Reiterbogen-Bau

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doubleD
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von doubleD »

Nicht aufregen... machen lassen..

Mutter Natur ist eine harte Mutter, die diejenigen Kinder die sich ihr nicht beugen gnadenlos bestraft

Ausserdem dies könnte ein Quell grosser Schadenfreude werden... ;D
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Crossbow makers to the nobility, and manufacturers of a full catalog of personal arms and military weapons systems.
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MoeM
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von MoeM »

Ich hoffe sehr auf eine Buildalong/Fototagebuch- ist evt. für Micha nicht uninterssant fals es nicht so klappt (hüstel) wie er sich das geplant hat um DEN Fehler zu finden...
Jedenfalls viel Glück bei der bitteren Pille gegen Beratungsresistenz!
Grüße Moe
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walta
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von walta »

micha101 hat geschrieben:...sind bei nem kumpel der erfahrener bogenbauer ist, vom werkzeug und maschienen alles da hat was man braucht

sind wahrscheinlich zu viert, 2 sind bogenbauerfahren, jeder baut nen Bogen
...
Ach das wird schon - er hat ja Experten dabei.

Und auf den Bilderbericht bin ich auch gespannt. Ich mag solche Experimente.

walta
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bowa
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von bowa »

Micha, ich hab das Bedürfnis dir meine Anfängererfahrungen mal zu unterbreiten.

Ich bin Mitte des Jahres auf die Idee gekommen mir einen Bogen zu bauen, also gegoogelt nach Bogenbau. Unweigerlich landet man recht schnell hier in FC.
Also hab ich mir ne Menge Videos angeguckt und hier ein bißchen mitgelesen. Ich hatte auch ein schönes Stück Esche zur Hand aus dem ein schöner Bogen hätte werden können. Also hab ich auch angefangen zu schnitzen.
Ich kann mich noch erinnern das Exus mir viele Tips zum Design in dem dauafhin eröffneten Thread gegeben hat, und ich saß da und dachte nur: "Was will der mir sagen"
Wenns mich nicht so in den Fingern gejuckt hätte wäre das wahrscheinlich etwas tiefer in meine Synapsen gesickert und ich hätte diese Verknüpfung hestellen können:

Bogen bauen wollen + nicht verstehen was Exus schreibt = viel zu wenig Wissen über Bogenbauen.

Genau das ist leider nicht passiert. Ich hab mir auch gedacht, wie schwer soll das schon sein ein Stück Holz zu biegen. Ich hab ja auch mal ein Handwerk gelernt, kann drechseln und hab schon das ein oder andere aus Holz gebaut.

Das war der zweite Irrtum.

Mir fällt da auch ein Gleichniss aus der Bundeswehr ein.
Ich war gerade mit der Grundausbildung fertig und kam in die Stammkompanie. Gerade aus der Grundausbildung brennt man noch richtig und ich ein richtig harter Soldat. Natürlich weiss man alles über die Bundeswehr was es zu wissen gibt.
Dann bringt dich ein Unteroffizier (= Gott) auf deine Stube. Und das erste was er zu mir gesagt hat:
"Vergiss alles was du gelernt hast! Hier ist es völlig anders"

Hier ist es ähnlich. Hier sagen auch alle. Fang klein an. Nimm Haselnuss oder Manau.
Mach erst mal dies und erstmal das.

Die Jungen tun nicht immer das was man Ihnen sagt.
Also hab ich mit meiner Esche angefangen, mit dem was ich hier zu verstanden geglaubt habe und dem gefährlichen Halbwissen von youtube. (@Selfbower: deine Videos sind natürlich nicht gemeint ;) )

Also hab ich drauf los geschnitzt und gerasplet. Das zu erwartende Ergebnis waren Stauchrisse in Rekordzeit und ein vesautes Stück Esche. So ziemlich das gleiche hab ich dann noch mit einem kleineres Stück gemacht.

