Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Warbeast
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Warbeast »

wenn dein pfeilschaft an der wange liegt würde das in etwa passen

die exacte plazierung des bildes hinter dem bogen / wurfarm liegt natürlich an deiner schädelbreite etc
Sateless
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless »

Gestern beim Training habe ich wie gewohnt mit 29er Riegel geschossen und dabei üblich grottig getroffen. Nach und nach hab ich dann die Elemente vom Daumentechniktreffen versucht umzusetzen, die ich da mitnehmen konnte, sowie einen Tipp aus ner Email Korrespondenz mit A.Swoboda.
- 29er Riegel -> 79er Riegel
- starres (totes) lösen -> aktiv explosives lösen mit "twist"
- kraftvollerer bogengriff-griff (nach tahir al-balkhi)

-> n Trefferbild auf 18m, das vllt für ~400 Ringe gut wär ... und keine rechtsabweichung mehr, sondern mittige streuung.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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corto
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von corto »

aktiv explosives lösen mit "twist"
das meint doch quasi ein schnippen mit dem daumen, bei gleichzeitiger drehung zur Körpermitte ?

- kraftvollerer bogengriff-griff (nach tahir al-balkhi)
nee, das kann selbst mein Gehirn nicht erraten was das sein soll :D
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Sateless
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless »

nö, beim lösen entspanne ich die sehnenhand. dabei drehe ich sie (rechtshandschütze) beim "nach hinten führen" um 90° gegen den uhrzeigersinn (in pfeilrichtung gesehen). diese drehung ist das, was ich aus den texten als "twist" beschrieben interprätiere. das nach hinten führen der sehnenhand zwingt mich dazu mit voller rückenspannung zu lösen.

und für den bogengriff muddu mal im arab archery nachlesen. kapitel 16: "on how to hold the gripp of the bow with the left hand"

"Tahir used to hold the grip with his entire palm, pressing against it with both the thenar and hypothenar
eminences. In fact, he was wont to place the grip in the joins at the base of the four fingers of his left
hand and grasp it gently with his five fingers after pushing the flesh at the base of his fingers toward
the center of his palm, resting the upper end of the grip between the two phalanges of hi, thumb, and
the lower end in the groove between the two eminences. He would then tighten his grasp until his
finger tips all but bled, and press hard with his wrist against the grip."


quelle: http://www.tuba-archery.com/article/arab-archery.pdf

klar soweit? :)
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corto
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von corto »

Sateless hat geschrieben:nö, beim lösen entspanne ich die sehnenhand. dabei drehe ich sie (rechtshandschütze) beim "nach hinten führen" um 90° gegen den uhrzeigersinn (in pfeilrichtung gesehen). diese drehung ist das, was ich aus den texten als "twist" beschrieben interprätiere. das nach hinten führen der sehnenhand zwingt mich dazu mit voller rückenspannung zu lösen.
das du dann aber "explosiv" nicht verwenden kannst, ist dir doch klar ? eine explosion ist grundsätzlich etwas das sich vom zentrum in alle richtungen ausbreitet -

welchem Körperteil entspricht dieses Sinnbild in deiner Schussablauf?

O0
strike
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless »

ich habe weder einen dunst, was du mir damit sagen willst, noch wie ich es lesen soll und auch nicht, was der sinn deines posts ist. dich stören ein paar formulierungen?
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Arry
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Arry »

Simon, freue mich über die Fortschritte! Ist großartig, wenn man so einen Sprung nach Vorne macht. Was Corto, glaube ich, meint, und was meinem Verständnis der Lektüre von Swoboda entspricht, das ist: Der Daumenriegel wird nicht durch Lockerung der Finger gelöst, weil dann die Sehne über den Ring abrollt und seitlich abgelenkt wird. Sondern, Zeigefinger und Daumen werden in einer bewußten Bewegung auseinandergeworfen, als wenn man mit dem Daumen eine Münze hochschnippen möchte. Dabei wird die Hand, das machst Du ja, um 90° gedreht, so dass die Halbmondsichel am Ohr entsteht... Das soll den saubersten Abgang gewährleisten.
Der Twist könnte was anderes sein: Swoboda beschreibt an ein, zwei Stellen eine Technik, in welcher die Ringhand im Vollauszug die Sehne verbiegt/verdreht. Die Ringhand wird dabei gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Also: Die Sehne verläuft nicht gerade an der Wange runter, sondern bildet an der Hand ein "S". Der Hauptdarsteller bei "War of Arrows" macht das andauernd in dem Film, um um die Ecke schießen zu können. Davon ist bei Swoboda nicht die Rede. Vielmehr soll das Verdrehen der Sehne dazu dienen, Rechtsschüsse bei Bögen zu reduzieren, die keinen Einschnitt/"Hals" am Griff haben, wie er bei Osmanen üblich ist.
Grüße
Jarek
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Warbeast
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Warbeast »

die drehung seh ich aber eher problemetisch, weil man hier gerne mal auf den pfeil drückt
da der zeigefinger ja dort anliegt
ich bin extra davon wegggegangen, das ich gemekrt habe das ich diesen druck ungleichmäßig gemacht habe und den spine so verändere
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benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi »

spannende Diskussion!

da ich gerade jeden Tag auf 60 Meter übe, bin ich gezwungen recht-links Abweichungen zu vermeiden, was bei der Entfernung und 60cm Scheibe ganz schön hart ist............

was ist dabei bisher rausgekommen:

ich habe mit vielen Elementen aus unserem workshop gespielt!

die Schwierigkeit die ich mit dem "tote Hand lösen" habe, ist die eines Klavierspielers: die linke Hand muss völlig anders handeln als die rechte Hand! symetrischer und daher einfacher ist es, rechts und links aktiv zu sein, das bedeutet: Bogenhand drehen und aktiv lösen.

