Quiz zum Perry-Reflex

Themen zum Bogenbau
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klaus1962
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von klaus1962 »

Snake-Jo hat geschrieben: @Acker: Nö, ne! 
Da fehlen noch Kommentare von  Klaus, Tomtux und Toaster (s. Thread "Zug und Druck bei Laminaten...").
@Jo
freut mich, daß Du auch auf einen Kommentar von mir wert legst  ;)
... muß erstmal nachschauen, was die Frage war.
.....also
Da Du den Querschnitt und somit Widerstandsmoment und Trägheitsmoment (heißt halt so) praktisch gleichgelassen hast  ändert sich erstmal nichts.
Ein kleiner Gewinn entsteht durch den besseren E-Modul des Bambus. Wie groß der ist, weiß ich aber auch nicht. Müßte man mal in die Zereißmaschine einspannen und ein Spannung/Dehnungs-Diagramm ermitteln. (Vielleicht haben unsere Asia-Bogenbauer so etwas) Schätze ich um 20% mehr als Pflaume.
Den Hauptgewinn holt der Bogen aus der neuen Form, wobei ich vermute, daß von den 100mm ca. 70mm übrig bleiben.
Durch die Vorspannung (auf Standhöhe) stecken die 70mm (ca.2,75") als mehr Biegung an den Nocken bereits drinnen. Das käme bei der gegeben Geometrie einem Mehrauszug von ca. 5" bei einen geraden Bogen gleich.
Bei Annahme eines einigermaßen linearen Kraftzuwachs mit zunehmenden Auszug komme ich dann von 35 auf ca. 42#
Noch  ein wenig für das bessere Bambusmaterial

Also meine Schätzung
70mm verbleibender Reflex
und 50# @ 28"

Aber nachrechnen werde ich das Experiment trotzdem nicht. Ich hab schon erwähnt, daß Bogenbau für mich ein Hobby ist.  ;)

Gruß
Klaus
"Auch ein Brett ist nur ein grob mißhandelter Baum. Wer daraus einen Bogen baut, gibt dem Baum seine Würde zurück." (BTB Bd.1)
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acker
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von acker »

@Klaus: das war die erste Frage, da kam 100# raus.
nun schau Dir die 2te Frage an, damit Jo endlich mit dem Ergebnis rausrückt  ::) ;)
http://www.fletchers-corner.de/http://www.fletchers-corner.de/fcneu/viewtopic.php?p=216928#p216928
Zuletzt geändert von acker am 04.03.2010, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
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klaus1962
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von klaus1962 »

So ein Sch...ß. Ich hab mir nicht den ganzen Thread gelesen.

Also zur 2. Frage.
Grundsätzlich gleiche Überlegung
Schätze diesmal 190% (also 90% mehr)

Gruß
Klaus
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Snake-Jo
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von Snake-Jo »

Wir werden noch nicht erfahren, wer nun näher dran liegt, weil der Versuchsaufbau Probleme bereitet.
Der reflex verleimte Bogen Nr. 1-P zeigte bei 20 cm Auszug exakt den gleichen Wert von 1,1 kg.
Nach dem Motto "Was nicht sein kann, nicht sein darf" würde ich den Versuchsaufbau näher unter die Lupe nehmen. Grundsätzlich gehe ich weiterhin davon aus, dass das Material und der Umriss beider Bögelchen annähernd 100 %-ig gleich ist, aber der Auszug zu weit gewählt wurde. Dadurch ist der 1-P überdehnt worden und ein Großteil der reingeleimten Energie im System verloren gegangen (Hysteresis-Effekt). Dies konnte ich an Verformung der Wurfarme erkennen.
Zudem hat das Bogenmaterial (Esche, stehende Ringe) bei dieser geringen Schichtdicke (1,5 mm) viel zu viele Poren, also kollabierfähiges Material.

Für eine exakte Messung muss Bogen Nr. 1-P neu gebaut werden und danach solte der Auszug auf nur 15 cm beschränkt werden. Bogen Nr. 1-G ist weiterhin gut in Form und läßt die Sehne klingen.
Aber vielleicht gibt es noch andere Meinungen....?????