Ich hab natürlich viel dabei gelernt, aber das wäre auch schmerzloser gegangen wenn ich mit mehr Geduld an die Sache rangegangen wäre und auf die Leute hier gehört hätte. Ich verfolge das hier wie gesagt seit knapp einem halben Jahr und sehe jetzt schon das der Ablauf immer gleich ist. Ein neuer kommt, will einen Bogen bauen, hat Ideen, bekommt Ratschläge, macht es gemäß seinen Idee und scheitert.
Trotzdem bekommt jeder neue es immer wieder mit einer Engelsgeduld erklärt. Sogar die Beratungsresistenten( da zähle ich mic auch zu ;) )

Das ist wie Fahrrad fahren. Auch wenn dir das technisch alles klar ist wie das Fahrrad funktioniert wirst du mit Sicherheit böse auf die Fresse fallen wenn du noch nie gefahren bist und direkt einen steilen Berg runtersaust. Dass du Dreirad fahren kannst nützt dir dabei nix. Also fahr erst mal mit Stützrädern, wenn das klappt auf gerade Strecke und wenn das sitzt, dann kannst du an den Berg ran. Dabei gibts bestimmt auch Schrammen und blaue Flecken, aber du kommst ohne Brüche (welch ein Wortspiel :D ) ans Ziel.

Also mach es besser als ich und hol dir erst mal ein Stück Hasel oder Manau. Versuch daraus einen Bogen zu bauen. Lern erst mal wie man mit dem Werkzeugen richtig umgeht. Und wenn du das kannst dann bau deinen Reiterbogen. Ich hab auch Manau zu Hause stehen für einen Reiterbogen und bin im Nachhinein froh dass ich meine Fehlversuche hatte. Bei den Reparaturversuchen hab ich schonmal probiert ein Facing aufzuleimen, mal etwas zu spleissen usw. Hätte ich das an meinem RB den ich irgendwann man baue zuerst versucht wäre es in die Hose gegangen. Heute bin ich mir relativ sicher dass ich ein Facing vernünftig auf den Bogen bringe, aber nicht weil es theoretisch einfach ist sondern weil ich es schonmal falsch gemacht habe.

Ich hab nach zwei Manau Bögen und mehreren Fehlersuchen mit "richtigem Holz" erst einen brauchbaren Bogen hinbekommen. Der ist noch weit weg von gut, aber er schiesst und hält bis jetzt, und selbst dabei hab ich beim Bau wieder eine Unmenge Fehler gemacht. Fehler die ich nicht nochmal mache aber das weiss man immer erst nachher.

So, das sind alles nur Ratschläge von jemandem der sich ein bißchen in deinen Posting wiedererkennt. Und genauso wenig wie ich es getan hätte wirst du wahrscheinlich drauf hören ;) Ich dachte auch immer: "Jaja, diese Anleitungen sind für Leute die noch nie ein Stück Holz in der Hand hatten." Das stimmt nur leider überhaupt nicht. :D

Zum Glück gibt es hier Leute die einem dann trotzdem immer wieder helfen und es auch 1001 mal erklären wenn 1000 mal nicht reicht.
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die zehnte summt die Melodie von Tetris.
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Idariod
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von Idariod »

Wilfrid hat geschrieben:Chirion und Idariod, ihr seid gemein ;-)
Idariod, weil er sehen will, wie sich der Bogen im Griff sanft zur Seite biegt und sich die Siyahs verdrehen, und Chirion, weil er den Micha den Fehler suchen läßt ;-)
Guter Wilfrid, ich muss mich vehement gegen diese Unterstellung wehren! Nämlich gegen jene, dass ich wüßte, wie sich der Bogen oder die Siyahs verdrehen!! Ich hab doch - das weiß ich inzwischen nach tagelanger Lektüre der verschiedenen Threads hier im Forum - keinen blassen Dunst von Bogenbau.

