Ich verstehe die Welt nicht mehr...

[the_Toaster (✝)]

TV Nachrichten und Zeitung sind leider kein guter Darsteller des durchschnittlichen Umgangs der Menschen miteinander.
Denn es gilt in der Journaillie leider die Regel:"Nur eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht."
Und selbst wenns eine gute Nachricht ist, wird sie schlecht gemacht. Journalistische Berufskrankheit.
Da kann man leicht den Eindruck bekommen, dass man nur von Egomanen umgeben ist, die zu ihrem eigenen Gunsten bereit sind über Leichen zu gehen.
Im Mittel ist dem aber nicht so, denn sonst hätte die Gattung Homo die letzten zwei Millionen Jahre nicht überlebt.

Zum Thema denken habe ich gestern ein nettes Zitat gelesen:

Es gibt Gedanken, die sind klüger als die Leute, die sie haben. - Robert Lempke.

[Don Koro]

So, ich hab die nette Dame auf diesen Thread hier aufmerksam gemacht und sie hat ihn auch durchgelesen...
Es ist definitiv kein Hintergedanke dahinter...wurde mir bestätigt.

Original SMS Zitat:
"Jaja, Hintergedanken. XD. Ich finds immer wieder lustig, dass es Menschen nicht verstehen, wenn man jemanden eine kleine Freude machen will :-D. Ich lach mich grad zu tode. Und nochmals gern geschehen!" Zitat Ende

Also seht ihr, dass es wirklich noch nette Menschen auf dieser Welt gibt, die nicht nur egoistisch und gewinnorientiert sind!

[mbf]

Äh, selbst wenn dies ein Annäherungsversuch gewesen sein sollte, fände ich es unangebracht, hier von "gewinnorientiert" zu reden. Das nimmt der ganzen Sache irgendwie die Stimmung.

Tja, wie auch immer, Glückwunsch zum Bogen und so einer Kollegin!

[Schattenwolf]

Im Ernst: keiner wird für irgendwen aus reiner Nächstenliebe auch nur den kleinen Finger krumm machen, so bedauerlich das ist.
Da mir Gegenbeweise gegen obige Einstellung zu 100% fehlen, sehe ich keinen Grund, von dieser Haltug abzuweichen.

Ohne Dich belehren zu wollen - die Welt in der wir leben ist nun mal zur Zeit in tiefe Schatten getaucht - mal ne Annekdote aus meiner nahen Vergangenheit....

Als das hier mit FC gerade Anfing, lernte ich auf dem ersten, wenn auch inoffiziellen FC-Treffen eine Frau kennen. Als sie uns sah, gewandet und mit Pfeil und Bogen, gerade aus nem kleinem Wäldchen zurückkehrend, war sie entzückt und voll kindlicher Freude...

Wir lernten uns ein wenig kennen und es war Liebe zwischen uns. Sie lud mich ein zu sich und Ihrer Familie, Ihrem Mann und den 2 Kindern die Sie hatte. Daraufhin hab ich Sie geliebt wie die kleine Schwester die ich nie hatte - mag sein das Sie sich etwas anderes erhoffte, wer weiss...

Eines Tages sprach Sie stolz von Ihrer Schwertsammlung die Sie gerne haben würde. Als ich Sie nach Ihren bisherigen Sammelstücken fragte, schüttelte Sie traurig den Kopf und meinte Sie hätte noch nicht mal eines bisher.
Daraufhin schenkte ich Ihr, bei meinem nächsten Besuch, eines meiner Lieblingsschwerter, um für ihre Sammlung ein Grundstein zu legen. Sie hat sich, soweit ich es beurteilen kann, sehr darüber gefreut, und das war mir Belohung genug.

Leider hat Sie sich später von mir abgewendet, vielleicht weil ich Ihre Erwartungen in anderer Hinsicht nicht erfüllt habe, oder vielleicht auch, weil ich mich als "der große Bruder", als der ich mich fühlte, Ihr gegenüber, mich zu sehr in die Entscheidungen Ihres Lebens eingemischt habe, einfach dadurch das ich mir herrausgenommen habe sie zu hinterfragen...

