Seite 4 von 19
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 13.12.2012, 16:50
von Johael
@ Snake-Jo: Wie zum Teufel schaffst du es solch lange Holme zu bohren? Hast du dir den Löffelbohrer eigentlich selber gemacht, wenn ja, wie? Ich hatte schon Probleme mit meinem 12 cm Holm, da hab ich (mit Hilfe) von zwei Seiten mit einem normalen Bohrerreingebohrt, aber der Kanal ist alles andere als sauber.
Johael
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 13.12.2012, 17:29
von max2
Hallo,
Ich hab schon mehrfach unterwegs einfach mit einem Stück Weidedraht das Mark aus einem Stück Hagebuttenschössling ausgepult, mittels Taschenmesser mit einem Maiskolben verbunden und fertig ist die Pfeife.
Hält erstaunlich lange, schmeckt grauenhaft und ist bei ausreichendem Nikotin- und Blättchenmangel erschreckend schnell angefertigt.
Die Hobbitpfeife ist natürlich um Welten schöner, aber wird wahrscheinlich weniger geraucht.
Gruss, Max.
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 13.12.2012, 17:55
von Snake-Jo
@Johael: Ich habe rund 40 Jahre Erfahrung mit der Drechselei. Ein Drechslermeister hat mich mal in die Kunst des Löffelbohrens eingeweiht. Das Werkstück rotiert im Dreibackenfutter und der Löffelbohrer zentriert sich von alleine und geht den Weg der Mitte oder des geringsten Widerstand = Markkanal. Für das 3 mm große Loch habe ich mir einen entsprechend dünnen Bohrer geschmiedet. Allerdings dann auch von zwei Seiten gebohrt.
Ein normaler Löffelbohrer sieht so aus:
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 13.12.2012, 18:59
von Johael
Aha, auf 40 Jahre Drechselereierfahrung kann ich nicht zurückgreifen, so alt bin ich nicht mal

. Um genau zu sein, habe ich erst ein einziges Mal gedrechselt, nähmlich die Pfeife. Ich habe mal gelesen, dass man den Holm auch mit einem Kanonenbohrer bohren kann, stimmt das?
Johael
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 13.12.2012, 19:01
von doubleD
Ein andere Trick ist bei einem Stück Draht ausreichender Stärke ein Ende flach hämmern auf der gewünschten Durchmesser scharfschleifen, anspitzen und mit kleiner Drehzahl bohren
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 13.12.2012, 20:55
von eddytwobows
So, gute Nachrichten betreffend dem "Pfeiffenbauworkshop" im Januar bei Dirk...
Ich hab gerade eben in der Bucht noch ein schönes alabasterfarbenes (weiß mit leicht rosa ) Stückchen Speckstein
von etwa 3 kg (19 x 12 x 12 cm) ersteigert...
Freu mich schon aufs Treffen...
LG
etb
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 14.12.2012, 01:11
von Selfbower
sehr geil Eddy!! Freue mich riesig darauf!!!
Und Rabe muss dann ein Paar Tabakproben mitbringen, damit wir wissen, was imer so gut riecht, wenn er anfängt nen Bogen zu bauen
LG. Daniel
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 15.12.2012, 10:55
von Snake-Jo
Ich habe nun die gerade gedrechselten Pfeifenholz-Mundstücke zu biegen versucht: Fehlanzeige! Bei den Saplings für den Pfeilbau hatte ich ja noch relativ frische Schösslinge. Die jetzt durchgetrockneten Röhren lassen sich so gut wie garnicht mehr biegen. Ich habe mit der Flamme gearbeitet bis das Holz schwarz war: nüscht! Ich habe die Röhre in Dampf gegart: nüscht. Dann gekocht: ein bischen Biegung, danach ein Riss längs durch.
Also, lieber Acker, deine Technik vom Eingangspost steht und ist optimal. Mach ich jetzt auch: frisch geerntet, ein wenig begradigt, Loch gebohrt und sofort gebogen.
Ach ja, einen Pfeifenkopf hab ich auch: Aus Felsenbirne gedrechselt: hart, dicht, fein, glatt. Nun suche ich noch ein Reststück Olivenholz.
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 15.12.2012, 16:45
von Haitha
Bringe ich dir nach Bergen mit , Jo.
@Selfbower: Dann wird das mit dir wieder nichts mit nem 'richtigen' Bogen auf dem NBBT xD
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 16.12.2012, 15:31
von Snake-Jo
@Haithabu: Danke!
HIer meine erste Pfeife, wobei mir das Mundstück bei Acker besser gefällt. Materialien meinen Post vorher.
Die Köpfe sollte man anfangs ohne Holm bauen, weil das einfacher geht und auch die meisten Home leicht abbrechen oder ausbrechen beim Loch bohren. DiesenKopf aus Ammelanchia werde ich nochmals neu bauen. Der ist gleich beim ersten Anrauchen an der Bohrung durchgebrannt. Kann man übrigens verhindern, wenn man eine Einlage aus Gips oder Kalkstein produziert.
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 16.12.2012, 16:04
von Warbeast
hab nun auch meine erste gebaut:
Aus Bruyere und nem alten Biss
bei den anderen 2 bin ich noch am Feilen.
Hoffe das Passt hier.
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 17.12.2012, 09:56
von Ravenheart
Snake-Jo hat geschrieben:Der ist gleich beim ersten Anrauchen an der Bohrung durchgebrannt.
q.e.d.
Snake-Jo hat geschrieben:Kann man übrigens verhindern, wenn man eine Einlage aus Gips oder Kalkstein produziert.
*grusel*....

Die einzig "akzeptable" Einlage besteht aus Massa-Meerschaum...
Rabe
PS: Bezug-Quellen für Pfeifenholz:
http://www.pfeifenfreun.de/bastel/adressen.html 
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 17.12.2012, 12:16
von SirAeleon
Oh mann, ihr seid sooooo schlimm
Jetzt musste ich, dank euch, doch noch schnell eine(n?) Kantel bestellen, damit mein Paps was zu Weihnachten bekommt.
Mal schauen, was draus wird.
Chris
Re: Hobbit - Pfeife
Verfasst: 17.12.2012, 12:23
von acker
Schön geworden Jo
Double D , ja gute Idee mit dem Drahtbohrer, ich werde es austesten . Wenn das so klappt wäre es eine echte Erleichterung .
Ich habe mir eine Stutenkerlpfeife gesichert , wollte den Kopf auch als möglichen Einsatz verwenden..
Bei meinen Recherchen bin ich auf folgendes , interessantes Holz , gestoßen
Mooreiche
lest dazu bitte hier und hier :
http://lehmannschewerkstaetten.blogspot ... eiche.html
http://www.pfeifen-prammer.com/Mooreiche.pdf
Re: Hobbit-Pfeife, Lesepfeifen & andere selbstgebaute
Verfasst: 17.12.2012, 13:25
von Ravenheart
Ja, in der Tat, bei Mooreiche hat die lange "Balsamierung" erst mal alle Gerbsäuren und Eiweiße abgebaut.
Dafür sind allerdings andere Stoffe (aus dem Moor halt) eingewandert. Aber es mag gehen, ich kenne realisierte Beispiele und hab noch nichts Negatives gehört.
BILLIGER als Bruyere ist Mooreiche aber auch nicht...
Rabe