Das mit dem gemein kann man aber so stehenlassen, da ich genau weiß, wie sich die Dokumentation des eigenen Übermuts auf das Ego auswirkt. Hab mich damit schon mal selbst zerbröselt, fühlt sich scheiße an, ist aber lehrreich. :P

Natürlich besteht immer die Chance, dass Micha sich damit ein Denkmal setzt, aber ich würd jetzt nicht drauf wetten. >:)
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.
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Chirion
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von Chirion »

Nun ich wills mal in ein Gleichniss fassen:
Der Micha sagt ich will Elefanten das fliegen beibringen indem ich sie von einer Klippe schmeiße.
Jeder wird sagen das geht nicht!
Nun, genaugenommen geht das aber unter bestimmten Bedingungen schon, wenn man die Anzahl der pro Zeiteinheit geschmissenen Elephanten so wählt dass sich ein Fließgleichgewicht in der Hohe des Haufens toter Elefanten am Fusse der Klippe einstellt. Faktoren die das Fließgleichgewicht beeiflussen sind unter anderem die Impakt abhängige Kompression toter Elefanten und der Einfluss der Verwesung auf die Höhe des Haufen in Abhängigkeit von der Zeit. Sollte es allerdings gelingen dass die Hohe des Haufens ein Überleben von 50% der Elefanten ermöglicht, sind die Voraussetzungen gegeben durch Messung der Fluggeschwindigkeit auf die weitere Entwicklung Einfluss zu nehemen. Die nächste 10000 Generationen braucht man nichts weiter zu tun als lediglich den Elefanten die Fortpflanzung zu ermöglichen die die längere Fluggeschwindigkeit aufweisen.
Und Schwupp di Wup nach ein paar Millionen Elefanten und 500000 Jahren hat man einen wunderbar fliegenden Elepanten.
Am Rande sei bemerkt, dass dieser fliegende Elefant nun so aussieht und genauso gross ist wie eine Fledermaus mit Rüssel

Soll sagen: wenn Micha konsequent am Versuch und Irrtum lernt besteht durchaus eine kleine Chance, dass das was er will nach ein paar Lastwagenladungen in Feuerholz verwandeltem Osage und viel Horn, Sehen und anderen Faserzeugs auch funktioniert
Am Rande sei bemerkt, dass es ganz gut sein kann, dass dieser Bogen aus Sehne Holz und Horn aufgebaut sein wird und Verstärkungen an den entsprechenden Stellen aus Knochen haben wird.
Wenn also Micha alle Fehler die in den Jahrtausenden der Entwicklung des Kompositbogens selber macht und daraus lernt besteht eine minimale Chance (eine beachtliche Lebensspanne vorausgesetzt), dass dabei was rauskommt das mit einem Kompositbogen vergleichbar ist.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht
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kra
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von kra »

Leute, ich denke (notwendigen) die Bedenken wurden geäußert, jetzt ist wieder die konstruktive Phase angesagt ;) .

@Micha, die Ratschläge von erfahrenenh Bogenbauern solltest du nicht in den Wind schlagen sondern sie in deine Überlegungen einbeziehen. Der Bau eines Kompositbogens ist die Spitze der hohen Schule des Bogenbaus - vorsichtig ausgedrückt.

Und zwar aus 5 Gründen:
0. Es ist hierfür sehr viel Wissen und ERFAHRUNG/Fingerspitzengefühl notwendig!
1. es ist sehr, sehr viel Geduld nötig!
2. Das Material ist nicht ganz billig zu haben (Horn, Sehne)!
3. Der Bau ist verhältnismäßig aufwendig! (Hilfsmaterial, Hilfskonstruktionen)
4. Du benötigst einen ziemlich langen Zeitraum, nicht außerordentlich viel Arbeitszeit!

Von daher, wenn es dir um einen Bogen und nicht nur um den Event des Baus geht, höreauf die Ratschläge. Keiner sieht hier gerne gebrochene Bögen, das deprimiert nämlich ;) .

Also - viel Erfolg!!
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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jingdao47
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von jingdao47 »

Ich weiss nicht, ob du bei deiner Suche auf die beiden Herren gestoßen bist, wenn nicht, dann dürften sie eine große Hilfe für deinem Vorhaben sein

http://www.youtube.com/watch?v=cISUlV89 ... ure=relmfu
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Wilfrid (✝)
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von Wilfrid (✝) »

naja, es soll ein Osage selfbow werden,~30#, 140cm lang, eine Art Mölle mit2x abgewinkelten Nadeln je Wa.