Was mir bei allen Varianten extrem aufgefallen ist: der Druck auf den oberen WA ist extrem wichtig, warbeast hat ihn im workshop sehr gut vorgeführt! vergesse ich diesen Druck geht der Pfeil irgendwo hin (auf 60Meter eine Abweichung von ca 1 Meter)

Dieser Druck scheint mir das a und o zu sein. Ob ich dann passiv löse oder aktiv und wie stark ich den Bogen drehe scheint mir erstmal zweitranig.

Grüße benzi
Zuletzt geändert von benzi am 16.08.2012, 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Arry »

benzi hat geschrieben: die Schwierigkeit die ich mit dem "tote Hand lösen" habe ist die eines Klavierspielers: die linke Hand muss völlig anders handelns als die rechte Hand! symetrischer und daher einfacher ist es, rechts und links aktiv zu sein, das bedeutet: Bogenhand drehen und aktiv lösen.
Ja, das würde ich auch für ein wichtiges Argument für das aktive Lösen halten. Nach Swoboda kommt noch eines hinzu: das dynamische Gleichgewicht, in dem sich der ganze Apparat aus Muskeln/Knochen/Pfeil/Bogen beim Schuss idealiter befinden sollte, lässt sich leichter erhalten, wenn der ausgeprägten Bewegung der Bogenhand, die den Bogen nach unten kippen soll/muss, eine ähnlich ausgeprägte Bewegung der rechten Hand gegenübergestellt wird.

Grüße
Jarek

PS: Benzi, finde es großartig, dass Du täglich die 60m übst! Ich wünschte, das könnte ich auch! Hat echte Vorteile, auf dem Land zu wohnen...
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi »

derzeit schiesse ich präzisesten wie folgt:

offener Stand 45° zum Ziel (Manchu)
Bogen senkrecht gehalten (FITA ;D )
seitlich gehoben (heki ryu)
Falkengriff
extremer Druck auf dem oberen WA (koreanisch?)
leichte Drehung des Bogens
im Moment noch aktives Lösen (am Lösen mit "toter Hand" arbeite ich noch)

@Arry ja meistens ist das Leben auf dem Lande geil........... aber sehr sehr selten hat es Vorteile in einer großen Stadt zu leben, ich muss vermutlich irgendwie 1200 km zurücklegen um ein Visum zu bekommen :'(
Zuletzt geändert von benzi am 16.08.2012, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Netzwanze »

benzi hat geschrieben:spannende Diskussion!
die Schwierigkeit die ich mit dem "tote Hand lösen" habe, ist die eines Klavierspielers: die linke Hand muss völlig anders handeln als die rechte Hand!
Da ist es praktisch, dass ich (afrikanische) Trommel spiele. Da brauch man unabhängige Hände.
Was mir bei allen Varianten extrem aufgefallen ist: der Druck auf den oberen WA ist extrem wichtig, warbeast hat ihn im workshop sehr gut vorgeführt! vergesse ich diesen Druck geht der Pfeil irgendwo hin (auf 60Meter eine Abweichung von ca 1 Meter)

Dieser Druck scheint mir das a und o zu sein.
Das ist mir auch extrem aufgefallen. Sobald ich den Druck vergesse, schlingern meine Pfeile nach rechts weg - und das deutlich auch bei kurzen Entfernungen.
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corto
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von corto »

Sateless hat geschrieben:dich stören ein paar formulierungen?
Nein, ich kann es nur nicht ertragen wenn ich falsch deute. ;D
wenn ich "explosion" meine, und das jemandem der nicht hören kann begreiflich machen will (ich kann hören - das ist nur ein beispiel) - mache ich die "aufspringede hand"
von der gerollten faust zu ausgespreizten fingern.

aber arry ist auch gut im deuten, er schafft es sogar hinter meinem rumgestänkere einen tieferen TechnikSinn zu sehen ;D
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Cyrano65 »

benzi hat geschrieben:derzeit schiesse ich präzisesten wie folgt:
@Arry ja meistens ist das Leben auf dem Lande geil........... aber sehr sehr selten hat es Vorteile in einer großen Stadt zu leben, ich muss vermutlich irgendwie 1200 km zurücklegen um ein Visum zu bekommen :'(
jammer nicht rum... ich würde es gern tun! :'(
Es gibt Tage da stehe ich irgendwie neben mir…
und so schieße ich dann auch…
irgendwie daneben :o)
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless »

corto hat geschrieben:
Sateless hat geschrieben:dich stören ein paar formulierungen?
Nein, ich kann es nur nicht ertragen wenn ich falsch deute. ;D
wenn ich "explosion" meine, und das jemandem der nicht hören kann begreiflich machen will (ich kann hören - das ist nur ein beispiel) - mache ich die "aufspringede hand"
von der gerollten faust zu ausgespreizten fingern.
irghs ... nope. das isses logischerweise nicht. es geht um eine gerichtete bewegung nach hinten des sehnenarms, mit dem ellenbogen vorran nach hinten. nicht im schneckentempo, sondern schnell und zeitgleich mit dem lösevorgang. "explosionsartig" war glaub das wort, dass der janitschar dafür benutzt hat. da ich in dem post nur so dahingesabbelt hab, und mehr aufgezählt habe, ohne dran zu denken, dass das noch wer außer mir verstehen soll ... ;) O0
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