Ulme als Bogenholz
Re: Ulme als Bogenholz
Hallo Torsten, ich weiss ja nicht, wieviel Bogenbauerfahrung du so hast, aufgrund deiner Frage schaetze ich aber eher weniger. Wenn das so ist, wuerde ich dir von einem Moelle abraten. Das ist ein recht kitzliges Design, was mitnichten holzschonend ist. Da biegt nur die Haelfte des Bogens. Wenn da der Tiller nicht 100% stimmt gibt's Traenen. Wenn du auf der sicheren Seite bleiben willst, bau was eher flaches mit oder ohne Griff und bleib mit der Dicke deutlich unter 70% der Breite. Den Bauch musst du nicht zwingend flach machen. Leicht rund, also so brotfoermig geht mit Ulme normal prima. Wenn du etwas mutiger bist gehst du mit der Hoehe auf ca. 70% und machst den Bauch runder. Meine beiden Ulmenboegen haben den klassischen ELB-Querschnitt und stecken das bei ganz gut Zuggewicht (60# bzw. 72#) ganz locker weg.
Zuletzt geändert von fatz am 25.09.2017, 12:11, insgesamt 1-mal geändert.
Haben ist besser als brauchen.
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Re: Ulme als Bogenholz
Moin, mach doch mal Fotos der Stirnseiten, damit man sehen kann wie groß der Zugholzanteil tatsächlich ist. Dann kann man genaueres vermuten
und ein bischen genaueres kann man sagen wenn der Ast gespalten und getrocknet ist. Was das Möllegabet-Design betrifft, sehe ich das aber wie fatz.
Grüsse - Neumi

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...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Re: Ulme als Bogenholz
Wenn die Äste ab sind, werde ich gern mal ein Foto der Stirnseiten hier einstellen. Bin gespannt, was Ihr zum Holz sagt.
Ich bin in der Tat sowohl als Bogenschütze, als auch als Bogenbauer noch Anfänger.
Bisher habe ich nur einen leichteren ELB aus Hasel (40# bei 29") mit Hornnocken im Viktorianischen Stil und einen Esche-Flachbogen (Sapling) mit Rohhautbacking (ca. 18# bei 20") für meinen Sohnemann gebaut und schnitze momentan an einem Hasel-Flachbogen mit Brush-Nocks und Rohhautbacking. Der ELB wirft super und hat zwar einen immensen Set, aber keinerlei Knitterfalten am Bauch. Der Esche-Sapling hat leider nur ca. 100 Pfeile überlebt und ist dann gebrochen.
Bis ich die Ulme-Staves (wenn es denn brauchbare Äste sein sollten) verarbeiten kann, vergehen ja mindestens ein bis zwei Jahre. Bis dahin habe ich hoffentlich auch etwas mehr Erfahrung gesammelt. Hab an "reifen" Staves noch einen Osage und zwei Esche im Keller. Bevor ich da ran gehe, werden aber wohl noch zwei/drei Haseln dran glauben müssen..
Nochmals lieben Dank für Eure Antworten bisher!
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Bis ich die Ulme-Staves (wenn es denn brauchbare Äste sein sollten) verarbeiten kann, vergehen ja mindestens ein bis zwei Jahre. Bis dahin habe ich hoffentlich auch etwas mehr Erfahrung gesammelt. Hab an "reifen" Staves noch einen Osage und zwei Esche im Keller. Bevor ich da ran gehe, werden aber wohl noch zwei/drei Haseln dran glauben müssen..

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Re: Ulme als Bogenholz
Warum? Wenn dann wegen dir, nicht wegen der Ulme. Wenn die halbwegs gemuetlich trocknest, ist die in 2 Monaten startklar. Geht auch noch schneller (siehe Saplingturniere der letzten Jahre), ist aber m.E. nicht wirklich optimal. Zumal jetzt die Trocknung wegen der hoeheren Luftfeuchte etwas langsamer geht. Andererseits ist es keine schlechte Idee erstmal ein paar Hasel zu verwursteln. Den HaselELB ohne Falten haett ich uebrigens gern gesehen ... in NahaufnahmeTorstenT hat geschrieben:Bis ich die Ulme-Staves (wenn es denn brauchbare Äste sein sollten) verarbeiten kann, vergehen ja mindestens ein bis zwei Jahre.

