Bogenstärke/Pfeilgewicht/Pfeilgeschwindigkeit

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
carpenter
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Beitrag von carpenter »

@Blackthorne
Bei 45° hat man nicht den weitesten Schuss. Der Pendelt sich bei ca. 30° ein, je nach Luftwiederstand des Pfeils. 45° funtioniert nur im luftleeren Raum.

Wobei das weitschiessen schon eine Aussage über die Leistungsfähigkeit Bogen-Pfeil wiederspiegelt.


Carpenter
Blackthorne
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Beitrag von Blackthorne »

Ach, ehrlich? Liegt das dann bei den 30° daran, daß der Pfeil noch Auftrieb mitbekommt?

Hab leider keinen Platz, um das auszuprobieren. Mehr als 100-120m sind nicht drin. Und die sind mit meinem 55# LB im Nullkommanix erreicht. Wenn ich nur überschlage, was da noch für Reserven drin sind... holla die Waldfee.
carpenter
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Beitrag von carpenter »

@Blackthorne
Mein 50# LBs Border Griffon mit 30" Auszug (beim Clout) kommt bei ein bischen Gegenwind grad mal auf die 160m, bei Rückenwind auf 230m ;-)
(ziehe also so ca. 55#, Pfeil mit 36gramm und 4" Federn).

Die Flugbahn ist bei ca. 30° günstiger weil die Länge der Flugbahn geringer ist und damit auch die Menge des Luftwinderstandes. Ebenso muss nicht soviel Energie in "Erreichen" von Höhe gesteckt werden...usw.

Carpenter
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Haebbie
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RE:

Beitrag von Haebbie »

Original geschrieben von carpenter

@Blackthorne
Bei 45° hat man nicht den weitesten Schuss. Der Pendelt sich bei ca. 30° ein, je nach Luftwiederstand des Pfeils. 45° funtioniert nur im luftleeren Raum.


Carpenter
Wer Interesse hat, möge sich mal die Seite http://homepage.ntlworld.com/joetapley/ ... ooting.htm ansehen, da sind u. A. die Abhängigkeiten auch zwischen Abschußwinkel und Reichweite in einem Diagramm dargestellt. Danach ist 30 Grad nicht recht optimal.
... let your arrows fly

Herbert
Blackthorne
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Beitrag von Blackthorne »

Das muss ich mal irgendwo ausprobieren. Also dem Diagramm nach ca. 44° -- so genau kann ich eh nicht anhalten.

Zur Weite: als es mal am Boden relativ windstill war, hab ich mal _fast_ senkrecht in die Luft geschossen (so steil wie ich mit dem Langbogen nur raufkomme). Also sagen wir 87°. Hatte eigentlich erwartet, daß der Pfeil 10-15m entfernt wieder runterkommt.
Nun mag es sein, daß es da oberhalb der Baumwipfel etwas windiger war. Wie dem auch sei, ich hab gedacht, der Pfeil kommt gar nicht mehr runter.
Es hat dann doch noch geklappt - aber ganz am anderen Ende der Schießbahn, 1 Meter vor dem Waldrand; über 100m vom Startpunkt.

Wenn ich den 45° geschossen hätte, den Pfeil hätte ich abschreiben können.

Material: Earl Hoyt Trophy LB mit 55#@28", ich ziehe ca. 29"; meine Pfeile liegen bei ca. 31 Gramm, 3fach 4".
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher »

Ich kann mit Gramm-Angaben bei Pfeilen gar nix anfangen ich denke da nur in grain.

Aber ich denke, mit einem 45 - 55 # Bogen kann man schon an die 200m schießen. Mit meinen Hill Bögen (65#) und ca. 56o grain Pfeilen mit 5 o. 5 1/2 " Federn schaff ich immer über 200 m eher so 240.
Aber es kommt sehr auf den Abschuss an und natürlich Wind etc.

Hab unlängst wo gelesen dass Flightpfeile immer mit dem Schwerpunkt weiter hinten gemacht wurden, damit sie die "Nase" länger oben halten...

