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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 21.08.2012, 14:21
von Arry
Janitschar hat geschrieben: Ich hatte da eher besonders Sate und Arry im Augenschein.
Hehe, dabei schießt Du doch viel besser und ich stochere nur in der Theorie herum.

Im Troubleshooting-Kapitel von Adam Swoboda (er baut hier auf Saracen Archery auf) stehen jedenfalls ganz schön viele mögliche Ursachen für unsauberen Pfeilflug allgemein (S.157f). Ich zitiere sie mal (fast) alle, dann kannst Du selber im Ausschlussverfahren durchgehen:

__mögliche Fehler des Schützen:
-Druck auf die Nock mit der Basis des rechten Zeigefingers, und zwar durchgehend während des Spannens und des Lösens.
-Pfeil ist unsauber aufgenockt; Sehne berührt Boden der Nock nicht.
-Ablassfehler (leider so pauschal)

__mögliche Fehler im Bogen:
-Unterschiedliche Härten der Siyahs.
-Siyahs sind zu dünn,
-unterer Wurfarm ist stärker gebogen (dann Bogen um 180° drehen)
-Griff oder Wurfarme sind verzogen
-zu starker Bogen für zu leichte Pfeile
-zu schwacher Bogen für zu schwere Pfeile

__mögliche Fehler der Sehne:
-zu lange Sehne
-für die vorhandene Nock ist die Sehne zu dünn oder zu dick
-die Sehnenohren sind ungleich lang
-die Sehne ist zu leicht

__mögliche Fehler im Pfeil:
-Federn am Pfeil sind nicht gleich schwer, ungleichmäßig oÄ
-Federn haben eine zu geringe oder zu große Fläche
-die Nock ist zu groß
-Schaft zu schwer im Verhältnis zur Spitze oder umgekehrt
-Spitze zu leicht im Verhältnis zur Fläche der Federn
-spine unpassend

Und etwas konzentrierter, was unsauberen Pfeilflug auf der ersten Hälfte der Flugbahn zum Ziel betrifft (S.159):
-zu dünne oder verdrehte Siyahs,
-zu starker Druck des rechten Zeigefingers auf Nock und Sehne,
-Bogen zu stark für den Schützen

Was Du ja anders machst als alle anderen, ist Dein nach vorne gebeugter Stand. Meine Vermutung wäre, dass Du trotz dieses Standes den rechten Arm waagerecht halten möchtest - und im Ergebnis dieses hohen Ellenbogens mit dem rechten Zeigefinger ziemlich stark gegen die Nock drückst. Könnte das sein?
Janitschar hat geschrieben: ... Schau nur zu das du die Zeit bis November gut nutzt, danach wirst du den Bogen unter all den Windeln nicht mehr finden. ;D
Hehe, das löste direkt mal Kopfkino aus :D Aber noch bin ich optimistisch: ab Geburt gibt's monatelang Elternzeit; wenn meine Frau und ich uns das gut einteilen, wird es hoffentlich auch noch für solche Gelüste wie das Bogenschießen reichen ::)

Grüße
Jarek

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 21.08.2012, 14:35
von benzi
da ich ja med. Schiessen für Anfänger unterrichte, finde ich es immer sinnvoll, nicht die Fehler zu benennen, sondern die richtige Haltung/Technik anzusprechen!

Nicht das Wissen darüber was ich falsch mache bringt mich voran, sondern das Wissen darüber was ich tun kann um es besser zu machen!

Im Fall von grumpf tippe ich blind auf: das Handgelenk mehr strecken, oder wie Du selber es besser formuliert haben wolltest: den Bogen oben, nach vorne-unten drücken!

Grüße benzi

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 21.08.2012, 14:50
von grumpf
@benzi
danke für den Tip, da achte ich jetzt schon emistens drauf (aber nicht immer). ;)

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 21.08.2012, 17:08
von Warbeast
grumpf
ich frage, weil ich anfangs untuitiv und dann system probiert habe

dabei schaut das rechte auge auf den bogen und das linke aufs ziel

so erscheint das ziel hinter dem bogen durch

hilft mir beim geradeaus schießen

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 24.08.2012, 13:33
von grumpf
@warbeast: Danke für Deinen Tip. Ich habe gestern versucht, es umzusetzen. Es ging sich nicht schlecht an. Jedenfalls habe ich nicht schlechter getroffen als vorher. Ich werde das so weiterverfolgen ;)

Für weitere Fortschritte muss aber meine Bogenhand noch besser arbeiten (ver... Drücken und aktives Drehen).

@benzi: Du hastest recht Drücken/Handgelenk strecken war/ist eine Fehlerquelle. Bei meinem Mongolen ist schon erstaunlich vielmehr Energieübertrag auf den Pfeil durch die richtige Technick möglich ist. Bei ca. 34#@31" liegt ein unsauber geschosssender Pfeil nach ca. 30-35m im Gras. Bei sauberer Technick und starken Drücken und aktiven Drehen trifft er die Scheibe auf 40m in der unteren Hälfte.

Es war eine kleine Erleuchtung, selber zu merken, was für Reserven in diesem Bogen noch sind.

Eventuell erlaubt der Griff scho eine Haltung mit gestreckten Handgelenkt, so dass beim Spannen gleich der nötige Druck aufgebaut wird. Man darf dabei nur nicht im Handgelenk einknicken bzw. locker lassen. Der Pfeil würde dann im ungespannten Zustand mit der Spitze ca. 20° nach unten zeigen. Evt. kann ich mal ein Foto machen.