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Re: Ulme als Bogenholz
Fatz hat geschrieben: Wenn die halbwegs gemuetlich trocknest, ist die in 2 Monaten startklar. Geht auch noch schneller (siehe Saplingturniere der letzten Jahre), ist aber m.E. nicht wirklich optimal. Zumal jetzt die Trocknung wegen der hoeheren Luftfeuchte etwas langsamer geht. Andererseits ist es keine schlechte Idee erstmal ein paar Hasel zu verwursteln.
Achso? Ulme kann man auch schnelltrocknen? Ist ja super! Wieder was gelernt... Ich dachte, dass so ziemlich Alles außer Hasel min. 6 Monate lang langsam trocknen muss... Bei den Saplingtunieren habe ich mich in der Tat schon gewundert, was da alles an Hölzern verwendet wird. Hab mir gedacht, man riskiert die Schnelltrocknung und nimmt dabei eine schlechtere Performance und ein höheres Risiko in Kauf.
Den HaselELB ohne Falten haett ich uebrigens gern gesehen ... in Nahaufnahme
Dann mach ich mal ein paar Bilder davon. Soll ich die hier posten? Ist ja nun etwas OT...
Re: Ulme als Bogenholz
Du kannst so ziemlich alles schnelltrocknen. Wobei schnell relativ ist. Ganz so schnell wie beim Saplingturnier sollte man vielleicht nicht ohne Not machen, da da doch das Risiko einen Stave durch Trocknungsrisse zu schrotten recht gross ist, aber zuviel Woodoo muss man dann auch nicht drum machen. Das meiste Holz ist wenn du's schattig, im Freien unter Dach liegen hast, in 2 Monaten gebrauchsfertig. Ich hab meins in 2.5m Hoehe unterm Dachueberstand meiner Werkstatt. Da wird's nicht zu warm (Uebertrocknung ist bei vielen Hoelzern gar nicht gut und irreversibel), weil keine Sonne hinkommt und der Regen kann auch nichts nass machen. Da ist normal alles was ich im Winter so schneide und zurechtmache (halbieren, Rinde runter, Enden versiegeln) nach 2 Monaten so trocken, dass es dann nach 1-2Wochen in der geheizten Wohnung nimmer leichter wird.
Performance verschenkst du eigentlich nur, wenn das Holz noch zu feucht ist, da kriegst du ziemlich Set. Aber das laesst sich auch beim Schnelltrocknen vermeiden. Feuchte laesst sich durch wiegen recht leicht feststellen. Wenn's nimmer leichter wird, isses trocken. Zumindest, wenn es in trockener Umgebung (zB. Wohnung) steht....
Hasel hat im Gegensatz zu anderen Hoelzern den Vorteil, dass er so zugstark ist, dass man ihn das ganze Jahr ernten kann. Da brauchst du nicht zwingend einen ganz fertigen Rueckenring. Nachteil im Sommer ist allerdings die etwas laengere Trocknungszeit durch den hoeheren Wassergehalt. Wobei der teilweise je nach Holzart auch im Winter ganz nett sein kann.
Edit: Fuer den HaselELB mach mal lieber einen neuen Thread auf....
Performance verschenkst du eigentlich nur, wenn das Holz noch zu feucht ist, da kriegst du ziemlich Set. Aber das laesst sich auch beim Schnelltrocknen vermeiden. Feuchte laesst sich durch wiegen recht leicht feststellen. Wenn's nimmer leichter wird, isses trocken. Zumindest, wenn es in trockener Umgebung (zB. Wohnung) steht....
Hasel hat im Gegensatz zu anderen Hoelzern den Vorteil, dass er so zugstark ist, dass man ihn das ganze Jahr ernten kann. Da brauchst du nicht zwingend einen ganz fertigen Rueckenring. Nachteil im Sommer ist allerdings die etwas laengere Trocknungszeit durch den hoeheren Wassergehalt. Wobei der teilweise je nach Holzart auch im Winter ganz nett sein kann.
Edit: Fuer den HaselELB mach mal lieber einen neuen Thread auf....
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Re: Ulme als Bogenholz
Tach, das Rohhautbacking kannst Du Dir bei Hasel sparen - im Gegenteil, ich empfinde das als kontraproduktiv. Hasel ist in der Regel sehr zugtolerant.TorstenT hat geschrieben:...schnitze momentan an einem Hasel-Flachbogen mit Brush-Nocks und Rohhautbacking...
Grüsse - Neumi
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Re: Ulme als Bogenholz
@Neumi
Eher kontraproduktiv? Weil schwerer und dadurch langsamer? Das Ding, was ich gerade bearbeite ist etwas experimentell. Die Enden sind auf ca. 20cm steif, leicht geflipped und sind quasi eine Kombination aus Brush Nocks und Blades. Dementsprechend habe ich da das gleiche Hindernis, wie es Fatz schon hinsichtlich Moellis gesagt hat - der biegende Teil entspricht nur ca. 50cm pro WA bei einer Gesamtlänge von 160cm. Daher wollte ich auf " Nummer Sicher" gehen und ein Backing drauf machen. Der Boden-Tiller sieht schon ganz gut aus. Also eher ohne Backing weitermachen? Oder dann vielleicht ein Facing?
@Fatz
Wow - Deine Antworten sind schon eher Kurz-Tutorials! Danke nochmals!
Dann werde ich den Hasel ELB mal separat posten. Wollte ursprünglich zwar nicht machen, weil ich nicht ganz damit zufrieden bin. Aber es ist ja nun mein Erstlingswerk und konstruktive Kritik ist ja auch nicht zu verachten.
Und Sorry an Alle, die hier mitlesen und -schreiben, dass ich etwas in's OT gerutscht bin...
Eher kontraproduktiv? Weil schwerer und dadurch langsamer? Das Ding, was ich gerade bearbeite ist etwas experimentell. Die Enden sind auf ca. 20cm steif, leicht geflipped und sind quasi eine Kombination aus Brush Nocks und Blades. Dementsprechend habe ich da das gleiche Hindernis, wie es Fatz schon hinsichtlich Moellis gesagt hat - der biegende Teil entspricht nur ca. 50cm pro WA bei einer Gesamtlänge von 160cm. Daher wollte ich auf " Nummer Sicher" gehen und ein Backing drauf machen. Der Boden-Tiller sieht schon ganz gut aus. Also eher ohne Backing weitermachen? Oder dann vielleicht ein Facing?
@Fatz
Wow - Deine Antworten sind schon eher Kurz-Tutorials! Danke nochmals!