Danach würde ich den Versuch mit anderem Holz nochmals wiederholen, z.B. Pflaumenholz plus Bambus.  ;)
Anuk
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von Anuk »

Nein.



Machst du nicht, oder? :'(
Und mein geflügelt Werkzeug ist mein Wort (F.S.)

Haben Sie die Lösung oder sind Sie selbst Teil des Problems?
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acker
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von acker »

Hm, glaub ma, der sitzt nun vorm Kamin , süppelt Hollunder Wein und giert auf den Bambus Pflaumenbogen der vorm ihm liegt, der will das nun wissen... 8)
;D ;)

Tja dann müssen wir wohl noch warten :-\

Gruß acker
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Anuk
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von Anuk »

Ja, danke, acker, das hatte ich jetzt gebraucht für ein paar echt hausgemachte Albträume! ;D
Aber der Jo säuft nicht und giert nicht. So!
Und mein geflügelt Werkzeug ist mein Wort (F.S.)

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the_Toaster (✝)
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Keine Panik.

Der Jo wird doch Deinen Bogen nicht auseinander schnippeln.
Eher wird er zwei neue aus Reststücken bauen.
Habe ich auch schon gemacht.
Dabei ist ein Yumi von 65 cm Länge und 2,5 # bei 25 cm Auszug heraus gekommen.
Wäre er dreilagig geblieben hätte er mehr als 10# erhalten.

Gucksdu hier: http://www.fletchers-corner.de/http://w ... 75#p192775

Dann habe ich einen Bambusreflex in gleicher Länge probiert. Der ist allerdings in die Hose gegangen. Das Teil ist kippelig.
Hat allerding seine drei Lagen behalten und eine Zugkraft, die in der Größe für meinen Geschmack nicht zu handhaben ist.

Esche scheint mir für derartige Experimente auf Grund seiner groben Struktur nicht geeignet zu sein. Es sei denn man nähme Esche von einem Ast. Das sollte feinporiger sein.
Wenn man den Maßstab ändert sollte man auch Material auswählen, welches für den Maßstab vergleichbare Eigenschaften aufweist.

Dazu ein Vergleich aus dem Schiffsmodellbau:

Da gibt es den Begriff Maßstabsgeschwindigkeit. Das ist die Geschwindigkeit des Modells, die das gleiche Wellenbild erzeugt wie beim Original. Sie berechnet sich aus der Wurzel das Maßstabs. Für den Maßstab 1:100 teilt man die Geschwindigkeit des Originals also durch 10. Das liegt daran, dass sich die Viskosität des Wasser nicht maßstäblich ändert. Für Schiffe im Maßstab 1:100 zum Beispiel müßte man Quecksilber nehmen, da es eine für den Maßstab passende Viskosität besitzt.

Welches Holz nun für einen Maßstab von etwa 3,5 bis vier passend sein könnte weiss ich allerding nicht.
Ich würde allerding einfach Bambus nehmen, weil er den Belastungen am ehesten standhalten dürfte.

Ich werde nächste Woche eh ein neues Rohr kaufen, da werde ich mal was von abknabsen und zwei kleine Bögen aus jeweils zwei Leisten bauen.
Vorgaben wie bei Snake Jo.
Ich werde allerdings in gemessenem Tempo vorgehen, gell...
Zuletzt geändert von the_Toaster (✝) am 04.03.2010, 23:02, insgesamt 1-mal geändert.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

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acker
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von acker »

Ein zerstreuporiges Holz wie Ahorn oder Hasel oder ein tropisches.

@toaster: neuer Bambus ?  ;)

Gruß acker
Zuletzt geändert von acker am 04.03.2010, 23:35, insgesamt 1-mal geändert.
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klaus1962
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von klaus1962 »

@Jo
Mir fällt auf, daß ständig nur ein Wert zur Debatte steht : nämlich Kraft bei Maximalauszug
Falls Du es nicht ohnehin machst, folgende Bitte.
Zeiche bei Deinen Versuchen unbedingt die Federkennlinien (Kraft/Weg-Diagramm) der untersuchten Bögen auf. So in der Art wie nachstehendes Muster. Also nicht nur den Endwert, sondern mehrere Laststufen.
Daraus können wir Rückschlüsse auf das Materialverhalten und Materialkombinationen ziehen und daraus lernen. Wesentlich für die Materialeigenschaften sind die Steilheiten (Rückschluß auf E-Moduli) des Kraftanstiegs nicht die Endkraft (oder Bruchkraft) allein.
Auch wenn dies nur ein Ratequiz ist, glaube ich, daß von Deiner Seite mehr dahintersteckt. Deshalb sollten diese empirischen Daten keinesfalls verloren gehen.

