Boomerang-Pfeile

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
Authomas
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Beitrag von Authomas »

Malcomb, ich seh nicht ganz, wie dein Pfeil zum Schützen zurückkommen soll - allein der Wind wird dafür nicht ausreichen.
Dein Vorschlag hat halt nur wenig mit der Beschreibung des Pfeiles, mit dem es funktionieren soll zu tun... ich denke tatsächlich dass uns im Moment nur ausprobieren weiter bringt, und da sollten wir uns wohl erstmal möglichst genau an die Anleitung halten.

Es ist schon einfacher, über ein Thema zu diskutieren, wenn man das Ausgangsmaterial gelesen hat :o - dazu muss man auch kein Gelehrter sein.

Jo
Wenn man kein Ziel hat, ist jeder Schuss ein Treffer :-)
Wurzelpeter
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Forsicht: Valle

Beitrag von Wurzelpeter »

Original geschrieben von malcolmb
Also ich könnte mir das schon vorstellen. Man schießt den Pfeil weit nach oben, wo er anhällt. Durch den Fall wird der Pfeil beschleunigt. Wenn man dann den Pfeil so mit den Federn befiedert, dass er wieder zu einem zurückkommt, hat man ja die Lösung.
Ein gutes Argument, warum das wahrscheinlich nicht klappt, hab ich mir beim letzten Mal gespart. :D
Nun sei es aber an der Zeit, dieses zu verkünden:
Also, man nehme den wie-auch-immer-befiederten Pfeil und setze ihn einfach so in 20 Meter Höhe aus. Er befindet sich dann am gleichen Ort, wo ich ihn auch mit dem Bogen hätte hinbefördern können. In diesem Fall betrachte also nur den Rückflug. Nu aber die Frage: Wohin fliegt der Pfeil zurück, wenn es diesmal keinen Schützen gibt?!

Allerdings macht dein Bild einen garnichtmal schlechten (=guten) Sinn. Wenn der Pfeil wie ein Segelflugzeug funktioniert, ginge das bestimmt. Nur müsste ich das Ding dann erst auf dem Kopf fliegend starten, oben würde es dann kippen und dann in einen flachen Segelflug verfallen.
Hier kommt aber wieder das alte Problem: Wenn unser Flugobjekt rotiert, kann es keinen nur nach oben wirkenden Auftrieb geben.

Und um nochmal auf den Flugzeug-Vergleich zu kommen: Der passt schon, denn die Tragflächen waren in dem Fall überhaupt nicht wichtig. Wenn ich im Pfeil drin sitze und immer nach rechts lenke (z.B. durch abgeschrägte Nocke vorn) und mich dabei um meine Längsachse drehe, werde ich ganz sicher keine Rechtskurve fliegen. Das, was für mich als Pfeil-Pilot weiter rechts bleibt, wird durch die Rotation von außen betrachtet zu unten, links, oben, rechts usw.

Nagut, ich bin gespannt, was die Praxis zeigt!

Bis dann denn
Steffen
Der Grund f?r den Anlass war letztlich die Ursache f?r den Ausl?ser.
Archiv
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Erst testen...

Beitrag von Archiv »

Bevor die Theorien hier noch weiter ausufern ein Vorschlag: baut doch einfach mal so einen Pfeil, probiert ihn aus und postet das Ergebnis hier. Das würde die Sache vielleicht weiterbringen!

Hartmut

[denkwonder]Hoffentlich verletzt sich keiner dabei, sollte das am Ende noch funktionieren... ;-) [/denkwonder]
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher »

Ich bin ub.1-ens Meinung.

Aber ich würde meinen letzten Pfeil verwetten dass der Unfug nicht funktionieren kann...ist widernatürlich8-| :-o :D :) :) :)
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hugin
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Beitrag von hugin »

leider konnte bisher niemand von einem gelungenen versuch berichten-weil vorzeitig verstorben!!
Karly

Unscheinbare Frage ...

Beitrag von Karly »

aber welche Physikalischen kräfte wirken auf einen Pfeil ??
Und welche Kräfte bräuchte ich das es gelingt ??

