Und noch Eins

Verfasst: 27.11.2005, 10:14
von Rumburak
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11458/messing.jpg]
Bild[/url]

Gruß
Rumburak

Scheide/Messer sind unaufdringlich schön, mag ich sehr!

Verfasst: 28.11.2005, 12:05
von northeero
@ Tippe:
Dnke für die Blumen. Habe erst nen Schnittschutz aus Holz gemacht und diesen impregniert. Dann Walkleeder ca. ne Stunde gewässert bis es elastisch ist und dieses dann nass auf dem Messer mit Schnittschutz genäht.
Funzt super easy... Eigentlich...
Das leder ist ca.2-3 mm dick was sich nicht sehr dick anhört, jedoch Walkleder wird nach dem Trocknen "Bredlhart".
Den Schnittschutz aus Holz habe ich mir angewöhnt, da man Messer mit einer Klinge
aus Kohlenstoffstahl nicht lange in einer Lederscheide aufbewahren soll. Der Grund dafür liegt in der im Leder enthaltenen Gerbsäure welche zum Rosten der Klinge führt. Hat sich auch sonnst bewährt, da mann das Holz auch so formen kann, das es schöne Abdrücke im Leder auf der Aussenseite hervorbringt.
Nen Bild liefer ich demnächst mal nach.

Grüße, Eero

RE: Scheide/Messer sind unaufdringlich schön, mag ich sehr!

Verfasst: 28.11.2005, 14:26
von Tippe
Original geschrieben von Eero
... Walkleder ...
Ich kenne den Begriff Walkleder nicht. Hoert sich aber so an als würde es sich um Leder fuer Brandsohlen handeln.
[denk] walken->gehen->Schuhe->Sohle->Brandsohle[/denk] :)

Richtig?

Tippe

super...

Verfasst: 28.11.2005, 19:07
von Harbardr
...was da so die Tage an Messer gemacht wurde.
So langsam tun sich da richtig gute Handwerker "breit machen". :anbet :anbet

Außerdem von Tipi genannten Buch tut's noch zwei weitere geben, die insgesamt saugutes Lehr- u. Anschauungsmaterial bieten. Außerdem sind beide Bücher so geschrieben, daß auch der weniger versierte Leser nicht auf der Strecke bleibt. Und nicht v. Titel des Bergland-Buches irritieren lassen, da geht's nicht nur um's Schmieden, sondern rund um's nordische Messer.

- Messerscheiden v. Bo Bergman (Verl. Th. Schäfer ISBN 3-87870-676-6)
- Messer schmieden v. Håvard Bergland (Verl. Th. Schäfer ISBN 3-87870-661-8)

Da ich auch nicht gerade tatenlos rumgelegen hab, hier zwei meiner neuen "Arbeiten".


Bild

Klinge: Eklund "Scandi 95" (95x25mm)
Griff: Mooreiche, Neusilber u. Fiber, Länge ges. ca. 22 cm

Bild

Klinge: Baudin (Laminat) 85x23mm ; Griff: Wacholder, Bronze u. Leder ; Scheide: 3,5mm Hals, nass geformt

Verfasst: 28.11.2005, 22:51
von Fjodor
Jungs, mir gehen die Augen über
und dafür die Spucke weg.:wundern
:anbet :anbet :anbet :anbet :anbet

Machts Euch was aus, wenn ich da so ein paar Ideen zusammen klau?

Walkleder

Verfasst: 29.11.2005, 10:17
von northeero
@ Tippe: Walkleder wird auch Orthopädieleder genannt. Es ist ein Rindleder, ähnlich dem Blankleder, dessen mittlere Hautschicht nur teilweise gegerbt wurde. Durch die mittlere
Hautschicht welche noch fast roh ist, wird das Leder nach dem Trocknen extrem hart. Der Schwund ist bei diesem Leder auch recht hoch.
Bild
Solche Scheiden Sollte man jedoch aus nem normalen Rinds.-, oder Büffelleder machen, da man hier auf den Schwund eher verzichten kann.
Eine gute nordische Messerscheide zeichnet sich durch nen"Schnappgeräusch" aus, welches man nur erreicht, wenn die Hülle sich richtig an das Messer schmiegt. Bild
Dies war mein erster Versuch beim Pauten, oder Leder modellieren. Wie gesagt, mein erster.
Hab mich nun zu dem Holzschnittschutz entschieden und damit bessere Erfahrungen gemacht. Bild liefer ich noch nach.
P.S.
Hebe in meiner Usergalerie noch nen paar Details zu den Meessern drin stehen.

Grüße, Eero

Dann ich auch noch mal

Verfasst: 29.11.2005, 12:25
von Archiv
Hallo

Bei so vielen fleißigen Messerbauern, will ich auch nicht hinten anstehen und auch nochmal ein paar Messer zeigen.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/15680/AmaranthFischer.jpg]
Bild[/url]

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/15680/Gams.jpg]
Bild[/url]

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/15680/Jana.jpg]
Bild[/url]

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/15680/Saxmesser1.jpg]
Bild[/url]

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/15680/Kueche1.jpg]
Bild[/url]

Von oben nach unten.
Das Messer ist meinem Spaß an Absonderlichem und Exotischem geschuldet.
Griff aus kolumbianischem Amaranth, Klinge Lauri Edelstahl (Fisherman)

Ein kleines Schnitz- und Arbeitsmesser, Griff aus Gamshorn (Dank an Harbardr), Klinge Vikström

Ein Messer, daß ich im Tausch für eine handgefilzte Bundhaube gemacht habe, Griff aus Eschemaserknolle mit Rentiergeweih, Klinge von Kankaanpää

Ein Saxmesser für die gröberen Arbeiten, handgeschmiedete Klinge bei eBay gekauft (von Thorkell aus dem Vikingnet), Griff aus Hirschgeweih mit Messingabschluss

Ein Brotmesser für unser Lager, Klinge aus Schmiedeauflösung (stammt noch aus den 30ern), Griff aus Gartenthuja.