Gruß
Klaus
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Federkennlinie.jpg
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Mojn Acker...

Ja klar, neuer Bambus. Hab ja ne Bestellung laufen und ich brauche auch Material für meinen ersten "echten" Yumi...

Ahorn klingt gut.
Die Idee kam mir auch eben, beim morgentlichen entschlacken...
Damit könnte ich auch mal was versuchen.

Gute Idee Klaus.

Vielleicht kriegen wir dadurch eine kleine vergleichbare Sammlung von Ergebnissen mit verschiedenen Materialien heraus.
Vorgaben für die Maße müßten dann wegen der Vergleichbarkeit die von Snake Jo sein.
Eine kleine Abwandlung wäre die Bögen auf die Minibogengröße von 65 cm zu bringen.
Dann hätten wir auch was für Neubrunn und Konsorten...

Maße also so:

Zwei Leisten mit 650 X 20 X 1,5 mm
Alternativ ein Dickentaper von 2 auf 1 mm zu den Tips
Breite: 20 zu 10 mm
Griff: 60 mm Fade zu Fade.
Reflex: 60 mm
Standhöhe: 60 mm
Vollauszug: 250 mm

Nicht vertun, dass da schlappe Bögen bei rauskommen.
Der zweite Modellbogen, den ich gebaut habe war kaum aufzuspannen und ist im Endeffekt kaputt gegangen, weil ich zu viel Material abtragen mußte und mit 12 mm zu schmal war. Aber er sieht schön aus und hängt daher bei mir an der Wand.
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Modell Standhoehe klein.jpg
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von klaus1962 »

@Toaster
Klar wäre es optimal die Federkennlinien "nur" von lauter Bögen mit gleichen Abmessungen zu sammeln. Es wäre sofort und direkt vergleichbar.
Es hilft aber bei jedem Bogen und jeder Materialkombi.
Wovon wir am wenigsten wissen, sind ja die Materialkonstanten der verschieden Hölzer und deren Kombinationen. Das 2. sind dann die Formparameter.
Vielleicht starten wir einmal so einen Threat und bitten unsere FC-Mitglieder Ihre Bögen dahingehend zu vermessen. Bei über 5000 Mitglieder und ca. 2 Bögen pro Nase liesen sich daraus schon etliche Erkenntnisse ableiten.

Gruß Klaus

... bin auch neugierig was bei Jo's Versuch rauskommt
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von skerm »

klaus1962 hat geschrieben: Ein kleiner Gewinn entsteht durch den besseren E-Modul des Bambus. Wie groß der ist, weiß ich aber auch nicht. Müßte man mal in die Zereißmaschine einspannen und ein Spannung/Dehnungs-Diagramm ermitteln. (Vielleicht haben unsere Asia-Bogenbauer so etwas) Schätze ich um 20% mehr als Pflaume.
Vielleicht kann ich das nächste Woche, versprechen kann ich aber nichts. Ich glaub, daß der (Zug-)Modul deutlich mehr als 20% drüber liegt.

Gruß,
Daniel
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von acker »

Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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Re: Quiz zum Perry-Reflex

Beitrag von Archive »

Ich halte die Auszugskurven für völlig überbewertet. Sie beweisen eigentlich nichts. Mein Opa sagte immer: "Im ersten Drittel beschleunigt der leichte Pfeil, im ersten und zweiten drittel werden nur noch die schweren Pfeile beschleunigt, aber der Bogen wird schon langsamer, daher werden die schweren Pfeile nie so schnell wie die leichten. Im letzten Drittel ist ist der Bogen schon langsamer als der Pfeil. Viel Zuggewicht im ersten drittel lohnt also nicht."

Mit anderen Worten die Anfangsbeschleunigung ist wichtiger als die gespeicherte Energie unter der Auszugskurve.

Gruß Mütze
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