[denksceptic]Also ich bring mein Pfeilbauwerkzeug nach Wiesertsweiler mal mit...Und wen Schattie auch kommt ..darf er zu meiner rechten weilen :D[/denksceptic]
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RE:

Beitrag von Archiv »

Original geschrieben von Schattenwolf

aber nochmal zurück zur eigen rotation des pfeils.....soweit ich das verstehe kommt die doch eigentlich nur zustande durch die krümmung, ausrichtung der federn!?

wenn ich diese aber exakt ausrichte, sollte es mir theoretisch möglich sein eben diese zu unterbinden...oder etwa nicht?
Nö, die Rotation wird allein schon durch die Struktur der Federn als solche hervorgerufen. Natürlich nur bei Naturfedern, Plastikfedern könnten einen rotationsfreien Flug ermöglichen.

liebe Grüße benzi
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locksley
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Beitrag von locksley »

Bevor wir uns neue Modelle ausdenken, sollten wir doch erst mal versuchen, den Pfeil aus dem in dem Eingangs erwähnten Artikel nachzubauen um zu schauen obs funktiniert. Bis Wiesertsweiler hab ich das Teil fertig und dann schauen wir mal.

@wikinger/hugin

Ich bin nicht Suizidgefährdet. Der klare Menschenverstand reicht aus um zue rkennen, daß so ein Pfeil Niemand mehr gefährlich werden kann, da er wenn er zurückkommt, so langsam ist, Daß man leicht ausweichen kann.

P.S. Ich bin einer der Verrückten, der auch selbstgebauten Larp Pommelpfeilen, von 60-Pfündern verschossen ausweicht. Und siehe da es geht.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

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Authomas
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Beitrag von Authomas »

So, ich hab nun einen ersten Versuch gewagt.

Zunächst zum Pfeil:

ich hatte eh noch ein paar Vierfach-Befiederte übrig, die ich nie schieße, Spinewert so um die 50, Länge etwa 28". Den habe ich dann auch noch am anderen Ende vierfach befiedert (etwa gleiche Federngröße wie hinten), gewickelt und ganz leicht mit dem Spitzer die Kante vorne gebrochen. Die Nocke vorne hab ich mir also gespart. Dann habe ich mit dem Dremel vorne und hinten (Selfnock) Löcher in den Schaft gebohrt. Leider ging mir dann auf, dass wir die falsche Jahreszeit für den Erwerb von Bleigieß-Zeug haben.

Statt dem Ausgießen des hinteren Loches habe ich den Schaft vor der hinteren Befiederung mit SEHR viel dünnem Draht umwickelt - der Schwerpunkt lag danach etwa 1-2 Zoll hinter der Mitte. Die Löcher habe ich so gelassen.

Bild

Auf dem Schießplatz hatte ich insoweit Glück, als dass er für Freitag nachmittag erfreulich leer war (faule Jugend :-| ) und der Wind ausnahmsweise von vorne kam (sws) - bei dem Betrieb (Vereinsheim, Tennis...) hätte ich nicht in die andere Richtung schießen können.

Leider gab es nicht wirklich Wind, sondern nur ab und an ein leichtes Lüftchen, grad genug um die Vereinsfahne ein bisschen zu bewegen.

Der Bogen: aus Rücksichtnahme auf die anderen Leute habe ich meinen ganz leichten Langbogen verwendet - bei dem verwendeten Auszug (der ja durch die zusätzlichen Federn verkürzt wird) hat der noch höchstens 25 Pfund. Der Pfeil konnte damit praktisch den Platz in keine Richtung verlassen. Dass der Pfeil von Gewicht und Spine überhaupt nicht zum Bogen passte muss ich nicht erwähnen.

Das Ergebnis: Der Pfeil taumelte wie wild und kam deutlich seitlich von der Abschussstelle auf. Das Geräusch war aber klasse :-).

Also habe ich zunächst hinten etwa 1/3 der Drahtwicklung entfernt (die war also viel praktischer als ein ausgegossenes Loch!) bis der Schwerpunkt etwa nur noch 1/2 Zoll hinter der Mitte lag.

Der Pfeil ist jetzt deutlich besser geflogen und hat nach einigen Metern (10-15) eine eindeutige Rechtskurve beschrieben. Es ist schwer zu sagen, ob er weit zurückgekommen ist, jedenfalls steckt bei allen Versuchen die "Spitze" in meine Richtung - der Pfeil HAT also gewendet. Der Pfeil kam etwa 8 m seitlich von der Richtung auf, in die ich geschossen hatte.