Viele Grüße

Jens

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 24.08.2012, 14:11
von benzi
grumpf hat geschrieben: Der Pfeil würde dann im ungespannten Zustand mit der Spitze ca. 20° nach unten zeigen. Evt. kann ich mal ein Foto machen.

Viele Grüße

Jens
ja das ist auch nach meinen aktuellen Erfahrungen ein wichtiger Punkt:

den Pfeil vor dem Auszug leicht Richtung Boden zeigen lassen, das beruhigt auch die Nerven der Turnierveranstalter enorm! ;D

Grüße benzi

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 10.09.2012, 19:46
von Sateless
ich will nen trainer! ... grmpf.

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 11.09.2012, 09:58
von Arquerine
Ich auch!

Meine Pfeile wedeln manchmal nicht nur, sie kreiseln. Ich glaube das liegt daran, dass dann beim Abschuss die Sehne am Zeigefinger streift. Kann das sein? Cyrano meint es liegt an meinen Pfeilen. Hat sonst noch wer Vorschläge?

Grüße

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 11.09.2012, 11:01
von grumpf
Trainer wäre toll!

Kreiselnde Pfeile kenne ich auch. Meine bescheidene Erfahrung sagt mir, dass es mit dem Release zusammen hängen muss. Wenn alles gut geht fliegen die Pfeile schnur gerade, wenn das Release des Daumens irgendwie sch... ist trudeln sie manchmal gewaltig. Sind fast shon Propeller. An die Pfeile glaube ich nicht unbedingt. Ich meine mit viel Feder stabilisiert sich der Pfeil einfach deutlich schneller - mehr auch nicht. Bei falschen Spine sollten Sie links/rechts wendeln und bei falschem Nockpunkt eher reiten.


Gruß

Jens

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 11.09.2012, 11:48
von corto
kommt auf die federn an, das nockpunktprobleme nur zum reiten führen ist nicht immer richtig.

am Wochenende hab ich n paar richtig filmreife schrauben hingekriegt. die pfeile sahen aus wie ein ahornsamen der nach unten eiert.

wer meine bisherigen pfeile kennt, guckt jetzt warscheinlich etwas irritiert - aber keine Angst - es waren andere pfeile.

ich hab mich mal getraut, und bin mit powerflight500 +125 grain spitze auf den parcour gegangen. 2fach befiedert

mein nockpunkt ist nur angedeutet und verabschiedete sich im laufe des parcours - ein hochrutschen des pfeils war die folge.

und ich wette das die 3 spiralschüsse, einmal locker 35 meter wie ein propeller geflogen - eine 40cm messende kreiselbewegung am heck bis zum Tier - daher kamen das die 2fach befiederten pfeile auf hochrutschen am nockpunkt eben mit anschlagen reagieren - was dann zum ausbrechen des hecks führt.
bei 3 oder 4 federn wären sie getrudelt, bei 2 federn machen sie ne richtig geile spirale...

was haltet ihr von der idee?

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 11.09.2012, 12:13
von Arquerine
@corto: Meinst du jetzt, dass der zu hohe Nockpunkt zum reiten und das Anschlagen gleichzeitig zum wedeln geführt hat, woraus zusammen dann die Spirale wurde?

Das könnte ich mir als Erklärung für deinen Pfeilflug in dem Fall vorstellen.

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 11.09.2012, 12:29
von corto
jop, eine kettenreaktion.

wobei ich keinen handschuh und ungewickelte gateway federn senkrecht geschossen hab, also auf dem handrücken hat definitiv nix aufgesetzt - sonst wäre die feder noch im handrücken ^^

ich gehe davon aus das die feder irgendwo anschlägt, evtl am bogen.
das führt dann wenn man rundrum befiedert nur dazu das der pfeil etwas eiert .

nimmt man aber nur 2 federn, dann sieht man richtig heftig die Unwucht die man da reingebracht hat. ich werds mal mit zeitlupe filmen evtl kommen wir dann dahinter.

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 11.09.2012, 12:30
von grumpf
Ich schieß jetzt seid Stammen mit 400er Powerflights und 2-fach Befiederung und habe dabei so manche Spirale gesehen. Das mit dem Anschlagen ist nachvollziehbar. Meistens lag es bei mir nicht am Nockpunkt sondern dem Zusammenspiel meiner Hände - Bogen nicht vernüftig gedreht bzw. irgendwie unsauber losgelassen.
Ich veriegel den Daumen auch mit zwei Fingern (finde ich angenhemer) und habe kleine Hände, so dass vermutlich manchmal die Verriegelungfinger durch eine leichte Drehung des Handgelenkes vor die Sehne kommen und leider nicht daneben liegen.

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 11.09.2012, 12:41
von corto
uuhh mit 2 fingern kann ich geradeso ein scheunentor treffen - der release wird einfach ultralangsam und kriechend.

das gibts eigentlich nur dort, wo das zuggewicht es diktiert und genaues schießen nicht mehr so wichtig ist... (heißt nicht das es nicht anders geht)

Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Verfasst: 11.09.2012, 13:31
von Warbeast
2 federn reagieren einfach pingeliger bei löse / nockpunkt oder klebefehlern >:)

man bekommt halt direkt gezeigt ob drücke / drehen oder die klebe arbeit richtig gemacht wurde >:)

@grumpf
das mit 2 fignern veriegeln wird vermutlich auch den druck auf den schaft erhöhen, durch die vorspannung wird das waschtrommeln auch gefördert

hab ich selbst vor nem halben jahr verwundert bemerkt, das ich angefangen habe den pfeil zu feste gegen den bogen zu pressen