Dann werde ich den Hasel ELB mal separat posten. Wollte ursprünglich zwar nicht machen, weil ich nicht ganz damit zufrieden bin. Aber es ist ja nun mein Erstlingswerk und konstruktive Kritik ist ja auch nicht zu verachten.
Und Sorry an Alle, die hier mitlesen und -schreiben, dass ich etwas in's OT gerutscht bin...
Re: Ulme als Bogenholz
Hasel knittert eher am Bauch als dass sie am Rücken reißt.
Bei Hasel und 50cm biegender Bereich bei 160cm ist die Chance auf Stauchrisse am Bauch.
Meine Haselmölle hat bei ähnlichen Maßen zu meiner großen Trauer geknittert.
Mit dem Backing erhöhst du die Warscheinlichkeit noch.
Bei Hasel und 50cm biegender Bereich bei 160cm ist die Chance auf Stauchrisse am Bauch.
Meine Haselmölle hat bei ähnlichen Maßen zu meiner großen Trauer geknittert.
Mit dem Backing erhöhst du die Warscheinlichkeit noch.
irgendwas is ja immer
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Re: Ulme als Bogenholz
Na da steht die Antwort ja schon
. Rohhautbacking sehe ich als reinen Bruchschutz und der ist bei Hasel unnötig.
Ein Facing würde ich auch nicht aufbringen, sondern den Bauch tempern.
Grüsse - Neumi

Ein Facing würde ich auch nicht aufbringen, sondern den Bauch tempern.
Grüsse - Neumi
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Re: Ulme als Bogenholz
Es sind ja 100cm (50 pro Wurfarm) an biegendem Bereich. Aber wohl trotzdem solide Druckkräfte am Bauch. Den Hasel ELB habe ich auch am Bauch getempert. Dann werde ich das beim aktuellen Projekt auch mal tun.
Re: Ulme als Bogenholz
viewtopic.php?f=16&t=29394
Der hat geknittert.
Rösten ist schonmal eine gute Idee. Aber bei einem Fachbogen VORSICHTIG.
Wenn du da zu derb grillst, kann der Rücken spröde werden und reißen.
Der hat geknittert.
Rösten ist schonmal eine gute Idee. Aber bei einem Fachbogen VORSICHTIG.
Wenn du da zu derb grillst, kann der Rücken spröde werden und reißen.
irgendwas is ja immer
Re: Ulme als Bogenholz
Jungs, so langsam wird das hier echt OT. Torsten, mach dir doch einfach einen allgemeinen TorstenTBeratungsthread auf, dann bleibt das hier in Ulmenthread.
Oder einer der Mods knipst die letzen paar Postings hier ab und verschiebt sie.

Oder einer der Mods knipst die letzen paar Postings hier ab und verschiebt sie.
Haben ist besser als brauchen.
Re: Ulme als Bogenholz
Hmmh - allgemeiner TorstenT Beratungsthread? Das klingt aber schon ein wenig sarkastisch...
Hab mich doch weiter oben schon für meinen OT-Exkurs entschuldigt...
Aber natürlich wurde meine initiale Frage ja ausführlich und sehr hilfreich beantwortet. Nochmals Vielen Dank dafür!
Also dann - weg von der Hasel und zurück zur Ulme!
Hab mich doch weiter oben schon für meinen OT-Exkurs entschuldigt...
Aber natürlich wurde meine initiale Frage ja ausführlich und sehr hilfreich beantwortet. Nochmals Vielen Dank dafür!

Also dann - weg von der Hasel und zurück zur Ulme!

Re: Ulme als Bogenholz
Was? Ich sarkastisch? Nie!
In dem Fall war's aber mal durchaus ernst gemeint.

In dem Fall war's aber mal durchaus ernst gemeint.
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