Natürlich habe ich mehrere Versuche angestellt. Leider gab es meistens wenig bis kein Wind - in diesem Fall ist die Wendung eher bescheiden ausgefallen. Einige Male ist der Pfeil dann auch nach unten gekippt und, zwar mit der Spitze zu mir, aber nur sehr knapp nach dem Wendepunkt, in den Boden gerauscht. Als ich versuchsweise mit Links geschossen habe, hat der Pfeil eine Linkskurve beschrieben - bei Lösefehlern hat die Richtung aber auch mal gewechselt. Interessant ist auch, dass der Pfeil zumindest auf dem letzten Stück (wo er eher seitwärts flog) stark rotiert hat.

Die Flugbahn sah (in den besseren Fällen) etwa so aus:
Bild

Um möglichst doch noch zu einer weiteren Kurve zu kommen, habe ich versuchsweise die vorderen Federn deutlich (etwa auf die Hälfte der Breite) gestutzt. Und... der Pfeil flog ohne jedes Wanken kerzengerade über die Scheibe hinweg und landete irgendwo bei 60 m :-). Das war also nix und meine Versuche damit erstmal abgebrochen ;-).
Bild

Den nächsten Versuch werde ich bei mehr Wind und mit einem stärkeren Bogen anstellen.

Fazit: der Pfeil wendet und wechselt zumindest schon deutlich im Flug die Richtung. Dabei rotiert er. Leider gibt es so verdammt viele Faktoren die man ändern kann, dass ich es mir schwierig vorstelle, einen sauberen Kreis hinzukriegen. Mal sehen :D.

Jo
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Rehspeckt

Beitrag von Wurzelpeter »

Na das nenn ich doch mal Einsatz!
Ich bin erstaunt, dass der Pfeil in irgendeiner Weise zurückgekommen ist. Was bleibt ist nur eine letzte Frage: Was hat der Wind damit zu tun. Falls dieses Gebilde auch bei Windstille funktioniert, wäre ich sehr an einer Erklärung interessiert.

Ansonsten Respekt! :anbet
Steffen
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Beitrag von Authomas »

Ich vermute, der Wind wird zumindest für die Drehung (Druck auf die vorderen Federn) verwendet. Jedenfalls waren die Schüsse bei absoluter Windstille nicht sehr ermutigend... Leider war es ein bisschen schwierig, direkt nach dem Abschuss genau zu sehen was der Pfeil macht (der verschwand hinter dem Bogen und ich hatte auch noch die Sonne in den Augen).

Jo
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X-Wing

Beitrag von Hegges »

Ich hab diesen Tread mit viel Interesse gelesen und mir meine Gdanken gemacht.
Wenn man Federn aus Pastik verwenden würde und diese X-förmig anordnet könnte man einen rotationsfreien Flug erreichen und den Pfeil zum segeln bringen.

Dann fehlt nur noch die Thermik.:) ;-)

Gruß Hegges;-)
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Beitrag von Akronimus »

@Authomas
Find ich super, das du das gleich ausprobiert hast. :-) Hast du auch getestet, ob es einen Unterschied macht, wenn man den Bogen schräg hält?
[denktrue]Ich seh es schon kommen: Ich bastel ich mir aus purer Neugier auch noch so einen Pfeil :) [/denktrue]
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Beitrag von Wikinger »

ich hab ja zuerst gedacht , das ganze mit dem rückkehr pfeil sei ein ernster artikel. aber wenn das experiment mit aluschaft und plastikpfeil durchgeführt wurde wie im text beschrieben, was man um 1500 ja noch nicht hatte, dann hinkt der versuch ja schon mal erheblich. aber gut. letztendlich kommt der autor ja auch zu dem schluß , das der pfeil dem amusement der umstehenden gilt, und nicht einen feind in den eigen reihen treffen sollte. obwohl- der feind steht ja bekanntlich meist in den eigenen Reihen. als spaß ganz interressant, ich denke im urlaub werd ich mal sehen, was dran ist. dann aber mit holz und federn, der richtigen windstärke(wie auch immer gemessen) und ohne zuschauer
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locksley
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Beitrag von locksley »

@Wikinger

Historisch ist das ganze uninteressant. Das ist in etwa so praktikabel wie ein Knick im Lauf um mit dem Gewehr ums Eck zu schiessen aber als Gag ganz interessant.
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