Letzten Endes hat Se mich verstossen und gar verspottet - wir Frauen halt so sind, wenn Ihnen etwas begegnet mit dem Sie nicht umzugehen wisen - ABER, ich habe nie bereut Ihr dieses Schwert geschenkt zu haben, den es geschah aus Liebe und in den besten Absichten. Und ich würde mir wünschen das Sie dieses Geschenk trotz aller menschlicher Schwäche in Ehren hält.
Aber selbst wenn nicht, zu geben ist wahrlich seeliger denn zu nehmen - etwas was der Großteil dieser Welt vergessen zu haben scheint..... Von daher verstehe ich Deinen Zynissmus aus tiefstem Herzen!


schattige Grüße

[Jakob Fugger]

Das erinnert mich doch arg an den Denker und den Beweisführer: wurscht was der Denker denkt, der Beweisführer wird es beweisen, bzw. belegen.

Da es meine persönliche Meinung ist: natürlich.

@Toaster: naja, was meinst du, warum schlechte Nachrichten denn gute Nachrichten sind? Weil die Leute einen grundsätzlichen Hang zu Panik, mit-dem-Finger-auf-andere-zeigen, zum Katastrophenvoyeurismus etc. haben. Insofern spiegeln Nachrichten (und wie sie dargestellt werden) schon das Wesen der Leute wider. Außerdem bezog sich das Nachrichtenbeispiel auf die Aussage, die Welt sei viel bunter und schöner, als wir meinen. Ich bin explizit nicht dieser Meinung. Zwar hat die Gattung Homo einige Hunderttausend Jahre überlebt, aber nenn mir mal ne Epoche, zu der ihre Hauptbeschäftigung nicht gerade war, sich gegenseitig mit immer ausgefeilteren Methoden gegenseitig abzumurksen? In diesem Sinne: Macchiavelli sei dank , der sprichts halt mal aus Und auch der persönliche Umgang miteinander ist doch meist eher fragwürdig. Welche sog. Partnerschaft hält denn heutzutage noch länger als ein paar Jahre (Ausnahmen bestätigen die Regel)?

Aber ich schweife ab und will Harfe mit meiner schwarzen EInstellung nicht die Freude an dem neuen Bogen versauen.

@Schatten: jepp, deine Geschichte kann ich nachvollziehen. Und sowas ist der Grund für meine eher zynische Haltung: bevor du jemandem was schenkst, sollte man sich fragen, was am ENde dabei rausspringt.
EDIT:

Aber selbst wenn nicht, zu geben ist wahrlich seeliger denn zu nehmen

Stimmt. Solange das Geben Profit bringt (klingt härter als ist, schließlich fusst unser wirtschaftssystem darauf, und materiell geht es uns ja nicht schlecht )

[locksley]

Das erinnert mich doch arg an den Denker und den Beweisführer: wurscht was der Denker denkt, der Beweisführer wird es beweisen, bzw. belegen.

Aber ich schweife ab und will Harfe mit meiner schwarzen EInstellung nicht die Freude an dem neuen Bogen versauen.

@Schatten: jepp, deine Geschichte kann ich nachvollziehen. Und sowas ist der Grund für meine eher zynische Haltung: bevor du jemandem was schenkst, sollte man sich fragen, was am ENde dabei rausspringt.

Warum sollte ich mich zum Zeitpunkt des Schenkens fragen, was später vieleicht mal sein wird. In dem Moment ist zumindest mir das schenken das wichtigste und die Freude des Beschenkten. Spätere Spannungen haben doch nichts mit diesem Moment zu tun.

Den Wert eines Geschenkes soll und kann man doch nicht in Euro messen, zumindest wenn das Geschenk von Herzen kommt. Ich habe auch schon teure Geschenke gemacht ohne darüber nachzudenken, in diesem Moment hat sich der Beschenkte sehr gefreut und nur das ist wichtig.

