Abschließend sei mir hier nun auch noch eine Bemerkung dazu gestattet.
Es liegt nun doch wohl auf der Hand, daß der Bogen schief zusammengeleimt wurde, auch wenn sich das im Schußverhalten womöglich nicht sehr gravierend bemerkbar machen würde, trotzdem muß bei solchen Bogen in der überwiegenden Mehrheit der Fälle auf irgend eine Art und Weise nachjustiert werden, wie man an dem für so eine Art Langbogen eher ungewöhnlich hohem Nockpunkt sieht. Nun, daß der Tiller nicht ganz so astrein ist, gibt der Erbauer ja nun selbst zu.
Alle anderen Erklärungsversuche gingen aber nachweislich ins Leere, da hilft es auch nicht, wenn sich hier scheinbar der Freundeskreis des Erbauers nach und nach zusammenrottet und allen Kritikern an dem Produkt, trotz nachgewiesener Berechtigung letzerer, Spekulation vorwirft indem der Sachverhalt schlicht und einfach invertiert wird. Der Bogen wird auf dem Photo, wie Blacksmith schon ganz richtig bemerkt, zu 99,99% im rechten Winkel zur Vertikalachse gehalten - und selbst evtl. minimale Abweichungen davon würden nicht den real vorhandenen Versatz des OWA und der Nocks erzeugen.*
Doch statt hier jetzt Einsicht zu zeigen, wird dann auch noch der Versuch gestartet, mit angeblich vergleichbaren Aufnahmen anderer Bögen, die im Gegensatz zu Fichtes Bogen auffällig schief gehalten und abgelichtet werden, die eigene These einer simplen opt. Täuschung zu untermauern - solche offensichtlich billigen Ausfallschritte sind es, die letztlich nicht nur dem Erbauer des Bogens zu schaden in der Lage sind um den es hier geht, sondern es wirft u.U. ein merkwürdiges Licht auf alle beteiligten Bogner die in dieselbe Kerbe hauen - und im ungünstigsten Fall sogar noch auf das Forum bzw. die community selbst, wenn sich herausstellt, daß hier konstruktive Kritik nicht mehr erwünscht ist und stattdessen lieber starrsinnig und lernresistent mit z.T. abenteuerlichsten Ausflüchten auf eigenen Fehlern beharrt wird.
* Hier zum Vergleich die Aufnahme von @SchmidBogens BdM Kandidat, der hier eindeutig nicht im re. Winkel gehalten wird und bei dem man dies auch gut am deutlich sichtbaren facing sieht (Ellipse am Druckpunkt abgenommen):
Wie man sieht, spielt eine Neigung auf der Achse nicht die geringste Rolle für die Symmetrie des Bogens. Somit gebe ich den Vorwurf der Spekulation dann auch gern zurück... und von daher ist jedweder Erklärungsversuch über eine optische Täuschung obsolet.
Ich hatte darüber hinaus aber auch nie behauptet, der Bogen würde nicht zufriedenstellend schießen, wobei der Grad dieser Zufriedenheit wohl auch von Schütze zu Schütze mehr oder weniger stark variieren wird. So werden sich manche durchaus damit zufrieden geben, wenn das Ziel auf kurze Distanzen getroffen wird, während andere weitaus höhere Ansprüche an ihr Equipment stellen mögen.
Aber - rein technisch betrachtet ist die Bogengeometrie hier vergleichbar mit einer unsauber eingestellten oder beschädigten Spurstange eines Pkw, der, sobald man das Lenkrad losließe, eindeutig zur Seite zieht. Jetzt kann man natürlich einfach gegenlenken [so wie bei dem Bogen vergleichbar der Pfeil auffällig hoch genockt werden muß] - mit dem Effekt, daß der Wagen dann wieder geradeaus fährt, in wie weit das aber für den Fahrer zufriedenstellend sein mag, soll jeder für sich selbst beurteilen.
In der Praxis bergen solche Fertigungstoleranzen, ähnlich wie etwa bei fehlerhafter Technik, meist typische Ursachen für uneinheitliche Trefferlagen. Auf der anderen Seite kann jedoch ein Schütze, der gelernt hat mit seiner Ausrüstung umzugehen, so manchen Fertigungsfehler durch seine Geschicklichkeit wieder ausbügeln wenn dieser nicht zu grob ausfällt.
Ich denke genau so hat es auch Blacksmith gemeint, als er Fichte auf die Bogengeometrie aufmerksam machen wollte - ich für meinen Teil habe darin auch eher einen gutgemeinten Hinweis gesehen als einen Vorwurf oder gar eine schlechte Absicht.
Mögen hier von mir aus die Vertreter der eher oppositionellen Sichtweise schreiben was immer sie noch wollen, für mich ist dies nun definitiv der letzte Beitrag in diesem thread. Meine Konsequenz aus diesem Gebaren gegenüber einer rein konstruktiven Kritik wird sein, daß ich künftig zu all jenen Präsentationen, bei denen die Vorsteller nachhaltig auf ihren Fehlern beharren und diese darüber hinaus auch noch wiederholt verteidigen statt auch einmal Fehler einräumen zu können und Tips und/oder Verbesserungsvorschläge anzunehmen, nichts mehr schreiben werde. Ich verteile gern und ganz sicher lieber ein Lob als Kritik - doch es muß dann auch gerechtfertigt sein.
Allein um der Anzahl Beiträge oder wegen was auch immer sonst das x-te 'like' unter eine Präsi zu setzen, erscheint mir ebenfalls einfach zu sinnentleert - aus diesem Grund pflichte ich @curebo im letzten Absatz seiner Aussage auf S. 2 auch bei, denn den Vorwurf der Spekulation sehe ich wirklich schon eher als Verschaukelei an - so blind kann einfach niemand sein... !