Grundsätzlich ist aber Weitschießen schon ein Indikator für die Leistung eines Bogens.
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Blackthorne
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Beitrag von Blackthorne »

Ischa lustig. Als ich mal andernorts die Pfeilgewichte in grain genannt habe, bin ich angeschaut worden wie ein grüner Hund.
Meine LB-Pfeile wiegen also ca. 490-500 grain.
Da ich aber keine Grainwaage habe, und meine Digitalwaage keine Nachkommestellen anzeigt, sind die Grainangaben eh nur umgerechnet und mit einer gewissen Toleranz behaftet.
Blackthorne
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Beitrag von Blackthorne »

Hallo, ich nochmal.

Hab jetzt auch mal mit meinen Bögen ein paar Pfeile durch nen Chrono jagen können. :)

Also - freilich alles von Hand geschossen:

Bogen 1:
Sky Trophy Longbow (Hoyt) 69", 55#@28", FastFlite (flämisch)
Carbonpfeil ca. 450 grs --> 173 fps
Holzpfeil ca. 500 grs(?) --> 163 fps

Bogen 2:
Damon Howatt Mamba 58", 55#@28", Dacron (endlos)
Carbonpfeil ca. 450 grs --> 193 fps
Holzpfeil nicht geschossen.

Diese Messungen sind "Duplis", also typisch für meinen Auszug von 29" (aber ich weiß nicht, welche lbs dann konkret anliegen).

Auswertung:
Da meine Waage sich nichtmal bei einem Holzpfeil auf ein Gewicht einigen kann, kann ich so nicht sagen, ob der Geschwindigkeitsgewinn geringer, gleich oder größer als die Gewichtsersparnis ist.

Wir sehen aber sehr deutlich, wie deutlich der Unterschied zwischen Longbow und Recurve ausfällt.
Der Trophy kommt - wohl auch dank FF - immerhin auf 180km/h mit dem Holzpfeil und 190km/h mit dem Carbonpfeil.

Die DH Mamba kann nur mit Dacron bestückt werden, da sie vor 20 Jahren gebaut wurde und es damals noch kein FF gab.
Dennoch kommt sie bei gleichem nominalen Zuggewicht und Auszug mit einem Alltagspfeil auf satte 210km/h.
carpenter
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RE:

Beitrag von carpenter »

Original geschrieben von Blackthorne

Das muss ich mal irgendwo ausprobieren. Also dem Diagramm nach ca. 44° -- so genau kann ich eh nicht anhalten.
Wir können gerne um nen paar Bier die Gradzahl aussschiessen. Es wird näher an 30° liegen als an 45°. Das kann man mit jedem halbwegs gescheiten Ballistik-Programm auch nachrechnen. Es ist aber nicht so das dass gleich 50% ausmacht sondern eher 5-10%.
Gradzahl messen beim Schiessen mit einer einfachen Methode:
An einer hohen Wand wird ab Augenhöhe eine horizontale Linie angebracht. Von der werden die gewünschten Winkel nach oben abgetragen. Nun stellt sich der Schütze an diesem Punkt hin und zielt in Richtung der Gradzahl (mithilfe eines Kollegen gehts besser) und merkt sich am Bogen den Punkt zur Horizontalen am Wurfarm. Dieser kann dann auf dem Feld wieder reproduziert werden.


Bild

Carpenter
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher »

Blackthorne,

ich meine für den 29 sten Zoll könnte man 5# dazurechnen - also beide ca. 60#

Der Sky Trophy ist halt eher für seine Schönheit bekannt als für seine Geschwindigkeit - und lang ist er auch.

Die Mambas oder auch Hunter sind immer schon superschnelle Bögen, besonders wenn man bedenkt wie alt ihr Design ist sind die Werte einmalig.:anbet
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Blackthorne
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RE:

Beitrag von Blackthorne »

Ich hab mir jetzt mal ein Ballistik-Programm besorgt. Mal sehen ob das was taucht. Ansonsten, ausschießen mit ein paar Bier -- da wirds ja immer schlimmer. ;)
ich meine für den 29 sten Zoll könnte man 5# dazurechnen - also beide ca. 60#
Ich glaube, ich bin rechnerisch mal auf ca. 57# beim Trophy gekommen. Die Mamba hat allerdings freilich deutlich mehr Standhöhe -- macht das nen Unterschied?
Der Sky Trophy ist halt eher für seine Schönheit bekannt als für seine Geschwindigkeit - und lang ist er auch.
Naja, Longbow halt. Und für einen solchen schon sehr flott, wie ich finde. Ich hab hier ne Tabelle gesehen, wo der Trophy -- wohl mit mehr Auszug und leichteren Pfeilen -- auf 199fps gekommen ist. Hast nicht sogar du die gepostet?

