Wilfrid hat geschrieben:naja, es ist ziemlich egal, wieviel Energie des Bogens man vor dem Verlassen des Pfeils vernichtet. Wichtig ist, die Energie im Bogen klein zu halten (der Überschuß bringt ja den Pfeil zum fliegen) und diese dann abzuleiten /durch Dämpfung zu vernichten.
Wie kommst du darauf?
1.) Energie kann nicht vernichtet werden. Sie wird in andere umgewandelt oder kann aus dem System entweichen
2.)Natürlich spielt es eine Rolle wie viel Energie ich dem System durch Verluste entziehe. Die Energie die dem Pfeil zur Verfügung steht bestimmt doch seine Geschwindigkeit
Wilfrid hat geschrieben:
Da kann einmal eine weiche Sehne helfen,-die WA knallen nicht gegen die Wand-, zum anderen eben geringe bewegte Massen.
Das ist nicht richtig! Die WA "knallen" bei einer harten Sehne nicht gegen eine "Wand". Lies dir nochmal meine Beiträge und die Herleitung der Formel durch und die Erklärungen dazu. Daraus geht hervor, das die Wurfarme grundsätzlich durch den Pfeil sehr sehr gut gebremst werden. Allein die Masse der Sehne ist es, die einen Teil der Energie in ihrer Bewegung aufnimmt und nach verlassen des Pfeiles durch Durchschwingen nach vorn wieder zurück in die Wurfarme des Bogens einbringt.
Eine Weiche Sehne, womöglich auch noch relativ schwer, ist Gift für den Wirkungsgrad eines Bogens. Da könnte man gleich einen Starren Bogen bauen und Gummibänder benutzen... Die haben dann einen Wirkungsgrad von um die 30-40%, ein Bogen eher um die 70-80% (Je nach Pfeilmasse evtl auch weniger, falls zu leicht...)
Wilfrid hat geschrieben:
Was gibt es noch, wo die Restenergie hinkönnte? Die Bogenhand ! Alles , was im Arm des Schützen landet, schadet dem Bogen nicht. Nun ist ein starker Handschock nicht gerade sooo das Ziel , er nimmt aber Schwingungsenergie aus dem Bogen.
Somit können zumindest die Sinusartigen Schwingungen des Bogens nur über Silentblöcke in einem schweren Griff gedämpft werden, will man sie nicht längere Zeit durch innere Reibung in den Bogenarmen dämpfen.
An dieser Stelle muss ich dir Recht geben, die Bewegung der Bogenhand im Moment des Release nimmt einiges an Energie aus dem System, weil die Bewegung des Bogens in der Muskulatur und den Sehnen des Bogenarmes stark gedämpft wird. Das wurde bisher noch gar nicht betrachtet.
Deshalb weitere Ausführung zu diesem Sachverhalt:
Ein sehr schwerer Griff würde die Bewegungsamplitude des Wurfarmes aufgrund seiner Masse stark veringern (NICHT Dämpfen!!!) Die Eigenfrequenz der Kombination aus Bogenhand/-arm, Griff- und Wurfarmmasse passt dann nicht mehr zu den Schwingungen die durch die Sehne beim Abschuss auf den Bogen übertragen werden würden Das System kann dann nicht mehr so stark schwingen und dabei dann auch nicht mehr so viel Energie auf den Bogenarm übertragen.
Wir erinnern uns: FITA Bögen z.B. werden mit sehr leichten Pfeilen geschossen, UND sie haben trotzdem sehr wenig Handschock. Ich bin mir sicher, das liegt an der sehr geringen Sehnenmasse, UND am deutlich schweren Griffstück. Das Gesamtsystem wird vom Gewicht her so abgestimmt das möglichst wenig Resonanzschwingungen beim Abschuss im Bogen auftreten.
Ansonsten mal allgemein:
Wenn man einen Bogen mit sehr leichten Pfeilen schießen will um eine möglichst hohe Pfeilgeschwindigkeit zu erreichen, nützt keine Dämpfung. Man sollte versuchen dämpfende Elemente so gut es geht zu vermeiden, weil sie dem System Energie entziehen.
Deshalb: Dämpfung=BÖSE
Besser ist es, den Wirkungsgrad zu erhöhen...
Zusammengefasst lässt sich das folgendermaßen erreichen:
- Extrem leichte und harte Sehne
- Die Masse des Bogens muss so abgestimmt sein das Schwingungen die durch die Bewegung der Sehne auf den Bogen übertragen werden, NICHT in Resonanz mit dem Bogen treten können. Das lässt sich z.B. durch ein schweres Griffstück erreichen.