Hi,
Ich will nix beschönigen: das sieht ziemlich sch..... aus.
Zunächst mal ein grundsätzliches Problem, dass ich instinktiv erkannt zu haben glaube: Dein Griffbereich bis zum Beginn der tatsächlichen Biegung ist zu lang. Die Fadeouts (Verjüngung des Griffs bis hin zum arbeitenden Bereich) könnten viel kürzer sein. Ich arbeite (bei kurzen Bögen )inzwischen mit 12 cm Griff plus 4 cm Fadeout unten und 6 cm Fadeout (incl. Pfeilanlage) oben. Mit kürzeren Fadeouts kannst du mehr arbeitendes Material freimachen.
Die deutliche Schwachstelle bei Q (übrigens: schöne Tillerwand!) ist entweder auf mieses Holz, auf zu enthusiastisches Ziehen, oder auf Bockmist beim Tillern zurückzuführen. (nicht böse sein... am Anfang passiert sowas und ich sag das dann auch... trotz fehlender eigener Routine)
Folgendes kannst du tun:
1. den linken Wurfarm insgesamt schwächen
2. BEIDE Fadeouts verkürzen so dass mehr biegendes Holz frei wird
3. Der Knick sitzt ja insbesondere bei Q. Das bedeutet, das links und rechts davon das Holz dünner = schwächer sein muss um den Knick zu entlasten. Daher würde ich, um diesen Bogen noch zu retten, zu einem leichten Peitschentiller (die Wurfarmenden biegen merkbar mit, die "berühmten" starren 10 - 15 cm am Ende entfallen) raten. In der Hoffnung, dass es je 10 cm pro Quadrat sind, gehe ich davon aus, dass der Bogen noch über 180 cm lang ist. Dann geht das gerade so.
4. Worauf nun zu achten ist, ist, dass der Wurfarm mit dem Knick nun nur noch auf Passform mit Peitschentiller gebracht wird ohne an Stärke zu verlieren und der andere dann angeglichen wird.
5. Alternativ kannst du den Bogen pro Seite um je 10 cm kürzen und erneut zu nem kurzen Bogen tillern. Allerdings besteht da erheblich die Gefahr, das das Holz dann doch zu sehr überlastet wird und nix sinnvolles mehr herauskommt.
6. Zunächst verlagerst du jedoch die Fadeouts nach innen, so das der sichtbare Biegebereich schon 5 - 10 cm links und rechts des Griffs beginnt. Das wird zumindest zum Teil den Knick entlasten. Dann gleichst du die Arme aneinander an.
7. Dieser Bogen wird nie ein hohes Zuggewicht erreichen. Dazu ist der Defekt schon zu offensichtlich. Mach ihn dennoch fertig, trotz Frustration: Zum einen wegen des Lerneffekts, zum anderen: selbst wenn er in der "Asservatenkammer" landet, kann er eines Tages noch ein Backing, ein Griff oder ein Tip-Overlay eines erfolgreicheren Bogens werden.
Die Seitenkrümmung würde ich dagen zunächst ignorieren. Denn damit kann man oftmals leben ohne dass der Bogen zu ungenau wird.
Warte trotzdem noch mal auf den Raben: Der hat vorwiegend viele Bögen gebaut, während ich vorwiegend eine große Klappe hab