Wie dem auch sei, er schießt sehr präzise und ist optisch einfach eine Augenweide. :)
Die Mambas oder auch Hunter sind immer schon superschnelle Bögen, besonders wenn man bedenkt wie alt ihr Design ist sind die Werte einmalig.:anbet
Ohja. Man stelle sich mal vor, mit was für nem Speed die einen 23g-Pfeil werfen würde. Hab ich leider nicht ausprobiert.
Und auch hier wieder, traumhafte Optik - bei der alten. (**) Die Martin reizt mich da jetzt weniger.

Allerdings hab ich jetzt erstmal ca. 3 Monate Üben eingeplant, bis ich die Mamba einigermaßen beherrsche. Ist ja doch wirklich sehr giftig. ;)
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher »

Blackthorne,

ich kann mich erinnern an die Trophy Daten, aber nicht unter welchen Bedingungen.
Der Sky Trophy ist für die meisten Schützen zu lang um schnell zu werfen. Was mich noch stört ist die "heruntergesetzte" Handposition des Griffes. Meiner Meinung nach sollte ein Bogen so hoch wie möglich, so dass man den Pfeil noch spürt, geschossen/genommen werden.
Und, Langbögen gibt es sehr schnelle...

Die Standhöhe des Mamba wirkt sich nur auf das Zuggwicht aus - höhere Standhöhe = mehr Zuggewicht - aber ich glaube der sollte auch höchstens 7. od. 8" haben, von tiefsten Punkt gemessen.
Ich würde Dir empfehlen den Recurve mit gestreckter Bogenhand zu schießen - so wie Asbell es macht - Du kommst sehr schnell zu dem Punkt wo der Bogen dann hinschießt wo Du hinschaust - wenn das komplette Kopf/Bogen/Zughand - Alignment passt...

Gruß
Negley
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Beitrag von Blackthorne »

Von wegen Bogen hoch anfassen: da fehlt mir der Vergleich ein wenig. Hab sonst eher nur mit billigeren Bögen geschossen, und die waren alle kein Vergleich zum Trophy. Ich komm soweit ganz gut damit zurecht.

Die Mamba dürfte recht genau 7" Standhöhe haben. Hab grad keinen Zollstock, aber es ist weniger als ein Spann.

Ich weiß jetzt nicht, wer Asbell ist, und bin mir auch nicht ganz sicher, ob du mit gestreckter Bogenhand das meinst, was ich mir spontan drunter vorstelle. Haste mal'n Bild?
Jedenfalls danke schonmal für die Tips. :)
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher »

Blackthorne,
ich bin momentan zu dumm um ein Bild hereinzustellen.

Gemeint ist, beim LB den Bogen soweit oben zu nehmen dass man den Pfeil beim Ziehen spürt.
Bei den meisten billigen LB ist eine art Locator Griff der dies verhindert, wenn der tiefste Punkt das Griffes nicht unmittelbar unter dem Shelf ist.

Beim Recurve kann man sich die gestreckte hand so vorstellen wie bei der Fita-handhaltung. Der tiefste Punkt des Griffs liegt nur in dem "Ypsilon" von Daumen und Zeigefinger. Man umgeht so die räumliche Differenz von Shelf/Handgelenk - man schaut genau, in einer Ebene, über den Pfeil.

Ufff - wers versteht.....
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Blackthorne
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Beitrag von Blackthorne »

Ah, jetzt hats evtl. geschnackelt.
Meinst du etwa so?
http://www.blackysarchery.com/instinkti ... /teil3.htm

Da werd ich mal mit der Mamba etwas experimentieren. Bis dato halte ich sie eher pistolenmäßig, d.h. Ring- und kleiner Finger üben Druck aus, um den Bogen gerade zu halten.

Außerdem versuche ich gerade, das Skript von meinem damaligen Einsteigerkurs wiederzufinden, ob da auch was dazu stand... aber das hat sich grad verkrümelt... ;)
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