Ich wüßte jetzt nicht, wie ich die scharfen Radien ins Holz gebogen kriegte, aber vielleicht gehts ja, mit Bruchschutzblech etc.
Die "Nadeln" haben ja keine parallelen Kanten, sie könnten sich also nicht ganz so brutual wegdrehen wie dünne Recurves.
WEnn später der Griff nach dem Zusammenleimen entsprechend Hornverstärkt ist, ist es durchaus möglich, wenn das Holz die "Dünne" für den Biegebereich hergibt, das da so eine Art "Schildkrötenrecurve" bei rauskommt.

90° Biegung auf einer Länge von ~30 cm wäre bei Esche in etwa 8-10mm Dicke, also ein bis 3 Jahresringe, hat auch nur einer ne Macke, isses Gummi oder Bruch ....
Aber vieleicht haben die 4 ja mehr Glück als Verstand, hauptsache , hinterher heißt es nicht "Du hast gesagt ...." und ne Freundschaft geht in die Brüche
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Corvuscorone
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von Corvuscorone »

scherz.....oder ?
der smarte junge auf dem userbild versteht schon was stöckchendinos für tipps geben ?

kann nur ein scherz sein....bitte....bitte

:-\
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MoeM
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von MoeM »

Dein Optimismus beweist, dass du nicht alles gelesen hast....
Grüße Moe
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von micha101 »

Ok, Leute, wiedermal vielen Dank ;) hab mir nochmal alles von vorn durchgelesen und nen Plan aufgestellt:

Zeitraum: 4 Monate

Baue als Grundform eine Kopie des Jin-Bows auf 1,40m, 2 Teile, wie das Original (hab schon die komplette Form anhand der Verhältnismäßigkeiten berechnet)- klare Faser am Rücken, krieg ich irgendwie aus dem Holz gefeilt
je exakter ich die Form herausarbeite, um so besser für alles was danach kommt

dann Biegen (mit Hilfskonstruktionen): nach meinem bissherigen Wissensstand mehrmals, ich nehme mir die Zeit die es braucht

dann die Biegestellen (speziell Siyahs/Nadeln) mit Horn und Sehne verstärken (im Biegekreis Sehne/außen Horn)
hatte überlegt am Griffstück vllt sogar rundherum Hornplatten zu setzen - 1. wegen Stabilität unter Spannung, 2. damit es mehr Rückstoß absorbiert (sind die Ansätze richtig?)

dann mal aufziehen und auf den Tiller spannen: ok, Holz biegt sich in die Richtung des geringsten Widerstandes
- also mit dem Tiller kann ich die Biegeform angleichen

durchgehend konzentriere ich meine Gedanken darauf das der Bogen schön gerade wird und die Form gut hällt :-*

um die Senkrechte stabil zu halten lass ich mir noch irgendwas einfallen, das ist wohl bei den Siyahs am wichtigsten (habe verstanden das mehr Material auch Leistungsverlust bedeutet - da kommts dann wohl auf das Mittelmaß an - gibts für sowas vllt. superstabile, sehr dünne Hornplatten??)

wie gesagt, ich gehe es locker an und lerne jeden Tag was dazu, von Facing+Zugkraft hab ich noch garkeinen Plan, aber nicht mehr lange

bin zuversichtlich ;) und fange erst in 6 Wochen an zu bauen - das passt schon

LG und Danke für eure Geduld :)

hier nochmal die Grundform:
Dateianhänge
k-hot17.jpg
micha101
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von micha101 »

@kra - Danke, ich höre auf die Ratschläge, ich brauche nur immer etwas Zeit alles zu verstehen, einzuordnen und zu verarbeiten, bin froh und dankbar für alle Infos die mich weiterbringen :)

Dir auch alles Gute,
Micha
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kra
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von kra »

Nochmal ganz langsam -
micha101 hat geschrieben:Ok, Leute, wiedermal vielen Dank ;) hab mir nochmal alles von vorn durchgelesen und nen Plan aufgestellt:

Zeitraum: 4 Monate
erster Fehler - Zeitdauer so lange wie es braucht!
micha101 hat geschrieben: Baue als Grundform eine Kopie des Jin-Bows auf 1,40m, 2 Teile, wie das Original (hab schon die komplette Form anhand der Verhältnismäßigkeiten berechnet)- klare Faser am Rücken, krieg ich irgendwie aus dem Holz gefeilt
je exakter ich die Form herausarbeite, um so besser für alles was danach kommt
Wenn du von dieser Form nicht abzubringen bist, na gut... ::)
micha101 hat geschrieben:
dann Biegen (mit Hilfskonstruktionen): nach meinem bissherigen Wissensstand mehrmals, ich nehme mir die Zeit die es braucht
Du mußt nur die Biegung für die Siyahs machen
micha101 hat geschrieben:
dann die Biegestellen (speziell Siyahs/Nadeln) mit Horn und Sehne verstärken (im Biegekreis Sehne/außen Horn)
hatte überlegt am Griffstück vllt sogar rundherum Hornplatten zu setzen - 1. wegen Stabilität unter Spannung, 2. damit es mehr Rückstoß absorbiert (sind die Ansätze richtig?)
nein - und ja... Horn auf der Bauchseite, Sehnenbelag auf dem Rücken. Rundrum Horn - was soll das? Stabilität kommt vom exakten Bau!

Ab hier: Ferne, ferne und graue Zukunft. Das disutiere erst, wenn du soweit bist!!
micha101 hat geschrieben:
dann mal aufziehen und auf den Tiller spannen: ok, Holz biegt sich in die Richtung des geringsten Widerstandes
- also mit dem Tiller kann ich die Biegeform angleichen

durchgehend konzentriere ich meine Gedanken darauf das der Bogen schön gerade wird und die Form gut hällt :-*

um die Senkrechte stabil zu halten lass ich mir noch irgendwas einfallen, das ist wohl bei den Siyahs am wichtigsten (habe verstanden das mehr Material auch Leistungsverlust bedeutet - da kommts dann wohl auf das Mittelmaß an - gibts für sowas vllt. superstabile, sehr dünne Hornplatten??)
Nein, solche Super-Hornplatten gibt es nicht. Du solltest daran denken, das du immer mit dem Material, nie dagegen arbeiten mußt!

Zur "Senkrechten"
Mach dir mal eines klar: du hast eine große, rechteckige Fläche, die mit Sehne belegt ist. Sehne und Leim schrumpfen beim trocknen. Wenn die nich völlig gleichmäßig schrumpfen bekommst du eine Verdrehung in sich -- und das wars dann erst mal.
Du hast dir mit diesem Design nochmals das Schwierigste bei den Kompositbögen ausgesucht - keine weise Entscheidung!

Wenn du erst in 6 Wochen anfangen wirst kauf die das Buch hier (http://www.bogenschiessen.de/bogenschie ... xbogen.php) und lese es gründlich durch. 6 Wochen können reichen. Und lies hier im Forum, Abteilung Bogenreiten, Ausrüstung und Sonstiges durch.

Und ganz wichtig - mach dich bitte mit den verschiedene Materialien vertraut. Am besten, eher am drittbesten, wäre es wenn du erst mal einen Langbogen mit Horn/Sehne baust, dann weißt du schon mal 2 Dinge:
1. wie verarbeite ich Sehne, Holz und Horn
2. wie bricht ein Bogen
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Chirion
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Re: Reiterbogen-Bau

Beitrag von Chirion »

Die Siyhas sollen und dürfen nicht biegen dies sind starre Teile des Bogens! Biegen darf bei diesem Design lediglich der verbreiterte Teil der Wurfarme die ganze Biegung kommt aus diesem 30cm Wurfarmabschnitt!

Horn ist um 4% kompremierbar und damit sehr flexibel daher dient Horn als Faqcing für die bewegten Teile des Bogens, Horn ist nur bedingt bis gar nicht dazu geeignet starre Teile zu stabilisieren weil du 2cm dickes Horn brauchen würdest. Zum Stabilisieren und Verstärken wird Knochen verwendet also auf den Griff und auf die Siyhas kommen dünne Knochenplatten und nicht Horn.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht
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