[Jakob Fugger]

Spätere Spannungen haben doch nichts mit diesem Moment zu tun.

Das meinte ich auch nicht. Ich meinte, es geht darum, sich zu überlegen, was mir persönlich dieses Geschenk (an Vorteilen) bringt.
(Der Satz hat zuviele Kommata. Außerdem war ich nicht immer so ein egoistishces Schwein, aber man wird halt so. EDIT: da haben Frauen, ohne jetzt genrell auf dem anderen Geschlecht rumhacken zu wollen, ganz maßgeblichen Anteil.)

[Schattenwolf]

Locke, Du sprichst mir aus dem Herzen!


@Fugger, es ist nie zu spät zum (eigenem) Licht zurückzufinden

...den auch der Schatten kann nur da existieren wo Licht ist!

[Archive]

Wenn ich einen Bogen verschenke, in dem ca. 50 Arbeitsstunden stecken, dann hoffe ich auf 51 Stunden Freude beim Beschenkten. In monetären Einheiten denke ich dann nicht, denn so teure Geschenke verteile ich nicht.

Und ja, man /frau darf mich dann zum Kaffee einladen, auch zum Frühstück, doch bleiben werde ich nicht.

Gruß Mütze

[Jakob Fugger]

...und ich hoffe auf 51 Stunden Freude und eine helfende Hand beim nächsten Umzug o.ä.
Leute, nochmal: wo habe ich denn bei der Erwähnung von Vorteilen von Geld gesprochen? Das habe ich in diesem Zusammenhang nie so explizit oder implizit gesagt. Vorteile kann auch einfach ein Gefallen sein, den der oder diejenige mir dann schuldet. EIne Hand wäscht bekanntlich die andere. Nur aus reiner, selbstloser Nächstenliebe zu schenken halte ich für extrem unwahrscheinlich, um zum Thema zurückzukommen.

[Don Koro]

@ Jakob Fugger

Wenn ich deine Ansichten so lese, dann tust du mir ehrlich gesagt leid (nicht abwertend gemeint), denn damit schadest du nicht deinem Gegenüber, sondern nur dir selbst.

[Jakob Fugger]

@Harfe: bisher hats mir nicht geschadet. Die Einstellung ist auch eher das Ergbnis von Schaden, infolge zu naiver EInstellungen.

[Schattenwolf]

Nein, nicht das Ergebenis von Schaden, sondern von nicht erfüllter Erwartungshaltung.
Das ist ein vielleicht feiner, aber defenitiv bedeutender Unterschied!

[Jakob Fugger]

nicht erfüllter Erwartungshaltung.

. Das drückt es in der Tat vielleicht etwas treffender aus. Als Resultat der erwähnten Naivität. Das passiert mir nicht mehr...

[Don Koro]

Nein, nicht das Ergebeniss von Schaden, sondern von nicht erfüllter Erwartungshaltung.
Das ist ein vielleicht feiner aber defenitiv bedeutender Unterschied!

Wo kann ich das bitte unterschreiben?


@ Jakob
Ich denke mir nur, wenn du diese Haltung dein Leben lang beibehältst, dann wirst du im Alter auf einmal merken, dass du vielleicht alleine bist. Dann hast du vielleicht den Wunsch, jemandem total ohne Hintergedanken eine Freude zu machen bzw einen lang gehegten Traum zu erfüllen, und merkst auf einmal, dass es nicht mehr geht...weil niemand da ist, der es wert wäre...

Ich bin auch der Typ, der sehr gerne großzügige Geschenke macht und da denke ich keinesfalls daran, ob es diese Person denn nun wert ist oder nicht, oder ob ich mich mit dieser Person einmal zerstreiten werde und es mir danach leid tut.
Der Moment, in dem man im Gesicht des anderen die Sonne aufgehen sieht, dieser Moment zählt und nichts anderes.

Vielleicht denkst du einmal darüber nach...denn...Der wahre Sieger ist der, der einmal mehr aufsteht, als er hin fällt.