Demnächst gibt's vielleicht noch mehr.
Bin sehr auf Kommentare gespannt.
Michael

freut mich...

Verfasst: 29.11.2005, 22:40
von Harbardr
...daß sich hier soviel tut, vorallem soviel an guten Arbeiten!!! :anbet :knuddel :anbet

@Damion ... seh'n wirklich gut aus die Messerchen, vorallem (nein, nicht deswegen!) das mit dem Gemsengeweih als Griff. Hat wirklich Chaeakter das Stück!

Doch lass mich auch etwas (konstruktive) Kritik üben, aber nur'n klein wenig.

Das erste Messer würde um ein vielfaches besser rüberkommen, wenn Du die Kopfplatte etwas sauberer anpassen würdest (siehe Bild). Ein Spalt zur Klinge sollte hier möglichst vermieden werden.

Bild

Zu dem Sax noch'n Tip, die Schnittfläche des Geweih's (zwischen Griff u. Klinge) mit einer Knochenplatte (o. sonstigem Material) verschließen, da sich im porösen Teil des Griffes Schmutz u. u.U. auch Speisereste festsetzen, die zu unangehmen Gerüchen führen können, o. gar zu gammeln anfangen.

Vielleicht haste ja mal'n WE Zeit u. wir tun uns auf'n paar Messerchen zusammen.

:knuddel

Verfasst: 29.11.2005, 23:34
von Taxus
Hallo zusammen,
es freut mich auch, dass sich in diesem Thread wieder etwas tut und man wieder viele tolle Messer sieht. :-)

Ich muss sagen, der Wachholdergriff von Hardardr sagt mir ausgesprochen zu. Die Form sieht schlicht und trotzdem sehr elegant aus. Ich wusste auch gar nicht, dass das garstige Gestrüpp Wachholder so schönes Holz hat.
Schön! ;-)


Da möcht ich dann auch noch was von mir dazulegen.

Kohlenstoffstahlklingen mit Olive, Nussbaum und Nußbaum-Maser.

Bild

Bild

Bild


bestes Grußwerk
Taxus

Verfasst: 30.11.2005, 09:14
von Archiv
Hallo Graubart

Konstruktive Kritik wird immer gerne genommen.
Bei dem Amaranthmesser hast du natürlich völlig recht.
Das kommt halt dabei raus, wenn ich noch eben schnell was mache, weil noch soviel Epoxy über ist. :-(
Bei dem Sax hab ich den porösen Teil des Geweihs komplett ausgeräumt und den Hohlraum mit schwarz gefärbtem Epoxyd vergossen.
Nach dem Schleifen sind die Flächen total glatt.
Trotzdem ist Knochen 'ne gute Idee.
Ich werde mir mal beim Metzger meines Vertrauens ein paar Rinderbeine auskochen lassen und Versuche machen.
Gemeinsames Messermachen hört sich gut an.
Weiteres per PM.

so long
Michael

RE:

Verfasst: 30.11.2005, 11:10
von Guiness
Original geschrieben von Damion

Bei dem Sax hab ich den porösen Teil des Geweihs komplett ausgeräumt und den Hohlraum mit schwarz gefärbtem Epoxyd vergossen.
Michael
Hallo, hab gute Erfahrungen damit gemacht den porösen Teil des Geweihs einfach mit Epoxyd zu stabilisieren (etwas weniger Härter, dick bestreichen und 2 Tage warten). Anschließend planschleifen gibt ne glatte Oberfläche.

Knochen...

Verfasst: 30.11.2005, 13:46
von Harbardr
...beschaffen ist gut Damion, aber auskochen wirst ihn schon selber müssen. Ist mit "Wasch-Soda" (Drogeriemarkt) recht einfach, mußt nur aufpassen, daß die Brühe nicht überschäumt, sonst gibt's viel zum Saubermachen. :-(

Wenn das poröse Innenleben von Geweih mit Epoxi versiegelt werden soll, dann am Besten bei 100°C/10 Min. im Backofen. Durch das Erhitzen fließt der Kleber tiefer in das Material u. bleibt nicht nur auf der Oberfläche liegen.

Das mit dem "Backen" mach ich auch, wenn ich Klingen u. Griffmaterial verklebe (siehe Packungsbeilage UHU Endfest 300)!
Klinge u. Griff spann ich dazu, mit wenig Andruck, in eine kleine Schraubzwinge.

Wenn das Messer abgekühlt (langsam, im Ofen abkühlen lassen, ca. 30 Min.) ist, kann ich sofort weiterwerkeln.

Wegen der Griff-Hölzer schaut mal bei
Drechselmaus rein (der Laden ist auch unter "Maradonamaser" bei eBay present), dort gibt's die schönen Hölzer, die ich u.a. verarbeite.